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Super GT: Vorschau Round 7 Autopolis GT 300km

von geinou
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Zusammen mit der Verfärbung des Laubs biegt die Super GT auf die Zielgerade. Der vorletzte Saisonlauf findet auf dem wunderschönen wie auch anspruchsvollen Autopolis Circuit in Kyūshū statt. Während in der GT300-Klasse der Kampf um die japanische Motorsportkrone noch lange nicht entschieden ist, schlagen Naoki Yamamoto und Jenson Button in der GT500 bereits zum ersten Matchball auf.

Vor zwei Jahren zeichnete sich im Westen Japans noch ein anderes Bild: Nach den schweren Erdbeben in sowie rund um Kumamoto war nicht an Rennfahren zu denken. Über 200 Menschen starben nach der schwersten Naturkatastrophe des Landes seit 2011. Über 3000 weitere wurden verletzt. Zusätzlich zu den Zufahrtsstraßen wurde auch der Autopolis Circuit selbst beschädigt. Ein Jahr nach den Aufräumarbeiten kehrte die Super GT mit dem Motto in die Gegend zurück, die Menschen das Unglück zumindest für einen kurzen Moment vergessen zu lassen. An diesem Motto hat sich auch an diesem Wochenende nichts geändert. Denn in Kumamoto schreiten die Reparaturen, unter anderem am historischen Schloss der Stadt, weiter voran. Es wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis die Opfer der Katastrophe diese endgültig hinter sich lassen können. Zu Beginn des Jahres gastierte bereits die Super Formula auf der Naturbahn. Starkregen sowie Nebel zwangen die Organisatoren am Renntag allerdings zur Absage. Obgleich das Wetter aufgrund der Streckenlage gerne seine eigenen Gesetze übernimmt, wird die Super GT von derartigen Kapriolen an diesem Wochenende verschont bleiben. Stattdessen erwartet die Fans schönster Sonnenschein bei herbstlichen Temperaturen um die 17-19 Grad.

Der hübsch in die Natur eingebundene Autopolis Circuit ist eine Rennstrecke nahe der Kleinstadt Kamitsue (Ōita-Präfektur in Kyūshū), die direkt im Nationalpark von Aso Kujiyu und rund 50 km von Fukaoko entfernt liegt. Lediglich 30 km nordöstlich des Kurses befindet sich Kumamoto, welches mit 1258 Einwohnern (Stand 2003) relativ klein ausfällt, was sich wie auch beim Twin Ring Motegi in einer schlechten örtlichen Infrastruktur wiederspiegelt. Um die Strecke herum sowie in Kamitsue gibt es nur wenige Hotels, weshalb sich die Besucher auf längere An- und Abfahrten einstellen müssen. Die Situation hatte sich nach der Eröffnung der Strecke 1990 zwar ein wenig gebessert. Das Ziel, die Formel 1 in die Autopolis zu holen, ist den Streckenbetreibern allerdings nie geglückt, obwohl man sogar in den Jahren 1990 und 1991 die Wagen von Benetton als Sponsor verzierte. Als bisher einzige international sehr große Rennserie fuhr die FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft 1991 als finalen Saisonlauf ein 430-Kilometer-Rennen in Autopolis, das Michael Schumacher und Karl Wendlinger in einem Mercedes-Benz C291 gewannen.

Seitdem machte die Strecke viele finanzielle Krisen durch, bis sie letztlich 2005 von Kawasaki gekauft wurde. Neben der Super Formula sind seit 2003 jährlich die Super GT (abgesehen von 2010 und 2016) sowie der D1 Grand Prix, die Super Taikyu und die MJF Superbike in Autopolis unterwegs. Die Strecke ähnelt wie viele der japanischen Kurse einer kleinen Achterbahnfahrt, schön eingebettet in die Natur mit einem hübschen Ausblick. 12 Kurven ergeben auf 4,674 km bei einer Renndistanz von 300 km 65 technisch anspruchsvolle Runden. Da die Strecke im Hochland der Insel Kyūshū angesiedelt ist, ist die Luft relativ dünn, zudem besitzt die Berg- und Talfahrt Höhenunterschiede von bis zu 52 Metern. Während der erste Teil des Kurses quasi bergab führt, geht es im zweiten Teil wieder etwas hinauf. Die Strecke gilt aufgrund ihrer Charakteristik als besonders anspruchsvoll für Reifen und Material.

Im Folgende eine Onboard-Aufnahme der Pole-Position-Runde des VivaC 86 MC der GT300-Klasse aus dem letzten Jahr:

 

GT500

Zweimal schlitterten sie nur knapp an ihrem ersten Saisonsieg vorbei. Im Sportsland SUGO kletterten Naoki Yamamoto / Jenson Button (Raybrig NSX-GT) dann endlich erstmals auf die höchste Stufe des Podiums. Zusammen mit dem Erfolg übernahm das japanisch-britische Gespann mit 64 Punkten auch bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Tabellenführung. Ein starker Vorsprung von zwölf Punkten auf die Markenkollegen Tomoki Nojiri / Takuya Izawa (ARTA NSX-GT) bedeutet gar, dass sie bereits an diesem Wochenende zum Matchball aufschlagen können. Hierfür müssen die Spitzenreiter jedoch ein wenig auf das Pech ihrer direkten Verfolger hoffen. Denn abgesehen von einem Sieg dürfen sowohl Nojiri / Izawa wie auch die drittplatzierten Ryo Hirakawa / Nick Cassidy (KeePer TOM’s LC500), die 14 Punkte hinter Yamamoto / Button liegen, nicht über den Bronzerang hinaus ins Ziel ankommen. Der etwaige Bonuspunkt für die Pole-Position ist hierbei natürlich noch nicht eigerechnet, könnte aber selbstredend das Meisterschaftsszenario ein wenig verändern. Insbesondere das ARTA-Duo dürfte alles daraufsetzen, ihre zweite Pole-Position des Jahres einzufahren. Dann würde ihnen, im Falle eines Sieges des Raybrig NSX-GT, auch ein dritter Platz in der Autopolis reichen, um die Entscheidung auf das Finale in Motegi zu vertagen.

Ohne diesen würde, das obere Szenario zu Ende spinnend, ihr Rückstand für den Saisonabschluss nämlich 21 Punkte betragen. Eine Kombination aus Sieg sowie Pole-Position sowie ein gleichzeitiger Nuller von Naoki Yamamoto / Jenson Button könnte dann zwar den Gleichstand bringen. Im direkten Vergleich würde das Raybrig-Ensemble jedoch die Nase vorn behalten. Zwar hätten beide dann jeweils zwei Saisonsiege. Aufgrund der besseren Bilanz bei den zweiten Plätzen würde der Titel jedoch erstmals an Naoki Yamamoto / Jenson Button wandern. Der Brite wäre zudem der erste ehemalige Formel-1-Weltmeister, der das Super-GT-Gold gewinnen würde. Zugleich wäre es der erste Titelgewinn für die Traditionsmannschaft von Kunimitsu Takahashi. Für Honda selbst wäre es zudem der erste Titelgewinn seit 2010.

Das Alles ist natürlich eine rein hypothetische Zukunftsmusik. Tatsächlich wurde die GT500-Meisterschaft seit dem Bestehen der Super GT (ehemals JGTC) erst zweimal vor dem Saisonfinale entschieden. Beide Male diente der Autopolis Circuit als Schauplatz, als sich im Jahr 2007 Daisuke Ito / Ralph Firman sowie zuletzt im Jahr 2012 Masataka Yanagida / Ronnie Quintarelli vorzeitig als Champions krönten – ein Beweis für den harten wie auch engen Kampf in der Serie, der freilich auch durch den Erfolgsballast gefördert wird. Entsprechend des Reglements werden die Handicap-Gewichte für das vorletzte Rennwochenende halbiert, sprich anstatt die jeweiligen Meisterschaftspunkte x2 zu multiplizieren, entsprechend diese nun auch dem jeweiligen Gewicht. Im Klartext: 62 Zähler für Naoki Yamamoto / Jenson Button bedeuten 62 kg. Entsprechend der Handicap-Verteilung in der GT500-Klasse bedeutet dies 44 kg an physischem Gewicht sowie die erste Ausbaustufe des Fuel-Flow-Meters, der den Benzinfluss auf 91,8 kg/h begrenzt. Damit ist man zwar nicht das schwerste Fahrzeug im Feld, gleichzeitig aber auch das einzige mit einem installierten Benzinflussbegrenzer. Der ARTA NSX-GT sowie KeePer TOM’s LC500 konnten diese nur knapp umgehen, da sie mit 49 kg respektive 47 kg knapp unter der 50-Kilogramm-Schwelle liegen. Nicht die besten Voraussetzungen also für den Raybrig NSX-GT, um nach SUGO den zweiten Saisonsieg einzufahren. Hinzu kommt die seit dem letzten Wochenende leicht angehobene Mindestgewicht-BoP (mehr dazu in unserer SUGO-Vorschau) auf 1044 kg, die zumindest beim vorherigen Saisonlauf jedoch keinen großen Einfluss auf die Performance des Mittelmotor-angetriebenen Boliden nahm.

Auf dem Papier passt die Charakteristik des Autopolis Circuit, die teilweise an die Grand-Prix-Bahn in Suzuka erinnert, sehr gut zum Honda NSX-GT. In der Realität konnte die japanische Traditionsmarke seit der Kalenderpremiere im Jahr 2003 allerdings lediglich zweimal in Kyūshū obsiegen. Zuletzt war dies 2007 der Fall, als sich das zuvor genannte ARTA-Gespann mit dem NSX der alten GT500-Generation vorzeitig mit dem Titelgewinn krönten. 2017 fuhr man in der Autopolis das seitdem beste Resultat ein, als der Raybrig NSX-GT eine Pole-Position in den Bronzerang ummünzte und Koudai Tsukakoshi / Takashi Kogure (Keihin NSX-GT) auf dem zweiten Platz abgewunken wurden. Letztere sind nach dem Auftakterfolg in Okayama weiterhin im Titelrennen, befinden sich mit 21 Punkten Rückstand jedoch in einer Must-Win-Situation. Für Kopfschmerzen dürfte derweil die Pick-Up-Thematik sorgen, die beim Honda NSX-GT stärker als bei den anderen beiden GT500-Marken ausfallen soll. Insbesondere bei kühleren Temperaturen auf dem sowieso für die Reifen anstrengenden Autopolis Circuit bekannt, sammeln die Pneus Dreck auf, der sich nur langsam wieder von alleine abrubbelt und somit für weniger Grip sorgt. Nichtsdestotrotz dürfte Honda mit bislang drei Siegen sowie drei heißen Eisen im Meisterschaftskampf mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden sein. Laut der japanischen Gerüchteküche könnte es die vorletzte Saison für den Mittelmotor-betriebenen NSX-GT sein. Passend zur Einführung des finalen Class-1-Reglements im Jahr 2020 soll die Marke nämlich bereits eine FR-Version ihres Sportwagens entwickeln.

Vergangene Saison ebneten Ryo Hirakawa / Nick Cassidy mit ihrem zweiten Sieg beim vorletzten Lauf in Thailand den Weg zu ihrem allerersten Titelgewinn. Eine ähnliche Leistung benötigt das japanisch-neuseeländische Ensemble an diesem Wochenende auch, um die GT500-Krone zu verteidigen Anders als 2017 waren sie heuer allerdings noch nicht siegreich. Zugleich erlebten ihre Titelambitionen im Sportsland SUGO einen herben Rückschlag, als sie ihren ersten Nuller schrieben. Auch wegen des schweren Gewicht-Handicaps, kamen Hirakawa / Cassidy letztes Jahr in der Autopolis nicht über den sechsten Rang hinaus. Mit 47 kg gehört man zwar zu einem der schwersten Fahrzeuge im Feld, umgeht jedoch den leistungshindernden Benzinflussbegrenzer. Dass man noch lange nicht die Titelambitionen begraben hat, bewies die LC500-Armada vergangene Woche bei den offiziellen Testfahrten in Motegi, bei denen sie eine sehr geschlossene Stärke demonstrierten.

Obgleich die Autopolis nicht zu den Paradestrecken von Toyotas Luxusmarke zählt, obsiegte im vergangenen Jahr der au TOM’s LC500. Die zweite Rennhälfte sah ein packendes wie auch enges Duell zwischen Kazuki Nakajima und Kohei Hirate, welches nach Kontakt mit einem Dreher des letzteren endete. Für den diesjährigen Le-Mans-Sieger Nakajima war es nach 2013 bereits der zweite Erfolg in Kyūshū. Zusammen mit seinem neuen Teamkollegen Yuhi Sekiguchi zelebrierten sie ihren gemeinsamen Sieg bei den Fuji 500 Meilen im August dieses Jahres. Da Nakajima jedoch den traditionellen 500-Kilometer-Lauf währen der Golden Week aufgrund einer Überschneidung mit dem World Endurance Championship (WEC) auslassen musste, befindet sich Sekiguchi, als einer von zwei Einzelkämpfern im Titelrennen, 21 Punkte hinter Naoki Yamamoto / Jenson Button. Der zweite Lone-Warrior im Bunde ist 2016 GT500-Champion Heikki Kovalainen, der mit 25 Punkten Rückstand nicht nur gewinnen, sondern auch auf das Pech der direkten Konkurrenten hoffen müsste. Teamkollege Kamui Kobayashi, der am vergangenen Wochenende das 6-Stunden-Rennen der WEC am Fuji Speedway gewann und zusammen mit dem Finnen in Thailand seinen Super-GT-Premierensieg feierte, ist aus den gleichen Gründen wie Kazuki Nakajima nicht mehr im Titelrennen. Als Geheimfavorit auf den Sieg könnte sich der WedsSport Advan LC500 (Yuji Kunimoto / Kenta Yamashita) entpuppen, die bei den offiziellen Testfahrten in Motegi mit der Bestzeit den Ton angaben. Von Vorteil ist zudem, dass man lediglich 15 Extrakilos als Gepäck mitschleppen muss.

Die erfolgreichste Marke auf dem Autopolis Circuit mit insgesamt sieben Siegen bei den letzten 13 Auftritten ist mit Abstand Nissan. Beste Voraussetzungen also für den Motul Autech GT-R (Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli) – das einzige Eisen im Titelrennen für die Yokohamer. Es war ein solides, wenn auch kein herausstechendes Jahr für das japanisch-italienische Ensemble, welches gemeinsam 2014 wie auch 2015 die GT500-Krone gewann. Das bislang einzige Podiumsresultat war gleichzeitig auch ihr Triumph bei den Fuji 500 km im Mai. Platz sechs sowie 22 Punkte Rückstand auf die Tabellenführer sind somit nicht leicht wettzumachen. Dennoch fürchtet sich die Konkurrenz vor der Godzilla-Armada, die seit SUGO ihr Motorenupdate (Lexus und Honda rüsteten bereits einen Monat zuvor am Fuji auf) einsetzen, wegen der Handicap-Situation allerdings nur bedingt die wahren Muskeln zeigen konnte. Dennoch ist sich das Fahrerlager einig, dass insbesondere NISMO zu einem der Hauptfavoriten in den beiden finalen Saisonrennen gehört. Von Vorteil könnten zudem insbesondere die Michelin-Reifen sein. Nach dem Test in Motegi lobte Ronnie Quintarelli die Performance des Wagens. In der Vergangenheit sorgten kühlere Temperaturen für Probleme bei den Pneus des französischen Herstellers. Zusammen mit Nissan arbeitete man stark, um diese Achillesferse zu beseitigen, was sich insbesondere an der Performance beim letztjährigen Saisonfinale zeigte. Entsprechend selbstsicher dürfte die Mannschaft in die Autopolis reisen, obgleich sie neben einem perfekten Resultat auch auf das Pech der Titelrivalen hoffen müssen.

Ganz ohne Titelstress, dafür mit umso stärkeren Siegesambitionen, gehen Daiki Sasaki / Jann Mardenborough (Calsonic Impul GT-R) ins Wochenende. Kein Wunder, schließlich verpassten sie bei den beiden vorherigen Rennen dem ersten Sieg für Impul seit dem Fuji-Sommerlauf im Jahr 2016 nur denkbar knapp. Grund hierfür war zum einen ein technischer Defekt sowie zuletzt im Sportsland SUGO ein Fahrfehler seitens Daiki Sasakis, als sich nach dessen Ausritt in der 110R zu viel Gras im Kühler sammelte und man vorsichtshalber die Performance des Wagens mindern musste. Mit lediglich 17 kg Erfolgsballast gehört die Bridgestone-bereifte Calsonic-Rakete zu einem der leichtesten Fahrzeuge im Feld, was sich das Duo durchaus zu Nutzen machen könnte. Obgleich die „Debütsaison“ der GT500-Aufsteiger von NDDP Racing with B-Max bislang nicht wie erhofft verlief, könnten Satoshi Motoyama / Katsumasa Chiyo (Craftsports Motul GT-R) am Wochenende die langersehnte Wende einleiten. So ist Super-GT-Veteran Satoshi Motoyama mit insgesamt vier Autopolis-Siegen der erfolgreichste Fahrer im Feld.

 

GT300

Während Naoki Yamamoto / Jenson Button in der GT500-Klasse bereits zum Matchball ausholen können, geht es in der GT300 nochmals eine Ecke enger zu. Lediglich 20 Punkte trennen die Top-8. An der Spitze: Shinichi Takagi / Sean Walkinshaw (ARTA BMW M6 GT3), die trotz zwei Nullrunden, dank ihres Fuji-Doppelschlags, 52 Zähler auf dem Konto haben. Obgleich die Charakteristik des Autopolis Circuit nur bedingt zu ihrem orangenen BMW passt, profitiert dessen Turbomotor von der aus der hohen Streckenlage resultierenden dünnen Luft, was ihnen unter anderem den Bronzerang beim letztjährigen Gastspiel einbrachte. Anders als in der GT500 werden in der GT300 keine Benzinflussbegrenzer anhand des Erfolgsballasts verbaut. Im Klartext: Der ARTA BMW M6 GT3 wird reine 52 Kilogramm mit sich herumschleppen müssen. Sieben Punkte hinter dem japanisch-britischen Gespann liegt mit dem #31 Toyota Prius apr GT der stärkste Titelanwärter aus der JAF-GT-Gruppe.

Die Titeljagd des Duos Kota Sasaki / Kohei Hirate nahm einen kleinen Rückschlag, als letzterer nach einem Unfall unverschuldet im Sportsland SUGO ausfiel. Nichtsdestotrotz konnten die Hybrid-Racer den zweiten Tabellenplatz verteidigen, auch weil der ARTA BMW M6 GT3 nicht über den zehnten und somit finalen Punkteplatz hinauskam. Trotz bislang drei Podiumsresultaten rasen Sasaki / Hirate ihrem ersten Saisonsieg noch hinterher. Dies könnte sich an diesem Wochenende jedoch ändern, da vielen mittelschnellen wie auch schnellen Kurven des Autopolis Circuit den JAF-GT-Rennern stark entgegenkommt.

Wenig verwunderlich wurde die Pole-Position bei den letzten drei Autopolis-Auftritten deshalb von Fahrzeugen aus jener Kategorie erobert. Und auch zwei der letzten drei Rennsiege gingen an JAF-GT-Boliden. Vergangenes Jahr obsiegte Tsuchiya Engineering, als sich Takamitsu Matsui in einem wahren Foto-Finish hauchdünn mit 0,091 Sekunden gegen den Subaru BRZ R&D Sport von Lokalmatador Takuto Iguchi durchsetzte. Letztere brachte sich, zusammen mit Teamkollege Hideki Yamauchi, mit einem dominanten Start- und Zielsieg im Sportsland SUGO wieder ins Titelrennen – trotz, dass es erst das zweite Punkteresultat für den mit technischen Problemen geplagten blauen Boxer in diesem Jahr war. Es zeigt, wie umkämpft, aber gleichzeitig auch inkonstant die diesjährige GT300-Klasse ist. Um jedoch in Motegi eine Chance auf die Meisterschaftskrone zu haben, müssen Iguchi / Yamauchi eine ähnliche Leistung wie zuletzt im Sportsland SUGO auf den Asphalt zaubern, um ihren 20-Punkte-Rückstand auf die Tabellenführer wettzumachen.

Drei Zähler vor dem Subaru-Ensemble liegt mit dem Hoppy 86 MC (Takamitsu Matsui / Sho Tsuboi) das letztjährige Gewinner-Fahrzeug. Automatisch einer der Hauptfavoriten an diesem Wochenende, dürften viele der Augen auch insbesondere auf Rookie Sho Tsuboi gerichtet sein, der sich letzten Sonntag mit einem neuen Siegesrekord zum japanischen Formel-3-Meister krönte. Der Aufstieg in die GT500-Klasse scheint nach seiner diesjährigen Leistung deshalb nur noch eine Frage der Zeit, zumal Toyota ihn bereits an der Seite von Heikki Kovalainen Anfang Mai beim 500-Kilometer-Lauf am Fuji Speedway erprobte. Ein etwaiger GT300-Titel würde seine Chancen natürlich entsprechend steigern. Dies ist sich auch Teamchef Takeshi Tsuchiya bewusst, weshalb er beim offiziellen Test in Motegi den Formel-4-Piloten Kazuto Kotaka einsetzte. Ein Sieg scheint Pflicht, um in den Titelkampf noch eingreifen zu können. Eine schwierige Position, die vor allem aus den Zuverlässigkeits-Problemen des Hoppy 86 MC entstand und gleich zu drei Nullrunden führte.

Aus dem GT3-Lager stechen insbesondere die Titelverteidiger Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka (Goodsmile Hatsune Miku AMG hervor, die in allen bisherigen Saisonrennen punkten konnten und zuletzt zwei starke Podiumsresultate einfuhren. Dadurch belegen sie punktgleich mit dem #31 Toyota Prius apr GT den dritten Tabellenrang, sieben Zähler hinter dem führenden BMW-Gespann. Letztes Jahr verpassten sie das Treppchen auf dem fünften Rang nur knapp. Drei Punkte hinter ihnen liegen die Markenkollegen Haruki Kurosawa / Naoya Gamou (Leon Cvstos AMG), die Anfang August am Fuji mit Rang vier ihr bisher bestes Saisonresultat einfuhren, vergangene Saison in der Autopolis allerdings nicht über den zehnten Rang hinauskamen.

Beim diesjährigen Thailand-Gastspiel feierten Katsuyuki Hiranaka / Hironobu Yasuda (Gainer Tanax GT-R) ihren ersten Saisonsieg. Seitdem musste man allerdings gleich zwei Nullrunden einstecken, was sie im Meisterschaftskampf auf die fünfte Position mit 15 Punkten Rückstand warf. Eine Wiederholung des Erfolgs in Buriram scheint somit Pflicht, um noch im Titelrennen zu bleiben. Wieder ARTA BMW M6 GT3 sollte allerdings auch Nissans turboangetriebener GT3-Godzilla von der Höhenlage des Autopolis Circuit profitieren. Ähnliches gilt für die Mittelmotor-angetriebenen Hitotsuyama Audi R8 LMS (Richard Lyons / Ryuichi Tomita), die im Sportsland SUGO abermals auf aussichtsreicher Position vom Pech getroffen wurden, Modulo Kenwood NSX GT3 (Ryo Michigami / Hiroki Otsu), Carguy Ada NSX GT3 (Naoki Yokomizo / Takeshi Kimura), Legal Frontier Lamborghini GT3 (Kimya Sato / Yuya Motojima) sowie Manepa Lamborghini GT3 (Kazuki Hiramine / Marco Mapelli). Letztere starteten mit einer überraschenden Pole-Position stark in die Saison, fielen trotz stetiger Punkteresultate anschließend jedoch etwas ab. Mit 20 Punkten Rückstand ist Kazuki Hiramine (Marco Mapelli musste ein Rennen auslassen) auf Platz acht in der Tabelle allerdings noch immer im Titelkampf.

An der Balance of Performance hat sich überraschenderweise nichts geändert. Sowohl GTA (JAF-GT) als auch SRO (FIA-GT3) haben keinerlei Änderungen an den Einstufungen im Vergleich zum vorherigen Saisonlauf im Sportsland SUGO vorgenommen.

 

TV-Zeiten Autopolis

Wie gehabt wird NISMO-TV am Sonntag das komplette Rennen live und kostenlos mit englischem Kommentar streamen. In Japan wird der Pay-TV-Sender J SPORTS 3 die Qualifikation am Samstag ab 7:20 Uhr live übertragen. Am Sonntag beginnt J SPORTS 4 bereits um 6:30 Uhr mit der Übertragung. Der Start erfolgt eine halbe Stunde später um 7:00 Uhr deutscher Zeit. Insgesamt stehen 65 Runden (300 km) auf dem Programm.

Copyright Photos: GTA

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