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Formel 2: Vorschau Aserbaidschan 2019

von Florian Niedermair
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Eine Runde auf der Highspeed-Strecke von Baku ist nichts für schwache Nerven. Erst recht nicht wenn sich dabei zwanzig junge Nachwuchstalente in die Quere kommen. Die zweite Runde der Formel 2 klingt nach einem Versprechen für spektakuläre Rennen.

Seitdem die Königsklasse 2016 in Baku zum ersten Mal an den Start ging, war immer auch die Formel 2 mit von der Partie. So auch diese Saison. In den letzten Jahren sorgten die Rennen auf dem 6-Kilometer langen Baku City Circuit für viele verformte Leitplanken und zerstörte Dallaras. Die Kombination von engen Straßenschluchten und überholfreudigen Nachwuchsfahrern verspricht auch dieses Jahr wieder zwei ereignisreiche Rennen am Kaspischen Meer.

DAMS gegen UNI Virtuosi

Mit Nicholas Latifi und Luca Ghiotto als Führende in der Fahrerwertung nach dem Auftaktwochenende in Bahrain hatten wohl nur wenige gerechnet. Im Trio mit Sergio Sette Camara, der auf Rang 3 in der Meisterschaft liegt, fuhren sie sich alle Podestplätze untereinander aus. Man kann darauf gespannt sein, ob es mit UNI-Virtuosi und DAMS an diesem Wochenende wieder dieselben zwei Teams sind, die den Takt angeben.

Luca Ghiotto hat bisher wenig gute Erfahrungen mit dem Straßenkurs in Aserbaidschan gemacht. Bei sechs bisherigen Starts in Baku konnte er lediglich vier magere Punkte einfahren. Zudem machte er letztes Jahr im Feature-Rennen bereits in der Startphase Bekanntschaft mit der Mauer.

Nicholas Latifi hingegen reist mit guten Erinnerungen nach Vorderasien. Er stand in Baku nämlich schon dreimal auf dem Podest. Im letzten Jahr profitierte er dabei von einer Disqualifikation von Sergio Sette Camara, dem sein 2.Platz im Sprintrennen aberkannt wurde, weil ihm auf der Auslaufrunde der Sprit ausging. Aber auch Sette Camara hat bewiesen, dass ihm der Straßenkurs durchaus liegt.

Noch etwas zu beweisen hat allerdings der Rookie Mahaveer Raghunathan. Nämlich, ob er überhaupt der Herausforderung Formel 2 gewachsen ist. Der 20-jährige Inder mit niederländischer Rennlizenz hinterließ beim Saisonauftakt keinen besonders guten Eindruck. Raghunathan, der während dem gesamten Wochenende und in den Tests der klar langsamste Fahrer im Feld war, übersah am Ende des Sprintrennens die karierte Flagge und fuhr noch eine zusätzliche Runde in Renngeschwindigkeit. Dafür bekam er eine Startplatzstrafe von 10 Positionen für das erste Rennen in Baku aufgebrummt. Im selben Rennen war er bereits am Start stehen geblieben. Außerdem hatte er schon während dem Qualifying einen sehr merkwürdigen Ausflug ins Kies. In Kurve 3, die eigentlich nur ein Vollgas-Knick ist, fuhr er ohne erkennbaren Grund geradeaus in die Auslaufzone. Die Straßen von Baku werden ein weiterer Reifetest für den MP-Motorsport-Piloten.

Ein weiterer Diskussionspunkt in der Pause seit den letzten Rennen war ART-Pilot Nikita Mazepin. Beziehungsweise genauer gesagt sein Vater, Milliardär Dmitry Mazepin. Der Russe soll Interesse an einer Übernahme des Formel-1-Rennstalls von Williams haben. Die Berichte wurden allerdings von seiner Seite dementiert.

Damit Nikita Mazepin überhaupt eine Startberechtigung für die Formel 1 erhalten sollte, müsste dieser noch die 40 Punkte im Superlizenz-System sammeln. Durch seinen Vize-Titel in der GP3-Serie 2018 und dem 10.Platz in der Formel-3-EM im Jahr hat er bisher 21 davon gesammelt. Er müsste also die Formel 2-Saison mindestens auf dem fünften Platz beenden um genügend Superlizenz-Punkte zu haben.

Wird es wieder chaotisch?

Im letzten Jahr feierte Alexander Albon am Baku City Circuit seine erste Pole Position und seinen ersten Sieg im Feature-Rennen. Begünstigt wurde sein Erfolg durch ein etwas zu optimistisches Bremsmanöver von Nyck De Vries gegen den Führenden George Russell bei einem Restart, welches beide Fahrer in die Auslaufzone beförderte. Russell konnte sich immerhin noch mit dem Sieg im Sprintrennen trösten. Der am besten platzierte Fahrer im Hauptrennen, welcher auch dieses Jahr an den Start gehen wird, war Jack Aitken auf dem  zweiten Rang. Im Sonntagsrennen belegte De Vries den zweiten Platz.

Für die Hälfte des Feldes (10 von 20 Piloten) ist es das erste Antreten in einem Rennen auf dem Stadtkurs von Baku. Die Strecke ist wohl fahrerisch eine der anspruchsvolleren im Kalender. Das gilt aber nicht für die Reifen. Der Kurs hat nämlich einen sehr geringen Verschleiß, deshalb werden die Pneus wohl eine geringe Rolle in der Dynamik der Rennen spielen. Verwendet werden die Medium- und Supersoft-Reifen. Verfolgen kann man die Formel 2 wiederum mit den Highlights auf RTL oder in voller Länge im kostenpflichtigen Streaming-Angebot der Formel 1.

Startzeiten Aserbaidschan

Training: Freitag, 11 Uhr (Ortszeit)/ 9 Uhr (MEZ)

Qualifying: Freitag, 15 Uhr/13 Uhr

Hauptrennen: Samstag, 12 Uhr/10 Uhr

Sprintrennen: Sonntag, 13.10 Uhr/11.10 Uhr

 

Bilder: Formel 2

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