Lange hat es gedauert, doch am Richmond Raceway war es endlich soweit Martin Truex Jr. hat zum ersten Mal in seiner Karriere ein Short-Track-Rennen gewonnen.
Schon oft war Martin Truex Jr. knapp gescheitert, obwohl er das beste Auto hatte. Es schien als würde ein Fluch auf den Short-Track-Rennen des Gibbs-Piloten liegen, doch seit dem vergangenen Wochenende ist dieser gebrochen. Im 81. Start auf einem Short-Track sicherte sich Truex erstmals den begehrten Platz in der Victory Lane. Am Ende setzte sich der Meister von 2017 mit grade einmal 0,178 Sekunden gegen Joey Logano durch. Aber auch Kevin Harvick und Clint Bowyer lagen innerhalb einer halben Sekunde hinter dem Gibbs-Toyota.
Stage 1: Kyle Busch vorne
Mit dem Sieg von Truex hält zudem auch die Serie an, das in dieser Saison bislang nur Piloten aus den Teams von Joe Gibbs und Roger Penske in der Victory Lane standen. Eine andere Serie ist jedoch am Wochenende gerissen. In den acht Saisonrennen vor Richmond gab es acht unterschiedliche Pole-Sitter. Im Qualifying setzte sich jedoch Harvick durch und sicherte sich seine zweite Pole in dieser Saison. Die Spitzenposition sollte der Ford-Pilot jedoch nur bis zur angekündigten Competition-Caution innehaben.
An der Box war es einmal mehr die Mannschaft von Kyle Busch, die am schnellsten arbeitet und so übernahm dieser die Führung. Diese gab der Gibbs-Pilot bis zum Ende der Stage nicht mehr ab und setzt sich dabei gegen Logano und Truex durch.
Stage 2: Larson Crash und Strafe für Busch
Zu Beginn des zweiten Rennsegments sieht es zunächst danach aus, als würde es auch in Richmond wieder zu einem dominanten Rennen von Kyle Busch kommen. Dies änderte sich mit dem Unfall von Kyle Larson, der nach einer Berührung mit Daniel Henric einen Reifenschaden erlitt und sich drehte. Busch war beim Verlassen seiner Box zu schnell und fiel folglich ans Ende der Führungsrunde zurück. Doch Busch wäre nicht Busch, wenn er sich nicht schnell wieder Nachen vorne gekämpft hätte.
Die Spitzenposition übernahm derweil Teamkollege Truex. Auf dem Weg zum Stage-Sieg wurde der 38-jährige allerdings wenige Runden vor Stage-Ende, noch von Logano abgefangen.
Stage 3: Happy End für Truex
Logano führte das Feld auch ins letzte Renndrittel, Truex blieb dem Penske-Mustang jedoch dicht auf den Fersen. Busch lag nach seiner Strafe inzwischen schon wieder in den Top-10. 150 Runden vor Schluss gab es dann erneut eine Caution, aufgrund eines Reifenschadens von Michael McDowell. Truex nutze die Gelegenheit um sich wieder in Führung zu setzten, während Logano, noch hinter seinen Teamkollegen Brad Keselowski zurückfiel. Busch lag inzwischen wieder unter den Top 5.
Kurzzeitig übernahm auch Keselwoski die Führung, jedoch nur für wenige Runden. Auch nach den einzigen Greenflag-Stops war es die #19, die in Führung lag. Doch durch war Truex noch lange nicht, auch Bowyer versuchte noch einmal, Truex gefährlich zu werden. Letztlich kam der Stewart-Haas-Pilot aber nicht vorbei und wurde von Logano gestellt. Zehn Runden vor Schluss ging Logano dann an Bowyer vorbei, schaffte es aber nicht mehr, Truex zu überholen. Für den Meister von 2017 ist dies der erste Sieg für Joe Gibbs und sein erster Sieg auf einem Short-Track.
Vorschau Talladega
Am Wochenende heißt es stark bleiben, denn das erste von zwei rennfreien Wochenenden steht an. Traditionell gibt NASCAR den Piloten an Ostern frei, um die Feiertage mit der Familie zu verbringen. Eine Chance die Jimmie Johnson genutzt hat, um erfolgreich am Boston Marathon teilzunehmen. Weiter geht es also in der nächsten Woche am Talladega Superspeedway. In den vergangenen Jahren bedeutet dies auch immer den Einsatz der Restrictor Plates. Doch mit dem neuen Aeropaket sind diese bekanntlich Geschichte. Stattdessen wird die Motorleistung mithilfe der taperd spacers auf die gewünschten 550 PS gedrosselt. Zusätzlich kommen in Talladega auch die optionalen Luftkanäle zum Einsatz.
Talladega ist ohnehin schon eine Strecke, deren Rennausgang immer schwer vorherzusagen ist, da man jederzeit mit einem “Big One“ rechnen muss, da das 2,6-Meilen-Oval bekannt ist für Pack-Racing. Doch mit dem neuen Regelpaket fällt eine Prognose noch schwerer, da nicht klar ist, wie sich die Änderungen auf das Racing auswirken werden. Nimmt man die bisherigen Renen als Referenz, so dürfte es ein spannendes Rennen werden. Allerdings unterscheidet sich Talladega als Superspeedway in vielerlei Hinsicht von den bisherigen Strecken und in Daytona kam bekanntlich noch das 2018er Regelwerk zum Einsatz.
Blickt man auf die vergangenen Sieger und berücksichtigt den bisherigen Saisonverlauf, liegt die Favoritenrolle schnell bei Penske. Zum einen stellt man mit Keselwoski den Piloten, der von den noch aktiven, mit drei Siegen die meisten Siege im Frühjahrsrennen aufweist. Zum anderen hat man mit Joey Logano den Vorjahressieger und zwei der letzten drei Frühjahrsrennen gewonnen. Beim Herbstrennen sieht die Statistik noch besser aus, dies gewann das Team zwischen 2014 und 2018 viermal, lediglich in der vergangenen Saison spielte Aric Almirola nicht mit und gewann.
Bei den Teams liegt Hendrick Motorsports in Front, sieben Mal stand das Team in der Victory Lane. Richard Childress Racing kommt auf vier Siege. Joe Gibbs Racing, Roush Fenway Racing und Penske jeweils auf drei.
Der erfolgreichste Hersteller ist Chevrolet mit 19 Siegen, gefolgt von Ford mit 13. Toyota gewann bislang zwei Rennen. Dennoch sollte man die Gibbs-Mannschaft und insbesondere Kyle Busch hier nicht unterschätzen. Oder sehen wir vielleicht mal ein anderes Team in der Victroy Lane? Gut möglich.
Die Renndistanz bei Geico 500 beträgt 500,08 Meilen, was 188 Runden entspricht. Die Stages teilen sich dabei wie in der Vergangenheit wie folgt auf: 55/55/78.
Bilder: NASCAR