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NASCAR: Busch siegt in Texas, Harvick mit Pech an der Box

von Simon Mones
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Am Ende einer turbulenten Schlussphase setzt sich Kyle Busch in Texas in einem spannenden Zweikampf gegen Kevin Harvick durch. Der Ford-Pilot kämpft sich nach Problemen an der Box eindrucksvoll ins Rennen zurück und beschwert sich über die Schlagschrauber.

Die Boxencrew des Kaliforniens erwischte von Anfang an keinen guten Tag. Nachdem sich Harvick im Verlauf der ersten Stage abgesetzt hatte, kam dieser aufgrund eines Stops von Martin Truex Jr. ebenfalls in die Box. Beim Reifenwechsel am Ford mit der Startnummer 4 passierte dann das erste Missgeschick. Eine der Muttern löste sich so unglücklich, dass sie in den Wagenheber flog und sich dort verkantete. Die Mannschaft und Harvick verloren dadurch wichtige Zeit in der Box, die den US-Amerikaner auch einige Positionen kostete. Dennoch konnte er die Stage gewinnen. Das Pech sollte Harvick in der Box aber erhalten bleiben. Im zweiten Rennsegment fährt der Kalifornier erneut zum Reifenwechsel an die Box und wieder geht etwas schief. Denn nur wenig später kommt Harvick mit einem nicht ordentlich befestigten Rad wieder an die Box. In der Folge fiel er aus der Führungsrunde. Insgesamt sollte der Stewartt-Haas-Pilot an diesem Tag zweimal mit einem „loose wheel“ zu kämpfen haben. Nach dem Rennen äußerste sich Harvick wenig erfreut über die Schlagschrauber: „Der erbärmliche Teil an der ganzen Sache sind die Schlagschrauber“, so Harvick. „Die Pit Guns waren das ganze Jahr absolut schrecklich, und unsere Jungs machen einen großartigen Job in der Boxengasse, und das erbärmliche daran ist die Tatsache, dass man etwas bekommt, das nicht richtig funktioniert, und diese Jungs tun einfach alles was sie können um es richtig zu machen.“

Zusätzlich zu den Problemen mit der Technik erlaubte sich die Mannschaft von Harvick jedoch noch weitere Missgeschicke. So fiel ein Mitglied der Boxencrew beim Versuch einen Reifen über die Boxenmauer zu heben über eben jene. NASCAR bestrafte Harvick in der Folge für „too many men over the wall“. Nicht bestraft wurde das Team jedoch für einen Reifen, der sich bei einem späteren Stopp selbstständig machte und die eigene Box zu verlassen suchte. Dies sorgte für Unverständnis, da Ryan Blaney für ein ähnliches vergehen von NASCAR sanktioniert wurde. NASCAR äußerte sich später dazu, man habe vergessen Harvick zu bestrafen. So konnte sich dieser in den letzten Runden des Rennens mit Busch ein spannendes Finale liefern.

Viele Cautions

Das Renngeschehen in Texas war neben der Dominanz von Harvick und Busch, vor allem von den zahlreichen Gelbphasen geprägt. Viele davon wurden durch geplatzte Reifen ausgelöst. Neben dem amtierenden Meister Truex jr. erwischte es auch Kyle Larson, der zwischenzeitlich als bester Chevrolet auf Rang vier lag. Für beide war das Rennen vorbei. Im letzten Rennsegment kam es zudem noch zu einem Big One, nachdem Kyle Busch den Restart verschlief und zurückfiel. Busch musste in der Folge leicht lupfen lassen, was einen Ziehharmonikaeffekt auslöste und dazu führte, dass sich Danny Hamlin drehte. Dieser kollidierte in der Folge mit Brad Keselowski. Da Jimmy Johnson, der ebenfalls in den Crash verwickelt war, in die innere Streckenmauer einschlug. Um den Schaden zu reparieren, unterbrach NASCAR das Rennen. Bis zum Schluss sollten noch zwei weitere Unterbrechungen folgen, die insbesondere Harvick nutze um sich an Kyle Busch heranzuarbeiten. Letztlich kam der Ford-Pilot dem Toyota aber nicht nah genug, um diesen zu überholen. Daher musste er sich mit Platz zwei begnügen. Dritter wurde Jamie McMurray im Chevrolet Camaro von Chip Ganassis Racing. Platz Vier belegt Erik Jones, ihm folgte Blaney.

Monster verlängert Vertrag

In den letzten Wochen gab es immer wieder Gerüchte, dass Monster den zum Saisonende auslaufenden Vertrag als Titelsponsor der höchsten NASCAR-Liga verlängern wird. Diese Woche folgte die offizielle Verkündung der Verlängerung. Diese erfolgt jedoch nur für die Saison 2019, eine Verlängerung darüber hinaus ist laut NASCAR-COO Steve Phelps allerdings sehr unwahrscheinlich. NASCAR möchte die Top-Sponsoring-Pakete mit der Sportorganisation verknüpfen, um auch die Strecken und Fernsehender mit an Bord zu holen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass die Namensrechte in kommenden Paketen nicht mehr enthalten sind. „Es ist nicht so, das es nicht funktioniert, aber wir möchten es leichter machen, mit unserem Sport zusammenzuarbeiten. Unser Vorteil ist, dass unsere Fans die Bedeutung von Sponsoring verstehen und unsere Sponsoren unterstützen. Wir denken nur, dass dies ein besseres Modell ist, um sicherzustellen, dass Sponsoren sich weiter engagieren wollen“, so Phelps.

Der Vizepräsident für Sportmarketing von Monster Mitch Covington ist sehr gespannt auf das neue Modell. „Wir unterstützen den Sport sehr und wollen auf jeden Fall einen Sitz in der ersten Reihe, um das neue Modell zu sehen“, erklärt Covington

Labonte Full Time in der NWES

Eine weitere sehr interessante Ankündigung kam vonseiten des europäischen NASCAR Ablegers. Der ehemalige Cup-Pilot und Meister Bobby Labonte, wird die gesamte Saison 2018 in der NASCAR Wehlen Euro-Series an den Start gehen. In Zusammenarbeit mit dem französischen Team RDV Competion wird der US-Amerikaner, der bereits 2017 ein Rennen in Brands Hatch bestritt, mit einem Toyota Camry mit der Startnummer 18 an den Start gehen.

„Der Einstieg in die NASCAR Whelen Euro Series ist eine tolle Möglichkeit“, so Labonte. „Beim Rennen im vergangenen Jahr in Brands Hatch hat mich der Wettbewerb in der Serie überzeugt. Im Herbst habe ich mit Frederic Gabillon einen Test durchgeführt. Dort habe ich mit RDV und Franck Violas alles weitere geklärt. Das wird mir einen großen Vorteil bringen. YACCO als Sponsor global zu repräsentieren, ist ebenfalls sehr spannend. Ich freue mich auf den Wachstum und die neuen Möglichkeiten, die dieses Engagement mit sich bringen könnte.“

Nicht nur Labonte selbst ist begeistert von der Möglichkeit, zahlreiche Weggefährten haben sich auf Twitter bereits geäußert und den Hall-of-Fame Nominierten beglückwünscht. Michael Waltrip forderte Labonte sogar heraus. Sollte er ein Auto finden, hätte er am 1. Juli Zeit, lies der Fox-Experte via Twitter wissen.

Der Präsident und Geschäftsführer der Euro-NASCAR Jerome Galpin zeigt sich ebenfalls begeistert .„Für die NASCAR Whelen Euro Series ist es ein Meilenstein, einen amerikanischen Champion wie Bobby begrüßen zu dürfen. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, welche internationale Aufmerksamkeit die Serie erreicht hat. Wir sind stolz auf unser internationales Feld, das aus 30 Fahrern und Teams besteht“, so der Franzose auf der Internetseite der Serie.

Volles Haus in Valencia

Eben jenes internationale Feld kann sich durchaus sehen lassen. Für den Saisonauftakt in Valencia sind über 30 Autos für die beiden Topklassen gemeldet. Neben Labonte greifen dabei weitere namenhafte Fahrer hinter das Steuer der NASAR-Boliden. Neben Champion Alan Day, sind das vor allem Marco Stipp, der LeMans Sieger Christoph Bouchet und Anthony Kumpel. Auch aus deutscher Sicht wird die Serie immer interessanter. Die beiden deutschen Teams Mischumotors und Racing Total werden wieder an der Serie teilnehmen. Hinzu kommen mit Justin Kunz, Stipp und Matthias Hauer drei heimische Piloten.

Vorschau Bristol

Während die Euro-NASCAR am Wochenende in Valencia in ihre Saison startet, geht es für die US-Mutterserie nach Bristol an den Bristol Motor Speedway. Trotz der Kürze der Strecke, sie misst gerade einmal gut 0,5 Meilen, zählt Bristol zu den beliebtesten Strecken im Kalender. Weil die Strecke komplett von Tribünen umgeben ist, wird sie oftmals auch als „The Last Great Colosseum“ bezeichnet.

Da der Bristol Motor Speedway vergleichsweise kurz ist, gibt es einige Besonderheiten. So nimmt das Starterfeld nahezu die halbe Strecke ein, weswegen die hinteren Wagen bereits mit dem Start eine halbe Runde Rückstand haben. Hinzu kommt, dass die Boxengasse auf die Start/Ziel- und Gegengrade aufgeteilt ist. Bei früheren Austragungen der Rennen wurde den hinteren Teams die Box auf der Gegengraden zugeteilt, seit einer Regeländerung ist dies inzwischen aber nicht mehr der Fall.

Das Frühlingsrennen wurde erstmals 1961 auf dem BMS ausgetragen. Rekordsieger des „Food City 500“ ist Rusty Wallace mit sechs Siegen, gefolgt von Darrell Waltrip und Dale Earnhardt Sr. Der beste aktive Fahrer ist Kurt Busch, der viermal auf der halben Meile von Bristol gewann. Ihm folgt sein Bruder Kyle, dem dies dreimal gelang. Vorjahressieger Jimmie Johnson triumphierte insgesamt zweimal.

Sein Team Hendrick Motorsports ist zugleich mit acht Erfolgen die erfolgreichste Mannschaft in Bristol. Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass die Durststrecke von Hendrick in 2018 in Bristol enden kann. Zumal zuletzt ein leichter Aufwärtstrend zu vernehmen war. Rang zwei in der Teamwertung geht mit sieben Siegen an Junior Johnson& Associates. Als nächstes aktives Cup-Team folgt Penske mit sechs Erfolgen. Fünfmal konnte Richard Childress Racing in der Victor-Lane jubeln.

Bei den Herstellern liegen Chevrolet (23) und Ford (17) sehr eng zusammen, Toyota liegt mit etwas Abstand bei vier Siegen.

Traditionell werden in Bristol 500 Runden gefahren, was einer Renndistanz von 266,5 Meilen entspricht. Die Stages teilen sich dabei wie folgt auf:
Stage 1: 125
Stage 2: 125
Stage 3: 250

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