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NASCAR: Winterwonderland Martinsville

von Simon Mones
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Nach Schneefall in Martinsville wird das STP 500 von Sonntag auf Montag verschoben. Clint Bowyer kann sich nach 190 Rennen ohne Sieg den Platz in der Victory Lane sichern.

Nachdem es rund um den Martinsville Speedway in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehrere Zentimeter Neuschnee gegeben hatte, war eine Austragung des STP 500 am Sonntag nicht möglich. Zwar konnte die Strecke vom Schnee befreit werden, jedoch waren die Zufahrtswege nicht ausreichend geräumt. Zudem wurde das Personal, das sonst an der Strecke eingesetzt wird, an anderen Stellen benötigt. Das Rennen verschoben werden, sei es nur um wenige Stunden oder auch mal ein oder zwei Tage, ist in der NASCAR nichts Neues. Eine Verschiebung aufgrund von Schnee ist jedoch weit seltener. Zuletzt kam dies vor 25 Jahren vor, als das Motorcraft Quality Parts 500 am Atlanta Motor Speedway wegen eines Blizzards um fast eine Woche verschoben wurde.

Hendrick zeigt Aufwärtstrend

Während des Rennens am Montagabend zeigte sich über lange Strecken das gewohnte Bild dieser Saison. Während sich vorne Toyota und Ford ein Duell um den Rennsieg lieferte, fuhr der Camero aus dem Hause Chevrolet hinterher. Anders als in den letzten Rennen wo, Kevin Harvick und Martin Truex Jr. das Renngeschehen dominiert hatten, gab es in Martinsville an der Spitze vor allem eins: Abwechslung! Insbesondere in der ersten Stage gab es viele Führungswechsel, so übernahm Kyle Busch wenige Runden nach Rennbeginn die Spitzenposition von Markenkollege Truex. Diese musste er seinerseits an seinen Teamkollegen bei Joe Gibbs Racing Denny Hamlin abgeben, der letztlich auch die Stage gewann. Im zweiten Rennabschnitt zeigten sich dann die Fords. Ryan Blaney sicherte sich mit einem guten Stopp die Führung und gab diese bis zum Stage-Ende nicht mehr ab. Obwohl der Stewart-Haas-Pilot Clint Bowyer den jungen Penske-Piloten stark unter Druck setzte. Nach der einzigen Rennunterbrechung aufgrund eines Unfalls setzte sich Bowyer dann ab und gewann das Rennen vor Busch. Blaney wurde am Ende Dritter. Truex kam auf Rang vier ins Ziel, gefolgt von Kevin Harvick.

Nach zuletzt schwachen Leistungen stand vor allem Hendrick Motorsports im Fokus der Öffentlichkeit. In der Vorwoche fuhr das Team, dank Jimmy Johnson den ersten Top-10-Platz ein. Darauf galt es aufzubauen. Dies gelang dem Spitzenteam in Martinsville. Mit Alex Bowman (Rang 7) und Chase Elliott (Rang 9), stießen dieses mal sogar gleich zwei Wagen aus dem Hause Hendrick in die Top 10 vor. Auch Johnson war während des Rennens immer wieder auf Top-10 Kurs, wurde am Ende jedoch nur 15ter mit einer Runde Rückstand. Der vierte Hendrick-Chevy pilotiert von Rookie William Byron lief dagegen nicht ganz so gut, für ihn reichte es lediglich  für Platz 20. Dennoch dürften Hendrick und auch Chevrolet aufatmen, neben Bowman und Elliott schaffte es nämlich auch A.J. Allmendinger unter die besten Zehn.

Während des Rennens kam es erneut zu Problemen mit den neuen Schlagschraubern. So zerbrach eine der Pit-Guns während eines Stopps – der Stopp verlief dennoch problemlos. In der Box kam zu einem weiteren Zwischenfall, der Jackman der #37 von JTG Daugherty Racing Zack Young, musste ins Krankenhaus transportiert werden, nachdem er bei einem vorherigen Stopp angefahren worden war. Noch aus dem Krankenhaus gab Young Entwarnung: Er habe lediglich Muskelzerrungen in seinem Bein, Bauch und der Leiste.

NASCAR Whelen Euro Series boomt

Auch beim europäischen Ableger der NASCAR steht der Saisonstart kurz bevor. Der Blick auf das Starterfeld verspricht eine spannende Saison, so sind 19 Teams und insgesamt 30 Fahrzeuge gemeldet. Ein neuer Rekord. Neben den etablierten Topteams kommen einige vielversprechende neue Rennställe hinzu. Besonders interessant dürfte aus Fansicht der Einstieg von Go Fas Racing sein. Das Team ist bereits im NASCAR-Cup sowie in der kanadischen NASCAR-Series mit der Startnummer 32 unterwegs. Mit dieser Nummer wird der Rennstall auch in Europa an den Start gehen. Ebenfalls neu in der Serie sind das Team von Pegasus Racing, die aus dem Langstreckensport in die NASCAR wechseln und Solaris Motorsport die bisher im GT-Sport beheimatet waren. Dazu kommen Hendriks Motorsport in Zusammenarbeit mit der Familie Hezemans und die Mannschaften von Race Art Technology und BVR Motorsport. Zusätzlich baut Braxx Racing sein Engagement in der NASCAR Wheelen Euro Series aus und setzt ein weiteres Auto ein.

Das Team hat zudem einen prominenten Piloten gewonnen: Der ehemalige Profiradrennfahrer Tom Boonen wird ab der kommenden Saison für Braxx Racing hinters Lenkrad greifen. „Ich bin letztes Jahr verschiedene Rennen gefahren und habe einen Wettbewerb gesucht, den ich mit meinen Verpflichtungen auf nationaler Ebene verbinden kann. Vergangene Saison bekam ich die Chance, ein EuroNASCAR-Auto zu testen. Ich habe mich auf Anhieb in das Auto verliebt, weil es eine fantastische Erfahrung bietet“, so der Belgier, der den Mustang mit der Startnummer 91 pilotieren wird. Boonen ist dabei aber nicht der einzige neue Fahrer in der Serie. Insgesamt hat das Fahrerkarussell in der Offseason ordentlich rotiert. „Ich habe in meiner ersten Saison viel gelernt“, sagt Felipe Rabello, der zu PK Carsport wechseln wird. „Ich bin sehr glücklich, ein Teil des Teams zu sein.“ Das Ziel für 2018 ist dabei klar, Rabello möchte im Kampf um die Meisterschaft mitmischen.“ Es wird aber schwierig, da der Wettbewerb sehr hart ist.“ Ein Wörtchen mitreden möchte auch Rabellos Nachfolger beim italienischen Rennstall und Meisterteam CAAL Racing Maciej Dreszer. Der junge Pole zeigte in der vergangenen Saison bei DF1 Racing, welches Talent in ihm steckt. Über seinen Wechsel zeigte sich Dreszer dabei sehr erfreut. „Wir haben es geschafft“, so der Pole. „Ich habe den Vertrag unterzeichnet und werde wieder in der NASCAR-Euroserie fahren.“

BF Goodrich ersetzt Michelin

Auch in Sache Reifen gibt es eine Veränderung in der europäische NASCAR: Ab der neuen Saison ist nicht mehr Michelin der Reifenlieferant, sondern dessen Tochterunternehmen BFGoodrich. Vielen älteren NASCAR-Fans wird der US-Konzern bereits ein Begriff sein. So gehörte das Unternehmen zu den Sponsoren des legendären Dale Earnhardt Sr. „Wir freuen uns, ein Teil der NASCAR Whelen Euro Series zu sein“, freut BFGoodrich-Geschäftsführer Harold Phillips. „BFGoodrich ist darauf bedacht, Hochleistungsreifen zu entwickeln. Wir wollen unser Angebot im europäischen Markt weiter ausbauen. Die NASCAR Whelen Euro Series stellt eine exzellente Möglichkeit dar, da die Rennserie die US-amerikanische Geschichte unserer Marke repräsentiert.“

Vorschau Texas

Am kommenden Wochenende bleiben die V8-Motoren in den USA stumm und die Fahrer und Teams haben die Möglichkeit, mit ihren Familien Ostern zu feiern. Weiter geht es nächste Woche, wenn der NASCAR-Tross zum Frühjahrsrennen nach Forth Worth in Texas reist. Das 1,5-Meilen-Oval gehört seit seiner Eröffnung 1997 zum NASCAR-Kalender. Das Rennen geht über 501 Meilen, was 394 Runden entspricht. Die Stages des O’Reilys Auto Parts teilen sich wie folgt auf: 85/85/164 Runden.

Der Blick auf die Liste der Fahrer, die das Frühjahrsrennen am Texas Motor Speedway gewonnen haben, verspricht ein spannendes Rennen. Insgesamt gibt es mit Jeff Burton, Matt Kenseth, Greg Biffle, Kyle Busch und Jimmie Johnson fünf Fahrer, die das Rennen zweimal gewonnen haben. Davon sind nur noch Busch und Johnson aktiv. Johnson ist zudem der Vorjahressieger und Busch aktuell der Führende in der Fahrerwertung.

Bei den Teams liegt Roush Fenway Racing mit sieben Erfolgen vorne, dicht gefolgt von Hendrick Motorsports (4) und Joe Gibbs Racing (3). Zwei mal konnten Robert Yates Racing und Penske das Rennen in Texas für sich entscheiden. Aus Hersteller Sicht liegt Ford mit zehn Rennsiegen in Front gefolgt von Chevrolet mit sechs Siegen und Toyota die das Rennen dreimal gewannen. Die Chancen das Hendrick seinen Aufschwung fortsetzt stehen, also gut. Genauso ist es aber auch möglich das die bisher so starken Fords, auch in Texas die sind,  die es zuschlagen gilt.

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