An diesem Wochenende begibt sich die Super Formula auf dem Twin Ring Motegi bereits in ihr letzte Saisondrittel. Inmitten des japanischen Hochsommers erhitzt sich nach Nick Cassidys Premierensieg auf dem Fuji Speedway, der nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Naoki Yamamoto liegt, der Titelkampf. Einmalig wieder dabei: 2010 Champion Joao Paulo de Oliveira und Yuichi Nakayama.
„Ich mache mir derzeit keine Gedanken um die Meisterschaft. Ich kontriere mich lediglich auf den Sieg“, erklärte Nick Cassidy noch auf dem Fuji-Grid. Rund 70 Minuten später dürfte sich die Meinung des Neuseeländers geändert haben. Mit seinem Sensationserfolg bescherte er vor rund einem Monat Kondo Racing den erst zweiten Super-Formula-Erfolg seit 2008. Da Tabellenführer Naoki Yamamoto wegen Reifen- und Setupprobleme im Rennen vom zweiten auf den achten Platz zurückfiel, konnte Nick Cassidy den Rückstand in der Meisterschaft nahezu gänzlich wegknabbern. Beim Einzug ins letzte Saisondrittel beträgt dieser somit nur ein winziges Pünktchen. Bereits etwas abgeschlagen ist hingegen Hiroaki Ishiura auf dem Bronzerang mit 13 Meisterschaftszählern. Keine Frage also: Wer bei den letzten drei Saisonrennen noch ein Wörtchen im Titelkampf mitsprechen möchte, muss an diesem Wochenende ein Top-Resultat einfahren. Sowohl Toyota als auch Honda statten alle Teams an diesem Wochenende mit einem neuen Motor aus. Laut Angeben der verantwortlichen Projektleiter wurden allerdings kaum Änderungen vorgenommen. Stattdessen konzentriere man sich bei der Entwicklung bereits auf kommende Saison, wenn nur noch einer statt der bisherigen beiden Aggregate pro Saison erlaubt ist. Insbesondere die Langlebigkeit steht hierbei im Fokus.
Weltweit ist der Twin Ring Motegi eine einzigartige Rennstrecke, da er anders als die Strecken in den USA einen separaten Oval- sowie Straßenkurs enthält, ohne dabei Kompromisse bei der Streckenführung einzugehen. Gebaut wurde der gesamte Komplex 1997 von Honda, mit dem Ziel, die CART nach Japan zu holen und das eigene Wissen im Bereich des amerikanischen Open-Wheel-Sports zu erweitern. Trotz der „Zwillingsstrecken“ ist es allerdings nicht möglich, gleichzeitig zwei Rennen auszutragen, da sich der 4,8 km lange Straßenkurs die Boxengasse wie auch die Haupttribüne mit dem 2,493 km langen Super Speedway teilt. Zusätzlich werden beide Kurse in jeweils anderer Richtung gefahren. Neben der CART und später der IndyCar fuhr 1998 auch die NASCAR (damals noch Winston Cup) ein Einladungsrennen auf dem Oval. Das Coca-Cola 500 gewann Mike Skinner für Richard Childress Racing. In die NASCAR-Geschichte ging das Rennen allerdings aufgrund der Tatsache ein, dass es zum einen das erste (und einzige) Oval-Rennen der NASCAR in Japan war. Zum anderen, weil Dale Earnhardt sowie dessen Sohn Dale Earnhardt Jr. das erste Mal zusammen in einem Rennen fuhren. Das letzte Oval-Rennen der IndyCar fand 2010 statt. Beim Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011 wurde der Super Speedway leider stark beschädigt. Da die IndyCar bereits davor beschlossen hatte, nach 2011 aus wirtschaftlichen Gründen vorerst keine Rennen mehr im Land der aufgehenden Sonne auszutragen, beschloss der Streckenbetreiber, das Oval nicht zu reparieren. Das vorerst letzte IndyCar-Japan-Gastspiel fand deshalb erstmals auf dem Straßenkurs statt, welches Scott Dixon für Chip Ganassi Racing gewann. In Europa ist der Kurs insbesondere durch den dort seit 2004 jährlich ausgetragenen Japan-Grand-Prix der MotoGP bekannt.
Der Straßenkurs des Twin Ring Motegi fällt aufgrund seines flachen Höhenprofils für japanische Verhältnisse eher untypisch aus. Zudem besitzt die Strecke mit ihren 14 Kurven einen Stop-and-Go-Charakter, mit lediglich einer leichten Erhöhung in der Haarnadelkurve sowie kurzen Geraden. Überholmanöver sind deshalb schwierig. Wegen der Streckenführung werden die Bremsen besonders belastet, was in den heißen Sommertemperaturen zu Problemen führen könnte. Interessant ist die Tatsache, dass der Straßenkurs zwei Unterführungen besitzt, mit der ersten auf der kleinen Geraden zwischen Kurve 4 und 5. An dieser Stelle verlassen die Fahrer quasi unter Turn 3 des Ovals den inneren Teil der Anlage; auf der Geraden nach Kurve 11 (zwischen Turn 1 und 2 des Ovals) gelangen sie durch die zweite Unterführung – das Ganze wirkt wie die Unterführung nach der Degner vor der Haarnadel in Suzuka – wieder in den inneren Teil hinein. Dies ist nur aufgrund der Einzigartigkeit der kompletten Anlage möglich und stellt somit gleichzeitig die Besonderheit der Strecke dar.
Unglücklicherweise sorgt aber genau diese Einzigartigkeit der Strecke für einige Probleme für die Zuschauer vor Ort. Zum einen sitzen diese beispielsweise auf der Haupttribüne zu weit von der Start- und Zielgeraden entfernt, zudem blockiert das Oval die Sicht auf einige Kurven der Strecke, weshalb viele größere Monitore zum Verfolgen des Geschehens benötigt werden. Zu allem Übel besitzt die Strecke keine besonders gute Infrastruktur. Motegi (Tochigi-Präfektur) selbst ist mit lediglich 16.403 Einwohnern (Stand 2005) und einer Gesamtfläche von 172,71 km² eine relativ kleine Stadt. Zwar ist die Strecke mit dem Auto nur rund 6 km von der Innenstadt entfernt, dennoch sind die Übernachtungsmöglichkeiten, abgesehen von einem Hotel direkt an der Strecke, quasi inexistent. Zusätzlich besitzt die Anlage lediglich zwei zweispurige Straßenzufahrten, was bei Großveranstaltungen mitunter für Verkehrsstaus sorgt. Die Anfahrt mit dem Zug gestaltet sich ebenfalls schwierig, weil die zwei großen regionalen Zuggesellschaften JR East und Tobu Railway den Bahnhof in Motegi nicht direkt anfahren. Pläne für eine Schnelltrasse für den Shinkansen gibt es ebenfalls nicht.
Im Folgenden eine Onboard-Runde mit dem letztjährigen Polesetter Kenta Yamashita:
Besser hätten die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum des Twin Ring Motegi für Streckenbesitzer Honda und Mobilityland nicht verlaufen können. Nach einem verpatzten Boxenstopp der KCMG-Crew, der trotz nach langer Führung Kamui Kobayashis Premierenerfolg zunichtemachte, übernahm der jetzige Formel-1-Pilot Pierre Gasly die vorderste Position – und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab. Es war der erste Sieg des flinken Franzosen, der als amtierender GP2-Meister (heute Formel 2) nach Japan ging, um sich auf die Formel 1 vorzubereiten. Es war der Beginn einer Art Cinderella-Story für Gasly, der just wenige Monate später in den Formel-1-Stand bei Toro Rosso erhoben wurde. Sein Erfolg war zudem der erste für Honda bei ihrem Heimspiel seit Loic Duvals Triumph im Jahr 2010. Entsprechend motiviert dürften Mugen und insbesondere Naoki Yamamoto in dieses Wochenende gehen. Der Champion von 2013 kam 2017 nicht über den 13. Platz hinaus – ein Sinnbild für seine schwierige Saison, in der er sich klar hinter Gasly anstellen musste. Das frustrierte den Anfang des Jahres zum Vater gewordenen Japaner. Vor dem diesjährigen Saisonstart erklärte er jedoch, aus 2017 gelernt zu haben. Seitdem wirkt Yamamoto wie ausgewechselt, was sich insbesondere auch in der Super GT zeigt, in der er mit Teamkollege Jenson Button ebenfalls um den Titel kämpft. Mit bereits zwei Saisonsiegen auf dem Konto (Suzuka und SUGO), gilt der Mugen-Pilot natürlich als einer der Favoriten an diesem Wochenende.
Seine Rückkehr ins zweite Cockpit des Teams feiert Nirei Fukuzumi. Der Red-Bull-Athlet verpasste die letzten drei Rennen aufgrund mehrerer Überschneidungen mit der Formel 2. Sonderlich rosig verlief seine Europa-Tour mit drei Ausfällen allerdings nicht. Nach acht von insgesamt zwölf Wochenende belegt Nirei Fukuzumi mit elf Zählern lediglich den 18. Tabellenrang. Grund genug für einen Tapetenwechsel in der japanischen Heimat, der ihm den dringend benötigend Aufwind bringen könnte. In der Super Formula bestritt der Honda-Nachwuchspilot lediglich den Auftakt in Suzuka, bei dem er jedoch mit dem zweiten Startplatz ein erstes dickes Ausrufezeichen setzte. Im Rennen schlug hingegen die Defekthexe hinzu, weshalb Fukuzumis nahezu sichere Podiumsfahrt vorzeitig endete. Als Ersatz in der Autopolis (am Renntag wegen Starkregen und Nebel abgesagt) sowie im Sportsland Sugo und auf dem Fuji Speedway fungierten Sena Sakaguchi und Daniel Ticktum. Letzterer teilte mir bei einem kurzen Interview am Norisring Ende Juni mit, wie viel Spaß ihm der SF14-Bolide von Dallara bereiten würde. Regen erwischte den Briten während der Fuji-Qualifikation am falschen Fuß. Im Rennen kämpfte er sich jedoch auf den elften Platz vor.
Vergangene Saison eroberte Kenta Yamashita erstmals die Pole-Position am Twin Ring Motegi. Obgleich er am Start nicht sonderlich gut vom Fleck kam und das Rennen letztlich hinter seinem Teamkollegen Nick Cassidy auf dem sechsten Rang beendete, war es ein erstes Ausrufezeichen des letztjährigen Rookies. Zugleich demonstrierte Kondo Racing eine gewisse Stärke für den Zwillingsring, welche die Mannschaft auch an diesem Wochenende wieder abrufen möchte. Nach dem Fuji-Erfolg kommentierte Teamchef Masahiko Kondo, dass er nicht der Meinung sei, dass seine kleine Mannschaft bereits in der gleichen Liga wie die Top-Teams der Super Formula fahren. Erst wenn sie Nick Cassidy Triumphfahrt wiederholen können, würde man dieses Niveau erreichen. Dass die einstige Phalanx von TOM’s und Impul gebrochen werden kann, bewies unter anderem Cerumo-Inging, die just mit dem Debüt des SF14-Boliden im Jahr 2014 zur stärksten Mannschaft der aktuellen Generation avancierten. Insbesondere Nick Cassidy würde selbstredend seinen Fuji-Erfolg wiederholen, wofür nach seinen Angaben einige Detailverbesserungen in den vergangenen fünf Wochen vorgenommen wurden.
Für den amtierenden Champion Hiroaki Ishiura könnte das Gastspiel in der Höhle von Honda hingegen bereits die letzte Ausfahrt zur Titelverteidigung darstellen. Zwar beträgt der Rückstand auf Naoki Yamamoto lediglich neun Punkte, dennoch ist sich der seit letzter Woche nun dreifache Familienvater über die Signifikanz des Rennens bewusst. Im Vorfeld erklärte er: „Mit noch drei ausstehenden Rennen brauchen wir in Motegi ein sehr gutes Resultat, um im Meisterschaftskampf noch eingreifen zu können.“ Dabei könnte der Rückenwind von Fuji Helfen, wo er und Teamkollege Yuji Kunimoto die beiden Podiumsplatzierungen hinter Nick Cassidy einnahmen. Für letzteren waren es die ersten Punkte des Jahres, nachdem ein Betankungsfehler in Suzuka sowie ein technischer Defekt im Sportsland SUGO ihn ausbremsten. 2017 sorgten heftige Regenfälle dafür, dass die Motegi-Qualifikation nach Q1 auf den Sonntagmorgen verschoben werden mussten. Einer der Leidtragenden war Hiroaki Ishiura, der deshalb lediglich vom 17. Platz ins Rennen ging, mit einer wahren Monster-Performance am Ende jedoch auf einen bärenstarken vierten Platz vorfuhr.
Dabei haben auch die weichen Yokohama-Reifen geholfen. Vergangenes Jahr diente der Motegi-Lauf als einer von zwei Testballons zur Erprobung der Soft-Mischung. Das Ergebnis: Viele Zweikämpfe und Überholmanöver, welche die mitunter zu „Taktikklassikern“ verkommenen Motegi-Rennen der letzten Jahre in Vergessenheit geraten ließen. Obgleich die Qualifikation aufgrund der eher überholunfreundlichen Streckencharakteristik weiterhin als Schlüsselvoraussetzung für ein gutes Resultat fungieren wird, sollte ein suboptimale Startposition nicht gleich zum Beinbruch verkommen. Vorausgesetzt die Reifen verhalten sich wie im letzten Jahr. Da der Verschleiß auf der 4,8 km langen Bahn nicht allzu hoch ausfällt, wird die Mehrzahl der Teams womöglich versuchen, einen Großteil der Distanz (52 Runden) mit dem weichen Yokohama-Gummi zu bestreiten. Beim vorherigen Lauf auf dem Fuji Speedway war es vorwiegend die Spitze, die mit den Softs startete. Das Benzinfenster liegt zwischen den Runden 5 und 39. Würde man mit einem vollen Tank starten, könnte dieses gar bis Runde 47 gestreckt werden. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass eines der elf Teams das entsprechende Zusatzgewicht in Kauf nehmen würde. Da Motegi neben dem Autopolis Circuit die kürzeste Boxengasse des Kalenders besitzt, wäre zudem eine Zwei-Stopp-Strategie denkbar. In Suzuka sowie SUGO war es Koudai Tsukakoshi, der sich für solch eine Taktik, wenn auch ohne allzu großen Erfolg, entschied. Im Falle eines regulären Boxenstopps beträgt das Delta rund 21 Sekunden plus fünf bis zehn Sekunden, um die kalten Reifen während der Outlap auf Betriebstemperatur zu bringen. Entsprechend hoch müsste somit der Vorsprung sein, um eine etwaige Zwei-Stopp-Strategie zum eigenen Vorteil zu nutzen.
Absolutes Reifen-Neuland betreten Joao Paulo de Oliveira sowie Yuichi Nakayama, die an diesem Wochenende ihr vorerst einmaliges Super-Formula-Comeback feiern. Grund ist eine Terminüberschneidung mit dem 6-Stunden-Rennen des World Endurance Championship (WEC) im britischen Silverstone, weshalb sowohl Kazuki Nakajima wie auch Kamui Kobayashi das Rennen in Japan schwänzen müssen. Somit klettert seit zwei Jahren erstmals wieder Joao Paulo de Oliveira in das SF14-Cockpit. In der Vergangenheit obsiegte der Meister von 2010 insgesamt vier Mal am Twin Ring Motegi, womit er einer der erfolgreichsten Piloten auf dem Zwillingsring ist. All die Siege fuhr der Brasilianer mit Impul ein. Dieses Mal wird er jedoch erstmals im Dienste von TOM’s unterwegs sein, für die er bereits letzten Winter testete. Es war eine schwierige erste Saisonhälfte für Toyotas Flaggschiff-Team, das mit elf Zählern derzeit lediglich die fünfte Kraft im Feld bildet. Das bis dato beste Resultat war ein Bronzerang von Kazuki Nakajima im Sportsland SUGO. Aufgrund der Terminüberschneidung scheint der Zug gen Titelkampf für den diesjährigen Le-Mans-Sieger somit endgültig abgefahren. Ebenfalls auf einen Befreiungsschlag wartet Teamkollege James Rossiter, der zu Saisonbeginn die Nachfolge des langjährigen TOM’s-Piloten und Super-Formula-Veteranen André Lotterer antrat, bislang aber noch keinen einzigen Zähler einfahren konnte. Mitunter könnte somit Joao Paulo de Oliveira für frischen Wind sorgen, um dem einstigen Todesstern-Team wieder auf die Siegerstraße zu helfen. Dass es schwierig ist, ohne viel Trainingszeit auf Anhieb schnell zu sein, ist dem Brasilianer selbstredend bewusst. „Ich schrecke jedoch vor keiner Herausforderung zurück“, gab er sich kampfeslustig im Vorfeld.
Als Ersatz für Kamui Kobayashi springt derweil Yuichi Nakayama ein, der bereits von 2014 bis 2016 führ KCMG fuhr. Seine beste Platzierung war ein sechster Platz beim Double-Header-Saisonfinale in Suzuka 2015. Seitdem hat sich, insbesondere durch den Wechsel von Kamui Kobayashi zu der aus Hong Kong stammenden Mannschaft, einiges getan. Aus den einstigen Hinterbänklern wurde ein ernster Anwärter auf Punkte- sowie Podiumsplatzierungen. Dennoch dürfte ohne die nötige Trainingszeit eine Wiederholung der Beinahe-Triumphfahrt aus dem Vorjahr schwierig fallen, als lediglich ein Fauxpas beim Boxenstopp die Truppe vor ihrem größten Triumph trennte. Yuichi Nakayama kündigte bereits an, sein Bestes zu geben, um ein mögliches Punkteresultat einzufahren: „Es ist eine große Ehre, wieder für KCMG fahren zu dürfen. Seit 2014 bin ich sowohl in Formel- als auch GT-Autos des Teams, das mehr als nur eine Familie für mich ist, gefahren. Ich bedenke mich bei Ryuji Doi für sein stetiges Vertrauen und Support.“
Ebenfalls wieder dabei: Tom Dillmann. Der Franzose, der nach der verletzungsbedingten Zwangspause für Pietro Fittipaldi im Dienste von Team LeMans an der Seite von Teamkollege Kazuya Oshima antrat, könnte womöglich auch den Rest der Saison bestreiten. Zwar ist der Brasilianer nach seinem WEC-Unfall wieder genesen. Terminüberschneidungen mit seinem Engagement in der IndyCar verhindern jedoch eine Teilnahme in Japan. So gab der Neffe des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi zu Protokoll, dass er voraussichtlich lediglich das Saisonfinale in Suzuka bestreiten könne. Fraglich ist allerdings, ob solch ein Einsatz auch sinnig wäre, schließlich besitzt Tom Dillmann nun deutlich mehr Erfahrung mit dem Auto wie auch Team. Sein bestes Resultat war ein vierter Platz im Sportsland SUGO, als er sich mit einer bärenstarken Leistung sowie einer gewagten Strategie von ganz hinten nach vorne arbeitete.
Am Sonntagmorgen wird Naoki Yamamoto einige Demorunden mit dem 2019 debütierenden SF19-Boliden von Dallara fahren. Zudem wird der Wagen, zusammen mit dem Testfahrzeug von Toyota, im Paddock des Twin Ring Motegi ausgestellt sein. Vor rund zwei Wochen bestritten Hiroaki Ishiura, Yuji Kunimoto sowie Naoki Yamamoto die ersten Testkilometer nach Tomoki Nojiris erfolgreichen Shakedown im Rahmen des Fuji-Wochenendes. Dabei wurde erstmals auch das Kopfschutz-System Halo erprobt. Alle drei Piloten absolvierten mehrere Runden damit, auf denen auch mehrere Sichttests mit Flaggensignalen und mehr getestet wurden. Die erste Resonanz war durchweg positiv, auch wenn sich alle drei Piloten einig waren, dass noch weitere Testfahrten mit Halo durchgeführt werden müssen, um ein endgültiges Fazit zu ziehen. Die Japan Race Promotion (JRP) hält derzeit noch offen, ob das aus der Formel 1 bekannte Kopfschutzsystem ab der kommenden Saison auch in der Super Formula zum Einsatz kommen wird. Die nächsten geplanten Testfahrten finden am 30. sowie 31. August auf dem Twin Ring Motegi statt.
TV-Zeiten Motegi
Wie gehabt wird die internationale Premium-Streaming-Plattform Motorsport.tv auch an diesem Sonntag wieder das Rennen live mit dem englischen Kommentar von Tom Gaymor übertragen. In Japan wird der Pay-TV-Sender J Sports 1 die Qualifikation am Samstag live ab 7:20 Uhr live ausstrahlen. Am Sonntag beginnt die Übertragung auf J Sports 1 um 6:45 Uhr. Der Rennstart erfolgt eine halbe Stunde später um 7:15 Uhr deutscher Zeit. Zusätzlich wird das Rennen live auf dem Free-TV-Sender BS Fuji übertragen. Anders als am Fuji sollte das Wetter an diesem Wochenende für keine Überraschungen sorgen. Stattdessen zeigt sich der japanische Hochsommer von seiner schwülen Seite mit Temperaturen um die 27 Grad sowie einer Luftfeuchtigkeit von rund 60%. Das Niederschlagsrisiko beträgt laut der aktuellen Wettervorhersage hingegen lediglich 10%.
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