Die IMSA geht in ihre vorletztes Rennen des Jahres. In der Meisterschaft haben noch etliche Teams Chancen auf den Titel.
Die Saison in der IMSA läuft eigentlich nicht schlecht, sportlich gesehen. In Sachen Regeln gibt es seit einigen Wochen aber ein bisschen Ärger. Die angekündigte Trennung von DPi und LMP2 hat dafür gesorgt, dass es vielleicht 2019 gar keine LMP2 in der Serie mehr geben wird. Bisher vertreten JDC-Miller, Core und PR1 (alle Oreca 07) die P2 Kategorie. Aber nach der Trennung sehen viele Teambesitzer keinen Sinn darin um einen Klassensieg zu fahren. JDC hat schon angekündigt, dass man 2019 auf den Cadillac DPi wechseln wird. Bleiben Core und PR1, von denen es noch keine Entscheidung gibt. Colin Braun hätte das Geld für einen Wechsel in die DPi, aber ob es ein Cadillac wird, ist noch nicht klar.
Denn bei Extreme Motorsport, die bisher ja das Einsatzteam für Nissan waren, hängt im Moment alles ein bisschen in den Seilen. Zum einen hat man die Exklusivität mit Nissan aufgegeben, zum anderen zieht sich Hauptsponsor Tequila Patron Ende des Jahres zurück. Ob ESM überhaupt weiter machen kann, ist unklar. Nissan sucht derweil händeringend nach einem neuen Einsatzteam. Das könnte Core werden, die allerdings auch schon die GTLM Porsche in der IMSA betreuen. Ob man zwei Hersteller in einem Haus haben kann, ist ungewiss. Immerhin gibt es aber noch weiteren Zuwachs in der DPi. Juncos Racing, bekannt aus der Indy Light und der IndyCar will 2019 mit einem Cadillac an den Start gehen,
Die P2 besteht dann, Stand jetzt, nur noch aus Core und PR1, also zwei Autos. Das macht natürlich keinen Sinn. Es ist auch nicht zu erwarten, dass aus anderen Klassen Teams aufsteigen werden. Denn wirklich interessant ist die P2 in den USA nicht, mal abgesehen von dem Startplatz in Le Mans, den die US-Teams mangels Interesse und Geld aber gerne sausen lassen.
Was United macht, ist ebenfalls unklar. Den Start beim Petit Le Mans mit den Ligier hat man abgesagt. Es gab von Teambesitzer Zak Brown auch die klare Ansage, dass man auf gar keinen Fall mit einem LMP2 hinterher fahren will. Ob man 2019 überhaupt an den Start gehen wird, ist ebenfalls unsicher.
Komplett unbestätigt ist der Einsatz zweier Ford DPi ab 2020. Das Ende des GT war eigentlich sowieso für Ende 2019 vorgesehen. Ob das allerdings auch passiert, oder ob Ford das GTE Programm neben dem DPis weiterlaufen lässt, ist nicht bekannt. Allerdings steckt der Konzern gerade in einer Krise und muss weltweit Angestellte entlassen. Es kann daher durchaus auch passieren, dass man die DPi Sache lässt und aus Kostengründen mit einer Evo-Version des GT weitermacht. Damit hätte man IMSA und WEC abgedeckt.
Das die IMSA es mit dem Trennung der Klassen ernst meint, beweist man schon an diesem Wochenende. Zum ersten Mal werden nicht die DPi eingebremst, sondern die LMP2. Die Oreca müssen 10 Kilo zuladen und der Tank wird um drei Liter verkleinert. Das mag in Laguna Sera nicht so viel ausmachen, aber die BoP soll auch für das Petit Le Man gelten.
In Laguna Sera trifft man alle Teams der regulären IMSA-Saison, minus jenes von Performance Tech. Die mussten nach dem Verlust eines Chassis schon das letzte Rennen sausen lassen und offenbar gilt das auch für den Rest der Saison.
In der Meisterschaft führen Eric Curran und Felipe Nasr des Whelen Cadillac mit 228 Punkten. Es folgt Felipe Albuquerque ( 221, Action Express), Colin Braun und John Bennett (218, Core) sowie Jordan Taylor und Renger van der Zande (216, WRT). Diese vier haben noch gute Chancen auf den Titel, wobei Action Express mit beiden Autos ja an der Spitze liegt.
GTLM
In der GTE Klasse gibt es keine Neuigkeiten. Weder bei der BoP, noch bei den Teams. Anzumerken ist nur, dass sich die Gerüchte im eine Corvette mit Mittelmotor verdichten. Es sind ein paar fürchterlich verpixelte Fotos aufgetaucht, die angeblich eine solche GTE-Corvette zeigen sollen. Mehr aber auch nicht. Da die Homologation für 2019 gerade läuft und Corvette ein neues Auto 2019 wegen der Super Season nicht in Le Mans einsetzen darf, wird man den donnernden V8 wohl auch noch ein weiteres Jahr erleben dürfen. Gerüchte gibt’s auch um Aston Martin, die wohl in die IMSA GTLM einsteigen wollen. Sollte sich Ford Ende 2019 zurück ziehen, hätte man wenigstens Ersatz.
Nicht dabei ist weiterhin der Risi Ferrari, der taucht erst wieder beim Petit Le Mans auf.
Allerdings ist die Meisterschaft in der GTLM extrem spannend. Es führt die Corvette Mannschaft Magnussen/Garcia (269 Punkte) mit gerade mal vier Punkten vor dem ersten Ford (Briscoe/Westbrook). Dahinter liegt der zweite Ford mit Müller/Hand (260 Punkte). Kaum noch Chancen hat die zweite Corvette (Miller/Gavin) mit 251 Punkten und der beste Porsche mit Vanthoor/Bamber (250 Punkte).
GTD
Auch in der GTD gibt es nichts weltbewegendes zu vermelden. Ferrari hat von BoP-Kommission etwas mehr Ladedruck bekommen, sonst ist alles so wie den vorherigen Rennen. Gerüchte gibt es nur um Lexus. Die sollen einen Bieterprozess gestartet haben, an dessen Ende ein neues Einsatzteam für die Lexus stehen könnte. Das muss man allerdings nicht zwingend passieren, zum 3GT Racing ja für Erfolge sorgt. Hinter dem Prozess kann auch ein normaler Ablauf stehen, der der Firmen Compliance geschuldet ist. Die kann besagen, dass man alle paar Jahre einen neuen Bieterprozess starten muss. Am Ende gewinnt dann aber meist doch das bisherige Einsatzteam. So war und ist das die letzten Jahre auch immer bei BMW und Rahal-Letterman gewesen.
In der WM geht es nur zwischen dem führenden Lamborghini von Paul Miller Racing (Sellers/Snow, 275 Punkte) und Kathrine Legge im Acura (262 Punkte) um die Meisterschaft. Minimale theoretische Chancen haben noch Bleekemoolen und Keating im AMG GT3, die liegen aber schon 29 Punkte zurück. Da müssten sowohl der Acura, als auch der Huracan schon beide ausfallen.
Bilder: IMSA