Auch in Michigan triumphierte mit Kevin Harvick, ein Pilot der „Big 3“. Für den Kalifornier ist es der 44. Karrieresieg.
Nach dem überragenden Dreifacherfolg für Stewart-Haas Racing beim ersten Michigan-Rennen der Saison triumphierte auch beim zweiten Besuch ein Bolide der Mannschaft um Tony Stewart. Nach 200 Runden setzte sich Kevin Harvick, mit 108 Führungsrunden und zwei Stage-Siegen gegen Brad Keselowski und Kyle Busch durch.
Polesitter war wie in der vergangenen Woche Denny Hamlin, der sich beim Start gegen seinen Teamkollegen Kyle Busch behauptete. Nach neun Runden gab es zum ersten Mal Gelbe Flaggen: Erik Jones hatte sich gedreht. Beim Restart büßte Hamlin seine Führungsposition ein und fiel hinter Harvick zurück. Der neue Führende war Kyle Busch. Nur wenige Runden später gab es eine weitere Caution. William Byron verlor sein Auto und zwang Martin Truex jr. in einen Dreher. Busch verteidigte seine Spitzenposition beim Restart problemlos und gewann auch das Rennen in der Box nach der Competion Caution in Runde 25. Beim anschließenden Restart setzte sich jedoch Harvick durch und holte sich die Führung. Da sich der Ford-Pilot schnell absetzte, gewann er nach 60 Runden die erste Stage vor Busch und Ryan Blaney.
In der Conclusion Caution zockte sich Jimmie Johnson nach vorne, da er nur zwei neue Pneus aufziehen lies. Neben ihm startete Busch ins zweite Rennsegment, mit vier neuen Reifen. Zunächst behauptete sich Johnson gegen Busch. Busch setzte sich schließlich aber durch und der erfahrene Chevrolet-Pilot fiel weiter zurück. Nach nur wenigen Runden im zweiten Rennsegment schwenkten die Streckenposten wieder die Gelben Fahnen. Ryan Newman hatte sich gedreht und nur fünf Piloten blieben während der Caution auf der Strecke. Neben Johnson, zockte auch Harvick.
Nur zehn Runden später, in Runde 84, gab es erneut eine Rennunterbrechung. Jones drehte sich ein weiteres Mal und kollidierte dabei mit Blaney. Wieder gingen nicht alle Piloten an die Box. Den Restart führte Truex an, gefolgt von Harvick und Daniel Suarez. Kyle Busch lag auf Rang fünf. Es dauerte nicht lange, dann lagen die „Big 3“ gemeinsam in Führung. Zunächst führte Truex die Gruppe an, musste nach einigen Runde aber Harvick und Busch ziehen lassen. Kurz vor Stage-Ende ging dem Furniture-Row-Piloten überraschend der Sprit aus und er musste an die Box. Da die Boxengasse zu diesem Zeitpunkt aber schon geschlossen war, bekam der amtierende Meister eine Strafe. Harvick gewann die Stage erneut vor Busch und Blaney.
Der Stewart-Haas-Ford mit der Startnummer 4 nahm auch das letzte Rennsegment als Führender unter die Räder. Truex war mit einer Runde Rückstand nur noch 31., während Kyle Busch neben Harvick und vor seinem Bruder Kurt in das letzte Rennsegment startete. In Runde 132 fiel die nächste Caution, als Ty Dillon über einen Gegenstand fuhr und mit einem Reifenschaden in die Streckenbegrenzung krachte. Einige Piloten nutzen die Chance, um zum Service zukommen. Harvick setzte sich nach dem Restart sofort ab, sein erster Verfolger hieß nun Austin Dillon. Ab Runde 160 begannen Greenflag-Stopps, nun war es möglich das Rennen zu Ende zufahren. Harvick zögerte seinen Stopp bis in Runde 172 raus. In Runde 189 waren alle Piloten an der Box gewesen und Harvick führte das Feld wieder an. Diese gab der Kalifornier bis zum Ende nicht mehr ab und gewann vor Keselowski und Kyle Busch. Die Ränge vier und fünf gingen an Dillon und Blaney.
Gabillon mit erfolgreichem Debüt in Kanada
Parallel mit dem Rennen der Cup-Series, stand in Kanada das Debüt von Frederic Gabillon beim Grand Prix De Trois-Riviéres an. Schon in den Trainingseinheiten überzeugte der Franzose, der die Startnummer 07 von Spectra Premium, einem Dodge von Dumolin Competition, pilotierte. Das Rennen nahm Gabillon von Rang acht auf, wo er seinen ersten Gaststart in der NASCAR Pinty’s Series auch beendete. Zwischenzeitlich lag der Franzose auf Rang sechs, fiel aber nach einem Kontakt bis auf Rang 16 zurück. In einem Rennen, das von vielen Unterbrechungen durch Kollisionen gezeichnet war, kämpfte sich Gabillon jedoch wieder zurück in die Top 10.
“Es war ein verrücktes, langes Rennen, in dem die Fahrer sehr aggressiv zu Werke gingen”, so der Franzose. “Die Strecke hat vom Fahrer und Auto viel abverlangt. Es war trotzdem eine tolle Erfahrung. Die Strecke ist sehr schwierig, weil die Wände es so eng machen. Es gibt nur wenige Stellen, an denen man Zeit gutmachen kann. Ich kann mich sicherlich noch etwas verbessern, aber der Dumoulin Competition Dodge war klasse. Das Team und das Auto waren großartig. Ich bin glücklich, diese Erfahrung gemacht zu haben.”
“Es war vom ersten Tag an einfach fantastisch”, ergänzt der RDV-Competition-Pilot. “J-F Dumoulin und Dumoulin Competition haben uns großartig willkommen geheißen. Es hat sich angefühlt, als wären wir zuhause. Ich habe zuvor an so vielen Events und Rennen teilgenommen und viele Menschen kennengelernt. Es hat sich einfach toll angefühlt und ich danke der NASCAR Whelen Euro Series, Spectra Premium und Dumoulin Competition für diese Möglichkeit.”
Der Start von Gabillion war Teil eines Austauschprogramms der beiden NASCAR-Serien. Beim finalen Rennwochenende der EuroNASCAR in Zolder, wird der Spectra Premium Pilot Jean-Francois Dumuolin einen Gaststart in Europa absolvieren.
Auch Kunz mit Ausflug über den großen Teich
Justin Kunz bekommt die Möglichkeit, seine Fähigkeiten in der NASCAR-Truck-Serie zu beweisen. Dazu hatte der junge Pilot von Racing Total eine Spendenaktion bei Facebook ins Leben gerufen. Vergangene Woche verkündete das Team nun, dass Kunz in den USA an den Start gehen werde. Kunz realisiere dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Team von Truck-Pilotin Jennifer Jo Cobb.
Auf Facebook schreibt Teamchef Hubertus Heyman: „Schon länger laufen mit Jennifer positive Gespräche in diese Richtung.“ Starten wird Kunz Ende August, wenn die Camping World Truck Series in Mosport (24.08-26.08) Station macht. Kunz ist aber nicht der erste Deutsche, der in der NASCAR an den Start geht. So fuhr Klaus Graf 2004 und 2007 für BAM Racing im NEXTEL Cup. Der Deutsche trat jedoch nur in Sonoma und Watkins Glen an und qualifizierte sich lediglich in Sonoma 2004 für das Rennen und beendete dieses auf Platz 17. Bereits 1971 ging Rolf Stammeln in Talladega an den Start und kam auf Rang 39 ins Ziel. In der Truck Series brachte es Alexander Müller 2003 auf zwei Starts in Indianapolis auf dem Lucas Oil Raceway und in Martinsville. Müller beendete die Rennen auf den Plätze 25 und 26.
Heyman zeigt sich bei Facebook sehr erfreut über die Chance und drückt seinem Piloten die Daumen: „Für Justin wünschen wir uns, dass er einen tollen Einstand hat, mit vielen neuen Erfahrungen und Kenntnissen zurückkommt und diese dann vielleicht auch bei den letzten beiden Veranstaltungen der NASCAR Whelen Euro Series, in Hockenheim und Zolder, für sich nutzen kann.“ Der Start von Kunz soll jedoch nur der Anfang sein: „Auch wir vom Team Racing Total freuen uns sehr über den ganzen Werdegang und möchten schon hier an dieser Stelle mitteilen, das wir nun auch eine enge Partnerschaft mit dem Team von Jennifer Jo Cobb Racing eingegangen sind und auch schon im nächsten Jahr in beiden Serien kooperieren werden.“ Wie diese Kooperation aussehen wird, verrät Heyman noch nicht. „Wir möchten hier die USA und Europa näher zusammenrücken lassen und Brücken für eine noch bessere, schnellere Zusammenarbeit schaffen,“ sagt Heyman.
Vorschau Bass Pro Shop NRA Night Race
Für den NASCAR-Tross geht es am Wochenende weiter nach Bristol, zum dortigen Nachtrennen. Es ist das zweite Saisonrennen auf dem traditionsreichen Oval im US-Bundesstaat Tennessee. Die Strecke, die als eines der letzten Ovale komplett von Tribünen umgeben ist, zählt zu den beliebtesten im Kalender. Zudem verdankt die Strecke den Tribünen ihren Spitznamen „The Last Great Colloseum“. Das 0,53-Meilen Oval diente zudem als Vorlage für die Strecke am Anfang des Disney-Pixar-Animationsfilms Cars, jedoch wurde dieses dort etwas verlängert, um die Stadionatmosphäre zu verdeutlichen. Auch das Car of Tomorrow feierte 2007 sein Debüt am Bristol Motor Speedway.
Der erfolgreichste Fahrer bei Sommerrennen in Bristol ist Darrell Waltrip. Ihm gelangen sieben Siege im Kolosseum von Bristol. Mit jeweils drei Erfolgen sind Matt Kenseth und Kyle Busch die erfolgreichsten der aktiven Piloten, dicht gefolgt von Joey Logano, der zweimal in Tennessee gewann.Bei den Teams hat Junior Johnson & Associates mit neun Siegen die Nase vorne. Das beste aktive Team ist Roush Fenway Racing mit sieben Triumphen. Sechsmal jubelten Piloten von Penske oder Joe Gibbs Racing. Gibbs stellt mit Kyle Busch zudem den Vorjahressieger. Die Mannschaft von Richard Childress gewann viermal in Bristol. Hendrick Motorsports brachte dreimal einen Wagen in die Victory Lane.
Bei den Herstellern liegt Chevrolet mit 21 Siegen nur knapp vor Ford, die auf 19 Erfolge kommen. Ein Toyota gewann bisher fünfmal unter den Flutlichtern von Bristol.