Home GT-Serien Vorschau: FIA GT Nations Cup 2018 (Bahrain International Circuit)

Vorschau: FIA GT Nations Cup 2018 (Bahrain International Circuit)

von Philipp Körner
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Nur zwei Wochen nach dem FIA GT World Cup in Macau steht bereits das nächste FIA-GT3-Event an. Beim GT Nations Cup wird jedoch nicht nach dem besten Fahrer, sondern gleich nach der besten Nation gesucht. Um halbwegs vergleichbare Bedingungen zu schaffen, sind dafür nur Piloten der Kategorien Silber und Bronze zugelassen worden.

Die Idee

Obwohl die Veranstaltung offiziell unter dem FIA-Banner ablaufen wird, geht das Konzept (pro Nation: ein Auto mit zwei Fahrern) auf einen Vorschlag des GT3-Vordenkers Stéphane Ratel zurück. Seine SRO Motorsports Group stellte vor genau einem Jahr die Pläne für einen „GT3 Cup of Nations“ vor, dessen Debüt zunächst für das Sochi Autodrom angedacht war. In den Monaten danach kristallisierte sich jedoch schnell heraus, dass das Rennwochenende später im Jahr stattfinden wird und nach Bahrain umziehen soll.

Die Veranstaltung

Das Debüt des FIA GT Nations Cup findet im Rahmen des Bahrain GT Festivals statt, zu welchem des Weiteren noch ein solide besetzter GT4 International Cup und die Bahrain Classic Challenge gehören werden. Das Event sieht sich als Fortsetzung des FIA-GT-Saisonfinales aus dem Jahr 2005 und ersetzt zumindest 2018 das Bahrain-Gastspiel der FIA WEC.

Der GT Nations Cup wird insgesamt drei Rennen umfassen: Jeweils ein 60-minütiges Qualifikationsrennen am Freitag sowie Samstag und ein Hauptrennen am Samstagabend, das ebenfalls einen Umfang von 60 Minuten haben wird. Durch das Format mit zwei Fahrern (min. ein Bronze-Pilot) wird auf das klassische GT3-Rennformat mit Boxenstoppfenstern zurückgegriffen.

Der Kurs

Der 2004 eröffnete Bahrain International Circuit ist einer dieser typischen Despoten-Spielplätze im Persischen Golf. Von Hermann Tilke unmotiviert in die Wüste gezeichnet, bestehen seine 5,4 Kilometer aus langen Geraden, einigen zu engen Kurven und vor allem aus zu weiten Ausläufen. Da die GT3-Szene bislang glücklicherweise einen großen Bogen um das Areal machen konnte, ist es schwer zu sagen, welche Fahrzeuge besonders gut mit dem „BIC“ harmonieren.

Die Teilnehmer

Aufgrund der Begrenzung auf Amateurpiloten ist ein Großteil der 18 Länderpaarungen weitgehend unbekannt. Dafür hat sich aber ein bunter Ländermix eingefunden, der sogar Exoten wie Weißrussland, Malaysia und Thailand beinhaltet.

Auf Seiten der Teams übernehmen durchaus bekannte Mannschaften die Betreuung der Nationen und nutzen dafür ihre üblichen Boliden. Deswegen wird Deutschland beispielsweise von einem Rinaldi Racing Ferrari 488 GT3 repräsentiert. Weitere bekannte Kundensportgrößen sind in der Form von AF Corse, des Belgian Audi Club Team WRT, KCMG, Ram Racing, AKKA ASP und Herberth Motorsport anzutreffen.

Bei den Fahrern gehören größere Namen wiederum klar der Minderheit an. Als Fan aus dem deutschsprachigen Raum sollte man Nico Bastian garantiert schon mal gehört haben. Sein deutscher Teamkollege Alexander Mattschull dürfte ebenso vielen ein Begriff sein. Extrem breit aufgestellte Liebhaber des GT-Sports haben möglicherweise auch Martin Fuentes (Mexiko), Ezequiel Perez Companc (Argentinien), Salih Yoluç (Türkei), Piti Bhirombhakdi (Thailand), Pasin Lathouras (Thailand), Jean-Luc Beaubelique (Frankreich) und Victor Bouveng (Schweden) auf dem Schirm. Das sind aber zweifelsohne schon die Untiefen des PAM-Sports.

Eine Auswahl an Lackierungen

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👉 Teams review/7 2018 @bah_int_circuit Next up 🇹🇭 "Team @thailand" @kessel_ch will be bringing a @ferrari 488 GT3 to the party for a Thailand team assault on the first ever FIA GT Nations Cup. Bangkok-born @lathouras_p will team up with Piti Bhirombhakdi @tp12toddpiti. Lathouras accumulated experience in Asia via the Ferrari Challenge Asia Pacific, amongst others, before he moved on to the likes of British GT, International GT Open and Blancpain GT Series Endurance Cup. ‘Todd’ Piti Bhirombhakdi is the driving force behind the team with the TP12 following his ‘Todd’ Piti name and favourite number. The Managing Director of Singha Beer has been a lifelong follower of motorsport and he now has several years of GT experience under his belt. #fiagtnationscup #gtracing #gt3 #bahraininternationalcircuit #teams #teamthailand #sro #fia #fit4gt

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👉 Teams review/11 2018 @bah_int_circuit 🇲🇾 "Team Malaysia" Founded by former Minardi F1 driver in 2008, @axlemotorsport will give one of its young racers @mitchellcheah an opportunity to compete, alongside experienced sportscar driver @zenlow69. Cheah gets his sportscar chance after finishing runner-up in the TCR Asia series, while the youngster has also raced competitively in the FIA Formula 4 South East Asiaseries. Meanwhile, the experienced Zen Low is a regular podium contender in the Ferrari Challenge Asia Pacific series. Though this will be a first outing in the @audisport LMS for both drivers, team manager Yoong at least has an affinity with the German machine after winning three consecutive titles in the European-based Audi R8 LMS Cup between 2014 and 2016. #fiagtnationscup #teammalaysia #bahraininternationalcircuit #gtracing #gt3 #team #pirelli #fit4gt #sro #fia

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👉 Team Review/12 2018 Bahrain International Circuit 🇩🇰 "Team Denmark" DRIVERS: Johnny Laursen/Nicklas Nielsen CAR: Ferrari 488 GT3 TEAM: Formula Racing A country with a proud history in sportscar competition, Denmark is targeting victory in the FIA GT Nations Cup under the Formula Racing moniker, together with drivers Johnny Laursen and Nicklas Nielsen. One of a number of teams set to benefit from AF Corse’s input this year, Formula Racing will enter a Ferrari 488 GT3 prepared by the experienced Italian outfit. Nielsen already has a rich pedigree in Ferrari colours after clinching back-to-back titles with Formula Racing in the Ferrari Challenge Europe series, making him a potential dark horse coming to Bahrain. Team-mate Laursen brings a wealth of experience from competing in the Ferrari single-make series too but while he is better used to competing against Nielsen on track he will instead join forces with him in the colours of Denmark. #fiagtnationscup #teamdenmark #bahraininternationalcircuit #gtracing #gt3 #team #pirelli #fit4gt #sro #fia

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👉 Team Review/13 2018 Bahrain International Circuit 🇷🇺 "Team Russia" DRIVERS: Rinat Salikhov/Denis Bulatov CAR: Ferrari 488 GT3 TEAM: Rinaldi Racing Rinat Salikhov has teamed up with Germany’s Alexander Mattschull in Rinaldi’s Blancpain GT Series campaign this year, whilst interestingly Denis Bulatov has been racing with Germany’s other driver Nico Bastian with the AKKA-ASP Team. Now with the pairings being swapped around in the name of national pride, it will be interesting to see how both countries perform. With the experienced Rinaldi Racing at the helm of both cars, however, it is likely that these entries will be competitive. #fiagtnationscup #teamrussia #bahraininternationalcircuit #gtracing #gt3 #team #pirelli #fit4gt #sro #fia

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Die Favoriten

Auch wenn das Event auf den ersten Blick nicht gerade wie ein künftiger Klassiker klingen mag, verspricht der Wundertüten-Charakter durchaus Spannung. So kommt zu der gewohnt schweren Suche nach Favoriten auch die Frage nach der Ausgeglichenheit der Duos hinzu. Weitere Variablen wie Erfahrung, absolvierte Kilometer im entsprechenden Auto und Reifenkenntnisse machen die Ausgangslage noch etwas unvorhersehbarer. Vom Gesamtpaket her dürfte schlussendlich Team Deutschland die besten Karten haben. Doch auch Australien hat mit Stephen Grove und Brenton Grove solide Namen der Szene in Down Under zu bieten – dazu ist ihr Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R in diesem Jahr eine Bank gewesen. Für ernstzunehmende Aussagen zu den meisten anderen Nationalteams ist es jedoch noch zu früh.

Die Rennzeiten des FIA GT Nations Cup (MEZ)

Qualifikationsrennen 1 – Freitag, 17:30 – 18:30 Uhr (live auf Eurosport 2)
Qualifikationsrennen 2 – Samstag, 11:15 – 12:15 Uhr (live auf Eurosport 2)
Hauptrennen – Samstag, 17:30 – 18:30 Uhr (live auf Eurosport 2)

Die weiteren Zeiten und die verfügbaren Streams aller GT-Läufe findet Ihr wie gewohnt im gut sortierten TV/Stream-Planer.

Bilderquelle/Copyright: Ferrari Media; FIA WEC; SRO Motorsports Group

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