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Formula E: Vorschau Paris ePrix / Rückblick Rome ePrix

von StefanTegethoff
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Die Europa-Tournee der Formula E geht weiter, nach dem neuen Kurs in Rom steht nun die bekannte Strecke in Paris auf dem Plan. Ein kurzer Zwischenbericht.

Felix Rosenqvist ist derzeit nicht zu beneiden. Nachdem in Mexico der Vortrieb seines Mahindra-Boliden ausblieb und er die Führung verlor und schließlich sogar ausschied, verlor er auch in Rom wieder beinahe schon sicher scheinende 25 Punkte. Diesmal aber war es – zumindest zum Teil – sein eigener Fehler, der ihn den Sieg kostete, denn Ausfallgrund war diesmal ein Aufhängungsbruch nach zu hartem Überfahren eines Kerbs in der Schikane der Kurven 18 und 19. Drei Zähler für die Pole bekommt der Schwede trotzdem, aber die Meisterschaft, auf die er eigentlich eine Chance hätte haben können, rückt in immer weitere Ferne.

Denn auch wenn Jean-Eric Vergne diesmal „nur“ Fünfter wurde, sammelte er damit immer no0ch mehr Punkte als Felix Rosenqvist. Die meisten Punkte allerdings errang Sam Bird, der als Nutznießer vom Rosenqvist-Ausfall die Spitze übernahm und den Sieg nach Hause fuhr. Bird wurde nur einmal von Mitch Evans im Jaguar ernsthaft angegriffen, konnte diese Attacke aber abwehren und sich danach wieder Luft verschaffen, als Evans sich gegen die hinter ihm aufholenden Konkurrenten verteidigen musste, denn der Neuseeländer hatte die Batterie seines zweiten Jaguar auf der Jagd nach der Spitze (und nach dem ersten Sieg für die Marke) überstrapaziert.

Um die weiteren Podiumsplätze ging es in den letzten Runden bunt zur Sache, es wurde sehenswerte Manöver gezeigt, von denen einige auch von Erfolg gekrönt waren. Am Ende war es Lucas di Grassi, der (von Startplatz 6 aus) den zweiten Platz holte, zum zweiten Mal in Folge. André Lotterer wurde starker Dritter vor Daniel Abt, insbesondere Audi Sport Abt Schaeffler und Techeetah waren also auch als Team stark unterwegs. Techeetah war als Renault-Kundenteam damit wieder einmal stärker als das Werksteam, für das Sebastien Buemi Rang 6 holte. Bei Renault e.dams hatte man allerdings auch ein mysteriöses Problem mit der Energie, das nun aber für Paris behoben worden sein soll.

Der Rome ePrix war vor allem in der zweiten Rennhälfte ein sehenswertes Rennen, insbesondere das Hin-und-Her um die Plätze 2 und 3 war spannend anzuschauen. Die schnellen Passagen der Strecke, insbesondere das lange Bergaufstück, ermöglichten immer wieder Attacken, auch überraschende. Und trotz der Länger der Strecke im Quartier EUR wurden unterschiedliche Strategien ausprobiert, auch wenn sich der Zeitpunkt des Fahrzeugwechsels bei den meisten Piloten nur um eine, maximal zwei Runden unterschied. Der technische Teil der Strecke war dagegen tückisch und für die Fahrer fordernd, was nicht zuletzt der Ausfall des fraglos sehr talentierten Felix Rosenqvist belegt (auch im Training hatte es schon einige Ausrutscher gegeben). Gern darf die Formula E meinetwegen auch in den nächsten Jahren wieder auf diesen historischen Grund zurückkehren.

Vorschau Paris ePrix

Auch wenn die Strecke in Paris ungleich kürzer und topographisch eintöniger ist, wurden auch dort in den letzten beiden Jahren recht ansehnliche Rennen ausgetragen. Nur gut 1,9 km misst die Strecke, die ohne Veränderungen das Hotel des Invalides mitsamt dem bekannten Invalidendom (dort befindet sich Napoleons Grab) umrundet. Eine der besten Überholstellen dort ist interessanterweise die kurze, geknickte Passage der Kurven 7-9, wo in den letzten beiden Jahren einige Überraschungsangriffe geglückt sind, während sich das auf den beiden längsten Geraden durchaus schwieriger gestalten konnte. Zumindest aber mündeten Manöver an diesen beiden Bremspunkten des Öfteren in Kontakten, heftigen Verbremsern oder Drehern.

Im Vorjahr gewann dort Sebastien Buemi von der Pole aus, im Jahr davor Lucas di Grassi. Auch Sam Bird war dort schnell unterwegs, konnte das jedoch beide Maler nicht in Ergebnisse umsetzen. Der Brite ist allerdings möglicherweise der einzig verbliebene Pilot, der Jean-Eric Vergne noch den Titel streitig machen kann. 18 Zähler Vorsprung hat der Franzose, Rosenqvist liegt bereits 37 Punkte zurück. Der erste Paris ePrix ist allerdings auch die erste starke Performance von Vergne, an die ich mich erinnern kann, damals (2015-16) holte er den zweiten Platz. Ihm dürfte auch daran gelegen sein, vor heimischem Publikum den dritten Saisonsieg einzufahren. Im starken Techeetah hat er auch die Chance dazu…

Das Rennen startet am Samstag um 16 Uhr, Eurosport überträgt live. Die Qualifikation gibt es – ebenfalls live – um 12 Uhr auf Eurosport 2 zu sehen, auf dem Hauptkanal wird wie gewohnt eine Stunde vor dem Rennen eine Aufzeichnung bzw. Zusammenfassung ausgestrahlt.

(Bilder: Formula E Media)

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