Die FIA WTCR trägt ihr Saisonfinale auf dem Guia Circuit in Macau aus und mit großer Wahrscheinlichkeit wird einer der Hyundai-Pilot die Fahrermeisterschaft gewinnen. Zumindest an diesem Wochenende hat aber ein Volkswagen-Fahrer die besten Chancen auf Siege.
Eigentlich soll es in der FIA WTCR keine Werksteams geben, aber trotzdem war Hyundai mit zwei werksunterstützen Teams die dominierende Marke in diesem Jahr. Von den bisherigen 27 Rennen konnte man 13 gewinnen und auch in der Teammeisterschaft liegt man 110 bzw. 101 Punkte vor den Verfolgern von ALL-INKL.COM Münnich Motorsport. Besonders erstaunlich ist die Leistung von Hyundai wenn man bedenkt, dass es in der WTCR Erfolgsgewichte gibt und zusätzlich wurde man noch die ganze Saison durch die BoP eingebremst. Teilweise lagen die Zusatzgewichte bei über 100 Kilogramm und trotzdem konnte man nur bei den Läufen in den Niederlanden kein Rennen in den Top 10 beenden. Ein Anteil am Erfolg des Fahrzeugs hat auch Hyundai Motorsport, die den Hyundai i30 TCR in ihrem Hauptquartier in Alzenau entwickelt haben. Zusätzlich hat man mit Gabriele Tarquini, Yvan Muller, Norbert Michelisz und Thed Björk sicherlich einige der besten Fahrer im gesamten Starterfeld. Die beiden Einsatzteams BRC Racing Team und M Racing-YMR sind gut, aber es gibt noch bessere Teams. Im Endeffekt dürfte die starke Werksunterstützung dem Projekt helfen und einer der wesentlichen Gründe für die Dominanz sein. Für mich ist der Einsatz vergleichbar mit dem Auftritt von Audi und Mercedes-Benz im GT3-Sport. Inzwischen unterstützt man auch das Team Engstler in der TCR Germany und konnte mit Luca Engstler fast den Fahrertitel sichern.
Eine hervorragende Streckenvorschau hat der Kollege Phil vor zwei Jahren verfasst. Die Strecke gehört zu den spektakulärsten der Welt und leider gab es in den letzten Jahren auch einige tödliche Unfälle. Die Strecke ist schneller als die meisten anderen Stadtkurse, jedoch gibt es kaum Auslaufzonen und besonders in der Mandarin Bend sowie der Fishermen´s Bend kann es zu schweren Unfällen kommt. Für Überholmanöver bietet sich besonders die Lisboa an, da hier eine 90° Kurve auf eine lange Gerade folgt. Eine Kuriosität stellt die Melco da, denn hier wird permanent die gelbe Flagge gezeigt und das Überholen ist nicht erlaubt. Im Mittelteil der Strecke ist das Überholen fast unmöglich und nur mit viel Mut kann man hier ein Manöver probieren.
Bei den GT3 wird Edoardo Mortara als ‚Mr. Macau‘ bezeichnet, denn er konnte seit 2008 bereits zehn Läufe auf dem Guia Circuit gewinnen. Eine ähnliche Bilanz kann auch Rob Huff vorweisen, der neun Siege in zehn Jahren erzielen konnte. An diesem Wochenende könnte er sogar an Mortara vorbeiziehen, denn in den beiden Qualifyings konnte er sich die Pole Position für den ersten und dritten Lauf sichern. Für ihn sind es Pole Position sieben und acht in Macao. Damit geht er auch als der große Favorit in zwei der drei anstehenden Rennen. Eine positive Überraschung war zudem Timo Scheider, der im zweiten Qualifying auf dem zehnten Rang war und durch die reverse Grid Regel im zweiten Lauf von der Pole Position startet. Am Ende könnte es durch seine gute Startposition zu einer Podiumsplatzierung reichen, aber ein Sieg halte ich für nicht wahrscheinlich.
Im Kampf um die Fahrermeisterschaft könnte es noch zu einem Zweikampf zwischen Gabriele Tarquini und Yvan Muller kommen. Momentan liegt Tarquini 39 Punkte vor Muller, doch in den Qualifyings hatte er Probleme, die heute sogar zu einem leichten Unfall führten. Im ersten Rennen wird Tarquini vom achten Rang starten und die Läufe zwei und drei geht er sogar nur vom 14. Rang aus an. Besser lief es für Muller, der das ersten Rennen auf dem dritten Rang antritt und am Sonntag von Rang fünf bzw. sechs startet. In den drei Rennen werden noch 82 Punkte verteilt, sodass sogar Norbert Michelisz als Siebter mit 79 Punkten Rückstand in der Gesamtwertung noch eine theoretische Meisterschaftschance hat. Aufgrund des Rückstands in der Gesamtwertung wird es wohl eher ein Vierkampf um den dritten Rang in der Gesamtwertung geben. Diesen belegt momentan noch Thed Björk mit 238 Punkten. Mit 213 Punkten liegt Esteban Guerrieri momentan auf dem sechsten Rang, doch er wird im ersten und dritten Lauf vom zweiten Startrang aus ins Rennen gehen. Falls Björk vor seinen Verfolgern bleibt, könnte auch noch Norbert Michelisz den vierten Rang in der Gesamtwertung übernehmen und so wären alle vier Hyundai-Piloten am Saisonende in den Top 4 der Gesamtwertung.
Die Ausgangslage verspricht schon Spannung und zusätzlich könnte es an beiden Renntagen auch noch regnen. Dies könnte jedoch auch dafür sorgen, dass beide Rennen komplett hinter dem Safety-Car stattfinden. Bereits in den letzten Jahren gab es nur einige wenige Runden unter Renntempo, denn besonders in Lisboa staut sich das Feld nach einem Unfall. Die bisherigen Trainings und Qualifyings kann man nochmal auf der Facebook-Seite der FIA WTCR sehen. Eurosport 1 überträgt die Rennen am Samstag morgen und in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die genauen Startzeiten findet ihr in unseren TV Terminen.
Gesamtwertung
Ergebnis Qualifikation 1
Ergebnis Qualifikation 3
1 Kommentare
[…] sei Euch die WTCR-Vorschau des Kollegen Max ans Herz gelegt, der sich den Kurs nochmal genauer anschaut, das Wetter im Auge behält und ein […]
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