Home Formel SerienSuper Formula Super GT und Super Formula: Toyota präsentiert Kader für 2019

Super GT und Super Formula: Toyota präsentiert Kader für 2019

von geinou
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Als zweiter Hersteller nach Honda hat nun auch Toyota seinen Kader für die diesjährige Super-GT- wie auch Super-Formula-Saison vorgestellt. Neben einigen wenigen Veränderungen sowie Neuzugängen setzt der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt vor allem auf eines: Konstanz.

Ohne viel Fanfare verkündete Toyota am heutigen Donnerstag per Pressemitteilung ihr Aufgebot für die diesjährige Motorsport-Saison in Japan. 2019 stellt dabei quasi eine Art Ende wie auch Neuanfang für den Hersteller dar. Denn während man in der Super GT heuer zum vorerst letzten Mal unter dem Lexus Gazoo Racing-Banner agieren und 2020 den Toyota Supra in der höchsten Motorsportkategorie Nippons wiederbeleben wird, sieht die Super Formula die Einführung des neuen SF19-Einheitswagens von Dallara.

 

Super GT

Wie gehabt wird Lexus Gazoo Racing mit insgesamt sechs LC500-Boliden in der GT500-Klasse der Super GT antreten. Angeführt wird das Aufgebot durch das erfolgreiche Flaggschiff-Team TOM’s, die weiterhin zwei Fahrzeuge einsetzen. Toyota setzt hierbei auf Konstanz, indem das Fahreraufgebot unangetastet bleibt. So werden abermals der letztjährige Le-Mans-Sieger Kazuki Nakajima sowie Yuhi Sekiguchi, die vergangene Saison den 500-Meilen-Lauf auf dem Fuji Speedway gewannen, ins Lenkrad des au TOM’s LC500 greifen. 2017 gewannen Ryo Hirakawa und Nick Cassidy als bislang jüngstes Duo in der Geschichte der Super GT die GT500-Meisterschaft. 2018 scheiterten sie nur knapp um lediglich drei Pünktchen an der Titelverteidigung. Auch dieses Jahr wird das japanisch-neuseeländische Ensemble im KeePer TOM’s LC500 zum Gegenangriff blasen. Unangetastet blieb auch die Paarung des Zent Cerumo LC500 des gleichnamigen Teams, welches vom dreifachen GT500-Champion Yuji Tachikawa angeführt wird, der 2019 im Alter von 43 Jahren in seine nunmehr 21. Saison starten wird. Sein Teamkollege bleibt der zweifache Super-Formula-Meister Hiroaki Ishiura. 2018 belegte das Duo den vierten Tabellenrang.

In der amerikanischen Major League Baseball sorgte der 24-jährige Japaner Shohei Ohtani im vergangenen Jahr für viel Aufsehen. Wegen seiner besonderen Leistung als Pitcher wie auch Batter wurden seine Einsätze liebevoll mit dem Kompositum „ShoTime“ umschrieben. Zu solch einer „ShoTime“ könnte es durchaus auch in der Super GT kommen. So wird der ebenfalls 24-jährige Sho Tsuboi, der 2018 nicht nur in der GT300-Klasse für Tsuchiya Engineering fuhr, sondern auch die japanische Formel-3-Meisterschaft mit einem neuen Rekord von insgesamt 17 Saisonsiegen dominant gewann, in die GT500-Kategorie an die Seite von Yuji Kunimoto bei WedsSport Bandoh (WedsSport Advan LC500) befördert. Tsuboi konnte bereits vergangene Saison erste GT500-Luft schnuppern, als er beim 500-Kilometer-Lauf auf dem Fuji Speedway bei Team SARD für den WEC-verhinderten Kamui Kobayashi einsprang und einen sensationellen zweiten Platz herausfuhr. Eine Leistung, die sicherlich bei der Entscheidung der Toyota-Offiziellen beigetragen haben dürfte.

Yuji Kunimotos letztjähriger Teamkollege Kenta Yamashita wechselt hingegen zu Team LeMans, wo er den IndyCar-Abgänger Felix Rosenqvist ersetzen wird. Mit insgesamt zwei Podiumsplätzen in seiner letztjährige Debütsaison führt Yamashita zugleich das Aufgebot von Toyota Nachwuchsprogramm an, welches neben Sho Tsuboi auch Ritomo Miyata (LMcorsa in der GT300-Klasse) sowie Kazuto Kotaka (FIA-F4 Japanese Championship) enthält. Sein Teamkollege im Wako’s 4C LC500 ist Serienveteran Kazuya Oshima.

Bereits im Januar verkündete Kamui Kobayashi, dass er trotz einer soliden Debütsaison vorerst nicht für ein weiteres Jahr in die Super GT zurückkehren wird. Stattdessen möchte sich der frischgebackene Sieger der 24 Stunden von Daytona auf das World Endurance Champioship (WEC) sowie die Super Formula konzentrieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf dem 24-Stunden-Klassiker in Le Mans, weswegen drei Kategorien für den ehemaligen Formel-1-Fahrer laut eigener Aussage etwas zu viel seien. An seine Stelle bei Team SARD rückt Yuichi Nakayama, der ebenfalls aus der Feder des Toyota Young Driver Program (TDP) stammt. Nach vier Jahren in der GT300-Klasse sowie insgesamt sieben Siegen, davon allein zwei in der vergangenen Saison, gelingt dem 27-jährigen Japaner somit endlich der verdiente Aufstieg in die GT500. Sein Teamkollege im Denso Kobelco SARD LC500 ist Heikki Kovalainen, der 2016 die Meisterschaft gewann und zuletzt vergangene Saison beim Gastspiel in Thailand obsiegen konnte.

AutoFahrerTeamReifen
#6 Wako's 4CR LC500Kazuya Oshima / Kenta YamashitaLexus Team LeMans Wako'sBridgestone
#19 WedsSport Advan LC500Yuji Kunimoto / Sho TsuboiLexus Team WedsSport BandohYokohama
#36 au TOM'S LC500Kazuki Nakajima / Yuhi SekiguchiLexus Team TOM'sBridgestone
#7 KeePer TOM'S LC500Ryo Hirakawa / Nick CassidyLexus Team TOM'SBridgestone
#38 Zent Cerumo LC500Yuji Tachikawa / Hiroaki IshiuraLexus Team Zent CerumoBridgestone
#39 Denso Kobelco SARD LC500Heikki Kovalainen / Yuichi NakayamaLexus Team SARDBridgestone

 

Bereits auf dem Tokyo Auto Salon Anfang Januar verkündete apr Racing, dass man 2019 zwei neue Toyota GR Sport Prius PHV apr GT einsetzen wird. Dem neuen JAF-GT-Reglement entsprechend, handelt es sich bei beim Hybrid-Nachfolger um einen Front- und folglich nicht mehr durch einen Mittelmotor angetriebenen Boliden. Team-Veteran Koki Saga wird zusammen mit dem GT300-Champion von 2013, Yuhki Nakayama, den Bridgestone-bereiften #31-Wagen pilotieren. Nakayama ersetzt Kohei Hirate, der laut der Gerüchteküche mit großer Sicherheit vom Toyota- ins Nissan-Lager wechseln wird. Der #30-Wagen wird weiterhin Reifen der Marke Yokohama verwenden. An die Seite von Hiroaki Nagai gesellt sich der zweifache GT300-Meister Manabu „Max“ Orido, der bereits 2018 die letzten drei Saisonläufe für das Team bestritt. Beide Toyota GR Sport Prius PHV apr GT werden von just dem gleichen 5,4 Liter V8-Motor angetrieben, der auch im Lexus RC F GT3 schlummert.

Letzteres Fahrzeug wird heuer gleich dreimal vertreten sein. Unangetastet bleibt dabei das LMcorsa-Gespann des Syntium LMcorsa RC F GT3, welches 2019 erneut aus Multitalent Hiroki Yoshimoto sowie Toyota-Nachwuchs Ritomo Miyata besteht. Nach einigen Jahren des Strauchelns auf Yokohama-Pneus wechselt man diese Saison jedoch ins Dunlop-Lager. Abermals auf Bridgestone setzt hingegen K-tunes Racing, die Mannschaft von Okayama Toyopet, welche sich 2018 von LMcorsa lösten und als eigenständiges Team mit gleich zwei Saisonsiegen erfolgreich debütierte. An die Seite von Rekordsieger Morio Nitta gesellt sich Sena Sakaguchi, der bis letztes Jahr noch Hondas Förderprogramm angehörte und 2016 den Vizetitel in der japanischen Formel-4-Meisterschaft gewann. Der 19-Jährige tritt die Nachfolge von GT500-Aufsteiger Yuichi Nakayama an.

Abgerundet wird das Lexus-GT3-Aufgebot durch das internationale Panther arto Team Thailand, deren Fahrer jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Den Gerüchten zufolge scheinen jedoch die letztjährigen Stammpiloten Nattavude Charoensukhawatana sowie Nattapong Hortongkum als realistische Kandidaten. Einzig bestätigt ist, dass der arto RC F GT3 mit Yokohama-Reifen antreten wird.

AutoFahrerTeamReifen
#30 Toyota GR Sport Prius PHV apr GTHiroaki Nagai / Manabu OridoaprYokohama
#31 Toyota GR Sport Prius PHV apr GTKoki Saga / Yuhki NakayamaaprBridgestone
#35 arto RC F GT3TBAarto-Panther Team ThailandYokohama
#60 Syntium LMcorsa RC F GT3Hiroki Yoshimoto / Ritomo MiyataLM corsaDunlop
#96 K-tunes RC F GT3Morio Nitta / Sena SakaguchiK-tunes Racing LM corsaBridgestone

 

Super Formula

Mit einem wahren Herzschlagfinale verabschiedete die Super Formula den SF14-Boliden von Dallara in Rente, als sich in Suzuka Naoki Yamamoto gegen Nick Cassidy behauptete. 2019 leitet die höchste Formel-Meisterschaft Asiens mit dem SF19 eine neue Ära ein. Schneller, wendiger und, unter anderem durch den Kopfschutz HALO, sicherer soll das Nachfolgemodell sein. Nachdem bereits Honda auf dem Tokyo Auto Salon Anfang Januar ihren Kader präsentierte, verkündete Toyota am heutigen Donnerstag ihr Aufgebot. Sechs Teams mit insgesamt elf Fahrern werden von der Marke mit dem eigenen 2,0 Liter Vierzylinder Turbomotor namens Biz-01F ausgestattet. Ähnlich dem Super-GT-Aufgebot setzt der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt auf Konstanz, um gegen die Honda-Konkurrenz zum Gegenangriff zu blasen. Letztere konnten in Sachen Motorentwicklung in den vergangenen beiden Jahren enorm aufholen, wodurch man sich laut Nick Cassidy einen kleinen Vorteil gegenüber den Toyota-befeuerten Teams verschaffte.

Der Neuseeländer, der vergangenes Jahr um lediglich ein Pünktchen an seinem ersten Super-Formula-Titelgewinn scheiterte, wechselt nach zwei Saisons mit Kondo Racing zu Vantelin Team TOM’s, jener Mannschaft, mit der er bereits Titelerfolge in der Super GT wie auch japanischen Formel-3-Meisterschaft einfuhr. Gutes Omen: Auch damals trug er bereits die Startnummer #37. Nick Cassidy tritt damit die Nachfolge von James Rossiter an, der nach einem katastrophalen 2018 heuer nicht mehr in der Super Formula antreten, laut der Gerüchteküche aber zu Nissan in die Super GT abwandern wird. Cassidys Teamkollege bleibt der zweifache Meister Kazuki Nakajima.

An Stelle von Nick Cassidy bei Kondo Racing rückt Yuji Kunimoto. Der Meister von 2016 wird somit der neue Teamkollege von Kenta Yamashita, der in der vergangenen Saison zum ersten Team-Titel der Mannschaft des Pop-Stars und ehemaligen Rennfahrers Masahiko Kondo beitrug. Beide Piloten bildeten bereits 2018 eine Einheit in der Super GT. Nun treffen sie erstmals als teaminterne Rivalen aufeinander. Seine Nachfolge bei JMS P.MU/CERUMO・INGING tritt Toyotas Nachwuchsstar Sho Tsuboi an. Damit ist der letztjährige japanische Formel-3-Meister erstmals in beiden Top-Kategorien des Landes unterwegs. Der zweifache Super-Formula-Meister Hiroaki Ishiura wird dabei nicht nur als Mentor, sondern auch als erster wichtiger Gradmesser fungieren.

Obgleich er aufgrund von unbekannten Gründen den ursprünglich geplanten Einsatz beim traditionellen Rookie- und Herstellertest vergangenen Dezember verpasste, wird Artem Markelov das vakante Cockpit bei Team LeMans an der Seite von Kazuya Oshima übernehmen. Damit verlässt der Formel-2-Vizemeister von 2017 nach fünf Jahren die Nachwuchsserie, um sich in Japan auf ein mögliches Cockpit in der Formel 1 vorzubereiten. Der für Renault als Test- und Entwicklungsfahrer fungierende Markelov war einer der Kandidaten bei Williams, ging nach der Vergabe an Robert Kubica sowie dem amtierenden Formel-2-Meister George Russell allerdings leer aus. Der 24-Jährige ist der erste russische Pilot in der Super Formula und tritt die Nachfolge von Tom Dillmann an, der als ganzjähriger Ersatz für den verletzten Pietro Fittipaldi einsprang. Trotz vereinzelter Gerüchte über den Winter verleibt carrozzeria Team KCMG bei lediglich einem Fahrzeug mit Kamui Kobayashi. Auf Konstanz setzt auch Team Impul. Für die Mannschaft von Kazuyoshi Hoshino werden wie bereits im vergangenen Jahr Yuhi Sekiguchi wie auch Ryo Hirakawa ins Lenkrad greifen.

Damit steht das Starterfeld für die diesjährige Super-Formula-Saison fest. Startschuss ist am 21. April in Suzuka. Davor versammeln sich die elf Teams mit insgesamt 20 Fahrern (darunter sieben Rookies) zu den ersten offiziellen Testfahrten im Rahmen des Suzuka Motorsport Festivals am ersten März-Wochenende. Angesichts der Einführung des neuen SF19-Einheitsboliden dürften die Karten durchaus neu gemischt werden.

 

 

Im Folgenden das gesamte Super-Formula-Startfeld der Saison 2019:

Docomo Team Dandelion Racing (Honda)
#1 Naoki Yamamoto
#5 Nirei Fukuzumi

Kondo Racing (Toyota)
#3 Kenta Yamashita
#4 Yuji Kunimoto

Team LeMans (Toyota)
#7 Artem Markelov
#8 Kazuya Oshima

Team Mugen (Honda)
#15 Daniel Ticktum
#16 Tomoki Nojiri

Real Racing (Honda)
#17 Tristan Charpentier

carrozzeria KCMG (Toyota)
#18 Kamui Kobayashi

 Team Impul (Toyota)
#19 Yuhi Sekiguichi
#20 Ryo Hirakawa

Vantelin Team TOM’s (Toyota)
#36 Kazuki Nakajima
#37 Nick Cassidy

JMS P.MU/CERUMOINGING (Toyota)
#38 Hiroaki Ishiura
#39 Sho Tsuboi

B-Max Racing Team (Honda)
#50 Lucas Auer
#TBA Harrison Newey

TCS Nakajima Racing (Honda)
#64 Alex Palou
#65 Tadasuke Makino

Copyright Photos: Toyota Gazoo Racing, GTA, JRP

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