Home GT-SerienSupercars VASC: Analyse Gold Coast 600 2018

VASC: Analyse Gold Coast 600 2018

von ThomasB
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Mit Chaz Mostert konnte sich am vergangenen Wochenende der insgesamt neunte Laufsieger in die Bücher der laufenden Supercars-Saison eintragen. Den zwölften Sieg seiner Karriere hat er aber auch der starken Leistung seines Co-Drivers James Moffat zu verdanken, der in Surfers Paradise mit einem starken Start-Stint den Grundstein für den Erfolg im Samstagsrennen legte. Der zweite Lauf am Sonntag wurde, aufgrund eines Unwetters, nach 43 Runden abgebrochen. Da weniger als 50% der Renndistanz absolviert wurden, wurden auch keine Punkte verteilt. Daher folgt hier auch nur der Bericht über den Samstag.

Und da müssen wir wieder bei James Moffat beginnen. Der war nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit Glen Wood nach dem ersten Porsche-Carrera-Cup-Rennen zu einer Strafe von AU$ 5000 (AU$ 2500 auf Bewährung bis Jahresende) verurteilt worden, und wurde zudem für das letzte Cup-Rennen am Sonntag gesperrt. Da man bei Tickford Racing befürchtete, dass Moffat auch für die Supercars-Rennen gesperrt werden könnte, hatten sie sich kurzfristig Shae Davies (Super2 Series) als Ersatz bereit gehalten. Doch das Urteil der CAMS (Confederation of Australian Motorsport) betraf lediglich den Porsche Cup.

Und Moffat hatte sogar noch mehr Glück: Der Boss von Boost Mobile, Peter Adderton, bot via Instagram an, Moffats Geldstrafe zu bezahlen, wenn dieser einen Boost-Mobile-Sticker auf seinen Helm klebt. Moffat ließ sich natürlich nicht zweimal bitten. Adderton legte dann noch mit einer Tirade gegen die Regelmacher nach. Nicht nur wegen der Rechtschreibfehler eine völlig bizarre Aktion.

Doch genug Geschwurbel für heute. Auf der Strecke hatte sich Scott McLaughlin im Shootout die Pole Position vor Jamie Whincup und David Reynolds gesichert. Auf den Startplätzen vier bis sechs folgten Fabian Coulthard, Chaz Mostert und Michael Caruso. Nick Percat und Cameron Waters konnten sich über P7 und P8 freuen, während Shane van Gisbergen und James Courtney wegen Kerb-Vergehen keine Zeit im Shootout setzen konnten. Craig Lowndes startete nur von P21, nachdem er im Qualifying für einen Kontakt mit Richie Stanaway um fünf Plätze zurückversetzt wurde.

Beim Start des Rennens war Lowndes auch der einzige Hauptfahrer im Feld, was zu einer etwas anderen Strategie führte, doch dazu später mehr. An der Spitze kamen Alex Prémat und Paul Dumbrell am besten weg. Luke Youlden fiel dagegen hinter Tony D’Alberto und Moffat zurück. Der erste Aufreger ließ nicht lange auf sich warten, denn bereits in der zweiten Runde beförderte Dumbrell Prémat bei einem Überholversuch in die Reifenstapel von Turn 12. Prémat konnte zwar weiterfahren, verlor durch diese Aktion jedoch vier Positionen. Zudem war das Handling des Ford Falcons nun beeinträchtigt, vor allem in Rechtskurven lag das Auto nicht mehr wie gewohnt. Dumbrell kam allerdings straffrei davon.

Während Dumbrell nun versuchte, sich von seinen Verfolgern D’Alberto und Moffat zu lösen, hatte Lowndes mit der Co-Driver-Konkurrenz wenig Mühe. Bereits in Runde 13 war die #888 wieder in den Top 10 zu finden und kurz vor den ersten Stops lag sie schon auf dem achten Platz. Der Reigen der ersten Pitstops wurde in Runde 23 von einer Gelbphase (Crash Will BrownSteve Owen fuhr auch noch in die Unfallstelle) ausgelöst. Lowndes konnte nun ohne größeren Zeitverlust für seinen Co-Driver Steven Richards Platz machen. Da das Spritfenster in Surfers Paradise 41 Runden beträgt, und jeder Fahrer nur auf mindestens 34 Runden kommen muss, konnte Richards bis zur entscheidenden Runde 61 (von 102) durchfahren, ehe er wieder an Lowndes abgeben musste.

Für seine Teamkollegen dagegen hätten die Stops nicht schlimmer verlaufen können. Dumbrell würgte zunächst den Motor ab, fuhr daher verspätet los und somit direkt in den Pfad von Moffat. Dumbrell bekam wegen Unsafe Release folgerichtig auch eine Durchfahrtsstrafe auferlegt. Die gleiche Strafe erhielt auch Earl Bamber, der direkt vor Rick Kelly rausgefahren war. Somit waren die beiden Red Bulls aus der Entscheidung genommen.

Auch bei DJR-Penske kam es an der Box zu einer entscheidenden Szene. D’Alberto wurde mit weniger Benzin früher wieder losgeschickt, um für den folgenden Prémat, im Auto des um die Meisterschaft kämpfenden McLaughlin, Platz zu machen. Prémat verlor somit keine zusätzliche Zeit, doch D’Alberto und später auch Coulthard mussten in der Folge Sprit sparen, um ohne weiteren Stop durchfahren zu können. Nach den Stops führte D’Alberto zwar das Rennen an, musste kurz nach dem Restart aber Moffat ziehen lassen.

Der konnte sich daraufhin einen ausreichend großen Vorsprung herausfahren, sodass Mostert beim zweiten und letzten Stop das Steuer in Führung liegend übernahm. Ihre Verfolger kämpften nun entweder mit stumpfen Waffen (D’Alberto) oder untereinander (Youlden und Prémat), was den Tickford-Piloten zusätzlich entgegen kam.

Nach den finalen Stops waren Courtney und Lowndes die ärgsten Verfolger Mosterts. Die beiden lieferten sich anschließend auch einen sehenswerten Zweikampf um P2, der erst kurz vor Schluss zu Gunsten des Triple-Eight-Piloten ausgehen sollte.

Der Sieg ging schließlich an Mostert/Moffat. Mit ihnen stiegen Lowndes/Richards und Courtney/Perkins auf das Podest. Mit James Moffat, Steven Richards und Jack Perkins waren übrigens die Söhne von gleich drei australischen Motorsportlegenden (Allan Moffat, Jim Richards, Larry Perkins) auf dem Podium vertreten. Platz vier ging an Reynolds/Youlden, während McLaughlin/Prémat die Top fünf komplettierten. Van Gisbergen/Bamber und Whincup/Dumbrell erreichten nach ihren Penalties noch die Plätze zehn und 14.

Ergebnis Rennen 1
Stewards Summary (PDF)

Hier noch die Highlights des abgebrochenen zweiten Rennens. Da aber wie bereits erwähnt keine Punkte vergeben wurden, folgt an dieser Stelle kein weiterer Rennbericht. Man kann sich aber ein gutes Bild der Bedingungen machen, die zum Abbruch führten.

In der Gesamtwertung hat Scott McLaughlin nun die Führung übernommen. Mit insgesamt 3368 Punkten hat er allerdings lediglich 14 mehr als Shane van Gisbergen (3354). Jamie Whincup (2935) ist mit 433 Zählern Rückstand quasi raus aus dem Kampf um die Meisterschaft, gleiches gilt für Craig Lowndes (2925) auf dem vierten Platz. David Reynolds (2687) auf Rang fünf hat mit 681 Punkten Rückstand auch rechnerisch keine Chancen mehr. Maximal sind in dieser Saison noch 600 Punkte erreichbar.

Den Enduro Cup sicherten sich Lowndes/Richards (696), die die Wertung vor McLaughlin/Prémat (609) und van Gisbergen/Bamber (576) gewannen.

Weiter geht es am kommenden Wochenende mit dem Auckland SuperSprint auf dem Pukekohe Park Raceway in Neuseeland.

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