Home Motorsport VASC: Analyse Phillip Island 500 / Vorschau Perth SuperSprint 2018

VASC: Analyse Phillip Island 500 / Vorschau Perth SuperSprint 2018

von ThomasB
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Mit seinen beiden Start-Ziel-Siegen beim Phillip Island 500 setzte sich Scott McLaughlin am letzten Wochenende an die Spitze der VASC-Gesamtwertung. Ein Spaziergang war es für ihn und das DJR-Penske-Team jedoch nicht, denn starke Gegner und der nicht ganz optimale Platz am Ende der Boxengasse sorgten dafür, dass McLaughlins Rennen keine Selbstläufer wurden. Ein fataler Flüchtigkeitsfehler von Jamie Whincup ließ den Abstand der beiden in der Fahrerwertung allerdings größer werden, als er hätte sein müssen.

Für DJR-Penske hätte das Wochenende sogar einen Tick besser laufen können, denn nach der Qualifikation zum ersten Rennen hatte man sich mit McLaughlin und Fabian Coulthard die erste Startreihe gesichert. Doch aufgrund eines nicht regelkonform eingestellten Heckflügels wurde Coulthard an das Ende der Startaufstellung verbannt. Das Triple-Eight-Trio bestehend aus Whincup, Shane van Gisbergen und Craig Lowndes rückte somit auf die Startplätze zwei bis vier vor. Von P5 startete bei seinem 500. Supercars-Rennen Nissan-Pilot Rick Kelly, gefolgt von David Reynolds und Chaz Mostert. Erwähnenswert wäre zudem der achte Startplatz von Rookie Anton de Pasquale. Weniger gut lief es dagegen für Walkinshaw Andretti United mit den Plätzen 15 und 16 für Scott Pye und James Courtney.

Rennen 1

Bei besten äußeren Bedingungen erwischte Whincup einen guten Start und setzte sich in einem harten aber fairen Zweikampf vor McLaughlin. In der Folge konnte der Rekord-Champion seinen Verfolger jedoch nicht abschütteln, denn McLaughlin hielt den Rückstand bei maximal einer Sekunde.

Während es auch im Rest des Feldes äußerst eng zuging und sich ein intensives Rennen entwickelte, kamen nach und nach die ersten Fahrer an die Box. Die beiden Führenden kamen gemeinsam in Runde 17 das erste Mal zum Service. Whincup behielt zwar die Oberhand, doch bei der Ausfahrt kam es zum oben angesprochenen Fehler und damit zur schlussendlich rennentscheidenden Szene, auch wenn das zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war.

Was war passiert? Whincup hatte die Linie an der Commitment Cone, vor der die Fahrer nach dem Stop in die Pitlane zurück müssen, mit der Linie des Pit Exits verwechselt und schaltete für kurze Zeit den Speed Limiter aus. In der Wiederholung sieht man gut, wie Whincup innerhalb einer Sekunde durchbeschleunigt, wieder den Limiter einschaltet, über die korrekte Linie fährt und dann die Boxengasse regulär verlässt. Whincup hatte dadurch zwar keinen entscheidenden Vorteil erlangt, doch er war eben für eine kurze Zeit zu schnell in der Boxengasse. Die Strafe dafür ist eine Pitlane Penalty, die Whincup nach Rennende auch aufaddiert wurde, sodass er statt als Zweiter nur als 14. gewertet wurde.

Whincup und McLaughlin wussten von alldem natürlich noch nichts und setzten ihr Duell, auch nach ihren zweiten Stops, fort. Es dauerte schließlich bis Runde 41, ehe McLaughlin einen Weg an Whincup vorbei fand und ihn in Turn 2 überholte. McLaughlin hätte das wohl auch schon bei einem der Pitstops schaffen können, doch die sehr nah an der DJR-Penske-Box stehende Commitment Cone sorgte dafür, dass er sich stets hinter dem amtierenden Champion einfädeln musste.

Hinter den beiden hatte sich unterdessen die zweite Story des Rennens entwickelt: Shane van Gisbergen hatte beinahe das gesamte Rennen mit einer (halb) ausgefallenen Servolenkung zu kämpfen, lag in der Schlussphase aber trotzdem auf dem vierten Rang, mit nur knapp zweieinhalb Sekunden Abstand auf den drittplatzierten Rick Kelly. Hinter dem Kiwi kam Teamkollege Craig Lowndes immer näher, den van Gisbergen in Runde 51 vorbei ließ, damit dieser vielleicht noch einen Angriff auf Kelly starten konnte. Lowndes konnte die Lücke zwar verkleinern, doch die verbleibenden sechs Runden waren nicht genug, um Kelly noch gefährlich werden zu können. Der Routinier ließ van Gisbergen in der letzten Runde dann wieder den Vortritt, wenn auch nicht ganz freiwillig.

Scott McLaughlin interessierte das natürlich herzlich wenig und auch ein aufholender Jamie Whincup konnte den Kiwi auf dem Weg zum zweiten Sieg des Jahres nicht mehr aufhalten. Whincup sah zwar als Zweiter das Ziel, wurde aber wie bereits erwähnt nachträglich auf Position 14 zurückversetzt. Den zweiten Platz erbte somit Rick Kelly, der damit Nissans bestes Ergebnis der laufenden Saison einfahren konnte. Shane van Gisbergen komplettierte das Podium.

Anton de Pasquale sicherte sich einen starken siebten Platz, während Scott Pye als Neunter noch das beste aus seiner mäßigen Startposition machte. Der von ganz hinten gestartete Fabian Coulthard verbesserte sich übrigens um ganze 14 Positionen und wurde immerhin noch Zwölfter. Ein Podium wäre für ihn im Normalfall wohl mindestens drin gewesen.

Highlights Rennen 1
Ergebnis Rennen 1

Rennen 2

Auch für das zweite Rennen am Sonntag hatte sich Scott McLaughlin die Pole Position gesichert. Und mit einem Abstand von 0,4 Sekunden auf den Zweitplatzierten David Reynolds sogar recht deutlich. Auf dem dritten Startplatz, diesmal mit korrekter Heckflügel-Einstellung, war Fabian Coulthard zu finden, vor einem erneut starken Rick Kelly auf der vierten Position. Ein Fahrfehler auf seiner letzten schnellen Runde warf Jamie Whincup von der ersten in die dritte Startreihe auf den fünften Platz zurück. Mit Michael Caruso war bereits auf P6 der nächste Nissan zu finden, hinter ihm reihten sich James Courtney, Anton de Pasquale und Shane van Gisbergen ein. Der am Vortag eines Podestplatzes „beraubte“ Craig Lowndes musste sich mit Startplatz 13 zufrieden geben.

Das Rennen begann zunächst ohne Zwischenfälle. McLaughlin behauptete seine Führung vor Reynolds, bis nach sieben Runden das Safety Car das Feld einsammelte, da Courtney mit einem Getriebeschaden in der Boxeneinfahrt ausgerollt war. Die Unterbrechung nutzte das Feld für die ersten Pitstops, bei denen Kelly an McLaughlin vorbei zog und zunächst in Führung gehen konnte. Doch da Kelly viel weniger Sprit mit auf den Weg bekam, als die meisten seiner Konkurrenten, war klar, dass sein zweiter Stop ungleich länger ausfallen würde.

Beim Restart in Runde elf lagen Reynolds und Caruso, die McLaughlin in der Box ebenfalls hatte passieren lassen müssen (Stichwort Commitment Cone), zwischen Kelly und dem DJR-Penske-Piloten. Während man sich vorne jedoch zunächst nicht angriff, nutzten die Verfolger den Restart für Positionskämpfe. Diese wurden zwar hart, aber nicht besonders lang geführt. Whincup verschätzte sich bei einem Überholversuch an Mark Winterbottom und musste Mostert seinen achten Platz überlassen.

Danach war vorne relativ schnell die Luft raus und bis zu den zweiten Stops tat sich zumindest vorne nicht sehr viel. Die Positionen im Mittel- und Hinterfeld waren da schon härter umkämpft, doch die Intensität vom Samstag war nicht vorhanden.

Nach den zweiten Stops gegen Rennmitte war Kelly wie erwartet hinter Reynolds und McLaughlin zurückgefallen. Reynolds konnte somit in Führung gehen, doch McLaughlin ließ ihm dieses Vergnügen nicht lange und überholte ihn schließlich nur wenige Umläufe später.

Bei dieser Reihenfolge sollte es auch bis zum Zieleinlauf bleiben und Scott McLaughlin entschied auch den zweiten Lauf auf Phillip Island für sich. David Reynolds und Rick Kelly sorgten dafür, dass auch am Sonntag alle drei Marken auf dem Podium zu finden waren. Fabian Coulthard und Michael Caruso komplettierten die Top fünf.

Shane van Gisbergen hatte in der Schlussphase für die meiste Action gesorgt, nachdem er sich von Rang zehn nach den Pitstops bis auf Rang sechs beim Zieleinlauf verbessern konnte. Craig Lowndes wurde Siebter, gefolgt von Chaz Mostert, Jamie Whincup und Garth Tander. „Biggest Mover“ war Nick Percat, der vom letzten Startplatz auf P13 fuhr. Unter der Woche wurde sein Vertrag bei Brad Jones Racing erfreulicherweise bis 2020 verlängert.

Highlights Rennen 2
Ergebnis Rennen 2

Die Führung in der Gesamtwertung hat nun Scott McLaughlin inne, der bei 947 Punkten liegt. Ihm folgen David Reynolds (887 Punkte), Shane van Gisbergen (849) und Craig Lowndes (813). Jamie Whincup (805) rutscht vom ersten auf den fünften Gesamtrang ab. Zum Abschluss der Analyse folgt hier noch der Link zur Stewards Summary (PDF) der Supercars.

Vor dem Phillip Island 500 gab Ford die Rückkehr zu den Supercars bekannt. 2019 werden alle Ford-Teams (DJR-Penske, Tickford Racing, 23Red Racing, Matt Stone Racing) zudem vom Ford Falcon auf den Mustang wechseln. Die News dazu kann man auf der Supercars-Homepage nachlesen.

In der kommenden Woche geht es für die Supercars auf den weiten Weg an die Westküste. Dort findet vom 4. bis 6. Mai auf dem Barbagallo Raceway der Perth SuperSprint statt.

Barbagallo Raceway – Zahlen und Fakten

Strecke: Barbagallo Raceway
Länge: 2,411 km
Schnitt: 157 km/h
Top Speed: 252 km/h
Rundenrekord: 55.9440 (Jason Bright, 2004)
Sieger 2017: R1 und R2: Scott McLaughlin
Reifen: Soft

Zeitplan

Samstag:
05:55 Uhr – Qualifying 1 (40 Minuten)
08:45 Uhr – Rennen 1 (50 Runden)

Sonntag:
05:20 Uhr – Qualifying 2 (40 Minuten)
08:15 Uhr – Rennen 2 (83 Runden)

(Alle Zeiten in MESZ und ohne Gewähr.)

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