Ein letztes Mal tritt Mercedes-Benz mit einem Werksteam in der DTM an und könnte sich alle drei Titel sichern. Bereits am Red Bull Ring konnte man die Markenmeisterschaft gewinnen und auch die Teammeisterschaft wird an ein Mercedes Team gehen. Einzig im Kampf um den Fahrertitel könnte man am Ende dem Audi-Piloten Rene Rast unterlegen sein.
Letzte Woche stand der Börsengang für Aston Martin an und dieses Wochenende soll man angeblich den Einstieg in die DTM verkünden. Inzwischen wird es sogar für möglich gehalten, dass Aston Martin bereits 2019 als Gaststarter in einzelnen Rennen antritt und ab 2020 gibt es dann einen richtigen Werkseinsatz der u.a. von HWA unterstützt werden soll. So richtig überzeugt bin ich noch nicht davon, dass Aston Martin am Wochenende wirklich etwas verkünden wird. Der Börsengang verlief nicht besonders erfolgreich und weiterhin möchte man noch in verschiedenen Rennserien starten. Mir fehlt es etwas an Vorstellung, wie man das Budget für die F1, DTM, GTE/GTLM und GT3 bekommen soll. Auch ein Einstieg von Red Bull würde wohl maximale die Finanzierung von zwei Fahrzeugen sichern, sodass man für vier Fahrzeuge selbst das Budget finden müsste. Des weiteren ist keine spezielle Pressekonferenz geplant und Gerhard Berger wird sich nur in der DTM-Hospitality den Fragen der Journalisten stellen. Somit bleibt fraglich, ob Aston Martin wirklich dieses Wochenende den Einstieg in die DTM bekanntgibt.
Traditionell findet das Saisonfinale der DTM auf dem Hockenheimring statt. Damit schließt sich der Kreis, denn noch viele können sich an den spektakulären Saisonstart an gleicher Stätte erinnern. Timo Glock und Gary Paffett lieferten sich über mehrere Runden ein Duell, welches sicherlich ein Highlight der Saison war. Zusätzlich zeigte sich bereits, dass Mercedes-Benz die stärkste Marke ist und Paffett um die Meisterschaft mitkämpfen kann. Für dieses Wochenende sind auch wieder gute Bedingungen vorhergesagt mit Temperaturen um die 25°C und wir könnten ähnliche gute Rennen sehen wie zu Saisonbeginn.
Meisterschaftskampf
Bis zu den Rennen am Nürburgring war es ein Zweikampf zwischen Gary Paffett und Paul Di Resta, die in der ersten Saisonhälfte dominierten und sich von der Konkurrenz absetzen konnten. In den letzten vier Rennen starte Rene Rast jedoch eine Aufholjagd, die ihm 106 Punkte einbrachte und den Rückstand auf die Tabellenführung auf 29 Punkte verkürzt. An diesem Wochenende gibt einen Dreikampf, bei dem die Mercedes-Piloten favorisiert sind, aber trotzdem hat Rast noch eine realistische Chance auf den Titel. Diese Chance könnte jedoch schon nach dem Rennen am Samstag beendet sein, denn sein Rückstand für Sonntag darf maximale 28 Punkte betragen. Daher ist der Samstag für ihn besonders wichtig und im Optimalfall erhält er wieder Unterstützung durch die anderen Audi-Piloten. Als Tabellenführer geht Paul Di Resta in das Wochenende und in den letzten Läufen war er auch stärker als Paffett. Zusätzlich konnte er seit 2014 siebenmal in die Top 4 fahren auf dem Hockenheimring. Noch besser ist jedoch Gary Paffett, der fünfmal auf dem Hockenheimring gewann und weitere fünf Podiumsplatzierungen erzielte. Die schlechteste Bilanz hat Rene Rast, denn in seinen sechs DTM-Starts auf dem Hockenheimring stand er nur einmal auf dem Podium. Insgesamt ist es höchst spekulativ einen Titelträger zu tippen, aber im Notfall würde ich mein Geld auf Paul Di Resta setzen.
Ein spezielles Wochenende ist es auch für viele Mercedes-Piloten, denn bei einigen Fahrern ist die Zukunft unklar. Einzig Gary Paffett bleibt bei HWA und fährt nächstes Jahr in der Formel E. Bekannt ist auch, dass Pascal Wehrlein nicht mehr zum Mercedes Fahrerkader gehören wird und sich dadurch einen Vertrag mit einem Formel 1 Team erhofft. Unklar ist, ob Edoardo Mortara bei Mercedes bleibt und sich auf den GT3-Sport konzentriert. Für Paul Di Resta und Lucas Auer sehe ich die Zukunft bei einem anderen DTM-Team, aber es wird wohl schwierig einen Fahrerplatz für die nächste Saison zu bekommen. Privatteams müssen sich möglicherweise über Paydriver finanzieren und die Werksteams dürften an ihren Besetzungen festhalten. Nur Robin Frijns könnte schon wieder die DTM verlassen, denn auch er startet in der nächsten Saison wieder in der Formel E. Einen längeren Artikel gibt es dann im Winter nochmal zu den Fahrerveränderungen.
Insgesamt ist es in der momentan Situation schwierig einen Artikel über die DTM zu verfassen. Es gibt die verschiedensten Gerüchte und Andeutungen, aber seit einigen Monaten gibt es nichts offizielles. Einen Blick auf den möglichen Rennkalender gab es in der Analyse zu den Rennen auf dem Red Bull Ring und dies ist fast ein Sinnbild für die aktuelle Situation. Es ist kein Kalender für die nächste Saison bekannt und kein Privatteam hat sicher zugesagt. Er gibt zwar Interesse von WRT, ROWE usw. aber hierbei handelt es sich aus meiner Sicht eigentlich nicht um Privatteams. Seit Jahren tritt WRT für Audi in der ganzen Welt mit dem Audi R8 LMS an und setzt dabei auf Werksfahrer. Für mich ist es daher fraglich, ob nicht die Privatteams wieder stark von den Werken unterstützt werden und wahrscheinlich müsste man bei einer Markenorder mitarbeiten. Für mich sind dies aber im Moment zu viele Spekulationen und man sollte offizielle Mitteilungen abwarten.
Zumindest die Qualität des Rahmenprogramms ist dieses Wochenende überragend. Die Formel-3-Europameisterschaft trägt ihr Meisterschaftsfinale aus und Mick Schumacher hat die besten Chancen auf den Titel. In der Gesamtwertung liegt Schumacher 49 Punkte vor Daniel Ticktum und das Momentum liegt momentan deutlich bei Mick. Selbst bei drei Siegen von Ticktum, würden Mick Schumacher 26 Punkte reichen um die Meisterschaft zu gewinnen. Für ihn wird es wahrscheinlich das letzte Formel-3-Rennen in Europa sein, denn im nächsten Jahr steht ein Aufstieg in die Formel 2 an. Passend zum Ausstieg von Mercedes-Benz wird die Tourenwagen Classics im Rahmen der DTM starten und viele ehemalige Mercedes-Piloten werden nochmal ihre früheren Fahrzeuge steuern. Die bekanntesten Gaststarter aus den 1990er sind Klaus Ludwig, Roland Asch, Kurt Thiim und Jörg van Ommen. Zusätzlich starten auch noch Legenden wie Harald Grohs und Bernd Mayländer. Das Starterfeld setzt sich wieder aus Tourenwagen der 1980er und 1990er zusammen, doch dieses Wochenende gibt es überraschend viele Fahrzeuge aus der ITC. Aus der BTCC werden zudem noch zwei Renault Laguna aus dem Jahr 1998 antreten. Erstmalig wird zudem der GT4 Sprint Cup Europe powered by SRO Motorsports ausgetragen, aber hier werden nur 10 Fahrzeuge an den Start gehen. Die SRO macht mit dem Event Werbung für die GT4, denn diese wird nächstes Jahr im Rahmen der ADAC GT Masters eine eigene Serie haben. Ungewöhnlich ist das Format, denn es gibt keine Fahrerwechsel und es finden zwei Rennen über jeweils 40 Minuten statt. Alle Rahmenrennen gibt es bei YouTube im Livestream und die n-tv überträgt sogar alle Rennen der Formel-3-Europameisterschaft live. Die DTM läuft bei Sat.1 und alle Startzeiten gibt es in unseren TV Zeiten. Zusätzlich ist Yankee für uns an der Strecke und versorgt uns via Twitter mit den neusten Informationen.
Update Donnerstag 18:30 Uhr: Kurzfristig hat die ITR eine Pressekonferenz für Freitag 11:30 Uhr angekündigt. Themen sind der Kalender für 2019 und die Zukunft der Serie. Zusätzlich hat Aston Martin den Einstieg in die DTM verkündet und bereits 2019 wird R-Motorsport zwei Fahrzeuge einsetzen. Auf der technischen Seite ist HWA verantwortlich und alle genauen Infos gibt es dann nächste Woche bei uns im Blog.