Brad Keselowski holte sich in Las Vegas seinen dritten Sieg in Folge. Für Penske war es der 500. Erfolg.
Nachdem das Wetter zuletzt nicht immer mitspielte und zum Teil zu erheblichen Verzögerungen führte, sahen sich die Piloten in Las Vegas nun hochsommerlichen Temperaturen ausgesetzt. Bei bis zu 37° C Außentemperatur, mussten die Piloten in die Overtime, ehe Brad Keselowski sich gegen Kyle Larson durchsetzte.
Zum ersten Mal in dieser Saison wurde das Feld von Erik Jones auf die erste Runde geführt, für den jungen Gibbs-Piloten war es zudem seine erste Pole in Las Vegas. Lange behielt Jones seine Führung jedoch nicht und musste Kyle Busch und Joey Logano vorbeilassen. In den nächste Runden zog sich das Feld etwas auseinander. Kyle Busch gelang es jedoch, den Vorsprung von Logano etwas zu verringern. Da das erste Rennsegment bis zu diesem Punkt weitestgehend ruhig verlief, kamen ab Runde 35 die ersten Piloten unter Grün an die Box. Kevin Harvick, der zwischenzeitlich bis auf Rang drei vorgefahren war, nutze dies, um erstmals in diesem Rennen die Führung zu übernehmen. In Runde 50 lag der Kalifornier wieder in Führung, seine Verfolger hießen nun Martin Truex Jr. und Kurt Busch. Nur zehn Runden später übernahm Truex die Führung. Diese behielt der amtierende Meister bis zum Ende der Stage und sicherte sich vor Harvick, Alex Bowman und Kurt Busch seinen achten Stage-Sieg in diesem Jahr.
Stage 2: Playoff-Piloten im Pech
In der zweiten Stage ging es dann richtig rund und einige Playoff-Piloten waren unmittelbar beteiligt. Den Restart ins zweite Rennsegment führte Truex an, neben ihm startete Bowman. Truex setzte sich durch und verteidigte seine Führung. Nur wenige Runden später gab es Gelbe Flaggen, weil Teile auf der Strecke lagen. Diese stammten von Ricky Stenhouse, der Kontakt mit der Mauer hatte. Auch beim folgenden Restart setzte sich Truex durch, tat sich dieses Mal aber deutlich schwerer. Die folgende Rennphase unter Grün nutzte der Toyota-Pilot um seinen Vorsprung auszubauen. In Runde 111 wurde Truex dann von einer Caution ausgebremst, da Ty Dillon einen Reifenschaden hatte. An der Box war die Penske-Mannschaft von Keselowski am schnellsten, sodass dieser den Restart anführte. Als einer der ersten Playoff-Piloten fiel Kyle Busch mit Problemen zurück und lag nur noch auf P25. Vorne setzen sich Keselowski und Truex etwas vom Rest des Feldes ab. Ihre Verfolger waren Harvick und Kurt Busch. Truex gelang es bald, die Lücke zu Kesekwoski zuschließen und diesen zu überholen und sich abzusetzen. In Runde 148 erwischte es dann Harvick, der nach einem Reifenschaden in die Mauer knallte. Jones schaffte es nicht mehr auszuweichen und wurde von Harvick mit abgeräumt.
Keselowski kam einmal mehr als erster auf die Strecke und verteidigte seine Führung bis zum Stageende. Rang zwei belegte Kurt Busch gefolgt von Truex und Jimmie Johnson.
Stage 3: Chaos geht weiter
Vor Beginn der letzten Stage entschieden sich fünf Piloten draußen zu bleiben. So führte beim Restart Jamie McMurray vor Larson, Trevor Bayne, Kyle Busch und Paul Menard. Larson übernahm in Runde 165 die Führung, Keselowski setzte sich später dahinter. Nach elf Runden übernahm einmal mehr Keselwoski die Führung. Einige Runden später sorgte William Byron mit einem Einschlag in die Mauer für eine weitere Rennunterbrechung. Keselowski behielt seine Führung auch nach den folgenden Pitstops, ihm folgten Larson, Truex und Logano.
Truex gab sich mit Rang drei jedoch nicht zufrieden und holte schnell auf und setzte sich auf Platz zwei. Nach einem langen Zweikampf verdrängte der Toyota-Pilot den Penske-Ford von Rang eins. Truex setzte sich direkt ab, nach zehn Runden lag er 3,1 Sekunden vor Keselowski. In Runde 218 erwischte es mit Chase Elliott den nächsten Playoff-Piloten. Ähnlich wie zuvor bei Harvick und Jones, erlitt dieses Mal McMurray einen Reifenschaden und kollidierte mit der Mauer. Elliott wiederum hatte nicht den Hauch einer Chance dem Ganassi-Chevrolet auszuweichen.
Profiteur dieses Zwischenfalls war Keselowski, der nach den Boxenstopps wieder in Führung lag, sein erster Verfolger war Teamkollege Logano gefolgt von Truex und Larson. Logano gewann den Restart vor seinem Teamkollegen. Hinter den beiden setzte Truex zum Angriff an und fuhr auf Rang zwei vor, als zeitgleich Kyle Busch abflog und auf der Grünfläche zum stehen kam. Wieder erwischte Keselowski den besten Restart und führte das Feld vor Truex und Logano an. Beim Restart schoss plötzlich Larson nach vorne und war nun erster Verfolger von Keselowski. Nach 245 Runden fuhr Truex an Logano vorbei und war nun Dritter. Dann flog mit Hamlin ein weiterer Gibbs-Toyota ab.
Auch diesen Restart gewann Keselowski, während Logano Truex blockte. Doch nur eine Runde später schlug Stenhouse in die Mauer ein. Nach dem Restart setzte sich Keselowski von Blaney ab. Kurz vor Rennende lagen drei Penske in Front, gefolgt von Larson und Truex. In Runde 262 gab es dann erneut Gelb wegen Debris. Beim Restart kam Logano besser weg, schnell gab es jedoch rote Flaggen. Beide Front-Row-Piloten kollidierten mit Kurt Busch. Damit waren acht der 16 Playoff-Plioten in Sin City in Schwierigkeiten gekommen. Den Restart in die Overtime gewann Keselowski und gab die Führung bis zum Rennende nicht mehr ab. Als Zweiter kam Larson ins Ziel, gefolgt von Truex Jr. und Logano. Blaney komplettierte die besten Fünf.
Day fährt für BK Racing in Richmond
Am kommenden Wochenende wird Alon Day zum zweiten Mal für BK Racing an einem Rennen im NASCAR-Oberhaus teilnehmen. Sein Cup-Debüt für BK Racing gab Day im vergangenen Jahr in Sonoma. Auf der Rundstrecke kam der Israeli als 32. ins Ziel. Nun greift Day in Richmond erneut für das Team hinter das Lenkrad und feiert sein Oval-Debüt im NASCAR-Oberhaus.
Für den jungen CAAL-Piloten ist es jedoch kein unbekanntes Terrain. Neben den Starts in Venray und Tours, sammelte Day bereits in der NASCAR-Truck-Series Oval-Erfahrung. Dort startete der Meiserschaftszweite der EuroNASCAR 2016 in Loudon und Homestead. Im selben Jahr ging Day auch zweimal in der Xfinity-Series an den Start, wobei seine beste Platzierung Rang 13 in Mid-Ohio war.
Vorschau Richmond
Am kommenden Wochenende steht der zweite Besuch der höchsten NASCAR-Liga in Richmond auf dem Programm. Bis zur letzten Saison bildete das Rennen in Richmond den Abschluss der „Ruglar Season“, weswegen das Rennen unter dem Motto „One last race, to make the chase“ stand. In diesem Jahr findet das Rennen erstmals im Rahmen der Playoffs statt.
Eröffnet wurde das 0,75 Meilen lange D-Oval im Jahr 1946, damals war die Strecke noch unbefestigt. Auch als die NASCAR 1953 ihr erstes Rennen in Richmond austrug, war die Strecke noch nicht asphaltiert. Bereits 1964 fand auf dem 0,5-Meilen-Oval ein Rennen unter einer temporäreren Beleuchtung statt. Erst 1968 wurde eine Asphaltdecke aufgetragen, die Strecke behielt aber zunächst ihre ursprüngliche 0,5-Meilen-Konfiguration bei. Seit 1988 ist die Strecke 0,75 Meilen lang.
Nachdem in Las Vegas viele der Piloten, die in den Playoffs stehen, in Unfälle verwickelt wurden, sind diese in Richmond besonders unter Druck. Im letzten Jahr gewann Kyle Larson das Rennen dort, im Jahr davor war es Denny Hamlin. Dem Gibbs-Piloten gelang es bereits dreimal, auf dem D-Oval zu triumphieren, damit hat er unter den aktiven Piloten die meisten Siege vorzuweisen. Insgesamt am häufigsten gewann Richard Petty auf dem 0,75-Meiler. Dem „King“ gelangen sieben Besuche in der Victory Lane. Abgesehen von Hamlin gelang es nur Kevin Harvick, Jimmie Johnson und Matt Kenseth mehr als einmal in Richmond zu gewinnen. Alle drei Piloten gewannen zweimal auf dem traditionsreichen Oval.
Von den aktiven Teams weisen Hendrick Motorsports, sowie Penske und Joe Gibbs Racing die meisten Siege auf. Allen drei Teams gelang es fünfmal ein Auto in die Victory-Lane zubringen. Bester Hersteller ist Chevrolet mit 17 Erfolgen, dicht gefolgt von Ford, die auf 15 Siege kommen. Toyota gewann das Herbstrennen in Richmond fünfmal.
Gefahren werden 300 Meilen, was 400 Runden entspricht. Die ersten beiden Stages gehen über 100 Runden, die letzte Stage dauert 200 Runden.