Es ist mal wieder Zeit für einen Stadtkurs bei der IMSA. Auf der Holperstrecke von Detroit geht es am Samstag um wichtige Punkte.
In Sachen Nachrichten gibt es im Moment wenig aus der IMSA zu berichten, aber eine gute News gibt es: Der Spirit of Daytona Cadillac Dpi ist wieder da. Nach dem heftigen Unfall in Sebring musste man ein neues Chassis aufbauen, was halt seine Zeit dauert. In Detroit werden Tristian Vautier und Matt McMurry wieder am Start sein und hoffentlich auch wieder um das Podium kämpfen können. Die Aussichten für die Cadillac sind so schlecht nicht. Im letzten Jahr gewann der WRT Cadillac vor dem Whelen Auto. Auf Platz lag damals aber schon der Mazda, der in Detroit zum ersten Mal auf dem Treppchen stand. Und so, wie Joest den Wagen weiterentwickelt hat, dürfte der Mazda in diesem Jahr zu den ernsthaften Siegkandidaten gehören.
Das gilt natürlich auch für die beiden Acura, die ja beim letzten Rennen in Mid-Ohio ihren ersten Sieg feiern konnten. Auch in Long Beach, dem bisher einzigen Stadtkurs des Jahres für die IMSA, lagen die Acura lange vorne, bevor sie am Ende doch noch abgefangen wurden. Und zwar von den ESM-Nissan, die man ebenfalls in Detroit auf der Rechnung haben sollte. Das könnte bei den DPi eine sehr enge Kiste werden. Da sich die Rennen in Detroit gerne über die Boxenstrategie entscheiden, ist hier mit allem zu rechnen.
Sogar ein LMP2 Sieg wäre möglich, aber ehrlich gesagt ist der nicht sehr wahrscheinlich. Die IMSA hat, entgegen der Forderungen der LMP2 Teams, nichts an der BoP geändert. Die DPi haben also weiter ihre Vorteile. Auch wenn der Topspeed in Detroit keine große Rolle spielt, fehlt den LMP2 doch einiges. Die Vermutung, dass die bessere Aero der LMP2 auf den Stadtkursen für Vorteile sorgen könnte, hat sich ja schon im letzten Jahr zerschlagen. Da die DPi, im Gegensatz zu den LMP2, über den Winter weiterentwickelt werden konnten, sollte sich auch der aerodynamische Vorteil der LMP2 fast erledigt haben.
GTD
Die GTLM sind in Detroit nicht am Start, da die Teams mit den Autos beim Testtag in Le Mans sind. Das dünnt das Feld natürlich ganz schon aus, aber zu den 14 Prototypen kommen dann immerhin noch 12 GTD/GT3 Fahrzeuge. Hier hat die IMSA die BoP angepasst. Die Sieger von Mid-Ohio, der Lexus, bekommt 25 Kilo aufgebrummt, was auf einem Stadtkurs unschön ist. Dafür darf der AMG 10 Kilo ausladen, was dem sicher zu Gute kommt. Ansonsten hat man die BoP nicht angefasst.
Das spricht dafür, dass wir in Detroit ein enges Rennen sehen werden. Normalerweise würde man die Porsche weit vorne vermuten, da der enge Kurs dem GT3R ja sehr entgegen kommt. Der nominell stärkste Porsche dürfte die #58 von Wright Motorsport mit Christina Nielsen und Patrick Long sein. Aber die Porsche tun sich in diesem Jahr schwer und das spiegelt sich auch in der Wertung wieder. Mit nur 61 Punkten liegt das Duo auf Platz zehn der Meisterschaft und hat schon mehr als 30 Punkte Rückstand. Vorne liegen Medison Snow und Bryan Miller immer Huracan von Paul Miller (95 Punkte) vor Kathrin Legge und Alvaro Parente (87 P.) im Acura. Legge startet, entgegen aller Erwartungen, nun doch in Detroit. Der Sponsor macht das möglich, auch weil Legge so gut in der Meisterschaft liegt. Da Parente in der Blancpain unterwegs ist, bekommt sie Mario Farnbacher an ihre Seite.
Überhaupt gibt es wegen der Blancpain und dem Le Mans Testtag ein paar Umbesetzungen. So startet zum Beispiel Bernd Schneider im bisher sehr glücklosen SunEnergy AMG und wird das Team vielleicht mal ein Stück nach vorne bringen.
Bilder: IMSA