Mit dem Auckland SuperSprint neigt sich auch die Saison der Supercars langsam aber sicher ihrem Ende entgegen. Der Enduro Cup ist entschieden, und nun geht es an diesem Wochenende in Pukekohe und in zwei Wochen in Newcastle um die Meisterschaft. Für die beiden Gesamtführenden Scott McLaughlin und Shane van Gisbergen ist der Abstecher nach Neuseeland noch aus einem anderen Grund von besonderer Bedeutung, denn sie dürfen vor heimischer Kulisse antreten.
In der Gesamtwertung trennen die beiden zurzeit lediglich 14 Zähler (3368 Punkte McLaughlin; 3354 Punkte van Gisbergen), weshalb eine Vorentscheidung bereits an diesem Wochenende eher unwahrscheinlich ist. Doch natürlich werden beide alles daran setzen, sich für das Finale in Newcastle eine möglichst gute Ausgangssituation zu schaffen, und dabei werden sie auch auf die Schützenhilfe ihrer Teamkollegen zählen können. Bei DJR-Penske-Pilot McLaughlin wurde das bei den Rennen in Bathurst und zuletzt in Surfers Paradise deutlich, als sich Fabian Coulthard in den Dienst seines Teams stellte. Bei Triple Eight wird van Gisbergen mit Jamie Whincup und Craig Lowndes gleich von zwei „Wingmen“ unterstützt, was vielleicht einen kleinen Vorteil für ihn darstellt.
Can’t wait to race in front of the home fans… once a year we get an NZ race, can’t wait to get started and put a show on! #VASC pic.twitter.com/8wmWJjYjxS
— Scott McLaughlin (@smclaughlin93) October 28, 2018
Im vergangenen Jahr konnte Triple Eight mit van Gisbergen und Whincup zudem beide Laufsieger stellen. Doch mit zwei Podestplätzen war McLaughlin damals nicht weit entfernt. In diesem Jahr scheint das Kräfteverhältnis ähnlich zu sein. In den ersten beiden bereits absolvierten Trainingssessions gingen die Bestzeiten jeweils an McLaughlin und Whincup. In der zweiten Session beschädigte McLaughlin jedoch bei einem Abflug in Turn 2 sein Auto, was DJR-Penske im weiteren Verlaufe des Wochenendes noch vor Schwierigkeiten stellen kann. Aufgrund der Anreise per Flugzeug müssen die Teams ohnehin schon mit sehr begrenztem Gepäck auskommen.
Auckland SuperSprint – Zahlen und Fakten
Strecke: Pukekohe Park Raceway
Länge: 2,91 km
Av. Speed: 157 km/h
Top Speed: 265 km/h
Lap Record: 1:03.7239 (Scott McLaughlin, 2014)
Sieger 2017: R1: Shane van Gisbergen – R2: Jamie Whincup
Der Pukekohe Park Raceway wurde im Jahre 1963 eröffnet und ist eine der ältesten Motorsportanlagen Neuseelands. In seiner ursprünglichen Konfiguration war der Kurs rund 3,5 Kilometer lang und war früher ein Austragungsort der Tasman Series, die im europäischen Winter vielen Fahrern aus der Formel 1 eine Möglichkeit bot, Rennen zu fahren. So konnten sich hier bereits Graham Hill oder Jackie Stewart in die Siegerlisten eintragen. Im Laufe der Zeit hat die Strecke einige Updates erhalten und wurde auf 2,9 Kilometer gekürzt, doch man kann ihr an einigen Stellen noch ihr Alter ansehen. Vor allem die recht nah zur Strecke stehenden Mauern sind noch ein Relikt aus der Vergangenheit. Generell erinnert der Kurs stark an seine Pendants in Nordamerika und Großbritannien.
FAST FACTS! The Jason Richards Memorial Trophy is awarded to the driver with the most points across the ITM Auckland SuperSprint. Richards’ former Tasman Motorsport teammate Jamie Whincup is the only driver to win the trophy more than once, in 2015 and 2017. #VASC pic.twitter.com/SEF9F3xXJO
— Supercar Xtra Magazine (@SupercarXtra) October 29, 2018
Nennenswerte Höhenunterschiede sucht man auf dem Pukekohe Park Raceway vergeblich, dafür kann dieser mit schnellen Kurven und guten Überholmöglichkeiten bestechen. Eine Schlüsselstelle sind die Turns 2 bis 4, in denen man relativ hart über die Randsteine räubert und daher ein gut ausbalanciertes Auto benötigt. Bei DJR-Penske hat man in Surfers Paradise neue Stoßdämpfer verwendet, die das Handling des Autos besonders beim Überfahren der Kerbs haben verbessern können. Laut McLaughlins Aussagen versetzt das Auto nun nicht mehr so stark und er kann daher früher wieder beschleunigen. Auch in Pukekohe ein nicht zu unterschätzender Aspekt.
Die Turns 5 und 6 am Ende der Gegengeraden sowie die Hairpin in Turn 8 bieten die besten Überholstellen. Die Runde in Pukekohe endet mit den Turns 9, 10 und 11, einer sehr schnellen und flüssigen Kurvenkombination, die mit annähernd 200 km/h durchfahren wird, ehe man auf der Start-Ziel-Geraden den Top Speed von rund 265 km/h erreicht.
Zeitplan
Samstag:
01:40 Uhr – Qualifying 1 (20 Minuten)
04:10 Uhr – Rennen 1 (70 Runden)
23:05 Uhr – Qualifying 2 (20 Minuten)
Sonntag:
01:55 Uhr – Top 10 Shootout
04:10 Uhr – Rennen 2 (70 Runden)
(Alle Zeiten in MEZ und ohne Gewähr.)
Wer die Rennen live verfolgen möchte, muss leider wieder sehr früh aufstehen – oder die Nacht durchmachen. Dafür wird man jedoch sicherlich mit zwei spektakulären Rennen belohnt. Die aktuelle Wetterprognose sagt für den Samstag 19°C bei bedecktem Himmel voraus, am Sonntag soll es etwas auflockern, dafür aber windig sein. Regnen soll es lediglich in der Nacht auf Sonntag.
.@jamiewhincup set the pace in Pukekohe Practice 2, as @smclaughlin93 crashed. #VASC
➡️ https://t.co/F5BH4D7VmY pic.twitter.com/Ii69ktzedF
— Supercars (@supercars) November 2, 2018