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VASC: Vorschau Bathurst 1000 2018

von ThomasB
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Am kommenden Wochenende findet mit dem Bathurst 1000 das 25. von insgesamt 31 Rennen der laufenden Supercars-Saison statt. Es ist nicht nur das wichtigste Rennen des australischen Motorsports, sondern auch eines der größten Sportereignisse des Landes.

Das Bathurst 1000, auch The Great Race genannt, kann auf eine lange Historie zurückblicken. Die ersten drei Ausgaben in den Jahren 1960 bis 1962 fanden noch auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit statt und führten über 500 Meilen. Die ersten Sieger des Rennens waren John Roxburgh und Frank Coad in einem Vauxhall Cresta. Ihre Nachfolger waren Bob Jane und Harry Firth, die gemeinsam sowohl 1961 als auch 1962 siegreich waren.

Die beiden gewannen 1963 dann auch die erste Ausgabe auf dem Mount Panorama Circuit. Jane, der in der vergangenen Woche im Alter von 88 Jahren verstarb, ließ 1964 noch einen weiteren Sieg folgen (mit George Reynolds als Co-Driver) und ist damit bis heute der einzige Fahrer, der das Rennen viermal hintereinander gewinnen konnte. Im Jahre 1972 gewann Peter Brock, der King of the Mountain, zum ersten Mal in Bathurst und damit gleichzeitig die letzte Ausgabe über 500 Meilen. Er ließ bekanntlich noch acht weitere Siege an „seinem“ Berg folgen (1975, 1978-80, 1982-84, 1987). 1973 kam es schließlich, mit der Einführung des metrischen Systems in Australien, zur Umstellung der Renndistanz von 500 Meilen auf 1000 Kilometer. Auf einem Ford XA Falcon gewannen damals Allan Moffat und Ian Geoghegan die erste Ausgabe über die neue Distanz.

In den Jahren 1997 und 1998 fanden übrigens jeweils zwei Ausgaben des Bathurst 1000 statt. Der Grund dafür: 1996 gründeten der Vermarkter der damaligen ATCC (die Touring Car Entrants Group of Australia (TEGA)) und die International Management Group (IMG) ein Joint Venture namens AVESCO, benannten die ATCC in V8 Supercars um und schlossen einen TV-Vertrag mit Network Ten ab. Zu den Organisatoren des Bathurst 1000 gehörte damals allerdings auch Channel 7, der das Rennen seit 1963 übertragen hatte und auch noch einen Vertrag für die kommenden Jahre besaß. Somit waren sowohl Ten als auch Channel 7 dazu verpflichtet, ein Rennen aus Bathurst zu übertragen. Die Folge waren zwei Ausgaben, die relativ kurz hintereinander stattfanden, eine für die neuen V8 Supercars und eine für Super Touring Cars. Diese Besonderheit hielt aber nur für zwei Jahre an.

Abschied vom Ford Falcon

Das Bathurst 1000 findet in diesem Jahr somit zum insgesamt 61. Mal statt. Für Ford wird diese Ausgabe eine ganz besondere Bedeutung haben, denn sie ist gleichbedeutend mit dem Abschied vom Ford Falcon. Ganze 14-mal konnte ein Modell dieses Namens am Mount Panorama gewinnen, zuletzt 2014 in den Händen von Chaz Mostert und Paul Morris. Für den letzten Auftritt des Falcons hat man sich daher einige besondere Aktionen ausgedacht. So wird es zum Beispiel eine Parade von bedeutenden Modellen aus den letzten sechs Jahrzehnten geben. Vom XC Falcon GS500, der 1977 Allan Moffat und Jacky Ickx zum Sieg verhalf, über das „Green Eyed Monster“ von Craig Lowndes, bis hin zu Dick-Johnson-Racing-Fahrzeugen aus den Jahren 1997 und 2008 werden insgesamt elf Fahrzeuge vertreten sein. Zudem werden die Wagen von Mark Winterbottom und Richie Stanaway mit Retro-Lackierungen ausgestattet. Ein Highlight wird sicherlich auch der Wettlauf zwischen einem aktuellen Falcon Supercar, einem Mustang GT4 und einem Ford GT LMGTE (pilotiert von Ryan Briscoe) sein.

Die Favoriten

Nach dem Dreifach-Triumph beim Sandown 500 ist natürlich zuerst das Red Bull Holden Racing Team zu nennen. Jamie Whincup (mit Paul Dumbrell) wird dabei versuchen, seinen Bathurst-Fluch zu überwinden und seinen ersten Sieg seit 2012 einzufahren. Es wäre sein insgesamt fünfter Erfolg dort.

Sein Teamkollege Craig Lowndes ist mit sechs Bathurst-Siegen der erfolgreichste Pilot aus dem aktuellen Fahrerfeld und mit einem weiteren in diesem Jahr könnte er mit Jim Richards gleichziehen. Mit seinem Co-Driver Steven Richards, der seinerseits bei vier Siegen steht, bildet er ein erfahrenes Duo, mit dem immer zu rechnen ist. Das zeigt nicht nur der dritte Platz zuletzt in Sandown.

Shane van Gisbergen konnte bei mittlerweile elf Anläufen noch nie in Bathurst gewinnen, schrammte in den letzten Jahren aber meist nur knapp an einem Erfolg vorbei. 2017 konnte er mit Matt Campbell zusammen den fünften Rang belegen. In diesem Jahr hat er mit Earl Bamber erneut einen starken Co-Driver an seiner Seite, der bei seinem Supercars-Debüt in Sandown nicht nur sein Team beeindruckte. Mit einem zweiten Platz im Rücken gehören auch sie zu den Favoriten.

Ebenfalls noch ohne Sieg steht das Line-Up von DJR-Penske da. Im vergangenen Jahr stoppte ein technischer Defekt Scott McLaughlin und Alex Prémat, die damals als Top-Favoriten in das Rennen gingen, während ihre Teamkollegen Fabian Coulthard und Tony D’Alberto unter schwierigen Bedingungen noch einen dritten Platz herausfahren konnten. Beiden Besetzungen ist auch in diesem Jahr mindestens ein Podestplatz zuzutrauen, auch wenn die Generalprobe in Sandown misslang und sie Triple Eight deutlich unterlagen. Doch 1000 Kilometer sind eine lange Distanz und Bathurst hat schon oft gezeigt, dass ein schnelles Auto allein nicht immer zum Sieg reicht.

Auch Erebus-Pilot David Reynolds (mit Luke Youlden) gehört als amtierender Bathurst-Sieger zum Favoritenkreis. Möchte man allerdings auf ein „Dark Horse“ setzen, gäbe es noch drei weitere Alternativen: Zum einen Chaz Mostert (Tickford Racing, mit James Moffat), der wie bereits erwähnt 2014 das Great Race gewinnen konnte, und zum anderen Rick Kelly und Garry Jacobson im Nissan. Als Drittes wären noch Michael Caruso und Dean Fiore (ebenfalls Nissan) zu nennen, die eine eingespielte Fahrerpaarung bilden und in Bathurst immer gut unterwegs waren.

Entry List

Startnummer1. Fahrer2. FahrerTeamFahrzeug
1Jamie WhincupPaul DumbrellRed Bull Holden Racing TeamHolden ZB Commodore
97Shane van GisbergenEarl BamberRed Bull Holden Racing TeamHolden ZB Commodore
888Craig LowndesSteven RichardsRed Bull Holden Racing TeamHolden ZB Commodore
2Scott PyeWarren LuffWalkinshaw Andretti UnitedHolden ZB Commodore
25James CourtneyJack PerkinsWalkinshaw Andretti UnitedHolden ZB Commodore
5Mark WinterbottomDean CantoTickford RacingFord Falcon FG X
6Cameron WatersDavid RussellTickford RacingFord Falcon FG X
55Chaz MostertJames MoffatTickford RacingFord Falcon FG X
56Richie StanawaySteve OwenTickford RacingFord Falcon FG X
7Andre HeimgartnerAaren RussellNissan MotorsportNissan Altima
15Rick KellyGarry JacobsonNissan MotorsportNissan Altima
23Michael CarusoDean FioreNissan MotorsportNissan Altima
78Simona de SilvestroAlex RulloNissan MotorsportNissan Altima
8Nick PercatMacauley JonesBrad Jones RacingHolden ZB Commodore
14Tim SladeAshley WalshBrad Jones RacingHolden ZB Commodore
21Tim BlanchardDale WoodTim Blanchard Racing (BJR)Holden ZB Commodore
9David ReynoldsLuke YouldenErebus MotorsportHolden ZB Commodore
99Anton de PasqualeWill BrownErebus MotorsportHolden ZB Commodore
12Fabian CoulthardTony D'AlbertoDJR Team PenskeFord Falcon FG X
17Scott McLaughlinAlexandre PrématDJR Team PenskeFord Falcon FG X
18Lee HoldsworthJason BrightCharlie Schwerkolt Racing (Preston Hire Racing)Holden ZB Commodore
19Jack Le BrocqJonathon WebbTekno AutosportHolden ZB Commodore
33Garth TanderChris PitherGarry Rogers MotorsportHolden ZB Commodore
34James GoldingRichard MuscatGarry Rogers MotorsportHolden ZB Commodore
35Todd HazelwoodBryce FullwoodMatt Stone RacingHolden Commodore VF
230Will DavisonAlex Davison23Red RacingFord Falcon FG X

Bathurst 1000 – Zahlen und Fakten

Strecke: Mount Panorama Circuit
Länge: 6,213 km
Schnitt: 178 km/h
Top Speed: 300 km/h
Rundenrekord: 2:06.2769 (David Reynolds, 2016)
Sieger 2017: David Reynolds / Luke Youlden

Zeitplan

Freitag:
07:50 Uhr – Qualifying (40 Minuten)

Samstag:
09:10 Uhr – Top 10 Shootout

Sonntag:
02:10 Uhr – Bathurst 1000 (161 Runden)

Zum Schluss möchte ich noch den Fox Motorsport Supercars Podcast empfehlen, der in dieser Woche in mehreren Episoden auf das Bathurst 1000 blickt und eine gute Einstimmung auf das Wochenende bietet.

(Alle Zeiten in MESZ und ohne Gewähr.)

Titelbild: Leigh Ellis

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