In Atlanta holt Brad Keselowski den ersten Cup-Sieg für den neuen Ford Mustang. Der Penske-Pilot gewann trotz gesundheitlicher Probleme.
Im zweiten Rennen mit seinem neuen Dienstwagen sicherte sich Brad Keselowski in der Endphase der 60. Auflage des Atlanta Folds of Honor QuikTrip 500, seinen zweiten Sieg in Atlanta. Für seinen Arbeitgeber Roger Penske, war es klassenübergreifend der insgesamt 60. NASCAR-Sieg. Das Keselowski am Ende mit 0,218 Sekunden Vorsprung auf Martin Truex Jr. Gewinnen würde, war jedoch vorher nicht absehbar, da der Penske-Pilot wegen einer Magengrippe am Samstag im Training aussetzen musste.
„Aber es ist eine ungeheure Ehre. Dieser Tag ist …. Wow, ich weiß nicht einmal, wie ich es in Worte fassen soll. Ich freue mich nur für dieses Team, das erste Rennen mit den neuen Regeln oder wie auch immer sie jetzt heißen und es gewinnen zu können, das ist etwas ganz Besonderes.“, so Keselwoski gegenüber NASCAR.com.
Larson in Stage 1 vorne
Überhaupt stimmte beim Meister von 2012 an diesem Wochenende das Timing, in den ersten Rennsegmenten bestimmten andere Piloten das Renngeschehen. Die Pole-Poleposition sicherte sich mit Aric Almirola, ein weiterer Ford-Pilot. Dieser gewann auch den Rennstart und setzte sich zunächst von Ricky Stenhouse ab. Von hinten drohte aber schon Gefahr in Form von Kyle Larson und Kyle Busch die sich durch Feld pflügten. Als die “Competition Caution“ näher rückte, lag der Chevrolet-Pilot bereits auf Rang drei und Busch befand sich auf Kurs in Richtung Top-10.
Bei den Stopps unter Gelb, arbeitete die Crew von Larson am schnellsten und so lag der Genassi-Chevrolet beim folgenden Restart in Front. Auch der Restart gelang Larson optimal, sodass er sich etwas absetzte. In Sachen Stage-Sieg drohte ihm keine Gefahr mehr. Hinter ihm kamen die beiden Stewart-Haas-Piloten Kevin Harvick und Almirola ins Ziel.
Bessere Ende für Harvick
Harvick führte das Feld nach der Stage-Pause ins zweite Renndrittel und setzte sich zunächst etwas ab. Larson ließ jedoch keinen Zweifel daran aufkommen, dass er auch das zweite Rennsegment für sich entscheiden wollte. Es folgte ein ständiger Positionswechsel zwischen den beiden, bis Larson auf seinen abgenutzten Reifen den Grip verlor und etwas verrutschte. Der NASCAR-Veteran Harvick ergriff diese Gelegenheit zum Führungswechsel und setzte sich deutlich von seinem jüngeren Konkurrenten ab. Während der Stewart-Haas-Pilot entspannt dem Stage-Sieg entgegenfuhr, musste Larson gar noch mit Truex um Rang zwei kämpfen. Am Ende verteidigte der Genassi-Pilot, seine Position aber gegen den Gibbs-Toyota.
Keselwoski zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Auch nach der Stage-Pause vor dem letzten Rennabschnitt führte weiterhin Harvick vor Larson. Der Chevrolet-Pilot erwischte zusammen mit dem Gibbs-Duo den besseren Restart. Busch und Truex duellierte sich in der Folge um den zweiten Rang. Nach den Greenflagstopps in Runde 220, sorgte Busch mit einem Reifenschaden für die erste richtige Gelbphase. Larson setzte sich in der Folge in der Box gegen seine Konkurrenten durch, fiel aber wegen einer Speeding-Strafe zurück.
Nach dem von Keselwoski bis zu diesem Zeitpunkt wenig zusehen war, tauchte der Penske-Pilot zusammen mit seinen Teamkollegen in der Spitzengruppe in Erscheinung. Zunächst überraschte Blaney Harvick und übernahm die Führung. Später ging dann Keselowski an dem Meister von 2014 vorbei.
.@RyanPreece_ slams into @bjmcleod78 exiting pit road. #FOHQT500 pic.twitter.com/filP5Naxut
— NASCAR (@NASCAR) February 24, 2019
Im Verlauf der letzten Stage hielt das Rennen ein Déjà-vu für die Fans parat. Wie in Daytona kam es auch in Atlanta zu einer Kollision in der Box. Dieses Mal waren es B.J. McLeod und Ryan Preece die kollidierten. Nach 289 Runden lag Keselowski auf Rang 2 hinter seinem Teamkollegen Joey Logano. Wenige später führte der Ford-Pilot, während sein Teamkollege Logano wegen eines lockeren Rades an die Box musste. In den letzten fünf Runden setzte Truex noch einmal zum Angriff an, Keselowski gelang es aber seine Führung zu behaupten und das Rennen zu gewinnen. Hinter Truex kam Kurt Busch als Dritter ins Ziel.
NASCAR-Geschichte zur Versteigerung
Die in Lexington ansässige Firma JKS Inc., die eben so wie das Winston Cup Museum in Winston-Salem im Besitz von Will Spencer ist, wird am 20. März einige Stücke aus der langen Geschichte der NASCAR zu Versteigerung anbieten.
Spencer sagte in einer Erklärung, dass die Auktion zum Teil dazu diene „um Platz für unser weiteres Wachstum und unsere Aktivitäten zu schaffen.“ „Die Zusammenarbeit mit einigen legendären Rennteams hat diese Auktion wirklich zu einem einzigartigen Ereignis gemacht.“ Zur Versteigerung stehen neben einigen NASCARS, auch Fahrzeuge aus TV-Werbungen, Showcars, Lastwagen und vieles mehr.
Zu den bemerkenswertesten NASCAR-Fahrzeugen, die zur Versteigerung kommen, gehören: das Mountain-Dew-Auto, das Dale Earnhardt Jr. für seinen „duck call“-Werbespot benutzte; das Auto mit der Startnummer 31, das Jeff Burton beim Daytona 500 2006 auf die Pole fuhr und ein Nationwide Series Car Of Tomorrow-Chassis von 2011 mit Chevrolet-Optik.
Vorschau Las Vegas
Nach dem am vergangen Wochenende erstmals das nur Regelpaket gegriffen hat, erleben wir in Las Vegas erneut eine Änderung. Wie letzte Woche an dieser Stelle erwähnt wurde, werden auf einigen Kursen zusätzlich noch sogenannte „aero ducts“ zum Einsatz kommen. Beim Oval in Las Vegas handelt es sich um eine dieser Strecken. Las Vegas wird also das erste Rennen sein, in dem das vollständige Regelpaket greift.
In Sachen Reifen hat Goodyear wieder neue Pneus dabei. Zwar handelt es sich auch bei der Strecke in der Spielerstadt um ein 1,5-Meilen-Oval, jedoch unterscheidet sich dies deutlich von der Strecke in Atlanta. Der Asphalt in Las Vegas ist nicht so rau wie der in Atlanta und entsprechend geringer ist die Reifenabnutzung. Zwar kennen die Teams die rechten Reifen aus der vergangenen Saison, dort kam dieser in Michigan und Texas zum Einsatz, aber in Las Vegas kam dieser noch nicht zum Einsatz. Völlig neu ist hingegen der Pneu auf der linken Seite. Dieser wurde bislang nur bei den Testfahrten in Las Vegas gefahren, soll aber laut Goodyear auf weiteren Strecken zur Verwendung kommen.
Doch was ist das Besondere an diese neuen Pneus? „Da sich die Streckenoberfläche in Las Vegas im Laufe der Jahre als eine mit minimalem Reifenverschleiß erwiesen hat, haben wir unsere Reifenempfehlung für die Rennen am Wochenende geändert“, erklärt Greg Stucker, Goodyears Motorsport-Direktor. „Übermäßige Hitze ist wirklich der Feind eines Rennreifens und der Leistung eines Reifens. Auf Oberflächen, die den Verschleiß nicht natürlich fördern, ist es wichtig, einen Reifen zu entwickeln, der diese Wärme aufnehmen und abführen kann, und diese rechte Seite verwendet eine Profilmischung, die dies ermöglicht.“
Zudem ist die Renndistanz beim ersten Las Vegas Gastspiel der NASCAR in dieser Saison um 100 Meilen kürzer als in Atlanta. 400,5 Meilen oder 267 Runden sind auf dem Las Vegas Motor Speedway zu fahren. Die ersten beiden Stages erstrecken sich dabei über 80 Runden, das letzte Rennsegment dauert 107 Runden. Im vergangenen Jahr setzte sich Kevin Harvick durch. Die meisten Siege hat nach wie vor Jimmie Johnson, gefolgt von Matt Kenseth. Harvick und Keselwoski (je 2 Siege), sind neben Johnson die einzige Piloten die mehrfach in Las Vegas gewonnen haben. Roush Fenway Racing ist mit sieben Siegen das beste Team und Ford mit zehn Triumphen der erfolgreichste Hersteller.
Bildmaterial: NASCAR
1 Kommentare
Und dass die Autos jetzt kaum schneller als Xfinity sind und das Regelpaket ein Scherz ist, wird nicht erwähnt bzw. analysiert? Sry, aber mich würde es wirklich mal interessieren, wie ihr das so einschätzt.
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