Neues Design und eine neue Farbe. McLaren will das Jahr 2018 hinter sich lassen.
„Schön ist anders“, war das erste, was mir zu Lackierung des McLaren eingefallen ist. Aber wenn man ehrlich ist, gilt der Gedanke auch Force India und Williams. Offensichtlich konzentriert man sich auch McLaren voll und ganz drauf, das Auto schnell zu bekommen. Schön aussehen muss es dabei nicht. Aber der neue MCL34 besticht dafür mit ein paar anderen Details. Interessant ist zum Beispiel schon mal, dass McLaren die schmale Nase aus dem Vorjahr beibehalten hat. Und das man ein ähnliches Konzept am neuen Mercedes findet. Anders, als bei Mercedes, hat McLaren aber schon beim hier gezeigten Modell angedeutet, wohin die Reise mit der schmalen Nase gehen wird. Wie erwartet bastelt man große Turning Vanes (die Schaufeln rechts und links an der Nase) dran, die den durch den neuen Frontflügel verlorenen Abtrieb wettmachen sollen. Da hat sich McLaren ein sehr interessantes Konzept einfallen lassen, dass man so noch nicht gesehen hat. Aber ich gehe mal davon aus, dass wir so was ähnliches früher oder später auch bei Mercedes sehen werden, sonst macht die schmale Nase wenig Sinn.
Der Renault-Motor benötigt relativ viel Luft, wie man aus den letzten Jahren schon weiß. Daher hat man wenig Möglichkeiten mit den Seitenkästen zu spielen. Während bei Red Bull/Honda die Öffnungen der Seitenkästen fast völlig verschwunden sind, sehen die Kiemen beim McLaren weiterhin sehr groß aus. Das führt zu Kompromissen bei den Barge Board und der Art und Weise, wie die Luft um und unters Auto gelenkt werden kann. Auch bei Mercedes sind die Öffnungen der Motorbelüftung relativ klein, wenn auch nicht so extrem wie bei Red Bull oder STR. Da wird man beobachten müssen, ob das Konzept von Adrian Newey, der ja bekannt für seine Lüftungs-arme Bauweise ist, hier richtig ist.
Man erkennt allerdings auch schon, dass McLaren viel Wert darauf gelegt hat, dass die Luft möglichst störungsfrei um die Seitenkästen geführt werden soll, damit sie weiter hinten den Heckflügel ruhig anstrahlen kann. Im Heckbereich selber gibt es wenig zu sehen. Der in großen Teilen einarmige obere Querträger der Hinterachse, den McLaren im letzten Jahr eingeführt hatte, ist wieder zu sehen. An dem lag es im letzten Jahr offensichtlich nicht.
Insgesamt bietet der McLaren einen interessanten Einblick vor allem in die Bereiche, in denen in diesem Jahr wohl die meisten Änderungen an den Fahrzeugen zu erwarten sind: Nase und Barge Boards. Die Lösung von McLaren scheint clever und interessant. Ob sie schnell und McLaren aus dem Hinterfeld zerren kann, ist eine andere Frage.
Bilder: McLaren