Die IMSA lieferte ein gutes Rennen in Long Beach ab. Erstaunlich war nur, wie ruhig das Rennen insgesamt war.
Das Acura Team Penske führte von der Pole Position mit Helio Castroneves in der Nr. 7, während der Nr. 5 Action Express Racing Cadillac DPi mit Joao Barbosa und Filipe Albuquerque am Start nach hinten durch gereicht wurde. Aber über 100 Minuten später sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Das Drama für das Auto Nr. 5 begann in der Eröffnungsrunde, als sich das Feld in Turn 1 stapelte. Barbosa fiel vom vierten auf den achten Platz, nachdem er das Chaos um ihn herum vermieden hatte. Nachdem Albuquerque im Auto installiert war, begann die Nr. 5, verlorenen Boden zurück zu bekommen. Doch dann gab es erneut Ärger, als ein schleichender Plaattfuss am rechten Vorderreifen einen frühen letzten Boxenstopp erforderte.
AXR blieb keine andere Wahl, als vorzeitig zu pitten, und machte den mutigen Call, Zeit zu sparen, indem man nicht mehr als den rechten Vorderreifen wechselte, was Albuquerque erlaubte, seine Rivalen zu überholen, als diese ein paar Runden später an die Box kamen.
Unter dem intensiven Druck von Castroneves‘ Teamkollege Ricky Taylor im Endspurt zur Zielflagge konnte Albuquerque den Cadillac gerade so vorne halten. Die abgenutzten Reifen des Cadillac erlaubten es dem Acura im Zentimeterabstand unter dem Heckflügel zu kleben. Der Verkehr in der letzten Runde besiegelte den beeindruckenden Tag für das Team Nr. 5.
Die eigentlich favorisierten Mazda hatten dagegen einen zähen Tag. Die #55 musste mit kleinen technischen Problemen zwischendurch an die Box, die #77 hatte nie den Speed, um beide Acura und der Action Express zu gefährden. Am Ende blieb ein vierten Platz.
Richtig schlecht lief es für die Whelen Mannschaft in der #31. Zunächst kämpfte man um die Führung und hatte auch gute Chancen auf den Gesamtsieg. Doch dann versammelte man den Boxenstopp, weil der vordere rechte Reifen nicht festgezogen wurde und sich selbstständig machte. Zwar blieb man erstaunlicherweise in der Führungsrunde, aber mit dem Sieg hatte man dann nichts zu tun.
GTLM war eine Sache der Porsche. Beide Porsche standen am Start in der ersten Reihe und führten das Feld durch die Startphase. Der 66er Ford GT drohte die Porsche-Party zu verderben, da Sebastien Bourdais den obligatorischen Stopp deutlich früher erledigte. Dirk Muller übernahm die Spitze, nachdem der Rest der GTLM-Klasse angehalten hatte.
Es kam zu einem Dreikampf an der Spitze, den Earl Bamber geschickt nutzte um die Führung zu übernehmen. Allerdings bekam er dabei auch einen Schlag auf den Diffusor der #912 aus, der bis zum Ende baumelte und flatterte. Bamber erzählte später, dass der schlagende Diffusor für ernste Probleme sorgte, weil er auch den Auspuff beschädigte. Aber Bamber rettete den angeschlagenen Porsche auf Platz Eins ins Ziel.
Hinter Bamber schien der Ford #66 die zweite Position sicher zu haben, obwohl hinter ihm beide Corvette klebten. Müller im Ford könnte die Corvette in Schach halten, aber dann kam die letzte Runde und es rächte sich die Tatsache, dass der Ford halt etwas früher gestoppt hatte. In Turn 8, rund 1 Kilometer vor dem Ziel, ging Muller der Sprit aus. Magnussen, der im Diffusor des Ford hing, schob den Ford dann, wie er nach dem Rennen zugab, einfach beiseite. Er befürchtete, dass es sonst zu einer Kettenreaktion mit seinem Teamkollegen gekommen wäre. Der Ford schlug erstaunlich heftig mit dem Heck in die nahe Mauer ein, Muller blieb aber unverletzt.
Weiter geht es mit der IMSA am dritten Mai in Mid-Ohio, wo auch wieder alle Klassen am Start sein werden.
Bilder: Courtesy of IMSA