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Vorschau: 24 Stunden von Dubai 2018

von Philipp Körner
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Das Herzstück der 24H Series ist vor allem wegen einer Sache bekannt: riesige Starterfelder. Diesem Anspruch kann man auch für die 13. Auflage gerecht werden, da über 90 Nennungen ihre Teilnahme zugesagt haben. Die sportlichen Schwerpunkte werden heuer vor allem in den Klassen der GT3 (A6), GT4 und TCR liegen.

Historie

Lange reicht die Geschichte der 24 Stunden von Dubai nicht zurück: Seit 2006 wurden bislang zwölf Läufe auf dem 5,39 Kilometer langen Kurs ausgetragen. Bereits vorher gastierte mit der FIA GT-Meisterschaft (2004 – 2006) zudem eine weitere GT-Veranstaltungsreihe auf dem Freizeitgelände Dubailand, zu welchem die Strecke gehört. Trotz des zarten Alters lassen sich immerhin schon mehrere Motorsportgrößen in den Siegerlisten finden. Die erste Ausgabe gewannen beispielsweise Dieter Quester, Hans-Joachim Stuck, Philipp Peter und Toto Wolff, welche sich einen BMW M3 CSL von Duller Motorsport damals teilten.

Ein Jahr später konnte das österreichische Team diesen Triumph wiederholen und wird damit die vorerst letzte Truppe gewesen sein, die mit einem Tourenwagen Gesamtsiegerehren einfährt. Denn in den darauffolgenden Jahren schwappte der GT3-Boom in das autokratische Emirat und brachte die ersten GT-Starfahrer mit sich. Ein passendes Beispiel hierfür ist die Siegermannschaft von 2011. In dem Jahr sicherte sich die Besatzung eines Schubert Motorsport BMW Z4 GT3 (Augusto Farfus-Edward Sandström-Tommy Milner-Claudia Hürtgen) den traditionsreichen Kamelritt durch die Boxengasse.

Drei der letzten sechs Ausgaben (2012, 2013 und 2015) konnten von einem Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon gewonnen werden, die dank des Piloten Khaled al Qubaisi eine Verbindung zum Nachbaremirat Abu Dhabi haben. 2014 triumphierte ein Porsche 997 GT3 RSR von Stadler Motorsport und 2016 konnte sich auch Audi dank des Belgian Audi Club Team WRT endlich in die Siegerlisten eintragen. Im vergangenen Jahr baute Herberth Motorsport die Erfolgsbilanz von Porsche aus.

Siegreiche Marken

Porsche (2008, 2009, 2010, 2014 und 2017)
BMW (2006, 2007 und 2011)
Mercedes (2012, 2013 und 2015)
Audi (2016)

Siegreiche Teams

Duller Motorsport (2006 und 2007)
VIP Pet Foods (2008)
Land-Motorsport (2009)
IMSA Performance Matmut (2010)
Schubert Motorsport (2011)
Black Falcon (2012, 2013 und 2015)
Stadler Motorsport (2014)
Belgian Audi Club Team WRT (2016)
Herberth Motorsport (2017)

Erfolgreichste Fahrer

Dieter Quester (2006 und 2007)
Philipp Peter (2006 und 2007)
Khaled Al Qubaisi (2012 und 2013)
Jeroen Bleekemolen (2012 und 2013)
Sean Edwards (2012 und 2013)

Kurs

Das Dubai Autodrome ist eine Strecke, die man nicht gerade häufig über das Jahr hinweg sieht. Demnach ist das 24h-Rennen sicherlich das größte – wenn nicht sogar einzige – Highlight am Rande der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats. In der Vergangenheit hat man neben der bereits erwähnten FIA GT-Meisterschaft zwar noch die A1-Grand-Prix-Serie (2005) sowie die GP2 Asia (2008) begrüßen können, doch seit dem Abschied des asiatischen Ablegers blieb die große Motorsportwelt fern – obwohl man einen „Grade 1“ von der FIA erhalten hat.

Die 5,39 Kilometer sind aus der Layout-Perspektive durchaus spannend. Neben zwei langen Geraden, die Überholmanöver vereinfachen, gibt es einige schnelle Kurvenkombinationen. Die Anzahl enger und langsamer Sektionen ist hingegen überschaubar, aber teilweise stehen die Mauern verhältnismäßig nahe am Asphaltband. Als moderner Rundkurs hat das Autodrome natürlich auch die scheinbar obligatorisch-riesigen Auslaufzonen zu bieten, welche aber bei 90+ Nennungen durchaus positiv (sprich: sicherer) sein können. Dieser abwechslungsreiche Charakter schafft es schlussendlich sogar, der Anlage Flair und fahrerischen Anspruch einzuhauchen.

Das Rennen

Starterfeld

Zu Beginn der Woche enthielt die Entry List ganze 91 Boliden. 26 davon sind in der A6-Klasse genannt, welche zudem in PRO (11) und AM (15) untergliedert wurde. Sie ist die Heimat der GT3 sowie GT3-artiger Renner (z.B. Renault R.S.01) und wird dementsprechend den Gesamtsieger stellen. Im weiteren Verlauf der Vorschau folgt ein umfangreicherer Blick auf die größten Sieganwärter.

Die SPX (6) fungiert als zweithöchste Division. Sie bietet diversen Lamborghini Huracán Super Trofeo ein Zuhause und beherbergt des Weiteren auch Sonderlinge wie den Porsche 991 Cup MR II. Durch den bunten Mix ist ein enger Klassenkampf bislang eher selten gewesen. Darauf folgt mit der 991 (12) eine spezielle Kategorie für Porsche 991 Cup der letzten beiden Generationen – das neueste Modell ist übrigens knapp in der Überzahl. Wie in der A6 wurde eine Einteilung in PRO (3) und AM (9) vorgenommen.

Im Zuge des GT4-Booms hat der niederländische Organisator Creventic an den mittleren Klassen geschraubt und eine dezidierte GT4-Klasse (11) ausgeschrieben. Dadurch schrumpfte die vorgelagerte SP2 auf fünf Autos, die aus diversen Gründen aus dem Performancefenster fallen (z.B. KTM X-BOW). Die nun nachgelagerte SP3 hat die Aufspaltung gut überstanden und enthält acht Renner. Neben den vielen Ginetta G55 umfasst sie zwei Lamera Cup und verschiedene BMW-Modelle. Doch zurück zur GT4! Im vergangenen Jahr beherbergte die damalige SP3-GT4 20 Nennungen und glänzte mit einer sehenswerten Markenvielfalt. Selbige besteht in der GT4 zwar immer noch, doch ein Großteil der damals aufgeführten Hersteller ist verschwunden. Nun dominieren die deutschen Autobauer das Geschehen.

Da ist zum Beispiel Audi, die mit Phoenix Racing ein Quasi-Werksteam in die Wüste geschickt haben. Die Meuspather betreuen zwei R8 LMS GT4. Während in der #247 verdiente Motorsportkunden aus Hongkong Platz nehmen werden, ist die #248 eine Art postgraduales Studium für Absolventen des Audi Sport TT Cup. Unter anderem werden die Meister der letzten beiden Jahre ins Volant greifen. Bei BMW vertraut man hingegen voll und ganz auf seine Kunden. Zum M4-GT4-Duo der Franzosen von 3Y Technology wird sich ein Bolide von Sorg Rennsport gesellen. In den Reihen von Mercedes-AMG kann man eine Mischung aus beiden Herangehensweisen sehen. So gibt es sowohl die werksnahen Aufgebote von HTP Motorsport (u.a. mit Bernd Schneider) und BLACK FALCON Team TMD Friction als auch das auf dem Papier etwas eigenständigere Besagroup Racing (u.a. mit Cora Schumacher und der Familie Asch). Im Übrigen tritt der GT4-Bolide nochmal als Mercedes-AMG GT R SP-X an. Etwas gegensätzlich zum Trend der letzten Monate hat Porsche nur einen GT4-Vertreter in Dubai. Brookspeed International Motorsport hat hierfür seinen Porsche Cayman GT4 Clubsport MR in das Emirat überführen lassen.

Glücklicherweise ist die Klasse jedoch keine reine bundesrepublikanische Angelegenheit. Die Dänen von Perfection Racing Europe bringen einen Ginetta G55 GT4 Evo 2017 in den Mix ein und die Schweden von ALFAB Racing haben einen McLaren 570S GT4 in die Starterliste eintragen lassen.

Mit der TCR (15) folgt in der Nennliste gleich das nächste Boom-Format. Wie gewohnt nimmt der VW-Konzern den Hauptanteil des Klassenfeldes ein. Der Audi RS3 LMS wird gleich sechsmal an den Start gehen und der Seat León TCR wird in der Form eines Quintetts zu sehen sein. Der (überarbeitete) Volkswagen Golf GTi TCR ist zwar nur einmal gelistet, aber dafür gilt der Einzelkämpfer als Hauptfavorit auf den Divisionserfolg. Denn das Liqui Moly Team Engstler kann dank der Piloten Luca Engstler, Florian Thoma, Benjamin Leuchter und Jean Karl Vernay geballte TCR-Kompetenz zusammenbringen.

In der diesjährigen Ausgabe werden drei Nennungen versuchen, die VW-Group-Übermacht zu brechen. Zunächst gilt es, die beiden Peugeot 308 Racing Cup des Team Altran Peugeot zu nennen. Die Mannschaft gehört seit mehreren Jahren schon zum Stammpersonal der 24H Series. Etwas Besonderes verbirgt sich hinter der Startnummer 99: Der neue Honda Civic TCR FK7 wird in den Händen von RKC/TGM Motorsport sein Debüt geben und sicherlich gespannt beobachtet werden.

Das riesige Starterfeld wird schließlich von zwei kleineren Tourenwagenklassen abgerundet. Zum einen bilden fünf BMW M235i Racing Cup die eher kleine CUP1. Zum anderen formieren zwei Renault Clio Cup IV und ein Peugeot RCZ die A2 (3) als letzte Division.

Besonderheiten der 24H Series

In der jüngeren Vergangenheit konnte sich die 24H Series zu einem internationalen Pendant zur VLN aufschwingen. Sie zielt ebenfalls hauptsächlich auf den Breitensport ab und versucht den Aufwand für Amateure so gering wie möglich zu halten (z.B. buchbare Logistikpakete für die Reise nach Dubai). Dass sie diesbezüglich noch etwas konsequenter als das deutsche Championat sein kann, zeigen zum Beispiel die kollektiven Zapfsäulen am Anfang oder Ende (hier: Dubai24h) der Boxengasse. Die dadurch entfallenden individuellen Tankanlagen verringern das Budget der Teams maßgeblich. Zudem sind die „Tankstellen“ eine große Variable der Strategie. Beispielsweise gibt es keine klassenabhängige Hackordnung für die eintreffenden Fahrzeuge („wer zuerst kommt“) und bei Code 60 dürfen nur 50% der maximalen Kapazität aufgenommen werden.

Apropos Code 60: Die mit einer rosa-pinken Flagge signalisierte Neutralisierung entspricht de facto einer Full Course Yellow-/Virtual Safety Car-Unterbrechung. Diese Lösung ersetzt das klassische Safety Car, welches aufgrund der hohen Teilnehmerzahl eh nicht umsetzbar wäre. Im historischen Rückblick hat sich die selbst entwickelte 60 km/h-Alternative aber vollumfänglich bewährt und gilt als Vorläufer vieler vergleichbarer Systeme (z.B. WEC und Formel 1).

In den letzten Jahren wären in diesem Unterpunkt noch ellenlange Erklärungen zum System der A6-Am-Rundenzeitvorgaben nötig gewesen. Doch glücklicherweise hat Creventic dieses komplizierte System endlich aufgegeben. Dies bedeutet, dass A6-Amateure theoretisch frei auffahren können und unter bestimmten Umständen siegfähig sind. Demnach konnten die Vorjahressieger von Herberth Motorsport ohne Probleme in die Herrenfahrer-Division wechseln. Die Angleichung der beiden Kategorien könnte im Laufe des Rennens also eine große Rolle einnehmen und sollte demnach im Hinterkopf behalten werden. Weitere Details zu den BoP-Tabellen und Angleichungsmechanismen aller Klassen finden sich in diesem speziellen Dokument.

Neben den geschilderten großen Besonderheiten zeichnet sich die 24h-Fahrt auch durch verschiedene Kleinigkeiten aus. Unter anderem können hier die Hankook-Einheitsreifen angeführt werden, die gerne mal sensibel auf Hitze reagieren. In Dubai werden zwar ziemlich warme Temperaturen von bis zu 24°C erwartet, doch da das Rennen hauptsächlich nachts (mehr Nachtstunden als jedes andere 24h-Rennen) ausgetragen wird, sollten die Bedenken eher gering sein.

Bei größerem Interesse für die Feinheiten des sportlichen Regelwerks können hier 137 Seiten Vorgaben gefunden werden. Als wichtige Grundlage dafür sei noch ergänzt, dass die 24H Series sich formal in eine GT- und eine TCE-Meisterschaft aufgespaltet hat, die jedoch zusammen antreten können – wie in Dubai.

Favoritensuche

Im Vergleich zu den letzten Jahren ist die Suche nach Sieganwärtern umfangreicher und komplizierter geworden. Erschwerend kommt hinzu, dass klassische Voraussagewerkzeuge wie die Betrachtung der Fahrerkader weniger bringen – nach der Logik hätte man Herberth Motorsport teils gar nicht auf dem Schirm. Der Grund dafür ist schlicht der brutale Charakter dieses Rennens. Neben dem an den Nerven zerrenden Verkehr (ein Auto hat anfangs nur gute 59 Meter für sich alleine bei optimaler Verteilung) ist vor allem das Ausbleiben von SC-Phasen (kein automatisches Zurückrunden!) ein wichtiges Element. Wer sich einen kleinen strategischen Fehler leistet oder schlicht Timing-Pech hat, kann schnell aussortiert sein.

Im Folgenden suchen wir also Anwärter, denen wir zutrauen, dass sie alle anstehenden Herausforderungen meistern können.

Audi

Die siegreiche Marke aus dem Jahr 2016 wird von fünf spannenden A6-Nennungen bei der 13. Ausgabe vertreten.

  • Bei ihrem „ersten 24-Stunden-Rennen in der knapp 20-jährigen Teamgeschichte“ überlässt man bei BWT Mücke Motorsport nichts dem Zufall. In ihrem orangen #9 Audi R8 LMS GT3 werden Markus Winkelhock, Mike-David Ortmann, Andreas Weishaupt, Ricardo Feller und Christer Jöns Platz nehmen und einen der stärksten Fahrerkader formen. In Anbetracht ihres Debüts wäre ein Sieg der Berliner jedoch eine größere Überraschung.

  • Die Engländer von Optimum Motorsport belegten 2017 einen starken vierten Platz, was hauptsächlich auf solide und konstante Fahrerleistungen zurückgeführt werden konnte. Mit Christopher Haase kehrt jedoch nur ein Pilot in das Aufgebot des #96 Audis zurück. Seine neuen Kollegen Bradley Ellis und Oliver Wilkinson dürften zu schwach für echte Siegambitionen sein.
  • Der bislang einzige Dubai24h-Sieg der vier Ringe wurde von WRT eingefahren. Die Belgier treten heuer unter saudischer Flagge an und haben für ihren #777 R8 LMS GT3 Mohammed Bin Saud Al Saud, Michael Vergers, Dries Vanthoor sowie Christopher Mies genannt. Der Mix aus GT-Starfahrern und soliden Amateuren macht sie zweifelsohne zu Anwärtern auf vier Kamelritte.

  • Zusätzlich seien noch die beiden Nennungen von Car Collection Motorsport aus der A6-Am angeführt – auch wenn sie nicht um den Gesamtsieg kämpfen können. Im #33 Audi R8 werden Dirg Parhofer, Dimitri Parhofer, Rémi Terrail, Isaac Tutumlu Lopez und Frank Stippler ins Volant greifen. Johannes Kirchhoff, Gustav Edelhoff, Elmar Grimm, Ingo Vogler sowie Wiggo Dalmo übernehmen die Nummer 34.

Lamborghini

Der teils mit dem R8 LMS GT3 verwandte Huracán GT3 hatte ein weitestgehend erfolgreiches Jahr 2017. Neben Titeln in der Blancpain GT Series und diversen nationalen Meisterschaften gehörten jedoch auch wieder katastrophale Leistungen bei Langstreckenrennen zum Portfolio des Stier-Renners. Nach der „Garagenpole“ am vergangenen Wochenende in Daytona könnte ein Sieg in Dubai dieses Manko endlich ausbügeln.

  • Die größte Hoffnung für eine derartige Trendwende ist der #964 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Mark Ineichen-Rolf Ineichen-Christian Engelhart-Mirko Bortolotti), der quasi von den GT3-Europameistern pilotiert wird. Mit den beiden Ineichen-Brüdern hat man außerdem besonders starke Gentlemen im Aufgebot. Der Schwesterbolide mit der Nummer 963 (Mark Ineichen-Roberto Pampanini-Christoph Lenz-Mauro Calamia-Rik Breukers) ist hingegen in der A6-Am gemeldet.
  • Ebenfalls in der A6-Am befindlich ist der #66 Attempto Racing Lamborghini Huracán GT3, welcher dank Clemens Schmid, Pieter Schothorst, Stein Schothorst, Alex Riberas und Edward Lewis Brauner durchaus nach Klassensiegehren greifen könnte. [Update: in A6-Pro hochgestuft]

Mercedes-AMG

Der größte Angriff auf den Sieg bei den 24 Stunden von Dubai stammt 2018 aus Stuttgart. Die Sternen-Marke ist sage und schreibe zehn Mal in der A6 vertreten.

  • Für die Deutschen von Black Falcon müsste das Dubai Autodrome schon quasi ein zweites Zuhause sein. Dank der drei Gesamterfolge ist man ja das Rekordsiegerteam. Die Fahrerkader der beiden Pro-Renner bestätigen den Anspruch, diesen Status weiter ausbauen zu können. Im #2 Mercedes AMG GT3 werden Abdulaziz Al Faisal, Hubert Haupt, Yelmer Buurman und Gabriele Piana zu sehen sein. Noch etwas stärker kommt die Nummer 3 daher, die absolute Spezialisten des Winterrennens an Bord hat. Neben den Doppelsiegern Khaled Al Qubaisi und Jeroen Bleekemolen greifen Luca Stolz sowie Manuel Metzger ins Geschehen ein. Zusätzlich zum Duo wurde auch ein dritter AMG GT3 für die Am eingetragen. Die Nummer 7 wird von Kriton Lendoudis, Rui Aguas, Saud Al Faisal und Saeed Al Mouri um den Kurs getragen werden.

  • Ram Racing ist ein gern und häufig gesehener Gast der 24H Series, wo man auch schon kleinere Erfolge feiern konnte. Mit Remon Leonard Vos, Tom Onslow-Cole und Euan Hankey könnte die Nummer-5-Truppe aus Silverstone mit etwas Glück hinten raus um den Gesamtsieg kämpfen.
  • Hofor-Racing ist wohl das erfolgreichste unbekannte Team des Motorsports. Seit Jahren holt man schon Abo-Siege sowie -Meisterschaften in der 24H Series und man trägt auch heuer wieder die Nummer eins. Dank der neuen A6-Am-Regelung werden Michael Kroll, Chantal Kroll, Roland Eggimann, Kenneth Heyer und Christiaan Frankenhout wohl etwas mehr ins Lampenlicht rücken.

Die weiteren A6-Am-Nennungen nun im Schnelldurchlauf:

  • #16 SPS automotive performance Mercedes AMG GT3 (Valentin Pierburg-Tim Müller-Lance-David Arnold-Dominik Baumann)
  • #19 MP Motorsport Mercedes AMG GT3 (Daniel de Jong-Henk de Jong-Bert de Heus)
  • #24 SPS automotive performance Mercedes AMG GT3 (Alexandre Coigny-Iradj Alexander-David-Richard Feller-Antonin Borga)
  • #25 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3 (Alexander Hrachowina-Indy Dontje-Bernd Schneider-Martin Konrad-Brice Bosi)
  • #85 PROsport Performance Mercedes AMG GT3 (Charles Putman-Charles Espenlaub-Joe Foster-Adam Christodoulou)

Porsche

Die Weissacher haben ein eindeutiges Ziel: die Titelverteidigung. Als erfolgreichster Hersteller der Auftaktveranstaltung hat man hierfür starke Teams auf seiner Seite.

  • Via Manthey Racing greift man sogar selbst ins Geschehen ein. Der #12 Porsche 911 GT3 R (Otto Klohs-Lars Kern-Mathieu Jaminet-Sven Müller) konnte sich bereits im vergangenen Jahr stark präsentieren, aber man war schlussendlich nicht auf der strategischen Höhe von Herberth Motorsport. Mit der zusätzlich erworbenen Erfahrung und den weiterhin gemeldeten Porsche-Werksfahrern gehört man zu den Hauptfavoriten.

  • Bei Kennern der japanischen GT-Szene weckt der Name D’station Racing (#20) sicherlich viele spannende Erinnerungen. Dass man auch außerhalb des Lands der aufgehenden Sonne erfolgreich auftreten kann, bewies man beispielsweise in der Blancpain GT Series Asia – doch das Aufgabenset der 24H Series birgt nochmals ganz neue Schwierigkeiten. Dank Satoshi Hoshino, Seiji Ara, Tomonobu Fujii und Tsubasa Kondo ist man zumindest bei den Fahrern schon mal auf der sicheren Seite.
  • Die 24H-Series-Siegesbilanz von Herberth Motorsport (#911) spricht für sich. Mit den Titelverteidigern ist in jedem Lauf und in jeder Klasse zu rechnen. Heuer fehlt zwar Brendon Hartley, der sich auf eine sicherlich erfolgreiche F1-Saison vorbereitet, doch mit dem Norweger Dennis Olsen (aktueller Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland) hat man einen sehr starken Ersatz gefunden. Der Rest der Band ist glücklicherweise zusammen geblieben: Daniel Allemann, Ralf Bohn, Robert Renauer und Alfred Renauer.

  • Auch der vierte Porsche 911 GT3 R fährt unter japanischer Flagge. Die Truppe von Gulf Racing Japan (#991) ist eindeutig dem chancenlosen Teil des Am-Felds zuzuordnen. Bashar Mardini, Nicolas Sealens, Philipp Sager, Hisashi Kunie und Kimihiro Yashiro werden als Drei-Kontinent-Kader ins Rennen gehen.

Sonstige

Die 24H Series schafft es jedes Jahr, Exoten und Sonderlinge in die Starterlisten zu bekommen. Aus deutscher Sicht wird vor allem der #8 Lambda Performance Ford GT3 (Nico Verdonck-Frank Kechele-Csaba Walter-Daniel Keilwitz) für Aufregung sorgen. Das Herzensprojekt der Wiesbadener Truppe ist nach längerer Absenz wieder auf einer größeren Motorsportbühne zu sehen und hat spannende Piloten im Aufgebot. Vor allem Daniel Keilwitz wird aufzeigen können, was in der alten Dame noch steckt.

US-Boliden scheinen einen besonderen Reiz zu haben. Anders kann man sich die Treue von Lambda und V8 Racing kaum erklären. Die Niederländer sind wie gewohnt mit der #18 Chevrolet Corvette C6-ZR1 am Start. Der gefühlte „Youngtimer“ wird 2018 von Luc Braams, Duncan Huisman, Alex van t’Hoff, Rick Abresch und Finlay Hutchison pilotiert. Hier zählt ebenfalls der olympische Gedanke.

Der national homologierte Renault R.S.01 GT3 von GP Extreme ist häufig in der 24H Series unterwegs. Die Nummer 28 (Jean-Pierre Valentini-Axcil Jefferies-Nicky Pastorelli-Alban Varutti-Bassam Kronfli) ist trotz Pro-Einstufung nicht im Anwärterkreis. Ihr zweiter Franzose in der A6-Am (#27) könnte hingegen größere Chancen auf einen Klassenerfolg haben. Frederic Fatien, Roald Goethe, Stuart Hall, Bassam Kronfli und Jordan Grogor sind für das Nissan-befeuerte Gefährt verantwortlich. [Update: beide in A6-Am nun]

Fazit

Zusammengefasst erwartet uns ein breiter Kampf zwischen Audi, Lamborghini, Mercedes und Porsche. Im Durchschnitt hat jeder Hersteller etwa zwei Speerspitzen und in deren Windschatten haben sich jeweils einige Abstauber positioniert. Verbunden mit den geschilderten grausamen Eigenschaften des Saisonbeginns wird es also sehr spannend.

Für die gesamte Zeitenliste sollte Euer Weg wie gewohnt in unsere TV/Stream-Zeiten-Kategorie führen. An dieser Stelle sei aber bereits auf den extrem frühen Rennstart hingewiesen. Das Feld wird gegen 11:00 Uhr deutscher Zeit am Freitag los gelassen. Wir werden Euch über unsere verschiedenen Kanäle über den Verlauf informieren. Habt ein gutes Wochenende!

Bilderquelle/Copyright: 24H Series; Felix Töllich

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