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IndyCar: Vorschau ABC Supply 500

von Rainer
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Die Pre-Season der NFL hat begonnen und so muss die IndyCar-Series langsam zu ihrem Saisonende kommen. Mit dem Rennen auf dem Pocono Raceway stehen nur noch vier Rennen auf dem Programm.

Die großen Themen der letzten Wochen betrafen aber nicht das Saisonfinale 2018, sondern schon die nächste Saison. So schloss die IndyCar-Series einen mehrjährigen Vertrag mit dem WeatherTech Raceway Laguna Seca, auf dem ab 2019 das finale Rennen stattfinden wird. Damit ist aber der Sonoma Raceway aus dem Kalender gefallen. Dank Corkscrew ist das schon eine gewisse Verbesserung, aber trotzdem keine ideale Lösung mitten in der Einöde, ohne Zuschauer, das Finale auszutragen. In meinen Augen wäre dafür ein Oval viel besser geeignet. Mit der neuen Aerodynamik sollte man auch nochmal über Fontana nachdenken. Ein Rennen in die Dämmerung hinein, Ende September, über 500 Meilen wäre schon ein würdigeres Finale.

Die beiden anderen dominierenden Themen betrafen natürlich die Zukunft zwei der besten Formel-Piloten ihrer Generation. Scott Dixon hatte einen sehr lukratives Angebot von McLaren vorliegen. Er entschied sich aber dagegen und verlängerte für mehrere Jahre bei Chip Ganassi Racing. Das ist von außerhalb gesehen eine ganz logische Entscheidung, da das IndyCar-Projekt von McLaren doch noch einige sehr große Fragezeichen aufweist. Bei CGR hat er aktuell ein absolutes Topauto und so wird es auch im nächsten Jahr sein. Die einzige Unbekannte dürfte sein (neuer?) Teamkollege sein. Von Ed Jones hatte man sich deutlich bessere Leistungen versprochen. Im Prinzip ist Scott Dixon weiterhin ein Einzelkämpfer. Das ist kein Vergleich zu Andretti Autosport oder Team Penske, wo sich zwei oder gar drei Top-Piloten gegenseitig anstacheln. Auf der anderen Seite hat Dixon aber auch keinen Teamkollegen, der ihm Punkte wegnehmen könnte.

Von Scott Dixon und McLaren ist es nun nur noch ein Katzensprung zu Fernando Alonso, der am Dienstag das Ende seiner Formel-1-Karriere verkündete. Da ihm der Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis noch zur Triple Crown fehlt ist, ein Vollzeit Einstieg in die IndyCar-Series nicht unwahrscheinlich. Ob er das aber mit McLaren macht ist fraglich. Als neues Team ist man sicherlich nicht sofort konkurrenzfähig oder man wird nur ein Satellitenteam eines der drei Topteams. So hat man mit Andretti Autosport ja schon den Wagen für Alonso beim Indy 500 2017 eingesetzt. Gegen eine Allianz mit Andretti spricht aber Honda. In der Formel1 war die Ehe zwischen McLaren/Alonso und Honda nun nicht wirklich glücklich. Bei Ganassi hätte Alonso sofort ein Topauto und mit Dixon den besten Fahrer als Teamkollegen. Aber auch hier würde der Honda-Motor stören. Dafür würde aber ein mögliches Engagement mit Ford in der IMSA sprechen. Im Chevrolet-Lager ist nur Team Penske konkurrenzfähig. Auch da gäbe es eventuell die Chance auf die IMSA, aber mit Honda. Auch müsste die Frage geklärt werden, ob man wieder auf vier Wagen aufstocket oder aber einer der drei bisherigen Fahrer (Simon Pagenaud?) das Team verlassen muss. Nach Aussagen von Chip Ganassi und Roger Penske hat aber keiner der beiden bisher mit Fernando Alonso Kontakt gehabt.

Noch stehen aber vier Rennen der aktuellen Saison auf dem Programm, angefangen mit dem ABC Supply 500 auf dem Pocono Raceway. Die Meisterschaftswertung führt überlegen Scott Dixon an. Mit ihm haben noch Alexander Rossi, Josef Newgarden, Will Power und Ryan Hunter-Reay realistische Chancen auf den Titel. Die letzten beiden Austragungen gewann Will Power, der damit als erster Fahrer überhaupt einen Sieg im Folgejahr wiederholen konnte. Vor allem beeindruckte der Sieg 2017 nach Rundenrückstand und einem harten Kampf gegen Josef Newgarden. Mit dem Sieg beim diesjährigen Indy500 hat er drei der letzten vier Rennen über 500 Meilen gewonnen. Insgesamt ist Team Penske das erfolgreiche Team in Long Pond. Angefangen mit dem Sieg von Mark Donohue bei der Premiere 1971, übrigens in einem McLaren-Chassis, gingen insgesamt 10 der 24 Austragungen an einen Fahrer des Captains.

Für den Blick auf die stärkste Konkurrenz für Power kann man einen Blick auf das Ergebnis des Indy500’s vom Mai werfen. Immerhin ist der IMS noch die Rennstrecke, die dem „Tricky Triangel“ am ähnlichsten ist. Dort gewann Will Power vor Ed Carpenter, der aber kein konstant guter Fahrer ist. Deshalb ist Carpenter nicht unbedingt zu den Favoriten zu zählen. Natürlich kann er ein außergewöhnlich gutes Wochenende haben und dann wäre er unschlagbar. Hinter Scott Dixon auf Platz 3 folgten im Mai Alexander Rossi und Ryan Hunter-Reay. Abgesehen von Josef Newgarden platzierten sich also fast alle Meisterschaftsanwärter in den Top-5. Sein achter Platz damals dürfte nun in Pocono mit Blick auf die Titelverteidigung zu wenig sein. Immerhin kann er auf eine beeindruckende Pocono-Bilanz blicken. In den letzten fünf Jahre für Sarah Fischer, Ed Carpenter und Roger Penske fuhr er die Plätze 5, 8, 2, 4 und nochmal 2 ein. Der Sieg ist eigentlich überfällig.

Scott Dixon zählt auf jeder Strecke zu den Favoriten und so natürlich auch auf dem Pocono Raceway. Seit seinem Sieg 2013 ist seine Bilanz aber nicht wirklich gut, also nur im Verhältnis zu seinen sonstigen Leistungen. Für die meisten Fahrer wären die Plätze 5,9 und zweimal Platz 6 noch sehr gut. Die Frage ist nun, ob er mit dem beruhigenden Vorsprung in der Meisterschaft wirklich auf Biegen und Brechen um den Sieg fahren wird oder ob er die eher sie sicheren Punkte mitnimmt. Einen Fehler wie von Alexander Rossi in Detroit werden wir von Dixon aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sehen.

Die Wagen von Andretti Autopsort waren in den letzten Jahren nicht nur auf dem IMS richtig schnell, sondern in der Regel auch in Pocono. Den letzten Sieg holte Ryan Hunter-Reay 2015, als sein Teamkollege Justin Wilson tödlich verunglückte. In den letzten beiden Jahren fuhren Hunter-Reay und Alexander Rossi jeweils Platz 3 ein. In ihrer aktuellen Form sind beide relativ sichere Kandidaten für die Top-5.

 

Strecke

Seit dem ersten IndyCar-Rennen im Jahr 1971 hat sich das eigentliche „Tricky Triangle“ wenig verändert, nur die Sicherheit wurde in den letzten Jahren etwas verbessert. Den Namen trägt der Pocono Raceway nicht nur aufgrund der Dreiecksform zu Recht, sondern vor allem wegen der schwierigen Abstimmung der Wagen. Die drei Kurven besitzen sowohl unterschiedliche Radien als auch Überhöhungen. Kurve 1 ist dem ehemaligem Trenton Speedway mit einer Überhöhung von 14 Grad nachempfunden. Die zweite Kurve sollte allen Fahrern bekannt vorkommen, denn mit fast 90 Grad und einem Banking von acht Grad ist sie den Kurven des Indianapolis Motor Speedway (IMS) sehr ähnlich. Kurve 3 ist weiter als Kurve 1 und weist eine nochmals geringere Überhöhung von nur sechs Grad auf. In dieser Konfiguration ist der Pocono Raceway einzigartig und nur der IMS hat mit 2,5 Meilen und den flachen Kurven gewissen Ähnlichkeiten.

Zeitplan (local time, MEZ)

Samstag, 19. August

10:30 – 11:30 a.m. (16:30 – 17:30) – Verizon IndyCar Series practice #1

1:30 p.m. (19:30) – Qualifying for the Verizon P1 Award (single car/cumulative time of two laps), NBCSN (live)

4:45 – 5:45 p.m. (22:45 – 23:45) – Verizon IndyCar Series final practice

Sonntag, 20. August

2:00 p.m. (20:00) – Command to Start Engines

2:05 p.m. (20:05) – ABC Supply 500 (200 laps/500 miles), NBCSN, Sport1 US, DAZN (Live)

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Jones, Chris Owens

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