Auch heuer rundet der zweiteilige Sportwagen-Schaulauf auf dem Yas Marina Circuit wieder das Rundstreckenjahr ab. Zu den Highlights gehören das Wettbewerbsdebüt des neuen McLaren 720S GT3 und die nächsten Auftritte der 2019er Varianten des Audi R8 LMS GT3 und des Aston Martin Vantage GT3. Insgesamt werden 33 Autos an den Start gehen.
Der Kurs
Der Yas Marina Circuit liegt am östlichen Stadtrand von Abu Dhabi und steht sinnbildlich für die jüngeren Entwicklungen an den südlichen Ufern des Persischen Golfs. Vor 2006 befand sich an der Stelle der teuersten Rennstrecke der Welt noch eine karge Wüste, die kaum weiter von der heutigen Realität entfernt sein könnte. Drei Jahre und mehr als eine Milliarde Dollar Baukosten später begrüßte eine begrünte Riesenanlage die Formel 1 zum ersten Mal und trat seitdem mehrmals als Standort des Saisonfinales auf.
Der Kurs an sich ist mit 5,55 Kilometern zwar verhältnismäßig lang, aber bietet nur wenige spannende Herausforderungen für die Piloten. Dafür sorgen die extrem langen Geraden und die engen Kurven im Hafendistrikt immerhin für etwas Abwechslung, Fehler werden natürlich nirgends bestraft. Zudem entfallen durch die Flutlichtanlage und das örtliche Klima viele traditionelle Langstreckenelemente wie stark schwankende Temperaturen und eine schlechtere Sicht in der Nacht.
Daten
Ort: Abu Dhabi, VAE
Länge: 5,554 Kilometer
Verlauf: Gegen den Uhrzeigersinn
Kurven: 21
FIA Grade: 1
Referenz-Breite nach FIA: 12 (zum Vergleich: Circuit of the Americas – 13)
Bekannte Serien/Events: Formel-1-Grand-Prix
Event-Polezeit 2017 (kombiniert): 2:09.450 Minuten – Michał Broniszewski, Davide Rigon und Miguel Molina (#11 Kessel Racing Ferrari 488 GT3)
Das Rennen
Die 12 Stunden von Abu Dhabi, beziehungsweise die Gulf 12 Hours, werden am kommenden Wochenende bereits zum achten Mal ausgetragen. Das Event mit den zwei sechsstündigen Blöcken gehört damit mittlerweile zu den klassischen Winterveranstaltungen auf den neuen Strecken der Arabischen Halbinsel und wird in diesem Jahr sogar ein Rekordfeld aufweisen. In den sieben bisherigen Ausgaben ging der Sieg sechsmal an Ferrari (3* AF Corse und 3* Kessel Racing) und einmal an Mercedes (Black Falcon Mercedes AMG SLS GT3).
Die längste Renndistanz wurde im Jahre 2014 erzielt, als der AF Corse Ferrari 458 Italia GT3 von Steve Wyatt, Davide Rigon und Michele Rugolo 315 Runden (1749,51 Kilometer) abspulte. Die kürzeste Distanz stammt noch aus dem Debütjahr, als nur 299 Runden vom Gewinner komplettiert wurden. Das damalige 15 Autos umfassende Feld war zudem das kleinste bisher.
Kurzrückblick 2017
Sieger 2017: #11 Kessel Racing Ferrari 488 GT3 (Michał Broniszewski–Davide Rigon–Miguel Molina)
Ergebnisliste 2017: http://www.gulf12hours.com/wp-content/uploads/2017/12/Gulf-12-Hours-Race-2.pdf
Lehren für 2018: Das Rennen im vergangenen Jahr war bis zum Ende hin verhältnismäßig eng und selbst LMP3-Teams konnten nach hinten weg ganz vorne mitmischen. Durch das Rekordfeld in diesem Jahr könnte diese Ausgangslage also zu einem engen Kampf führen. Fehler sind somit vor allem in der ersten Rennhälfte (nur Rundenabstände werden übernommen) möglichst zu vermeiden.
KESSEL REIGN VICTORIOUS!@kessel_ch #Gulf12Hours #YasMarinaCircuit #KesselRacing pic.twitter.com/x5sPLpjfMk
— Gulf 12 Hours (@gulf12hours) December 16, 2017
2018
Neue GT3-Autos, Werksteams und ein solider Klassenmix – die achte Ausgabe verspricht jetzt schon, die bislang beste zu werden.
Nennliste
Die Entry List umfasst in diesem Jahr 33 Teilnehmer. Darunter befinden sich 18 GT3 (7 alleine in der PRO), sechs GT4, drei Lamborghini Huracán Super Trofeo, zwei Cup-Porsche sowie vier LMP3. Die gesamte PDF-Aufzählung findet Ihr hier.
Da die GT3 Pro auch heuer wieder im Vergleich zur LMP3 durch das Reglement bevorteilt werden sollte, lohnt es sich, einen kurzen Blick durch die Reihen zu werfen:
Audi Sport
Drei der sieben Pro-Fahrzeuge sind Audi R8 LMS GT3 in der Evo-Variante. Wie bei den anderen Newcomern gibt es noch keine feste Homologation und damit auch keine Referenz-BoP, weshalb eine spezielle Gulf12h-Edition für sie ausgearbeitet werden musste. Laut DSC tritt zu diesem Zweck Giacomo Piccini als „baseline driver“ auf. Audis neuer R8 ist wie der Aston Martin bereits bei der VLN zu Gast gewesen und hat somit erste kompetitive Langstreckenerfahrung gesammelt. In Abu Dhabi werden mit Attempto Racing und Car Collection Motorsport jedoch zum ersten Mal zwei Kundenteams ihre Neueinkäufe einsetzen.
#44 Attempto Racing Audi R8 LMS GT3 (Clemens Schmid–Sean Walkinshaw–Giorgio Roda)
#99 Attempto Racing Audi R8 LMS GT3 (Stanislav Minsky–Klaus Bachler–Nick Foster)
#88 Car Collection Motorsport Audi R8 LMS GT3 (Dimitri Parhofer–Christopher Haase–Markus Winkelhock)
Aston Martin
Der neue Aston Martin Vantage GT3 feiert mit zwei sehr stark besetzten Nennungen in der PRO (Oman Racing und R-Motorsport) ein umfangreiches Kundensportdebüt. Außerdem werden Beechdean Motorsport in der Pro-Am und Aston Martin Racing selbst in der GT4 antreten.
#96 R-Motorsport Aston Martin Vantage GT3 (Jake Dennis–Marvin Kirchhöfer–Ricky Collard)
#97 Oman Racing Aston Martin Vantage GT3 (Ahmad Al Harthy–Jonny Adam–Darren Turner)
A solid start to the @gulf12hours weekend 👌
FP1 RESULTS
GT4
#95 @AMR_Official – P3GT3 Pro
#96 @R_Motorsport – P7
#97 @OfficialTFSport – P4GT3 Pro Am
#98 @BeechdeanAMR – P6 pic.twitter.com/VNT0TF50fk— Aston Martin Racing (@AMR_Official) December 13, 2018
McLaren
Das letzte neue Gesicht der GT3 PRO ist der mit Spannung erwartete McLaren 720S GT3, welcher nicht nur optisch eine neue Ära bei den Engländern einleiten soll. Nach dem Ende des höchst unangenehmen Rechtsstreits mit dem ehemaligen Kundensportpartner CRS GT Ltd. hat man die Zügel nämlich nun selbst in die Hand genommen. Die Vorgehensweise erinnert dabei stark an Lamborghini, dessen In-House-Programm Squadra Corse schnell größere Erfolge ermöglichte. Ginge es rein nach den Fahrern, könnte bereits das Debüt des orangen Renners für ein erstes Top-Ergebnis sorgen.
#5 McLaren Customer Racing 720S GT3 (Ben Barnicoat-Álvaro Parente–Shane van Gisbergen)
The #McLaren 720S GT3 looking stunning during free practice for the @gulf12hours this weekend. Follow us here as the car makes its racing debut. pic.twitter.com/gpUHPJ2psw
— McLaren Automotive (@McLarenAuto) December 13, 2018
Ferrari
Die Titelverteidiger und Rekordsieger haben in diesem Jahr angesichts der enorm gestiegenen Konkurrenz etwas das Nachsehen. Trotzdem sollten die Italiener durch Kessel Racing und zwei Werkspiloten gut vertreten werden.
#11 Kessel Racing Ferrari 488 GT3 (Michał Broniszewski–Davide Rigon–Alessandro Pier Guidi)
Here we are, the team for the #12hgulfabudhabi #2018, try to defend my 4 time victory!Now ready for this #fullon @ymcofficial @gulf12hours @broni_racing @ale_pierguidi @kessel_ch pic.twitter.com/MxOsWsZ32N
— DavideRigon (@rigondavide) December 13, 2018
Zudem sollte noch eine Pro-Am-Nennung des Schweizer Teams an dieser Stelle angeführt werden. Mit Manuela Gostner, Rahel Frey und Michelle Gatting werden in der #83 ausschließlich Frauen ins Lenkrad greifen.
“This is exactly the kind of initiative women need to show their potential and it makes me very happy that @kessel_ch is providing this opportunity to three experienced racers; we will be following their progress at Abu Dhabi with great interest.” M.Mouton https://t.co/E0eWnubIiX pic.twitter.com/bENqyZrFtq
— FIA Women In Motorsport (@fiawim) December 10, 2018
Übersicht – Links und Informationen
TV/Stream Zeiten
Event-Live-Timing
Zusammenfassung des Donnerstags
Wettervorhersage
Rennzeitplan (laut der Website – Änderungen möglich; vgl. TV/Stream Zeiten):
Teil 1 – Samstag, 15. Dezember 2018: 06:30 – 12:30 Uhr
Teil 2 – Samstag, 15. Dezember 2018: 14:30 – 20:30 Uhr
👀That rear end 👀🍑❤️ @AMR_Official @R_Motorsport #Gulf12Hours pic.twitter.com/eccGihaiyi
— Gulf 12 Hours (@gulf12hours) December 13, 2018
Bilderquelle/Copyright: FotoSpeedy/Gulf 12 Hours; Ferrari