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NASCAR in Atlanta: Neue Schlagschrauber verhinderten beinahe den Harvick-Sieg

von André Wiegold / Leadlap.de
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Am vergangenen Sonntag machte der NASCAR-Tross am Atlanta Motor Speedway halt, dem ersten 1,5-Meilen-Oval in der Saison 2018. Kevin Harvick dominierte das Geschehen und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg. Bei den Teams gerieten aber die neuen Schlagschrauber in den Fokus.

Beim Daytona 500 vor rund zwei Wochen gab es während der Boxenstopps keinerlei Probleme. In Atlanta wendete sich aber das Blatt. Drei Teams hatten Schwierigkeiten, beim Reifenwechsel mit den neuen Schlagschrauber aus dem Hause Paoli umzugehen. Darunter waren die Mannschaften von Rennsieger Kevin Harvick und Champion Martin Truex Jr..

Doch warum kamen diese Probleme erst beim Rennen in Atlanta auf? Die Strecke, dessen Asphalt seit vielen Jahren nicht erneuert worden ist, strapaziert die Reifen ungewöhnlich stark. Daher sind acht bis zehn Boxenstopps pro Pilot keine Seltenheit. Aufgrund der hohen Frequenz an der Box gibt es im Rennen natürlich auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich bei den Teams Probleme einstellen. So geschah es auch am Sonntag: Wegen der vielen Stopps, erwischte es die ein oder andere Mannschaft, die sich beim Service mit den Schlagschraubern rumärgern musste. Das Team von Truex Jr. schaffte es, die Geräte während des Rennbetriebs auszutauschen. Anschließend hatte der Rennstall keine Schwierigkeiten mehr.

Harvick hatte Glück, dass sich der Fehlerteufel schon kurz nach der ersten Stage einschlich. Da der Schrauber die Radmuttern nicht korrekt festzog, musste er ein zweites Mal an die Box. Die Folge: Beim Restart musste der Stewart-Haas-Pilot von ganz hinten starten. Schnell kämpfte sich Harvick durchs Feld, um nur wenige Runden später wieder die Führung zu übernehmen. Doch warum hat NASCAR überhaupt neue Schlagschrauber eingesetzt? Die Antwort ist ganz einfach: So sollen die Kosten reduziert werden.

Harvick mit dominanter Vorstellung

Harvick zeigte in Atlanta das ganze Rennen über eine dominante Leistung. Selbst nachdem er wegen der Problematik mit den Schlagschaubern zurückgefallen war, kämpfte er sich schnell wieder an die Spitze zurück. Außerdem gewann der Ford-Pilot die erste Stage, womit er sich wichtige Bonuspunkte gesichert hat. Auch wenn die zweite Stage an Brad Keselowski ging, gab es im Rennen niemals einen Zweifel daran, dass Harvick der Fahrer war, den es zu schlagen galt.

Letztendlich gewann er klar vor Keselowski und sammelte insgesamt 56 Punkte. Sein Konkurrent aus dem Hause Penske sicherte sich insgesamt 53 Zähler. Die Top 5 komplettierten Clint Bowyer, Denny Hamlin und Meister Truex Jr.. Die einzigen Youngster in den Top 10 waren Kyle Larson und Chase Elliott. Sie landeten auf den Plätzen neun und zehn.

„Es war ein toller Tag für uns“, sagt Harvick. „Wir haben es geschafft, viele Rückschläge wegzustecken. Uns ist es gelungen, ein Comeback hinzulegen und das Auto immer weiter zu verbessern.“ Nun müsse das Team die Fehler aus dem Rennen analysieren und diese in der Zukunft abstellen, meint Harvick. „Wir werden weiter hart arbeiten und dann sehen, wo wir eigentlich stehen.“

Drei Mal Ford an der Spitze: Das ist klares Statement. Toyota muss sich in der neuen Saison voraussichtlich warm anziehen. Die Japaner belegten in Atlanta die Ränge vier und fünf. Chevrolet zeigte mit den Plätzen neun und zehn eine eher blasse Leistung. Das lag vor allem daran, dass das Chevy-Topteam Hendrick Motorsports auf dem 1,5-Meilen-Oval nie richtig in Fahrt kam.

Hendrick Motorsports in der Krise?

Hendrick Motorsports  erwischte in Atlanta einen rabenschwarzen Tag: Jimmie Johnson drehte sich wie bereits in Daytona und beendete das Rennen nur auf Rang 27 – mit vier Runden Rückstand. Daytona-Polesitter Alex Bowman schwächelte ebenfalls und landete nur auf Position 20. Ihm fehlten insgesamt drei Runden auf den Sieger. Youngster William Byron war mit Platz 18 nur unwesentlich besser als sein Teamkollege in der Startnummer 88.

Einzig allein Elliott schaffte es, die Statistik des eigentlich so starken Chevy-Teams zu schönen. Der Sohn von NASCAR-Legende Bill Elliott war in der Lage, immer wieder an der Spitze mitzuhalten und einige Nadelstiche zu setzen. Letztendlich wurde er mit Rang zehn belohnt. Das ist trotzdem zu wenig für das Team von Rick Hendrick.

Schon beim Daytona 500 versank der Rennstall im Mittelfeld: Bowman landete auf Rang 17, Byron auf Platz 23. Elliott und Johnson wurden jeweils in Unfälle verwickelt und mussten daher frühzeitig die Segel streichen. Für Hendrick Motorsports war es also kein Saisonstart nach Maß. In Las Vegas muss es daher endlich eine Initialzündung geben. Ansonsten droht dem Team in der Saison 2018 ein Schattendasein.

Vorschau: Pennzoil 400 auf dem Las Vegas Motor Speedway

Am kommenden Sonntag zieht der NASCAR-Tross an die Westküste, genauer gesagt zum Las Vegas Motor Speedway. Das 1,5-Meilen-Oval wurde im Jahr 1972 eröffnet. Das erste Frühjahrsrennen der NASCAR fand im Jahr 1998 statt. Die 400 zu absolvierenden Meilen entsprechen 267 Runden (Stage 1: 80, Stage 2: 80, Stage 3: 107 Runden). Beim Beginn des sogenannten „West Coast Swings“ wird stand jetzt purer Sonnenschein erwartet. Die Temperaturen klettern auf rund 14 Grad Celsius.

Eine gute Nachricht für Hendrick Motorsports vorweg: Johnson hält beim Pennzoil 400 den Rekord für die meisten Siege. Viermal hat der siebenmalige NASCAR-Champion das Führjahrsrennen für sich entschieden. Keselowski ist neben Johnson mit zwei Siegen der einzige aktive Pilot, der den Lauf mehr als einmal gewonnen hat. Im vergangenen Jahr fuhr Truex Jr. nach zwei Stunden und 56 Minuten in die Victory Lane.

In der Teamrangliste hat Roush Fenway Racing die Nase vorne. Der Rennstall hat das Rennen bereits siebenmal für sich entschieden – zuletzt im Jahr 2011 mit Carl Edwards am Steuer. Hendrick Motorsports schlägt mit fünf Siegen zu Buche. Johnson bescherte dem Team im Jahr 2010 den bisher letzten Triumph im Führjahrsrennen von Las Vegas. In der Herstellerwertung hat hingegen Ford die Nase vorne. Keselowski steuerte im Jahr 2016 zuletzt den Fusion auf Platz eins über die Ziellinie.

Die Statistik verrät nicht sehr viel! Sowohl Chevrolet, Toyota als auch Ford sahen in Las Vegas in der Vergangenheit nicht schlecht aus. Eine Prognose abzugeben, ist daher alles andere als einfach. Sollte Truex Jr. auf den 1,5-Meilen-Ovalen wieder in Form kommen wie im vergangenen Jahr, könnte er die Favoritenrolle einnehmen. Das Rennen startet am Sonntag, dem 4. März, um ca. 21:45 Uhr.

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1 Kommentare

Eagel-F1 1 März, 2018 - 23:31

Mir gefällt die neue Art des Nascar-Artikels und ich würde mich freuen mehr Geschichten rund um die Teams (in dem Falls HMS) oder um allgemeine Nascar-Themen (neue Schlagschrauber) zu lesen. Manchmal schlagen ja Montags oder Dienstags auch nochmal Themen im Nachgang eines Rennens auf, die man sicher gut für die Artikel nutzen könnte. Weiter so!

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