Mit einem Rekord-Teilnehmerfeld startete die NASCAR Whelen Euro Series am vergangenen Wochenende in die neue Saison. Während in der ELITE 1 30 Fahrer an den Start gingen, nahmen 28 Piloten in der ELITE 2 teil.
Die NASCAR Whelen Euro Series (NWES) veranstaltete am vergangenen Wochenende den Saisonauftakt 2018 am Circuit Ricardo Tormo im spanischen Valencia. In der ELITE 1 kämpften gleich 30 Piloten um den Sieg – ein neuer Rekord. NWES-Champion Alon Day erwischte ein gutes Wochenende und fuhr gleich zu einem Doppelsieg. Für den Israeli war es aber alles andere als einfach, beide Rennen zu gewinnen. Am Samstag musste er sich das ganze Rennen über gegen Marc Goossens im Braxx-Chevrolet wehren. Der CAAL-Pilot schaffte es aber, den Belgier hinter sich zu halten und siegte. Goossens wurde für einen Vorfall am Start bestraft und rutschte im Rennergebnis auf Rang acht zurück.
Frederic Gabillon erbte im RDV-Toyota den zweiten Platz hinter Day. Das Podium komplettierte PK-Carsport-Pilot Anthony Kumpen, der zu Beginn des Rennen von Goossens ein wenig von der Strecke gedrückt wurde. Die Top 5 komplettierten sein Teamkollege Stienes Longin und Lokalmatador Borja Garcia. In der Junior Trophy siegte ELITE-2-Champion Thomas Ferrando vor Salvador Tineo Arroyo und Gianmarco Ercoli, der die Top 10 abrundete. In der Challenger Trophy setzte sich Dario Caso gegen Kenku Miura und Marconi Abreu durch.
Im zweiten Rennen hatte Day viel Glück: Nach dem Start ging der Israeli vor Goossens und Hezemans in Führung. Day machte jedoch einen Fehler, sodass sowohl der Belgier als auch der Niederländer an ihm vorbei schlüpften. In der zweiten Runde kam es dann in Kurve 2 zu einem heftigen Unfall: Hezemans krachte in die Seite von Goossens Chevrolet und zerstörte das Auto des Belgiers. Unbeirrt davon nutzte Day die Chance, um wieder in Führung zu gehen. Er schaffte es, den ersten Platz zu verteidigen und kam vor Kumpen und Gabillon ins Ziel. In der Junior Trophy gewann diesmal Ercoli auf Platz sieben vor Martin Doubek und Ferrando. In der Challenger-Wertung hatte Wilfried Boucenna die Nase vorne. Er teilte sich das Podium mit Jerry de Weerdt und Mauro Trione.
“Das Wochenende hätte nicht besser enden können”, sagt Day. “Manchmal braucht es nur etwas Glück. Es war heute auf unserer Seite. Mein Team hat tolle Arbeit geleistet. Das Auto ist fantastisch. Nachdem ich die Führung übernommen hatte, war ich in der Lage, vorne zu bleiben. So in die Saison zu starten, ist toll. Ich freue mich für CAAL Racing. Wir haben fünf der vergangenen sechs Rennen gewonnen. Das ist eine beeindruckende Statistik.”
Boucenna dominiert die ELITE 2
In der ELITE 2 gelang Boucenna ebenfalls das Kunststück, beide Rennen zu gewinnen. Der Franzose setzte sich im ersten Rennen im Meisterauto des Jahres 2017 gegen Ulysse Delsaux im RDV-Toyota durch. Auf Platz drei landete NWES-Rookie Florian Venturi für GO Fas Racing, der sich somit auch den Sieg im Rookie Cup sicherte. Guillaume Dumarey und Kenko Miura (Platz zwei im Rookie Cup) komplettierten die Top 5. Den verbliebenen Platz auf dem Junior-Podium schnappte sich der Italiener Nicholas Risitano.
Arianna Casoli gewann den Kampf sowohl im Lady Cup als auch in der Legends Trophy. Das Legends-Podium rundeten Fillipo Vita und Jennifer Jo Cobb ab. Jo Cobb landete im Lady Cup auf Platz zwei direkt vor Carmen Gil Boix, die im ersten Rennen Probleme mit ihrem Caffi-Boliden hatte. Justin Kunz aus Deutschland wurde vor Guillaume Deflandre auf Rang 13 gewertet. Die beiden Streithähne beendeten das Rennen eigentlich in den Top 10, wurden aber nach dem Lauf für ihr Verhalten auf der Strecke bestraft.
Im zweiten Rennen ergab sich für die 18.500 Zuschauer in Valencia ein ähnliches Bild: Boucenna dominierte das Geschehen an der Spitze und sicherte sich den Sieg, diesmal vor den Rookies Risitano und Venturi, die sich beide damit die Topplätze auf dem Rookie-Podium schnappten.Pierluigi Veronesi aus Italien fuhr auf dem verbliebenen dritten Rookie-Platz auf dem Podium. In der Legend-Trophy drehte Jerry de Weerdt so richtig auf und sicherte sich den Sieg vor Diederik Ceyssens und Casoli. Im Lady Cup setzte sich hingegen Boix Gil vor Casoli und Jo Cobb durch. Im zweiten Rennen gab es wegen Crashs und technischer Defekte ein großes Favoritensterben: Dumarey, Maciej Dreszer, Kunz und Delsaux fielen alle vorzeitig aus.
“Ich habe einen guten Start erwischt”, sagt Boucenna. “Jedoch wurden alle Fahrer bei der Safety-Car-Phase wieder eingefangen. Der Restart war sehr gut und anschließend habe ich mir einen guten Vorsprung herausgefahren. Es ist toll, die Saison so zu beginnen. Das ganze Knauf Racing Team ist sehr erfreut darüber.”
US-Stars in Europa
Der Saisonstart stand ganz im Zeichen der Starts der US-Stars in der NWES. Im RDV-Toyota mit der Startnummer 18 saß NASCAR-Champion Bobby Labonte. Im ersten Rennen hatte die Legende noch einige Probleme und kam daher nur auf Rang 14 ins Ziel. Im zweiten Lauf am Sonntag zeigte Labonte aber, was in ihm steckt und fuhr auf Platz acht. Er wird die komplette Saison für RDV Competition fahren. Er sagt, er freue sich riesig, ein ganzes Jahr in Europa starten zu dürfen.
Jo Cobb ging für das deutsche Team Racing Total ins Rennen. In der Startnummer 10 kämpfte die Truck-Veteranin um den Sieg im Lady Cup. Die Amerikanerin war vom Event in Spanien begeistert. Sie hatte viel Spaß an ihrem Gaststart und hofft, bald wieder nach Europa zurückzukehren – vielleicht beim Finale in Zolder. Der größte Unterschied zu den Rennen in den USA seien die Reifen gewesen, so Jo Cobb. Während die Fahrer in Europa die Pneus kontrollieren könnten, müssten die Piloten in den USA immer auf die Reifen reagieren. Sie habe die Rennen genossen und freue sich, eine so tolle Erfahrung gemacht zu haben.
Link: Die NWES-Webseite auf Deutsch
Der zweite Lauf der NWES findet am Pfingstwochenende – dem 19. und 20. Mai 2018 – im italienischen Brescia statt. Austragungsort der Rennen ist das Autodromo di Franciacorta.