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Formel Eins: Vorschau GP von Aserbaidschan 2019

von DonDahlmann
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Bisher boten alle Rennen in Baku jede Menge Abwechslung. Das könnte auch dieses Mal wieder so sein.

Drei Rennen sind rum, 18 Rennen stehen noch aus. Aber Druck auf Ferrari könnte kaum größer sein. Denn eigentlich hätte man von den drei Rennen mindestens eines gewinnen müssen, aber hielt die Technik nicht durch und der Nummer Eins Pilot machte Fehler. Bei den beiden anderen Rennen war man schlicht chancenlos. Es fehlt Ferrari am Ende zwar nicht viel, aber genug, um nicht weit genug von der Spitze weg zu sein. Der Rückstand in der WM ist schon beträchtlich. 57 Punkte sind es in der Konstruktuers-WM, 31 Punkte sind es für Vettel in der Fahrer-WM. Erstaunlicherweise liegt Vettel damit sogar noch hinter Verstappen in der WM. Es gibt also was zu tun.

Baku sollte dem Ferrari liegen, der bisher vor allem mit einem guten Topspeed aufwarten konnte. Die 2,2 Kilometer lange Gerade mit der sehr langen DRS-Zone dürfte den Italienern liegen, die zudem mit den ersten Updates von den Wintertests nach Baku kommen. Die ersten Tweaks betreffen logischerweise die Aerodynamik und sollen vor allem das Problem mit den mittelschnellen Kurven beheben. Dort holt Mercedes offenbar die meiste Zeit, vor allem im Renntrimm.

Interessant wird es zu sehen sein, wie der Ferrari und der Mercedes auf einem Kurs unterwegs sein werden, der neben den langen Geraden vor allem über 90-Grad Kurven verfügt. Das ist in dieser Saison dann der erste Track, der über solche Kurven verfügt und man wird sehen, welches Chassis damit am Besten klar kommt. Das könnte dann schon einen Eindruck für Monaco und Kanada vermitteln. So denn die Updates in Spanien moderat ausfallen sollten.

Auffällig war in den letzten Jahren auch, dass Red Bull der Kurs in Baku immer gut lag. Im letzten Jahr wäre ein Doppelsieg drin gewesen, wenn man sich gegenseitig von der Strecke geschoben hätte. Der Red Bull des Jahres 2019 ist allerdings offenbar ein zickiger Geselle, was die Abstimmung angeht. Pierre Gasly kommt damit nicht klar, das Talent von Verstappen ist groß genug, dass er um die Probleme herum fahren kann. Im Rennen geht der Red Bull allerdings immer besser, als in der Quali, weswegen man das Team in Baku nicht unterschätzen sollte.

Die größte Schlacht dürfte in Baku allerdings im Mittelfeld ausgetragen werden. Die Abstände dort sind eng und im Grunde gehören alle Teams, bis auf Williams, zu den Anwärtern auf die letzten Punkte. Wer da die Nase vorne hat? Ich tippe, dass die McLaren in Baku gut aussehen werden. Alfa war bisher auf allen Strecken stark, daher kann man vermuten, dass Räikkönen erneut in den Punkten landen wird. Force India zeigte in China eine aufsteigende Form, Toro Rosso sammelte bisher auch schon Punkte.

Strategie:
Es gibt mal wieder C2, C3 und C4. Daran kann man sich dieses Jahr gewöhnen. Allerdings ist das mit der Strategie in Baku so eine Sache. Die Wahrscheinlichkeit für eine FCY oder ein SC liegt bei 100 Prozent, ausgehend von den bisherigen Rennen. Das bedeutet, dass sich, je nach Rennverlauf, mehrere Möglichkeiten für Under- oder Overcuts entwicklen könnten. Für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass es keine Unterbrechung geben wird, deutet sich ein Rennen mit nur einem Stopp an. Interessant ist, dass Ferrari einen Satz weniger der C4 geordert hat. Damit legt man sich auf die C3 fest, während die Mercedes, je nach Rennverlauf etwas mehr Möglichkeiten haben. Renault wiederum scheint eher mit einer Zwei-Stopp-Strategie zu flirten. Anders lassen sich die zehn Sätze C4 nicht erklären.

Aber die Reifenwahl zeigt auch, dass offenbar niemand wirklich mit einem störungsfreien Rennen rechnet. Fast alle Teams haben nur einen oder zwei Sätze der C2 eingetragen. Damit lässt man sich zwar die Option eines langen Mittelstints offen, aber realistisch ist es nicht, dass man damit durch kommt. Vor allem nicht im Mittelfeld, wo der Undercut eine wichtige Strategie ist.

Bilder: Pirelli, Daimler, Ferrari, McLaren

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