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Emotionaler Sieg für Joe Gibbs Racing

von Simon Mones
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In einem extrem wilden Schlussspurt sichert sich Danny Hamlin den ersten Sieg des Jahres. Für sein Team, war es ein sehr emotionaler Erfolg.

Die NASCAR ist wieder da und ihr Saisonstart in Daytona hätte kaum spektakulärer und dramatischer ausfallen können. Die 101.500 Zuschauer am ausverkauften Daytona International Speedway bekamen einiges für ihr Geld geboten. Nach 207 statt 200 geplanten Runden, zwölf Gelb- und zwei Rotphasen setzte sich Danny Hamlin gegen seine Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch und Erik Jones durch.

Während Jones noch kurz vor Rennende in einen Massencrash mit 22 anderen verwickelt war, hielt sich Hamlin aus allem raus und sorgte bei der Mannschaft von Joe Gibbs für einen emotionalen Abend. Noch vor Beginn der Saison war am 11. Januar J.D Gibbs, der älteste Sohn von Teamgründer Joe Gibbs, nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Aus diesem Grund waren in der Anfangsphase zahlreiche Banner in Gedenken an den verstorbenen Sohn des ehemaligen Football-Coaches zu sehen. Nach dem Rennen würdigte Hamlin J.D Gibbs. “Dieser Sieg ist für J.D.“, so zitiert motorsport-total.com Hamlin. „Die gesamte Gibbs-Familie hat von Beginn meiner Karriere an so viel für mich getan. Wir werden J.D. für den Rest unseres Lebens vermissen.“ Joe Gibbs selbst glaubt an eine Beteiligung seines Sohnes: „J.D. hatte heute seine Hand über dem Auto mit der Startnummer 11. Das war seine Nummer.“

Doppelpole Hendrick

Nach dem schwarzen Jahr 2018, begann die neue Saison für das Chevy-Topteam zunächst positiv. William Byron fuhr im ersten Rennen mit seinem neuen Crewchief Chad Knaus auf die Pole. Direkt neben ihm startete sein Teamkollege Alex Bowman. Jedoch sollten die Hendrick-Piloten im Verlaufe des Rennens immer wieder in Probleme geraten. Von zwei Gelbphasen abgesehen, zunächst hatte der GoFas-Ford von Corey Lavoie einen Reifenschaden und dann drehte sich Kurt Busch nach einem Duell mit Ricky Stenhouse. Nachdem zwischenzeitlich Matt DiBenedetto führte, nahm Kyle Busch gegen Stageende das Heft des Handelns in die Hand und holte sich den ersten Stage-Sieg 2019. Bowman und Joey Logano folgten auf den Gibbs-Toyota. Das befürchtete Single-File-Racing blieb bis zu diesem Zeitpunkt aus.

Auch das zweite Rennsegment verlief eher ruhig und wurde nur von einer Caution unterbrochen, als es zu eine, Crash zwischen Casey Mears und Parker Klagerman kam. Erneut sicherte sich DiBenedetto einige Führungsrunden, musste jedoch wieder am Ende des Rennsegments anderen den Vorrang lassen. Dieses Mal waren es Ryan Blaney, Byron und Aric Almirola.

Viel Action im letzten Rennsegment

Im letzten Rennabschnitt wurde es dann wild. Nachdem es im zweiten Rennsegment immer mehr so aussah, es als würde es ein Rennen werden in dem sich die Autos wie an einer Perlenschnur aufreihen, zeigte die Spitze in der ersten Runden wieder spannendes Pack-Racing. An der Spitze lagen zu diesem Zeitpunkt, mit Byron und Jimmie Johnson, wieder einmal zwei Hendricks. Doch für Johnson kam es bei den Green-Flag-Stopps knüppeldick. Beim Verzögern an der Boxeneinfahrt kollidierten B.J. McLeod und Cody Ware und drehten sich. Ware räumte dabei zusätzlich Johnson, Stenhouse und Tyler Reddick ab.

Beim Restart lag Jamie McMurray in Front und sammelte in seinem letzten NASCAR-Rennen, in einem etwas demolierten Camero, noch einmal Führungsrunden. Dann aber kam Hamlin und setzte sich in Führung. Jedoch wurde der Gibbs-Pilot von drei kurzen Gelbphasen, immer wieder eingebremst. Auch zum Zeitpunkt des Massencrashs lag die #11 von Gibbs in Führung. Auslöser des “Big One“, war eine Berührung zwischen Paul Menard und DiBenedetto, in deren Folge sich, dessen Toyota drehte. Neben Menard und DiBenedetto, waren 20 weitere Fahrzeuge involviert, unter anderem Almirola, Martin Truex Jr. und Erik Jones.

Es war jedoch nicht der letzte Crash des Rennens, den Fans stand eine wilde Schlussphase bevor. Zunächst aber gab es die rote Flagge um die Strecke zu säubern und die Autos zu entfernen. Als das Rennen wieder freigeben wurde, erwischte Kyle Busch den besten Restart, jedoch folgte schnell die nächste Caution, da Stenhouse in Turn 3 Kyle Larson gedreht hatte.

Insgesamt waren in diesen Zwischenfall sieben Fahrzeuge involviert, darunter mit Chase Elliott einmal mehr ein Hendrick. Auch die Stewart-Haas-Piloten zogen an diesem Abend Unfälle nahe zu magisch an, denn Kevin Harvick war in diesen Crash ebenfalls verwickelt. Wenig später löste sein Teamkollege Clint Bowyer die nächste Caution aus, als er bei einem waghalsigen Manöver von Michael McDowell gedreht wurde. Dieses Mal erwischte es acht Pioten, darunter auch Byron. Wieder gab es eine Rotphase und danach hieß es Overtime. Da die Reihenfolge anhand des letzten Scoring-Loops unter Grün bestimmt wurde, führte Hamlin das Feld auf die letzten Runden. Hinter ihm wurde es noch einmal spannend. Am Ende setzen sich Kyle Busch und Jones durch und bescherten Joe Gibbs Racing einen dreifach Sieg.

Gerüchteküche: Alonso bald in der NASCAR

Erste Erfahrungen mit den Cup-Autos hat der Spanier bereits Ende letzten Jahres gesammelt, als er mit Jimmie Johnson im Rahmen einer Marketing-Aktion die Boliden getauscht hatte. Doch sehen wir Alonso nach seinem Karriereende in der Formel 1 eines Tages in der NASCAR? Folgt ein ähnlicher Ausflug wie ihn der ehemalige McLaren-Pilot bereits in der IndyCar unternommen hat auch in den StockCar-Sport? Die Antwort: Ja. Zumindest wenn es nach Toyota geht. So äußerte sich der Chef von Toyota Racing Development David Wilson, darüber das man den Spanier gerne in einem Toyota-Renner in der NASCAR sehen würde. Insbesondere die Rundkurse wären laut Wilson wie geschaffen für Alonso.

Unwahrscheinlich sind diese Andeutungen von Wilson definitiv nicht. Zum einen, da Alonso in der WEC für Toyota aktiv ist und somit bereits eine Verbindung zum japanischen Autobauer hat. So war der Spanier in Tokio auch bei der Präsentation des neuen Toyota Supra mit dem Toyota-Präsidenten auf der Bühne. Im Nachgang dieser Veranstaltung sei das Thema dann aufgekommen, erklärte Wilson. „Er will seinen Horizont erweitern und schaut sich alles an. Ich glaube, es gibt nichts, was für Fernando nicht möglich ist, also wer weiß?“, berichtet der Toyota-Funktionär. In der Tat würde ein NASCAR-Engagement gut in Alonso Pläne passen. Neben dessen WEC-Einsätzen, dürfte die Priorität des Spaniers aber zunächst auf dem Gewinn der “Tripple-Crown“ liegen. Nach den Siegen in Monaco und Le Mans fehlt ihm dazu nur noch der Sieg beim Indy 500, an dem er bei seinem letzten Versuch bekanntlich denkbar knapp gescheitert ist.

Vorschau Atlanta

Nachdem in Daytona die Ära der Restrictor-Plates ihr Ende gefunden hat, erleben wir in Atlanta den ersten richtigen Einsatz der neuen Aerodynamik-Regeln. Regeln ist hier bewusst als Plural zu verstehen, da es verschiedene Pakete für die Rennstrecken gibt, die jeweils speziell auf diese Strecken zugeschnitten sind. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einem kleineren, konischen Abstandshalter, um die Motorleistung auf ein Ziel von 550 (von 750) zu reduzieren, und Aerokanälen, um ein engeres Rennen auf den meisten Speedways mit einer Länge von mehr als 1 Meile zu fördern.

Sowohl der konische Abstandhalter, als auch die Aerokanäle kommen bei 17 der 36 Rennen zum Einsatz, jedoch wird dieses Paket in Atlanta nicht gefahren. Der Atlanta Motor Speedway ist eine von fünf Strecken im diesjährigen Kalender, auf dem die Aerokanäle nicht genutzt werden.

Ryan Blaney gehört zu den Piloten, die das neue Regelpaket im Vorfeld nicht getestet haben und ist entsprechend gespannt. „Ich versuche, nicht viel zu erwarten, nur weil ich das neue Paket nicht gefahren bin“, sagte Blaney gegenüber NASCAR.com. „Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken. Ich will nur rausgehen, weil man noch nicht weißt, was dich erwartet. Wir müssen nur sehen, wie sich das Paket fährt und wie es sich im Rennen bewegt. Ich bin sehr neugierig.““Für uns ist es wirklich ein Ziel, wieder zu einem wirklichen Fokus auf die Fahrer und das, worum es bei NASCAR geht zu legen – nahes Nebeneinander-Rennen und der Versuch, mehr davon zu liefern“, sagte NASCAR-Vizepräsident Steve O’Donnell, als die Regeln im vergangenen Jahr veröffentlicht wurden.

Neben dem neuen Regelpaket werden in Atlanta auch die Reifen wieder im Mittelpunkt stehen. Das 1,5-Meilen-Oval ist bekannt für seine abgenutzte, verwitterte Oberfläche, schwungvolle Kurven und hohe Geschwindigkeiten. Dies resultiert in einer starken Reifenabnutzung und somit vielen Boxenstopps und dem Versuch, die Pneus bestmöglich am Leben zu erhalten. Aufgrund der Renndistanz von 500 Meilen, stehen den Teams 12 Sätze Reifen zur Verfügung.

Zudem werden die Teams der Monster Energy Series – zusammen mit der NASCAR Xfinity Series – einen linken Reifen fahren, der bisher nicht verwendet wurde. Es verfügt über ein Update, das Atlanta an das anpassen wird, was auf anderen Speedways gefahren wird. Der rechte Reifen ist ein Multizonenprofil, das die Cup-Teams seit 2016 in Atlanta einsetzen. Dies ist jedoch die einzige Strecke, auf der die Cup-Teams 2019 einen dieser Pneus fahren werden.

„Zwei Dinge sind beim Atlanta Motor Speedway sicher“, sagte Greg Stucker, Goodyears Motorsport-Direktor. „Erstens ist es eine extrem abgenutzte Fahrbahnoberfläche, die sehr hart für Reifen ist. Und zweitens, das Rennen dort war immer unterhaltsam.“

Die Renndistanz von 500,5 Meilen teilt sich wieder auf drei Stages auf. Die ersten beiden Rennabschnitte gehen über 85 Runden, das letzte Segment dauert 155 Runden. Die meisten Siege von den aktiven Piloten hat Jimmie Johnson mit vier Erfolgen, sein Team Hendrick Motorsports gewann achtmal in Atlanta. Erfolgreichster Hersteller ist Chevrolet. Im vergangenen Jahr setzte sich Kevin Harvick durch und sicherte sich den Sieg.

Bilder: NASCAR

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2 Kommentare

Reinhard54 21 Februar, 2019 - 23:16

Danke für die Analyse und die Vorschau für’s nächste WE. Hoffentlich spielt das Wetter mit!
„Jamie Johnson“…. :-) hoffentlich liest das der Chat-User „Montoya12“ nicht… dann gibt’s Druck… ;-)

Simon Mones 21 Februar, 2019 - 23:26

Hoppla, das ist uns glatt durchgegangen. Habe ich sofort korrigiert. Aber danke für das nette Feedback:)

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