Home Motorsport NASCAR: Logano sorgt für Sensation und wird Meister

NASCAR: Logano sorgt für Sensation und wird Meister

von Simon Mones
0 Kommentare

Mit Joey Logano krönt sich der Außenseiteer zum Meister der Saison 2018. Für den Penske-Piloten war es der erste Meisterschaft seiner Karriere.

Wenn man vor dem letzten Lauf der NASCAR am Homesteak-Miami Speedway gefragt hat, wer am Ende Meister wird, so fiele am häufigsten die Namen der „Big 3“. Bis wenige Runden vor Rennende, sah es auch danach aus, dass Kyle Busch seinen zweiten Titel holen würde. Doch eine später Caution veränderte alles und bescherte den Fans ein sonnendes Duell um dir Meisterschaft zwischen Joey Logano und Martin Truex, in dem sich letztlich der Ford-Pilot durchsetzte. Logano krönte sich damit erstmals in seiner Karriere zum NASCAR-Champion. Für Busch sprang am Ende der vierte Rang raus, Kevin Harvick landete vor ihm auf der dritten Position.

Von der Pole-Position führte der in dieser Saison noch sieglose Denny Hamlin das Feld in das letzte Saisonrennen. Kyle Busch startete direkt neben seinem Teamkollegen, gefolgt von Truex. Logano starte als fünfter, Harvick nahm das Rennen als zwölfter auf. Lange dauerte es jedoch nicht, bis Harvick zu den anderen Meisterschaftskandidaten aufgeschlossen hatte. In dieser Phase des Rennens war der Stewart-Haas-Pilot der schnellste Wagen auf der Strecke und übernahm folgerichtig auch die Führung. Weniger Glück hatte Kyle Busch, der an der Box viel Zeit und somit auch einige Plätze verlor, da das Feld wegen fehlender Gelbphase unter Grün zum Service kam. Am Ende des ersten Rennsegments sicherte sich Harvick den Stagesieg vor Kyle Larson, da der Ford-Pilot um die Meisterschaft kämpft, gab es für ihn keine Bonuspunkte.

Auch im zweiten Rennsegement sahen die Zuschauer in Miami ein eher ruhiges Rennen, welches weiter ohne Gelbphase auskam. Spannend wurde es gegen Ende der Stage, als Larson auf Harvick aufholte und einen engen Zweikampf um den Stagesieg lieferte. Dieses Mal mit dem besseren Ende für den Genassi-Pilot. Logano und Truex beendeten das zweite Rennsegment auf den Plätzen drei und vier, Busch wurde Sechster.

Spannende Duelle in Stage 3

Mit Beginn der letzten Stage ging dann die Sonne über Florida unter und die Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft war zum Greifen nahe. Die Frage der Fragen war aber zunächst, wer sein Auto am besten auf die veränderten Bedingungen anpasst. Das letzte Rennsegment war grade wenige Runden alt, als Larson nach einem Mauerkontakt für die erste echte Caution sorgte und damit im Kampf um den Sieg einen herben Rückschlag erlitt. An der Spitze lieferten sich derweil Truex und Logano ein intensives Duell, bei dem es auch zu leichten Berührungen kommt. Truex verzichtete im Finale jedoch auf eine Payback-Aktion gegen den Penske-Piloten und ging fair an ihm vorbei.

Wie schon in den vorherigen Rennsegmenten kam das Feld auch im letzten Renndrittel unter Grün an die Box, die besten Vier wählte dabei jedoch unterschiedliche Strategien. So schaffte es Harvick, durch einen perfekt gelegten Stopp, an Truex und Logano vorbei zukommen. Da Busch an der Spitze aber auf eine Caution spekulierte, lag der Kalifornier nur virtuell in Führung. Der Mut der Gibb-Mannschaft wurde 20 Runden vor Schluss belohnt, nachdem Brad Keselowski den Toyota von Daniel Suarez drehte. Neben Busch nutzten auch die anderen drei Meisterschaftsaspiranten die Möglichkeit, um einen weiteren Besuch an der Box einzulegen. Kurz vor Rennende lagen alle vier Piloten auf den ersten vier Plätzen. Den besten Restart erwischte Truex, der sofort einige Meter zwischen sich und seine Konkurrenten legte. Doch Logano fängt den amtierenden Meister ab. Er geht an Truex vorbei und setzt sich vom Feld ab.

Bereits wenige Runden vor Schluss ist klar, wenn es keine Caution mehr gibt oder die Reifen am Penske-Ford einknicken, ist Logano der Titel nicht mehr zu nehmen. Dazu war der Wagen mit der 22 auf dem Short-Run zu stark. Truex belegt den zweiten Rang und scheitert nach der Meisterschaft 2018 nur knapp. Harvick und Busch folgen auf den Rängen drei und vier.

Vorschau: Die Saison 2019

Anders als im vergangenen Jahr, gibt es in diesem Jahr keinen großen Aderlass an etablierten Piloten. Lediglich Jamie McMurray und Kasey Kahne nehmen ihren Hut. McMurray geht aber möglicherweise, wie Danica Patrick in diesem Jahre, noch einmal beim Daytona 500 an der Start. „Ich hatte die Möglichkeiten weiter zu fahren, es waren einfach keine Möglichkeiten, die ich wollte“, so McMurray laut YahooSport „Ich kämpfte um einen der (offenen) Sitze Es gab einen Punkt, an dem ich es ehrlich betrachtete, und ich sagte: „Ich weiß nicht, ob sie mich zurückrufen sollen.“

„Ich habe gekämpft, weil ich dachte, dass es das Richtige wäre, aber ich wollte (bei Ganassi) fahren. Ich mag dieses Team, und ich habe so viel Erfahrung, dass ich ein Jahr lang nicht woanders fahren wollte und unglücklich bin“, führt der Ganassi-Pilot weiter aus. Dass er ähnlich wie Matt Kenneth in dieser Saison 2019 in einzelnen Rennen an den Start gehenwird, will McMurray ebenfalls nicht ausschließen. „Ich habe wirklich das Glück, dass ich nicht der erste meiner Freunde war, also habe ich letzte Woche mit (Greg) Biffle, Matt Kenseth und Casey Mears gesprochen. Ich habe mit vielen Fahrern gesprochen, die es kürzlich durchgemacht haben, und die Geschichte aller ist genau die gleiche. Und wenn ich so empfinde, wie sie es tun, freue ich mich auf drei bis vier Rennen im nächsten Jahr.“

Abschied nehmenden müssen die Fans hingegen bekanntermaßen vom kleinen Furniture Row Rennstall, der aufgrund von Finanzierungslücken den Rennbetrieb einstellt. Lange Zeit war unbekannt, wie es nach dem Aus des Meisterteams von 2017, für Martin Truex weiter gehen würde. Inzwischen ist klar, Truex wechselt zu Joe Gibbs Racing und ersetzt dort Daniel Suarez. Dieser wird nach wie vor mit Stewart Haas Racing in Verbindung gebracht, wo die Zukunft von Kurt Busch immer noch vor fraglich ist. Beide wussten nach dem Rennen in Homestead nicht, wie es für sie weiter geht.

Busch wollte jedoch nicht ausschließen, das es für ihn doch bei Stewart Haas Racing weitergeht. „Ich weiß nicht. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln“, sagte Busch. „Es gibt noch Dinge, die auf der Team-, Hersteller- und Sponsorenseite geklärt werden müssen.“ Sollten sich die Wege von Busch und Stewart Haas Racing trennen, so gilt er als der Favorit auf das Cockpit von McMurray bei Ganassi. Monster Energy dürfte dann ebenfalls mit dem Meister von 2004 wechseln.

Insgesamt ist in dieser Silly Season viel Bewegung. So ersetzt Ryan Newman, der sein Cockpit bei Richard Childress Racing an Daniel Hemric verloren hat, Trevor Payne und Matt Kenseth bei Roush Fenway Racing. Matt DiBenedetto wechselt von GoFas Racing zu Leavine Family Racing und beerbt dort Kasey Kahne. Ebenfalls noch auf der Suche ist AJ Allmendinger dessen Vertrag bei JTG Daugthery Racing ausgelaufen ist.

Auch im Reglement gibt es eine Veränderung. Abgesehen vom Daytona 500 werden in der kommenden Saison keine Restrictor-Plates mehr gefahren. Die verschiedenen Pakete werden auf die spezifischen Strecken der Monster Energy Series zugeschnitten, mit einer Kombination aus einem kleineren konischen Abstandshalter, um die Motorleistung auf ein Ziel von 550 statt 750 PS zu reduzieren, und Aerokanälen, um ein engeres Rennen auf den meisten Speedways mit mehr als einer Meile Länge zu fördern. Beide Funktionen werden für 17 der 36 Rennen der nächsten Saison zur Verfügung stehen.

Die grundlegenden Aero-Elemente des Regelpakets 2019 sind ein größerer 8-Zoll x 61-Zoll-Heckspoiler, ein größerer Frontsplitter mit einem 2-Zoll-Überhang und eine breitere Kühlerwanne, die an der Vorderseite 37 Zoll breit ist und sich auf 31 Zoll am Heck verjüngt. Diese Basisänderungen werden bei jedem Rennen in der nächsten Saison vorgenommen, mit der Absicht, Abtrieb hinzuzufügen, um das Handling zu stabilisieren, ein Bruch mit einem Trend der Abtriebsreduktion von 2015-18.

Das könnte Dir auch gefallen