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VASC: Analyse Winton SuperSprint 2018

von ThomasB
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Auf dem Winton Raceway fanden am vergangenen Wochenende die Läufe 13 und 14 der laufenden Supercars-Saison statt und mit den Erfolgen von Rick Kelly und Fabian Coulthard konnten nun bereits acht verschiedene Fahrer ein Rennen für sich entscheiden. Trotz zweier Pole Positions blieb Scott McLaughlin jedoch sieglos. Sein Vorsprung in der Meisterschaft verkürzte sich aber nur minimal, denn von seinen direkten Verfolgern konnte in Winton einzig Shane van Gisbergen vom Red Bull Holden Racing Team (RBHRT) zwei bessere Ergebnisse einfahren.

Für die übrigen Meisterschaftskonkurrenten Craig Lowndes, David Reynolds und Jamie Whincup lief dagegen nicht viel zusammen. Vor allem bei RBHRT hat man immer noch Probleme, die Reifen zur richtigen Zeit in das richtige Betriebsfenster zu kriegen, was in dieser Saison schon öfter zu schwachen Qualifyings führte und sich dementsprechend auch in den Rennergebnissen niederschlug. Die Rennpace stimmte zwar meistens, aber bei Startplätzen im Mittelfeld wird es naturgemäß schwer um den Sieg oder das Podest mitzufahren.

Bei Erebus schienen in Winton David Reynolds und Anton de Pasquale die Rollen getauscht zu haben: de Pasquale konnte sich einmal in den Top Ten qualifizieren und holte mit P12 und P16 zwei für ihn recht ordentliche Ergebnisse. Bei Reynolds sind die Ansprüche aber schon deutlich höher als die Plätze 25 und 15 vom letzten Wochenende, aber zumindest beim ersten Rennen kam auch noch Pech dazu.

Rennen 1

Die erste Startreihe beim Samstagsrennen hatte sich DJR-Penske gesichert, mit Scott McLaughlin auf der Pole und Fabian Coulthard auf der zweiten Position. Dahinter waren mit Michael Caruso und Rick Kelly auf den Startplätzen drei und vier bereits die ersten Nissan zu finden, gefolgt von Scott Pye, Tim Slade und Mark Winterbottom. Jamie Whincup (P11) und Shane van Gisbergen (P14) waren dagegen nicht unter den ersten Zehn zu finden, ebenso wenig wie Chaz Mostert (P16) oder eben auch David Reynolds (P17). Craig Lowndes startete gar nur von der 24. Position.

McLaughlin hatte einen recht guten Start, während Coulthard nur schlecht weg kam und sich hinter Caruso und Kelly einsortieren musste. Weiter hinten konnten Whincup und van Gisbergen gleich zu Beginn je zwei Plätze gutmachen. Bei Reynolds rächte sich der schlechte Startplatz schon sehr früh, als er erst in eine Kollision mit Jack Le Brocq und Richie Stanaway verwickelt wurde und kurz darauf auch noch Kontakt mit Todd Hazelwood hatte. Reynolds verlor anschließend durch Reparaturarbeiten mehrere Runden an der Box und wurde schließlich als 25. gewertet.

Stanaway hatte bei der Aktion einen Reifenschaden davongetragen und suchte daraufhin die Box auf. Als er wieder auf die Strecke zurückkam, lief die Spitzengruppe auf ihn auf, was später nochmal relevant werden sollte.

Nach den Pitstops lag McLaughlin weiter in Führung, gefolgt von Kelly, Pye und Coulthard. Caruso verlor nach seinem Stopp seine gute Anfangspace, da er nur zwei neue Reifen aufgezogen bekam und auf Rang sechs zurückfiel. Bei Red Bull hatte man sich für zwei unterschiedliche Strategien entschieden: Whincup kam bereits in Runde fünf an die Box, vermutlich mit der Hoffnung, dass er in „Clean Air“ ein paar Positionen gewinnen könnte. Der Schuss ging allerdings sprichwörtlich nach hinten los, denn Whincup hatte in der zweiten Rennhälfte auf alten Reifen keine Chance gegen die späten Stopper und wurde bis auf Rang 17 durchgereicht. Die bessere Strategie wäre wohl die von van Gisbergen gewesen, der erst spät in Runde 27 an die Box kam und so in die Top Fünf gespült wurde.

Neun Runden vor Schluss sorgte Tim Blanchard für die einzige Safety-Car-Phase, nachdem er mit Simona de Silvestro aneinander geraten war und anschließend im Kiesbett landete. Auf die Caution hätte McLaughlin sicher gerne verzichtet, denn beim Restart verbremste er sich in Turn 1 und fiel somit hinter Coulthard auf den fünften Platz zurück.

Die Führung erbte somit Rick Kelly, der nun mit Pye, van Gisbergen und Coulthard um den Sieg kämpfte. In einer unterhaltsamen Schlussphase setzte sich der Nissan-Pilot schließlich gegen seine Verfolger durch und holte nur wenige Tage nach Bekanntgabe des Nissan-Ausstiegs bei den Supercars den ersten Saisonsieg für die japanische Marke. Für Kelly war es zudem der erste Erfolg seit 210 Rennen (Sandown 2011).

Zweiter wurde Scott Pye, der sich anschließend über den oben erwähnten Stanaway ärgerte. Dieser habe sich seiner Meinung nach zu sehr gegen die Überrundung gewehrt, was Pye möglicherweise den Sieg kostete. Shane van Gisbergens Aufholjagd wurde mit dem dritten Platz belohnt, während das DJR-Penske-Duo Fabian Coulthard und Scott McLaughlin die Top Fünf abrundete. Craig Lowndes und Jamie Whincup mussten sich mit den Positionen 13 und 17 zufrieden geben.

Highlights Rennen 1
Ergebnis Rennen 1

Rennen 2

Scott McLaughlin und Fabian Coulthard starteten auch im zweiten Rennen aus der ersten Startreihe. Dahinter waren mit Rick Kelly und Michael Caruso wieder zwei Nissan zu finden, diesmal allerdings in vertauschter Reihenfolge zum Vortag. Chaz Mostert startete von P5, gefolgt von Scott Pye, Shane van Gisbergen und Jamie Whincup. Für Craig Lowndes reichte es nur zu Startplatz 24, David Reynolds musste nach Problemen an der Lenkung sogar von ganz hinten starten.

Den Start entschied diesmal Coulthard für sich, während Teamkollege McLaughlin augenscheinlich seinen Wagen abwürgte und auf den achten Platz durchgereicht wurde. Vermutlich auch deshalb kam McLaughlin bereits nach vier Runden zum ersten Pitstop an die Box, wodurch er anschließend auf freier Strecke schneller als die Führenden unterwegs war und somit einiges an Boden gutmachen konnte.

Nachdem sich nach den ersten Stops das Feld wieder sortiert hatte, lag McLaughlin bereits wieder an zweiter Position hinter Coulthard. Dahinter folgten Caruso, Pye und Whincup. Van Gisbergen war anschließend zunächst am Ende der Top Ten unterwegs, da er bei seinem Stop mehr Sprit aufgefasst hatte. Er duellierte sich zwischenzeitlich mit Mostert um die achte Position.

Die Phase der zweiten Stops reihte sich fast nahtlos an das Ende der ersten an, sodass ich gleich einen Sprung ins letzte Renndrittel machen kann. Coulthard lag weiterhin vor McLaughlin, nun aber verfolgt von van Gisbergen, der ein grandioses Rennen ablieferte und phasenweise Qualifying-Zeiten fuhr. In der Schlussphase zahlte sich zudem aus, dass van Gisbergen ganze dreizehn Runden später (in Runde 42) als McLaughlin stoppte. Somit war der DJR-Penske-Pilot kein großes Hindernis mehr und van Gisbergen schnappte sich in Runde 50 den zweiten Platz.

Auch dahinter wurde noch hart um Plätze gekämpft, dabei stach vor allem der Vierkampf zwischen James Courtney, Andre Heimgartner, Will Davison und Garth Tander heraus, die sich um Rang elf stritten. Tander wurde kurz vor Schluss noch von Le Brocq von der Strecke gedreht und kam nur als 22. ins Ziel.

Fabian Coulthard ließ sich von all dem natürlich nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg. Daran konnte auch einsetzender Nieselregen nichts mehr ändern. Die übrigen Podestplätze gingen an Shane van Gisbergen und Scott McLaughlin.

Auf den Rängen vier und fünf folgten Rick Kelly und Michael Caruso. Dahinter fuhren Scott Pye, Tim Slade und Jamie Whincup auf den Plätzen sechs bis acht ein. Bester Tickford-Vertreter war überraschend Richie Stanaway mit einem tollen neunten Platz, was gleichzeitig sein bestes Saisonresultat darstellt. Sein Teamkollege Chaz Mostert komplettierte die Top Ten.

Highlights Rennen 2
Ergebnis Rennen 2

Scott McLaughlin (1487 Punkte) führt die Gesamtwertung weiter an. Zweiter ist Shane van Gisbergen mit 1356 Zählern. Es folgen Craig Lowndes (1188), David Reynolds (1169) und Jamie Whincup (1123). Abschließend gibt es natürlich noch den Link zur Stewards Summary (PDF) der Supercars mit allen Entscheidungen der Rennleitung.

Die Supercars machen nun eine Pause bis Mitte Juni (15. bis 17.6.) und fahren dann – leider gleichzeitig zu den 24h von Le Mans – in Darwin auf dem Hidden Valley Raceway.

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