Am vergangenen Wochenende ruhten die Motoren der Cup-Boliden. Die Trucks machten Station in Mosport, mit dabei war der deutsche Pilot Justin Kunz.
Für Justin Kunz hat sich am vergangenen Sonntag sein größter Traum erfüllt. Der junge Pilot aus Appenweier ging in einem NASCAR-Truck-Series-Rennen an den Start. Kunz pilotierte dabei den Chevrolet Silverado mit der Startnummer 0 von Jennifer Jo Cobb Racing. Am Ende stand trotz technischer Probleme und nur weniger Trainingsrunden, ein solider 26. Rang.
„Mein erstes Truck-Rennen hat sehr viel Spaß gemacht“, so Kunz auf seinen Social-Media-Profilen. „Diese Boliden auf einer Strecke wie dieser zu fahren, ist wirklich eine große Herausforderung. Ich danke Jennifer Jo Cobb und ihrem Team, die diesen Start möglich gemacht haben.“ Da Kunz wie einige andere Piloten wegen Regens auf das Qualifying verzichtete, ging er von Position 30 in das Rennen am Sonntag.
Im Rennen hatte Kunz mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. So standen dem Nachwuchspiloten nur ein neuer Satz Reifen, sowie ein Satz gebrauchter Pneus zur Verfügung. „Das hat das Ganze natürlich noch etwas schwieriger gemacht“, erklärt der junge Pilot. „Wir haben gekämpft und all das überlebt. Letztendlich bin ich auf Platz 26 gelandet.“ Darüber hinaus hatte Kunz von Stage 1 an mit technischen Problemen zu kämpfen. „Ein Stabilisator ist in Stage 1 gebrochen, weshalb es sehr schwierig war, das Auto zu kontrollieren“, so Kunz. „Die Maxime hieß aber, nicht aufzugeben.“
Den Sieg sicherte sich Justin Haley, dieser profitierte dabei von einer Kollision von Noah Gragson und Todd Gilliland. Gragson attackierte in der letzten Kurve seinen Teamkollegen, es kommt zu einer Berührung und die beiden Trucks von Kyle Busch Motorsports drehen sich. Haley übernahm die Führung während Gragson und Gilliland als neunter und elfter ins Ziel kamen.
Comeback von Nashville?
In der vergangenen Woche forderte Kyle Larson, mehr Short Tracks im Rennkalender der Cup Series. Eine Forderung, die sicher viele Fans teilen, die jedoch aufgrund der vertraglichen Situation in naher Zukunft nicht sonderlich wahrscheinlich erscheint. Auch, weil die meisten Strecken im NASCAR-Kalender bekanntlich der ISC oder Speedway Motorsports gehören, die ungern Termine abgeben möchte. Nun berichtete aber Autoweek.com, dass Speedway Motorsports an einer Rückkehr eines der populärsten Short-Track-Ovalen der Vereinigen Staaten arbeitet: dem Fairgrounds Speedway in Nashville.
Bereits 2017 hat Speedway Motorsports versucht, einen langfristigen Mietvertag mit der Stadt abzuschließen. Das Unternehmen verlor dabei allerdings gegen den aktuellen Streckenbetreiber Tony Formossa. Neben der langen Laufzeit von 30 Jahren, wollte SMI-CEO Marcus Smith, dass die Stadt die nötigen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten bezahlt. Der letzte Besuch der Cup Series datiert sich auf das Jahr 1984, die Trucks und die Xfinity Serie war zuletzt vor 18 Jahren in der „Music City“.
Inzwischen haben sich Smith und Formossa zweimal zu Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit getroffen. Das erste Gespräch fand im Dezember statt, neben Forrmossa und Smith nahmen auch Formossas Tochter und Präsidentin der Strecke Clair Formossa, sowie Big Machine Records Gründer Scott Borchetta, Bristols Generaldirektor Jerry Caldwell, sowie die früher Bürgermeisterin Magan Barry teil. Das zweite Treffen fand im Rahmen des Rennens in Bristol statt.
Laut autoweek.com, müssen mindestens 20 Millionen US-Dollar in das 0,596 Meilen-Oval investiert werden, um die aktuellen NASCAR Standards zu erfüllen. Um die Cup Series zurück nach Nashville zu holen, liegt die Summe deutlich höher.
Throwback-Weekend in Darlington
Am kommenden Wochenende steht ein besonderes Highlight der Saison an. Kurz vor dem Ende der regulären Saison geht es auf den Darlington Raceway und das bedeutet seit einigen Jahren Throwback-Paint-Schemes. In den letzten Jahren gab es bereits einige spannende Retrolackierungen zu bewundern und auch in diesem Jahr, haben sich die Teams wieder einiges einfallen lasse. So wird Rookie William Byron, das „Rainbow-Warrior“-Paint-Scheme von Jeff Gordon fahren. Danny Hamlin hingegen, fährt eine Lackierung aus seiner eigenen Jugendzeit, in Erinnerungen an seine Short-Track Wurzeln. Auch Derrick Cope greift auf ein eigenes Paint-Scheme aus seiner NASCAR-Karriere zurück. Dabei wird Cope, der die 99 pilotieren wird, sogar vom damaligen Sponsor und Titelsponsor des Rennens in Darlington Bojangels unterstützt.
.@TooToughToTame Best in Show voting has been narrowed down to the final two cars and @WilliamByron’s @AxaltaRacing Camaro ZL1 is one of them!
Find out how to vote here: https://t.co/fMjbb3rnS6 pic.twitter.com/dXXZRKYxuQ
— Hendrick Motorsports (@TeamHendrick) August 27, 2018
Aber nicht nur die Autos bringen einen Hauch von Geschichte in das Fahrerlager. Auch die Piloten und Teams verschreiben sich mit Kleidung und Perücken dem Thema. Dies gilt auch für den übertragenden Sender NBC, die zum Darlington-Rennen ihre Übertragung und das NBC-Logo an das Thema anpassen.
„The Track Too Tough Too Tame“, so wie das Oval auch genannt wird, gehört zu den Strecken im Kalender, die nur einmal im Jahr besucht werden. Umso besonderer ist das Erlebnis mit den Throwback-Paint-Schemes. Das 1,3-Meilen-Oval wurde 1950 eröffnet und ist ein Ei-förmiges Oval. „The Lady in Black“, so ein weiterer Spitzname, gilt unter den Fans als legendär. Als das Oval errichtet wurde, war es ein echter Superspeedway, der hohe Geschwindigkeiten erlaubte. Darüber hinaus, wurde in Darlington, das erste NASCAR Rennen über 500 Meilen ausgetragen. Das Daytona 500 folgte erst neun Jahre später.
Der erfolgreichste Pilot in Darlington ist Jeff Gorden. Ihm gelang es, sechs Mal das Oval zu zähmen. Von den aktiven Piloten gelang es lediglich Jimmie Johnson und Vorjahressieger Danny Hamlin, das Oval mehrfach zu bändigen. Beide gewannen dort zweimal. Mit elf Erfolgen ist Johnsons Team Hendrick Motorsports, die erfolgreichste Mannschaft in Darlington. Auf Rang zwei folgt Joe Gibbs Racing mit sechs Siegen. Roush Fenway Racing und die Wood Brothers, kommen auf jeweils vier Triumphe.
Bei den Herstellern führt Chevrolet mit 27 Siegen die Liste an. Ford kommt auf 14 Siege, Toyota gewann sechsmal. Davon zuletzt drei Rennen in Folge.
Wie auch die anderen Saisonrennen, teilt sich auch das Bojangels Southern 500 in drei Segmente auf. Die ersten beiden Stages dauern 100 Runden, das dritte Segment 167 Runden. Anderes als die meisten Nachtrennen der NASCAR findet das Darlington Rennen in der Nacht von Sonntag auf Montag statt, da in den USA Labour Day ist und der Montag somit ein Feiertag ist.