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Formel Eins: Vorschau GP von Monza 2018

von DonDahlmann
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Einmal Vollgas um den Park. In Monza gibt es das kürzeste Rennen des Jahres.

Nach dem Sieg von Ferrari in Spa dürften die Erwartungen der Tifosi ziemlich hoch sein. Zum ersten Mal seit 2010 hat das Heim-Team tatsächlich eine sehr gute Chance in Monza zu gewinnen. Die Form, mit der Ferrari aus der Sommerpause zurück gekehrt ist, ist zumindest gut. Seit 2014 ist es eben nicht Mercedes, die mit einem Vorsprung in die zweite Saisonhälfte starten, sondern ein anderer Rennstall. Der Druck auf das Team dürfte allerdings so hoch sein, wie in kaum einem anderen Rennen.

Tatsächlich wäre alles andere als ein Ferrari-Sieg eine Überraschung. Das Rennen in Spa hat gezeigt, dass Ferrari im Moment mit mehr Motorleistung ausgestattet ist, als Mercedes. Auch das Chassis scheint dem Mercedes leicht überlegen. Allerdings – Ferrari erkaufte sich den Topspeed Vorteil in Spa durch flachere Flügel. Der zweite Sektor in Spa ging fast immer an Mercedes, die dort besser unterwegs waren. In Monza dürfte das ähnlich aussehen. Im ersten und dritten Sektor hat Ferrari das Sagen, in zweiten Sektor, der die beiden Lesmo umfasst, dürfte Mercedes besser sein. Am Ende rechnet sich das für die Deutschen aber nicht auf. Aber wegen der kurzen Rundenzeiten dürfte der Abstand zwischen beiden Teams relativ gering sein. Gut möglich, dass er unter einem Zehntel in der Quali liegt.

Die Pole in Monza sagt auch nichts über den Stand nach dem Start aus. Bekanntermaßen geht es nach dem Start lange geradeaus und es ist fast unmöglich beide Seiten abzudecken zu können. Wer von P2 gut startet, sich den Windschatten holt und spät bremst, kann sogar auch Außenrum überholen. Den Konter kann man zwar auf der folgenden Geraden versuchen, aber da ist es leichter, die Innenseite zu beschützen. An Überholmöglichkeiten sollte es in Monza aber nicht mangeln, da man die DRS-Zonen noch mal verlängert hat. Bedeutet auch, dass man sich schwer überlegen muss, ob man vor, oder nach der Parabolica seinen Überholvorgang durchzieht.

Red Bull bekommt die neuen Renault-Motoren in Italien. Die sollen deutlich mehr Leistung bringen, aber Renault sagt selber, dass die Motoren auch weniger standfest sind. Der Einsatz der neuen Motoren bedeutet auch, das vermutlich beide Red Bull von hinten starten werden. Der positive Effekt: Das macht das Rennen etwas abwechslungsreicher.

Die Ergebnisse von Spa sollten sich auch in Monza widerspiegeln. Das bedeutet, dass man mit den Force India vorne rechnen muss. Allerdings fehlten in Spa beide Renault, was das Rennen in Monza etwas interessanter machen könnte. Der Kampf zwischen Force India, Renault, Haas und eventuell Sauber dürfte das Salz in der Suppe des Rennens sein.

Auf Toro Rosso und den Hondamotor darf man gespannt sein. In Spa kam Gasly in die Punkte, was schon mal ein Hinweis darauf gewesen sein könnte, dass der Honda mittlerweile gar nicht so schlecht ist. Monza ist da der zweite Test und man wird sehen, wie schnell der Toro Rosso geht. Bisher ist der allerdings nicht weit vorne in den Topspeed Messungen aufgefallen. Ob das am Chassis oder Motor liegt ist dann wieder eine andere Frage.

Das Feld werden Williams und McLaren abschliessen. Wobei man angesichts des Rennens in Spa schon fast befürchten muss, dass McLaren dieses Mal hinter Williams stehen wird. Wie schon in der Analyse geschrieben, ist es ein Rätsel, warum das Chassis von McLaren immer schlechter wird. Bis Spanien lagen sie ja gar nicht schlecht, mittlerweile sind sie im Nirvana. Das man die halbe Design-Abteilung raus geworfen hat, dürfte nicht geholfen haben.

Strategie
Es gibt mal wieder Medium, Soft und Supersoft. Ein Blick in die gewählten Mischungen zeigt aber unterschiedliche Strategien. Vettel hat nur einen Satz Soft, aber zwei Sätze Medium. Das deutet die Strategie des Teams mehr als deutlich an: Ein Stopp, danach die Medium. Mercedes hat mehr Sätze der Soft, was eventuell, je nach Rennverlauf, interessant werden könnte. Ein SC könnte die Mercedes an einen möglicherweise führenden Ferrari näher bringen und dann wäre das Rennen offen. Die Soft haben aber bei Mercedes in den letzten Rennen schon mal Blasen geworfen, bei Ferrari nicht. Mit den Medium werden die relativ leicht über die Distanz kommen. Da muss man sich auch kaum Gedanken über einen Undercut machen.

Alternative Strategien sehe ich nicht. Einen Start mit den Soft in den Top Ten auch nicht, obwohl man es natürlich versuchen kann. Die Red Bull scheinen Kandidaten dafür zu sein, sollten sie nicht eh von ganz hinten starten müssen. Im Mittelfeld könnte man allerdings überlegen auf die Medium zu setzen. Für McLaren könnte das eine Variante sein um vielleicht doch in die Nähe der Punkte zu kommen. Aber da müsste dann auch ein Unterbrechung des Rennens nachhelfen, damit am Ende mit frischen Supersoft noch Plätze gut machen kann.

Wetter: Freitag soll es regnen, was die Teams nerven wird. Denn am Rest des Wochenendes ist Sonne und angenehme 25 Grad angesagt.

Bilder: Ferrari, HaasF1, Pirelli

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1 Kommentare

Harald 1 September, 2018 - 16:28

Ich schenke Don ein „R“ und eine neue Tastatur. Ist schon der zweite Artikel über die „Fomel Eins“

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