Am 04. März 2018 fand auf dem Duivelsberg Circuit ein Lauf der Belgisch Holländischen Rallyecrossmeisterschaft statt. Zuerst wollen wir uns mal eine Frage stellen! Was ist Rallyecross überhaupt? Für die, die es noch nicht gehört oder gesehen haben:
Rallyecross ist ein Rundstrecken-Sprintrennen. Die Strecke ist ca. 1 km lang und besitzt sowohl Schotter als auch Asphaltabschnitte. Seit ein paar Jahren muss in jedem Vorlauf, als auch später in den Finalläufen, mindestens einmal pro Rennen die sogenannte Joker Lap gefahren werden. Die Joker Lap soll ca. zwei Sekunden langsamer sein als die normale Version der Strecke.
Morgens gibt es die Trainingsläufe, sogenannte Heats, wo die Teilnehmer ihre Startpositionen und Gegner für die Vorläufe ausfahren. Es gibt insgesamt drei Heats pro Klasse. Die Heats sind eigentlich nichts anderes als ein Zeitfahren mit Konkurrenz. Wer hier die schnellste Zeit fährt, bekommt die wenigsten Punkte. Je weniger Punkte man am Ende der drei Vorläufen hat, entscheidet dann in welchem Finale man startet bzw. welche Gruppe der Halbfinals. Da kommt es auch drauf an, wie viele Starter in der Klasse gemeldet sind. Es kann auch vorkommen, dass sie direkt ein Finale am Ende des Tages fahren können, wenn es nur sechs Teilnehmer sind. Es gibt aber auch noch die Möglichkeit über einen Hoffnungslauf in das Halbfinale zu kommen. Dort kommen dann noch mal die zwei Bestplatzierten weiter. Je Finallauf kommen die drei ersten weiter in das eigentliche Finale.
Die am stärksten besetzte Klasse waren beim Cuprennen die Supernationals unter 2000 cm mit knapp 20 Startern. Dicht gefolgt von den Supernationals über 2000 cm. Des Weiteren waren leider nur drei Teilnehmer bei den Supercars am Start. Nicht zu vergessen sind auch die kleinen Klassen, die am Sonntag am Start waren. Dies waren die Junior Klasse (RST) und die Sprintcars (kleine Buggys mit Motorradmotoren)
Schon in den Vorläufen konnte man sehen, dass es die Jungs nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immer wieder hat man in den einzelnen Klassen kleine Berührungen gesehen oder auch mal gehört. Besonders aufpassen mussten sie beim Rausfahren aus der Joker Lap – obwohl dort die Geschwindigkeit ungefähr gleich sein sollte wie auf der normalen Runde. Was aber nicht immer so einfach war! Die Vorläufe dauern in der Regel ca. vier Runden. Was hier einer Zeit von knapp unter vier Minuten entsprach. Es sind zum Glück keine Unfälle passiert – bis auf etwas Lackaustausch, was ja auch normal in diesem Sport ist.
Kurz vor der Unterbrechung für den Bahndienst haben die Supernationals unter 2000 cm ihren Hoffnungslauf ausgetragen. Dann konnte es gegen 14:00 Uhr losgehen mit den Finals. Hier wurden die Rennen dann über sechs Runden ausgetragen. Der Start ist bei diesem Sport immer etwas brenzlich, denn die ersten 100 m dürfen die Fahrer eigentlich nicht ihre Spur verlassen, was nicht immer so einfach ist. Nach dem Start geht es ca. 400 m mit Vollgas in Richtung der ersten etwas schärferen Kurve, Turn 1. Diese war eine fast 180 Grad Kurve, die am Ausgang schon in den Schotterbereich übergeht. Das ist natürlich perfekt für die Spannung der ersten Runden, wenn das Feld noch recht dicht zusammen ist.
Bei dem Finallauf der S1600 führte bis in die vorletzte Runde Pascal Raumans mit seinem starken Ford Fiesta S1600 – bis ihm in seiner Joker Lap ein kleiner Fehler passierte, er mit dem rechten Hinterrad die Leitplanke berührte und er sich das Hinterrad damit abgerissen hat. Dies war dann natürlich das Ende für Pascal, der sich dabei immerhin nicht verletzt hatte. Er stellte sein Auto am Ende der Joker Lap ab, wo es am Schluss geborgen wurde. Davor konnte sich Steve Otzer (Citroen Saxo S1600) vor Davyvd Branden (Citroen DS3 S1600) und Yves Teelen (Peugeot 308 S1600) durchsetzen.
Bei den Supercars waren leider nur drei Fahrer am Start: Jochen Coox (Polo RX), Paul Allerts (Mitsubishi Lancer Evo 7) und der Schwede Daniel Thoren (Polo RX). Im Finale hatte Daniel Thoren die beste Reaktion am Start und schoss mit seinem Polo RX direkt in Führung. Dicht gefolgt von Jochen Coox, dieser fuhr dann direkt in der 2. Runde seine Joker Lap. Da konnte sich sein Markenkollege direkt ein paar Meter mehr Absetzen. Doch Daniel passiert auch ein kleiner Fehler. In der 2. Runde drehte er sich am Ende von Start/Ziel und so konnte Jochen Coox direkt wieder aufholen. Dann ist Thoren jedoch noch ein zweiter schwerer Fehler passiert. Er ist zu schnell in die Joker Lap gefahren und verlor dort an derselben Stelle wie im S1600 Finale Pascal Raumans die Kontrolle über sein Fahrzeug und touchierte ebenfalls die Leitplanke. Daniel Thoren konnte das Rennen noch zu Ende fahren, doch sein Polo war recht mitgenommen.
Das Ergebnis der Supercars:
1. Jochen Coox
2. Paul Allerts
3. Daniel Thoren
Bei den Supernationals über 2000cm gab es folgendes Ergebnis:
1. Kristof Bex (Volvo S40 #78)
2. Bert Bosmans (Volvo C30 #64)
3. Luc Maris (Volvo S40 #11)
Auch dieses Rennen war von mehreren Führungswechseln gezeichnet. Bis in die letzte Runde war es spannend und man wusste nicht, wer gewinnen wird. Bis sich dann Kristof Bex (Volvo S40) am Schluss durchsetzte.
Die Supernationals unter 2000ccm:
1. Goris Robbe (Opel Corsa #11)
2. Peter van de Wege (Toyota Yaris #67)
3. Ron Snoeck (Volco C30 #21)
Beim RST Cup setzte sich Jari von Hoff gegen Jochen Verhoeven und Sjoerd de Visser durch. Alle sind auf dem Ford RST unterwegs.
Sprintcar-Ergebnis:
1. Christiaan Spelmans (Yamaha R6 Dino #84)
2. Simitri Storme (Strome Honda #69)
3. Dirk Garcelink (DPS Suzuki #12)
Weitere Impressionen:
Text: Felix Töllich
Bilder: FT Photography
1 Kommentare
Danke für die tollen Bilder. Waren sehr interessant anzuschauen.
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