Das Gesicht der PWC hat sich über den Winter massiv verändert. Während sich die Teilnehmerzahlen der GT3 nahezu halbiert haben, erlebt die GTS- bzw. GT4-Division einen anhaltenden Boom. Demnach könnte das Auftaktwochenende in den Straßen von St. Petersburg eine Zeitenwende einleiten.
Vorgeschichte
Die vergangenen sechs Monate enthielten eine Ansammlung von Enttäuschungen für die Pirelli World Challenge. Mit der Ausstiegsverkündung von Cadillac Racing verlor man zunächst einen der treusten Serienpartner, der extra für die PWC GT3-Autos konstruiert hat. Die Beziehung zwischen dem Championat und der GM-Luxusmarke wirkte schon in der jüngeren Vergangenheit immer instabiler und Cadillac galt lange als großer Gegner des SprintX-Formats, welches ironischerweise den Rahmen für ihren vorerst letzten PWC-Titel bot. Weitere sportliche (z.B. IMSA-Engagement) und wirtschaftliche Argumente provozierten schlussendlich das Ende einer erfolgsverwöhnten Dekade.
Doch nicht nur Cadillac Racing „opferte“ die PWC für die IMSA SportsCar Championship. Die Entscheidungsträger von Magnus Racing und Wright Motorsports wählten ebenfalls das Konkurrenzprodukt mit Sitz in Daytona Beach. Ähnliches kann zudem über Gainsco/Bob Stallings Racing gesagt werden, bei denen jedoch nur der Sponsor (Gainsco) den Wechsel vollzog, wodurch das Team geschlossen werden musste.
Im Vergleich zur letztjährigen Nennliste des Saisonauftakts fehlen des Weiteren RealTime Racing, das Gerüchten zufolge in den Tourenwagenbereich abwandern will, Absolute Racing, das sich wieder hauptsächlich auf Asien konzentriert, Black Swan Racing, Champ 1 und De La Torre Racing. Ein derart großes Massenabwandern ist für die GT3-Szene zwar nicht gänzlich neu, aber der Zeitpunkt ist entscheidend.
Denn entgegen vieler Kommentare, die hier ein erstes Platzen der GT3-Blase erahnen wollen, sollte man festhalten, dass die Ursachen mannigfaltig sind. Neben beendeten Werksengagements fällt vor allem die Wechselwut einiger Teams auf. Beispielsweise stoppte Magnus Racing das PWC-Experiment nach nur einem Jahr. Mannschaften wie Absolute Racing und Black Swan Racing suchten sich ebenfalls szenenintern neue Herausforderungen. Als Beobachter kann man sich somit des Eindrucks nicht erwehren, dass die Reformbestrebungen der PWC auf viele unglückliche Ohren gestoßen sind.
Da wäre zum einen das SprintX-Format, das de facto dem klassischen 60-minütigen GT3-Rennen samt Fahrerwechsel entspricht. Obwohl es ins dritte Jahr geht, kann weder eine richtige Akzeptanz noch eine Begeisterung dafür wahrgenommen. Dies sollte jedoch nicht nur auf den Kulturunterschied bezogen werden. So schafft es die PWC bis heute nicht, die simpelsten Elemente des 60-Minuten-Konzepts zu übernehmen – z.B. Regelungen bezüglich des Pflichtstopps. Große Teile der Fanszene kritisieren zudem, dass SprintX als „Saison in der Saison“ unnötig kompliziert sei und man sich doch bitte auf ein Format festlegen solle.
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist der SprintX-Klassenwahn, der sowohl den sportlichen Wert schrumpfen lässt (Podiumsgarantie in kleineren AM-Klassen), als auch überkomplexe Ergebnislistenmonster erschafft. Kompliziert ist, wenig überraschend, auch der TV-Deal mit CBS Sport, der unnötige As-Live-Ausstrahlungen ohne Stream und fürchterlich zerhackstückelte Rennkommentare zur Folge hat. Bekanntermaßen werden ausländische und inländische Fans, letztere mit abweichenden TV-Abos, auf diesem Weg um die wichtigsten Rennen des Jahres gebracht.
Zusammengefasst herrscht also in allen Ecken der PWC aktuell Frust und viele Fans wenden sich enttäuscht von der ehemals so freien und erfrischend anderen Serie ab. Doch trotz dieser düsteren Entwicklungen gibt es kleinere Lichtblicke. Der GT4-Boom wirkt wie eine Frischblut-Infusion und auch die Tourenwagenfelder scheinen sich gut zu entwickeln. Sie kommen jedoch erst Ende des Monats in Austin hinzu.
Kalender
Wie bereits angedeutet alternieren SprintX und die traditionellen 50-Minuten-Rennen ohne Fahrerwechsel auch 2018 wieder. Für dieses Jahr konnten der Portland International Raceway (SprintX) und Watkins Glen International (Sprint) hinzugewonnen werden. Sowohl in Oregon als auch in New York wird man der Headliner der Rennwochenenden sein. Mid-Ohio und Sonoma fielen hingegen aus der Jahresaufstellung. Der Kalender im Überblick:
Datum | Strecke | Teilnehmende Klassen | Headliner | Typ |
---|---|---|---|---|
09. - 11. März | Streets of St. Petersburg | GT/GTA GT Cup (nicht besetzt) GTS/GTSA | IndyCar | Sprint |
23. - 25. März | Circuit of the Americas | GT-X/GTS-X TCR/TC/TCA | PWC | SprintX |
13. - 15. April | Streets of Long Beach | GT/GTA | IndyCar | Sprint (nur ein Lauf) |
27. - 29. April | Virginia International Raceway | GT-X/GTS-X TCR/TC/TCA | PWC | SprintX |
18. - 20. Mai | Canadian Tire Motorsport Park | GT/GTA GT Cup GTS/GTSA | PWC | Sprint |
25. - 26. Mai 28. Mai (Memorial Day) | Lime Rock Park | GT-X/GTS-X TCR/TC/TCA | PWC | SprintX |
22. - 24. Juni | Road America | GT/GTA GT Cup GTS/GTSA | IndyCar | Sprint |
13. - 15. Juli | Portland International Raceway | GT-X/GTS-X TCR/TC/TCA | PWC (58th Rose Cup) | SprintX |
10. - 12. August | Utah Motorsports Campus | GT-X/GTS-X TCR/TC/TCA | PWC | SprintX |
31. August - 02. September | Watkins Glen International | GT/GTA GT Cup GTS/GTSA TCR/TC/TCA | PWC | Sprint |
26. - 28. Oktober | Raceway Laguna Seca | - | IGTC | 8 Stunden von Laguna Seca |
Die Straßen von St. Petersburg bieten wie gewohnt die Bühne für die ersten beiden Rennen der GT-Klassen und bestechen durch eine Mischung aus schnellen Geraden und einem engen Kurven-Labyrinth. Vor allem der schnelle Links-Knick am Ufer des Yacht-Hafens zieht die Autos nahezu magisch in die Mauer. Zwei Wochen später versammelt sich die gesamte PWC-Klassenfamilie auf dem Circuit of the Americas, der zweifelsohne wieder frustrierende Track-Limits-Diskussionen provozieren wird.
Mitte April reisen ausschließlich die GT3-Boliden für ein (!) Rennen nach Long Beach, wo die PWC schon allerlei kuriose und absurde Dinge erlebt hat. Beispielsweise erbrach sich im vergangenen Jahr ein Feuer-Hydrant am Rande der Strecke. Der dadurch entstandene Fluss erzwang eine umfangreiche Neutralisierung. Bis auf Screenshots bekam man als Europäer nichts davon mit – es gab keinen Stream.
You think you've seen everything in PWC and at Long Beach, and then this happens pic.twitter.com/GifotKhjKm
— Tony DiZinno (@tonydizinno) April 9, 2017
Ende April besucht das Championat den manisch verehrten Virginia International Raceway. Die als Resort angelegte Strecke gilt für viele Fahrer als „Himmel auf Erden“, was auf fantastische Kurvensektionen zurückgeführt werden kann. Drei Wochen später steht ein ähnlich besonderes Asphaltband auf dem Saisonplan: Der Canadian Tire Motorsport Park lädt zu brutalen Achterbahnfahrten für die GT-Klassen.
Von Südost-Kanada ist es dann nur ein kleiner Katzensprung in den Lime Rock Park, wo man einen interessanten Zeitplan abarbeiten wird. Die militanten Anwohner verhindern zwar weiterhin Rennen am Sonntag, doch in diesem Jahr fällt der anschließende Montag auf den Memorial Day. Somit fährt man Freitag, Samstag und Montag. Nach diesem Double-Header pausiert man etwas länger, bevor es zusammen mit der IndyCar auf die ebenfalls angebetete Road America geht.
Mitte Juli kehrt man nach über zwölf Jahren Pause nach Portland zurück, wo man alle PWC-Klassen in den traditionellen Rose Cup integrieren wird, welcher somit wieder von Profis ausgefochten wird. Die vielfach formulierte Vorfreude von vielen Seiten spricht für sich.
Die reguläre Saison wird daraufhin im letzten Drittel des Sommers abgerundet. Mitte August gastiert man wie mittlerweile üblich in Utah. Zwei Wochen später werden dann (hoffentlich) alle Meister in Watkins Glen gekrönt. Nachdem die IndyCar den Vertrag nicht verlängert hatte, öffnete sich der Labor-Day-Spot für die PWC, welche die Chance dankbar annahm. Im Bundesstaat New York können sich Fans auf die komplette Streckenkonfiguration freuen.
Die 8 Stunden von Laguna Seca gehören formal zum Kalender der World Challenge, da man quasi die Schirmherrschaft übernimmt. Jedoch sind Stand jetzt dieses Mal keine Tourenwagen vor Ort.
Klassen
Der Kollege Max, der in den letzten Jahren stets die Saisonvorschau übernahm, erschuf im Zuge dessen einen ersten deutschsprachigen Guide für die PWC. Beispielsweise beschrieb er die klassischen Elemente so:
Das Rennformat der Pirelli World Challenge besteht pro Wochenende aus zwei Rennen mit jeweils einer Dauer von 50 Minuten. Jedoch fahren teilweise nicht alle Klassen an einem Wochenende, da dies einfach zu zeitaufwendig wäre. Und auch die GT-Klassen (GT/GTA/GT Cup/GTS) fahren nicht im gleichen Rennen wie die Tourenwagen-Klassen (TC/TCA/TCB), sodass man an einigen Wochenenden vier Rennen oder sogar noch mehr sehen wird. Auch aufgrund von Sicherheitsaspekten macht es Sinn, GT3-Fahrzeuge nicht mit 125 PS-Fahrzeugen auf einer Strecke fahren zu lassen und so gibt es zwar immer noch Rennen mit mehreren Klassen, aber ohne extreme Geschwindigkeitsunterschiede. Trotzdem wird es wohl wieder relativ viele Safety Car-Phasen geben und diese dauern in Amerika etwas länger.
Nach der Einführung von SprintX als weiteres Rennformat erfolgt in diesem Jahr sogar eine größere Änderung hinsichtlich der traditionellen Klassenstruktur: Die TCB wird nicht mehr fortgesetzt und stattdessen hat man eine Nutzungsfreigabe für die TCR-Marke erhalten – dadurch kann eine eigene Klasse ausgeschrieben werden. Das Erfolgskonzept komplettiert somit das Duo aus TC und TCA. Die TC war im letzten Jahr noch die Heimat für angepasste TCR-Boliden und beherbergt weiterhin vergleichbar starke Tourenwagen, welche jedoch auf andere Antriebsarten zurückgreifen dürfen. In der TCA kommen simplere Tourenwagen zum Einsatz – zum Beispiel ein TMG 86 Cup.
Die anderen Klassen haben nur minimale Definitionsänderungen vorzuweisen. So sind die GT und ihr Amateur-Pendant GTA weiterhin für SRO-GT3 ausgeschrieben, was Experimente wie den Acura TLX-GT zukünftig unwahrscheinlich macht. Der GT Cup ist wenig überraschend für Cup-Modelle geöffnet: Aktuell erlaubt man Cup-Porsche, Super-Trofeo-Lamborghinis und Ferrari 458 Challenge. Nachdem Meldungen für St. Pete ausblieben, ist die Zukunft dieser Unterdivision jedoch nachhaltig in Gefahr.
Dank der Kooperation mit der SRO, die zudem ein Shareholder der Serie ist, konnte die GTS zu einer nahezu reinen GT4-Klasse gemacht werden. Zwar gibt es noch kleine Homologationslücken bei einigen Boliden, doch diese werden sehr bald geschlossen werden.
GT(A) – Favoritensuche (8 GT; 4 GTA)
In den früheren Vorschauen waren die GT-Favoritensuchen jeweils das inhaltliche Herzstück und sie enthielten einen bunten Mix an Teilnehmern. Heuer sieht es leider anders aus:
Audi
Der Ausstieg von Magnus Racing bedeutete gleichzeitig das Ende von Audi-Werksunterstützung in der PWC. Trotzdem muss man auch 2018 nicht auf den sonoren Klang des V10-Motors verzichten. TruSpeed AutoSport hat beide Stevenson-Motorsports-R8-LMS-GT3 erworben und man wird einen davon über das ganze Jahr hinweg in der GTA einsetzen. Sein Pilot Parker Chase ist zwar noch als Amateur eingestuft, aber dies könnte sich rasch ändern, denn das Talent aus der GTS hat großes Potential. Dementsprechend gilt er als Favorit in einer auch sonst stark besetzten Mini-Klasse. Für SprintX konnte man sich außerdem die Dienste des Schotten Ryan Dalziel sichern. Ein detaillierter Ausblick auf SprintX folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
PARKER CHASE BRINGS NEW AND RETURNING MARKETING PARTNERS TO PWC IN 2018https://t.co/VtjLbZjzOM pic.twitter.com/6zcuxkhXSc
— Parker Chase (@parker_chase19) February 20, 2018
Aston Martin
TRG hat seinen betagten Aston Martin V12 Vantage GT3 nochmal für ein weiteres Jahr gemeldet. Wie in der jüngeren Vergangenheit ist dieses Projekt keinesfalls stabil und es hat mit Spencer Pumpelly zunächst nur einen Fahrer für St. Pete gefunden. Da Pumpelly ein SprintX-Programm in einem GT3-Porsche fährt, sind weitere Fahrerankündigungen sehr wahrscheinlich. Immerhin gilt der 43-Jährige als absoluter Experte für diesen Kurs und er könnte das Projekt dort positiv ins Licht rücken.
Bentley
Etwas überraschend übernahm K-PAX Racing die Rolle des amerikanischen Bentley-Einsatzteams im Winter. Dass die Briten sich die Dienste des besten (verbliebenen) PWC-Teams hierfür sicherten, ist wohl ein Indikator für die Bedeutung des US-Marktes. Trotz des Plans als Drei-Wagen-Team aufzutreten, konnten nur zwei Boliden für Florida gemeldet werden. Man suchte sogar vor wenigen Tagen noch auf Twitter nach interessierten Amateuren. K-PAX‘ Meisterfahrer Álvaro Parente wird 2018 wieder die Speerspitze bilden und versuchen, den Fahrertitel zurückzuholen. Für die GTA wählte man die Dienste von Rodrigo Baptista, der 2017 noch im GT4-Porsche des Einsatzpartners Flying Lizard Motorsports saß.
Come join us in the garage as we decal the No. 3 K-PAX Racing @BentleyRacing #ContinentalGT race car! 👀: pic.twitter.com/KqccxKjETb
— K-PAX Racing (@KPAXracing) March 6, 2018
Für SprintX werden die Bentley-Werksfahrer Maxime Soulet (mit Baptista) und Andy Souček (mit Parente) über den großen Teich reisen. Dementsprechend sollte man in diesem Format als ein Favorit auftreten – ob der überalterte Bentley Continental GT3 im Spätherbst seiner Existenz noch den PWC-Sprint-Durchbruch schaffen kann, darf hingegen angezweifelt werden. Immerhin stehen die Chancen gut, dass das Nachfolgermodell 2019 in die USA kommen wird.
Callaway Competition Corvette
Mit dem Ende des GT3-Projekts von Cadillac Racing fiel gleichzeitig das Embargo gegen Callaway Competition. Die in Deutschland gefertigte Corvette C7 GT3-R durfte laut Vorgabe aus Detroit nämlich nicht in Konkurrenz treten. Kurz nach dem Ende dieses Irrsinns ergriffen die Corvette-Tuner die langersehnte Chance und meldeten zunächst zwei C7 für die GT. In den letzten Wochen zeigte sich jedoch zusehends, dass dieser Plan überambitioniert gewesen ist und die Titelverteidigung im ADAC GT Masters zu viele Ressourcen bindet. Dementsprechend zog man eine Nennung zurück. Da für diese ein Amerikaner vorgesehen war, ist der daran angeschlossene Ärger sicherlich vorstellbar.
Dies sollte uns jedoch egal sein, denn mit Daniel Keilwitz bekommt ein sehr erfolgreicher Fahrer seine verdiente Chance in den USA. Das Potential des Projekts ist groß und Callaway hat über Jahre hinweg die Messlatte für Underdogs gesetzt – meist zu hoch für die gesamte Konkurrenz.
Ferrari
Im Gegensatz zu vielen anderen GT3-Serien ist Ferrari mit drei F488 GT3 überdurchschnittlich gut repräsentiert. In der GTA betreut Squadra Corsa Garage Italia Americas die Rückkehr des ehemaligen GTA-Meisters Martin Fuentes. Den Mexikaner erwartet heuer jedoch viel stärkere klasseninterne Konkurrenz.
Für die GT-Division sind gleich zwei große Titelanwärter gemeldet worden. Die Kanadier von R. Ferri Motorsport bekamen den Werksfahrer Toni Vilander zugewiesen, der beispielsweise in der 2017er Ausgabe der 12 Stunden von Bathurst bewiesen hat, dass er an perfekten Tagen unschlagbar ist. TR3 Racing vertraut weiterhin auf den Heißsporn Daniel Mancinelli, bei dem eine andere Beobachtung gemacht werden konnte: Der Italiener dominierte 2017 phasenweise, aber er verlor immer mal wieder die Kontrolle über sich, was ihn und andere ins Verderben riss. Sollte er dies abstellen können, könnte er den gelben Ferrari häufig in die Victory-Lane einbiegen lassen.
Mercedes
Trotz der Abwanderungsdrohungen ist der grau-orange Mercedes AMG GT3 von CRP Racing wieder auf der Nennliste zu finden. Das Material ist siegfähig und seit Mittwoch hat man nun auch einen Fahrer unter Vertrag genommen. Der Kanadier Daniel Morad gilt als Geheimtipp in der GT3-Szene und könnte zu den Gewinnern des Jahres 2018 avancieren.
NEWS: CRP Racing Signs @DanielMorad for 2018 @WCRacing Season in @MercedesAMG GT3 https://t.co/87bTYEptvR pic.twitter.com/KcAxP95d1W
— CRP Racing (@goCRPracing) March 7, 2018
Lamborghini
Der japanische Rennfahrer und Instagram-Lebemann Yuki Harata rundet das vier Mann starke GTA-Feld ab. Sein PWC-GT3-Abenteuer wird von Dream Racing Motorsport betreut, das sich auf Huracán-Rennausführungen spezialisiert hat und bereits für seine Super-Trofeo-Ausflüge zuständig war. Im Vergleich zu den Halb-Profis Chase, Baptista und Fuentes kommt er dem klassischen Amateur am nächsten.
Porsche
Die Marke aus Zuffenhausen hat die beiden spannendsten Programme der diesjährigen Saison in ihren Reihen. Alegra Motorsports, Sieger der Rolex24 2017, vollzieht einen Wechsel aus der IMSA in die PWC und hat Starfahrer Michael Christensen gleich mitgebracht. Für SprintX setzte man zudem wie oben angeführt Pumpelly auf die Gehaltsliste.
Auch das zweite Porsche-Team hat, wie so viele PWC-Mannschaften, starke Verbindungen nach Kanada. Die Truppe von Pfaff Motorsports, die bereits viele Meisterschaften in diversen Porsche-Cup-Veranstaltungen gewonnen hat, wagte über den Winter den nächsten Schritt und wird mit Landsmann Scott Hargrove die nächste Ebene des Kundensports in Angriff nehmen.
Fazit
Insgesamt gesehen enthält das kleine GT3-Feld also durchaus inspirierende Geschichten und spannende Fahrer. Doch das Narrativ einer elitären Auswahl von Stars, das Serienchef Gill in Interviews erschuf, kann nur zurückgewiesen werden.
GTS/4 – Die Stars im Hintergrund (10 GTS; 18 GTSA)
Kommen wir nun zum angenehmeren Teil der Vorschau. Der weltweite Aufstieg der GT4 brachte der GTS etliche neue Meldungen ein, die sich mit einer breiten Auswahl an Modellen eingeschrieben haben. Um dies mit den GT3-Divisionen vergleichen zu können, bietet sich eine Übersicht an:
- Audi R8 LMS GT4 (fünf)
- BMW M4 GT4 (vier)
- Chevrolet Camaro GT4.R (zwei)
- Ford Mustang GT4 (vier)
- Ginetta G55 (drei)
- Maserati Grand Turismo MC GT4 (zwei)
- McLaren 570S GT4 (einer)
- Mercedes AMG GT4 (zwei)
- Panoz Avezzano GT4 (zwei)
- Porsche Cayman GT4 CS-MR (zwei)
- SIN R1 (einer)
Der Blick auf die Teilnehmer (PDF) erzeugt bei den meisten Fans sicherlich Fragezeichen. Das liegt vor allem daran, dass die GTS-Rennen einen klaren Fokus auf Amateure haben und Profis wie Lawson Aschenbach als Ausnahme gelten. Hierin liegt jedoch die Würze der eigenständigen GTS-Sprint-Läufe, die auch schon in den vergangenen Jahren extrem abwechslungsreich waren. Ein Verfolgen der Läufe sei also sehr ans Herz gelegt.
Stream-Situation
Wie man bereits in der Einleitung und immer mal wieder im Chat lesen konnte, ist selbige nicht gerade leicht. Aktuell sieht es nun so aus, als ob man alle Rennen digital verbreiten wird. Ob diese Aussage bis Long Beach Bestand haben wird, sollte man jedoch bezweifeln. Der gesamte TV-Zeitplan für den Grand Prix von St. Petersburg findet sich in unseren TV/Stream-Zeiten.
PWC in St. Petersburg
Da Kollege Rainer sicherlich wieder auf seine perfekte Streckenvorstellung zurückgreifen wird, folgen abschließend noch kleine Anmerkungen speziell für die PWC. Der GT3-Zeitenrekord liegt bei 1:13.017 Minuten in der Qualifikation (Michael Lewis/Porsche 911 GT3 R/2016) und bei 1:13.144 Minuten im Rennen (Nick Catsburg/Lamborghini Gallardo GT3/2015). Die GTS-Qualirekordzeit stammt noch frisch aus dem vergangenen Jahr – Lawson Aschenbach bewegte seinen Camaro GT4.R in 1:18.855 Minuten um den 2,89 Kilometer langen Kurs. 2015 setzte Dean Martin in einem Ford Mustang Boss 302 die schnellste GTS-Rennrunde mit einer 1:19.478 Minuten.
GTS
Im vergangenen Jahr war der Camaro das beste GT4-Auto und auch in diesem Jahr ist die Wahrscheinlichkeit dafür relativ hoch. Jedoch war das Feld abseits davon sehr ausgeglichen, was ein gutes Vorzeichen für die diesjährige Ausgabe sein könnte.
GT
Wie in der GTS überzeugten auch die GT3-Renner im vergangenen Jahr mit großer Abwechslung im Klassement. Den Auftaktsieg sicherte sich Álvaro Parente, der ein Spezialist für den Stadtkurs ist. Hinter ihm lief eine bunte Mischung ins Ziel ein, die vom TRG-Aston-Martin angeführt wurde. Der damals drittplatzierte Patrick Long holte sich den Sieg im zweiten Rennen, was auf die Stärke von Porsche hindeutet. Von den Spitzenzeiten her war der Ferrari 488 GT3 hingegen am schnellsten. Zusammen mit den diversen Unbekannten in der Form von neuen Fahrern und Teams erwartet uns eine spannende sowie unvorhersehbare Ausgangslage.
Bilderquelle/Copyright: Callaway Competition; Pirelli World Challenge