Am vergangenen Wochenende stand mit dem Throwback Weekend in Darlington ein weiteres Saison-Highlight an. Beim Sieg von Brad Keselowski fuhren 36 der 40 Starter mit Retro-Paint-Schemes.
Wegen eines kurzen Gewitters führte Polesitter Danny Hamlin das Feld mit 50 Minuten Verspätung in die erste der 367 Runden in Darlington. Hamlin behielt die Position für die ersten elf Runden, dann ging Kyle Larson in Führung. Diese behielt Larson bis zum Ende der ersten Stage. Das erste Rennsegment verlief insgesamt sehr ruhig, sodass Larson als Führender in Runde 50 unter Grün an die Box kam. Auch eine leichte Berührung mit Austin Dillon, bei der sich Larson den vorderen linken Kotflügel beschädigte, brachte den jungen Ganassi-Pilot nicht aus der Ruhe. Hinter Larson beendete Erik Jones das erste Rennsegment als Zweiter. Auf Rang drei lag Martin Truex Jr.
Der amtierende Meister war zu Beginn von Stage 2 an der erste Verfolger von Larson, da Jones in der Box eine Strafe kassierte und entsprechend zurückfiel. Nach 128 Runde gab es Gelbe Flaggen, weil Kyle Busch den BK-Toyota von Joey Gase abgeschossen hatte. Dieser knallte in die Boxenmauer. Die folgenden Stopps nutzte Truex, um die Führung zu übernehmen. Larson verlor beim Restart zudem noch eine Position gegen Kevin Harvick. Während dieser rundenlang vergebens versuchte an Truex vorbeizukommen, hielt sich Larson zunächst zurück. Dann gelang es dem jungen Chevrolet-Piloten innerhalb weniger Runden sowohl Harvick als auch Truex zu kassieren. Letzterer kassierte zudem beim nächsten Stopp unter Grün eine Strafe. Larson hingegen verteidigte seine Führung erneut bis zum Stageende und gewann vor Brad Keselowski und Joey Logano.
Actionreiche Schlussphase
Larson führte das Feld auch in das letzte Rennsegment, gefolgt von den beiden Penske-Fords. Da auch im dritten Rennabschnitt zunächst nicht viel passierte, fanden die ersten Stopps unter Grün statt. Larson und Keselowski blieben am längsten draußen. Nutznießer war Logano, der vorübergehend in Führung ging. Larson holte sich die Führung jedoch 90 Runden vor Rennende zurück. Als noch 56 Runden auf der Anzeige standen, kam es noch einmal zu einer Rennunterbrechung. Clint Bowyer war Ryan Newman, der sich auf dem Weg in die Box befand, ins Heck gefahren. Neben den beiden NASCAR-Routiniers war auch Jeffrey Earnhardt in den Unfall verwickelt. Während Newman und Earnhardt weiterfuhren, war das Rennen für Bowyer beendet.
Die Spitze nutzte die Gelbphase für einen weiteren Besuch an der Box. Beim Restart setzten sich Larson und Keselowski ab, wurden aber von einer weiteren Caution 40 Runden vor Rennende ausgebremst. In Turn 2 lag Debris auf der Strecke, zudem rollte William Byron mit einem Motorschaden aus. An der Box war die Crew von Larson am schnellsten, hinter ihm lag nun Logano, der seine Positon aber schnell wieder an Keselowski verlor. Es zeichnete sich ein Duell zwischen Larson und Kesewoski um den Sieg ab, für beide wäre es der erste Saisonerfolg. Doch 20 Runden vor Schluss sorgte Earnhardt für eine neuerliche Caution. Dieses Mal war die Penske-Mannschaft an der Box schneller. Keselowski setzte sich ab, da sich Larson gegen Logano verteidigen musste. Logano gelang es, an Larson vorbei zu kommen, und machte somit den Doppelsieg für Penske komplett. Für Keselowski war es das perfekte Wochenende, da er zuvor auch das Xfintiy Rennen an selber Stelle gewann. Bester der „Big 3“, wurde Kevin Harvick.
Furniture Row sperrt zu
Nach 14 Jahren und 18 Siegen, sowie einer Meisterschaft im Jahr 2017, endet mit dieser Saison auch das Kapitel Furniture Row Racing. Dies gab Teambesitzer Barney Visser bekannt. Trotz intensiver Suche gelang es dem Rennstall nicht, die finanzielle Lücke zu schließen, die durch den Ausstieg von 5-Hour-Energy entstanden ist. „Das ist für niemanden gut“, so Visser. „Die Zahlen stimmen einfach nicht. Um als konkurrenzfähiges Team weiterzumachen, hätte ich mir Geld leihen müssen. Das werde ich aber nicht tun.“
Neben dem Ausstieg von 5-Hour Energy, soll auch ein weiterer Faktor Schuld an den finanziellen Problemen des Rennstalls sein. Seit dem Wechsel zu Toyota pflegt das Team eine Allianz mit Joe Gibbs Racing. Für die Fortführung wollte Gibbs offenbar mehr Geld sehen, das aufgrund der fehlenden Sponsoren eben nicht vorhanden war. Es ist natürlich eine schmerzliche Entscheidung, wenn man weiß, dass es eine ganze Reihe erstklassiger und talentierter Leute betreffen wird“, sagt Visser, der sich aber auch sicher ist, dass viele seiner Leute neue Jobs in der NASCAR finden werden.
Wie Motorsport-total.com berichtet, scheinen zwei seiner Mitarbeiter auch schon fündig geworden zu sein. Laut Informationen der Plattform wechselt Martin Truex zusammen mit seinem Crew Chief Cole Pearn und Hauptsponsor Bass Pro Shops zu Joe Gibbs. Dort würde Truex mit Wahrscheinlichkeit Daniel Suarez ersetzten. Dessen Zukunft bei Gibbs ist eben so offen, wie die seines Sponsors Arris. Suarez wider rum könnte laut Motorsport-total.com in diesem Szenario bei Levine Family Racing unterkommen, sollten diese zu Toyota wechseln.
Vorschau Indianapolis
Mit dem Big Machine Vodka 400 at the Brickyard, steht am kommenden Sonntag am Indianapolis Motor Speedway das letzte Rennen der Regular Season an. Die bekannte Strecke ist ein 2,5-Meilen-Quadoval und mit etwa 300.000 Zuschauerplätzen das größte Sportstadion der Vereinigten Staaten. Zudem ist die Strecke komplett von der Stadt Indianapolis umschlossen.
Eröffnet wurde das Oval im Jahre 1909, als erste Strecke die speziell für Autorennen gebaut wurde. Die Fahrbahn, die damals aus Schotter und Teer bestand, verursachte jedoch einige tödliche Unfälle, sodass das Rennen abgebrochen wurde. Der Unternehmer Carl Graham Fisher, einer der treibenden Köpfe hinter dem Projekt, ließ die Strecke daraufhin mit 3,2 Millionen Ziegelsteinen renovieren. Noch heute erinnern die Start-Ziellinie aus Ziegelsteinen sowie der Spitzname „Brickyard“ an diesen Belag.
1975 wurde die Strecke in das National Register of Histroic Places aufgenommen und 1987 zu einer National Historic Landmark ernannt. Das erste Rennen der höchsten NASCAR Liga fand 1994 statt, gefahren wurden damals wie heute 160 Runden, die einer Distanz von 400 Meilen entsprechen. Das erste Rennen gewann Jeff Gordon, der mit fünf Siegen am häufigsten in Indianapolis gewann. Auf Rang zwei liegt Jimmie Johnson mit vier Erfolgen. Jeweils zweimal gewannen Dale Jarrett, Tony Stewart und Kyle Busch das Rennen. Busch reist als Führender der Fahrerwertung nach Indianapolis, sein Vorsprung auf Kevin Harvick beträgt 29 Zähler. Im Duell um die Meisterschaft der Regular Season dürfte der jüngere Busch somit die Nase vorne haben. Dennoch sind sowohl Harvick als auch Busch als Favoriten auf den Sieg zu sehen. Dies gilt auch für Truex, der in Indianapolis noch nie gewann. Im vergangenen Jahr machte Kasey Kahne das Rennen, damals noch in Diensten von Hendrick Motorsports.
Das Chevrolet-Topteam tut sich trotz des kürzlichen Sieges von Chase Elliott nach wie vor schwer. In Indianapolis ist die Hendrick Truppe aber traditionell stark, seit 1994 gewann zehnmal ein Auto der Hendrick Mannschaft in Indianapolis. Joe Gibbs Racing holte sich fünfmal den Sieg und Richard Childress Racing gewann dreimal.
Mit 17 Siegen ist Chevrolet zudem der erfolgreichste Hersteller, Ford gewann lediglich drei Rennen und ein Toyota fuhr nur zweimal in die Victory Lane.