Viele Cautions zum Start sorgten für ein teilweise unübersichtliches Rennen. Am Ende setze sich ein favorisiertes Cadillac-Team durch.
Schon die Qualifikation auf der Holperstrecke in Long Beach zeigte, wie eng es bei den Prototypen im Moment zu geht. Montoya holte für Penske die erste Pole des Acura, aber nur sehr knapp vor dem Wheelen Wagen, wo Felipe Nasr am Steuer saß. Dahinter sortierte sich das Feld ein, darunter auch die beiden Joest-Mazda. Die hatte man eigentlich sogar etwas stärker eingeschätzt, doch beide Mazda kämpften mit leichten Abstimmungsproblemen. Auch die in Sebring noch siegreichen ESM-Nissan hielten etwas Abstand. Noch weiter weg waren die LMP2, die trotz einer leichten Anpassung der BoP auch in Long Beach keine Chance hatten. Das sorgte bei den LMP2-Teams logischerweise für weitere Verstimmung. Allerdings muss man auch sagen, dass die LMP2 in Long Beach noch nie so richtig gut gingen.
Nach dem Start setzte sich zunächst Montoya mit dem Acura an die Spitze, allerdings konnte er Nasr im Wheelen Cadillac nicht abschütteln. Nach einer halben Stunde gab es eine Caution, die die Strategie für das weitere Rennen bestimmen sollte. Beide Führenden blieben auf der Strecke, während der gesamte Rest des Feldes an die Box ging. Das war dann einfach Pech für die beiden vorne. Eigentlich kam der Stopp nach einer halben Stunde ein bisschen früh, aber es war auch klar, dass beide irgendwann reinkommen mussten. Das geschah dann im Verlauf des Rennens unter Grün, was Montoya und Nasr einiges an Plätze kostete.
Nachdem die Strategien ausgewürfelt waren, lag dann plötzlich der Action Express #5 mit Barbosa/Albuquerque vorne. Die hatten sich zu Beginn des Rennens zurück gehalten, aber die Chance über die Strategie ergriffen. Eigentlich machte der Cadillac keinen besonders schnellen Eindruck, aber als man vorne freie Fahrt hatte, lief der DPi sehr gut. Teilweise baute man den Vorsprung auf über 10 Sekunden aus. Dahinter sortierte sich, auch durch die Strategie, der ESM-Ligier mit Scott Sharp und Ryan Dalziel ein. Auf P3 landete der eher unauffällig fahrende WRT Cadillac. Der fiel nur einmal auf, als sich Jordan Taylor mit seinem Bruder Ricky (Penske Acura) ein herzhaftes Duell leistete. Auf P4 folgte der Mazda mit Jarvis/Nunez dahinter dann beide Acura, die sich ein teilweise sehr schönes Duell lieferten.
GTLM
In der GTLM war es eine regelrechte Schlacht. Porsche gegen alle, vor allem die BMW, die Ford gegeneinander und am Ende gewinnt eine Corvette. Dabei hatte es für Porsche wirklich gut angefangen. Wie vermutet, passte der Kurs dem RSR sehrt gut. Die 912 mit Vanthoor/Bamber bestimmte das Tempo und lag lange vorne. BMW war über das gesamte Wochenende zu langsam. Das galt nicht mal für die Geraden, da war der BMW flott unterwegs. Auch auf der Bremse sah der M8 gut aus. Doch sobald es aber rechts oder links rum ging, konnte man die Probleme des M8 gut erkennen. Etwas träge beim Einlenken, dazu schwerfällig in der Kurvenmitte. Also probierte es BMW mit einer anderen Strategie. Wie bei den Prototypen entschloss man sich gegen den Strom zu schwimmen und nutzte eine der Cautions für einen Stopp. Später kam der Rest des GTLM Feldes, aber der BMW konnte seinen Vorsprung nicht verteidigen. Vanthoor holte den M8 von Alex Sims schnell ein. Der machte sich zwar breit und drängte den Porsche in T1 auch raus, aber Vanthoor rächte sich mit einem Schubser am berühmten Brunnen. Das reichte, um vorbei zu gehen und schnell setzte sich der RSR ab. Dahinter fiel dann auch bald der Rest des Feldes über den BMW her, der dann später auch ausfiel.
Es hätte also sehr schön für Porsche enden können, doch es war nicht das Wochenende der Zuffenhausener. Die #911 hatte sich schon in der ersten die Front beschädigt, als man mit einem Ford leicht kollidierte. Die #912 kam dann gegen Ende des Rennens plötzlich an die Box wo die Crew einen Kollaps der vorderen rechten Aufhängung diagnostizierte. Von aussen war nicht zu sehen, woher der Schaden stammte, aber das Rennen war natürlich gelaufen.
Die Postion an der Spitze erbte, auch nach einigem hin und her mit unterschiedlichen Strategien, die Corvette #4 Gavin/Millner. Sie hatten nicht das schnellste Auto, aber die beste Strategie. Hilfreich war auch, dass die beiden Ford hinter der Corvette in einen harten Zweikampf verwickelt waren. Dirk Müller versuchte Ryan Briscoe hinter sich zu lassen, doch der wehrte sich mit Händen und Füssen. Müller machte den Eindruck, als sei er schneller, aber Ford erschien sich die beiden Autos gegeneinander kämpfen zu lassen. Zur Freude der Corvette-Mannschaft, die so den Sieg holen konnte.
Die GTD war in Long Beach wie immer nicht am Start. Nächstes Rennen: Mid-Ohio am 06.Mai.
Bilder: Courtesy of IMSA