Home Motorsport Formel Eins: Neuer Williams FW41

Formel Eins: Neuer Williams FW41

von DonDahlmann
0 Kommentare

Als zweites Team hat Williams seinen Einsatzwagen für die Saison 2018 vorgestellt. Der Williams FW41 zeigt einige Neuigkeiten. 

Williams hat aufgerüstet. Der von Mercedes gekommene Paddy Lowe hat das Team im letzten Jahr umgekrempelt, dazu hat man den bei Ferrari in Ungnade gefallene Dick de Beer geholt. Da ist es wenig überraschend, dass das FW41 ein bisschen „the best of both worlds“ im neuen Williams erkennt. Die Front sieht relativ unverändert aus, aber dies nur auf den ersten Blick. Denn vorne findet sich jetzt ein S-Duct, der in Form und Lage eine ziemlich genaue Kopie vom letztjährigen Mercedes ist. Ebenfalls ist die Luftführung unter der Nase dem W08 aus der Saison sehr 2017 sehr ähnlich. Lowe,  in Sachen Fahrzeug-Design sehr erfahren war ja auch für den W08 mitverantwortlich, hat also schon in der Front ein komplett neues Auto entwickelt.

Das zieht sich dann im Bereich der Barge Boards und der Seitenkästen weiter. Von Ferrari kommt die Idee der sehr hoch gesetzten Lufteinlässe, die von einem komplexen Gebilde an Boards umgeben ist. Allerdings hat Williams hier auch eine eigene Lösung in Sachen der Boards gefunden. Da dürfte man in diesem Jahr generell einige kreative Lösungen finden, die sich im Laufe der Saison auch permanent verändern werden. Der hohe Lufteinlass führt dann dazu, dass die Seitenkästen tief eingeschnitten sind. Die Boards sorgen für einen ruhigen Luftfluss unterhalb des Einschnitts, was den Diffusor hinten besser anströmen soll. Ruhiger Luftfluss = mehr Abtrieb hinten. Auffallend ist auch, dass die Motorabdeckung sehr eng anliegt. Offenbar hat Mercedes auch beim Motor etwas Platz sparen können, was überraschend ist. Das führt dann zu einem sehr engen und weit eingezogenem Heck. Was immer gut ist, um den Diffusor anzuströmen.

Dieses enge Heck macht dann Platz für weitere aerodynamische Hilfen. Auf den Bildern ist es ein bisschen schwer zu erkennen, aber in der von uns aufgehellten Variante der Bilder erkennt man hinten, unterhalb der Finne, einen T-Flügel. Da dieser in diesem Jahr am oberen Abschluss der Finne verboten ist, hat Williams den Flügel nach unten gelegt. Dort bewirkt er zum einem mehr Abtrieb, zum anderen wird die Luft unterhalb des Flügels komprimiert. Allerdings dürfte Williams nicht das einzige Team sein, das auf diese Idee gekommen ist.

Insgesamt wirkt der FW41 sehr durchdacht und deutlich komplexer, als seine Vorgänger. Man merkt, dass Paddy Lowe einen Hauptteil seiner Aufmerksamkeit seit einem Einstieg bei Williams auf das neue Auto gelegt hat. Williams hatte auch früh im letzten Jahr die Update-Frequenz des FW40 nach unten gefahren. Das war wichtig, denn in diesem Jahr dürfte der Kampf hinter den drei Top Teams extrem eng werden. Wenn Williams nicht hinter McLaren und Renault zurückfallen will und wenn man sich endlich mal wieder deutlich gegen Force India durchsetzen möchte, dann muss etwas passieren. Der FW41 macht zumindest von außen den Eindruck, als könne dies gelingen. Die Frage ist dann, ob die beiden Fahrer Stroll und Sirotkin das Potenzial des FW41 ausreizen können.

Bilder: Williams F1

Das könnte Dir auch gefallen