Home Motorsport NASCAR: Logano holt Sieg in Talladega

NASCAR: Logano holt Sieg in Talladega

von Simon Mones
0 Kommentare

Kyle Busch verpasst in Talladega den vierten Sieg in Serie. Nach 188 Runden und zwei größeren Unfällen holt sich Joey Logano den Sieg auf dem Superspeedway in Alabama.

Am Ende eines für Talladega ruhigen Rennens setzt sich der Penske-Pilot vor seinem Markenkollegen Kurt Busch durch. Für Logano war es der erste Sieg seit Richmond 2017, er beendet damit seine Serie von 36 Rennen ohne Sieg. Den Sieg in der ersten Stage, die komplett unter Grün stattfand, sicherte sich Loganos Teamkollege Brad Keselowski. Der Penske-Pilot setzte sich, in dem von unterschiedlichen Strategien geprägten ersten Rennsegment vor Logano und Martin Truex jr. durch. Im Gegensatz zu den anderen beiden Stages verlief die erste Stage sehr ruhig und war vor allem durch Single-File-Racing geprägt. Ebenfalls sehr auffällig war die unterschiedliche Strategie der Teams, während fast alle Fahrer aus den Lagern von Ford und Toyota sehr früh zum Stopp kamen, blieben die Chevrolets länger auf der Strecke. Dies führte zwischenzeitlich dazu, dass sich in den Top-10 nur Cameros befanden.

Mit Beginn der zweiten Stage begannen die Fahrer vermehrt vom Single-File-Racing abzurücken und es bildeten sich zwei, zum Teil sogar drei Linien auf der Strecke. Erneut kamen einige Fahrer kurz nach Beginn des Rennabschnitts unter Grün in die Box. Nach dem diese Phase vorüber war, schlug das Oval von Talladega erstmals zu. In der 72ten Rennrunde kam es zu einer Berührung zwischen Eric Jones und Jamie McMurray. Wieder einmal erwischte es auch Trevor Bayne, ebenfalls involviert waren Aric Amirola, Kyle Larson und Truex. Das zweite Rennsegment war geprägt durch enge Kämpfe auf den vorderen Rängen, gegen Ende der Stage gelang es aber Paul Menard sich zusammen mit Logan, Ryan Blaney und Kevin Harvick abzusetzen. In dieser Reihenfolge erreichten die Vier auch die Ziellinie am Ende der zweiten Stage. Die Top-5 komplettierte mit Ricky Stenhouse Jr. ein weiterer Ford.

Big One

Im letzten Renndrittel wurde es dann richtig interessant. Nachdem es in den ersten beiden Rennabschnitten wenig Gelbphasen gab, wurden die Fahrer nun mehrfach eingebremst. Wieder gab es viele Zweikämpfe, der große Zwischenfall wie man ihn aus Talladega gewohnt ist bleib zunächst aber aus. Bis kurz vor Rennende. Als noch 23 Runden auf der Anzeige standen, verlor Jimmie Johnson plötzlich sein Auto und drehte sich. In dem folgenden Chaos war unter anderem Johnson Teamkollege William Byron involviert, der direkt neben Johnson fuhr. Auch den Sieger der ersten Stage Keselowski erwischte es. Insgesamt waren 13 Autos in diesen „Big One“ verwickelt. Die Führungsgruppe um Logano, der mit 70 Runden die meisten Führungsrunden an diesem Tag verbuchte, blieb von diesem Chaos verschont. Was auch daran lag, dass es an der Spitze Single-File-Racing gab, während im hinteren Teil des Feldes in zwei Linien gefahren wurde. Nach 188 Runde lag Logano auf dem ersten Platz, gefolgt von Kurt Busch und Chase Elliott. Die Plätze vier und fünf gingen an Harvick und Stenhouse.

Star Com Racing mit zwei Autos in Dover

Ende der Saison 2017 kündigte das junge Team Star Com Racing an, mit dem NASCAR-Veteran Derrick Cope und der Startnummer #00 in den Cup einzusteigen. Zu Beginn der aktuellen Saison verpflichtete man zunächst Jeffrey Earthardt als Fahrer, trennte sich nach fünf Rennen aber bereits wieder und verpflichtete Landon Cassil. Cope beschränkte sich derweil auf seine Rolle als Teamchef. Bereits mehrfach hatte das Team angedeutet, ein zweites Auto einsetzten zu wollen, falls sich ein Fahrer mit einem potentem Sponsor findet. In Dover greift der Daytona-Sieger von 1990 aber wieder für Star Com hinter das Lenkrad. Das Team wird einen zweiten Chevrolet Camaro mit der Startnummer #99 an den Start bringen.

„Es ist schwer zu glauben, dass wir schon so weit in der Saison sind“, so Cope. „Ich freue mich über den Fortschritt, den unser Team gemacht hat. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt mit den Aufgaben des Teamchefs beschäftigt. Ich freue mich aber darauf, wieder in den #99 Chevrolet zu steigen. Besonders in Dover, einer meiner Lieblingsstrecken.“

In Dover wird auch Cassil wieder für Star Com Racing fahren, nachdem er in Talladega seinen Platz für Joey Gase geräumt hatte.

NASCAR übernimmt ARCA

In der vergangen Woche gab es seitens der NASCAR und ARCA eine überraschende Ankündigung. NASCAR hat die traditionsreiche Serie gekauft. Schon im Jahre 2020 werden die beiden größten Stockcar-Organisationen in Nordamerika eins. Bei der Ankündigung spricht NASCAR-Vizechef Jim France von einem „großen Moment für den Stockcar-Rennsport in Amerika“.

„Wir sind nicht nur stolz auf die Geschichte und Tradition der ARCA-Serie sondern auch auf die Beziehung zu NASCAR, die wird in den vergangenen sechs Jahrzehnten gepflegt haben. Wir freuen uns, ein Teil von NASCAR zu werden und den Sport mitgestalten zu dürfen.“, äußert sich ARCA-Präsident Ron Prager zu der Übernahme.

Die Beziehung und Verbindungen zur NASCAR und der France-Familie sind sehr weitreichend. Die ARCA wurde 1953 in Toledo als Midwest Accociation for Race Cars (MARC) ins Leben gerufen. Ihr Gründer war John Marcum. Marcum war ein enger Freund sowie Konkurrent von Bill France und hatte selbst für NASCAR gearbeitet. Schon ein Jahr nach ihrer Gründung wurde die Serie ein Teil der Daytona-Speedweeks und startete im Rahmen des Daytona 500 in ihre Saison. Im selben Jahr erfolgte auch die Namensänderung von MARC zu ARCA.

Vorschau: AAA 400 Drive für Autism

Nach dem Rennen auf dem Superspeedway von Talladega steht für die Fahrer am kommenden Wochenende wieder ein Short Track auf dem Programm. Der NASCAR-Tross macht halt am berüchtigten Dover International Speedway. Die Strecke wird auch „The Monster Mile“ genannt, da sie die Autos besonders stark beansprucht. Das 1966 eröffnete Oval ist, wie der Spitzname verrät, exakt eine Meile lang. Die Kurven weisen eine Überhöhung von 24°, die Graden eine Überhöhung von 9° auf.

Der Dover International Speedway weist einige Besonderheiten auf. Zum einen ist es eine der wenigen Strecken, die noch aus Beton besteht. Zum anderen verfügt das Oval über einen asphaltierten Apron, der bei den meisten kleineren Ovalen nicht vorhanden ist. Auf Grund der Überhöhung landen havarierte Fahrzeuge in der Regel auf diesem Apron, weswegen Dover oft auch als „selfcleaning racetrack“ bezeichnet wird.

Mit sechs Siegen ist Vorjahressieger Johnson, der erfolgreichste Fahrer beim Frühjahrsrennen in Dover. Auf Rang zwei liegt Bobby Allison mit 5 Erfolgen. Drei Siege gelangen David Pearson, Richard Petty und Matt Kenseth. Kyle Busch gelangen auf „The Monster Mile“ zwei Besuche in der Victotry Lane.

Das erfolgreichste Team in Dover ist Hendrick Motorsports, zehnmal gewann ein Hendrick-Pilot in Dover. Joe Gibbs Racing kommt auf fünf Erfolge, gefolgt von Wood Brother Racing und Rush Fenway Racing mit je vier Siegen. Den Mannschaften von Penske und Richard Childress Racing gelangen zwei Besuche in der Victory Lane.

Bei den Herstellern hat ebenfalls Chevrolet die Nase vorne, mit 20 Siegen, gefolgt von Ford mit 13 Erfolgen. Ein Toyota war bisher dreimal in Dover erfolgreich, zuletzt 2016 mit Matt Kenseth.

Das Rennen geht über 400 Meilen (640 km) und 400 Runden. Die Stages teilen sich wie folgt auf:

Stage 1: 120
Stage 2: 120
Stage 3: 160

Das könnte Dir auch gefallen