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Formula E: Paris EPrix 2019

von Jonas Brinkmann
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Im ersten echten Regenrennen der Formel E Geschichte, setzte sich Robin Frijns vor den zwei Deutschen Andre Lotterer und Daniel Abt durch.

In der bisherigen FE Saison gab es ja durchaus schon einige äußerst spektakuläre Rennen. Der Paris EPrix knüpft nahtlos an die teils völlig skurrilen und unvorhersehbaren Veranstaltungen an. Die letzten vier Rennen wurden allesamt mit einer roten Flagge aufgrund von Unfällen unterbrochen. Unvorhersehbarkeit (8 Sieger aus 7 Teams in 8 Rennen) ist zwar schön und die engen Meisterschaften sind extrem spannend, nur scheint es teilweise etwas aus dem Ruder zu geraten. Die Serie entwickelt sich immer mehr zur Lotterie.

In Paris ging das Chaos wenige Stunden vor dem Rennen los. Pascal Wehrlein hatte sich seine zweite Pole Position der Saison gesichert. Das zuletzt schwächelnde Mahindra Team hatte sich mit Platz 1 und Platz 6 (d’Ambrosio) in eine gute Ausgangslage gebracht, um endlich mal wieder viele WM-Punkte einzusammeln. Leider wurde bei beiden Autos ein zu geringer Reifendruck festgestellt, weshalb beide vom Qualifying disqualifiziert wurden und aus der letzten Startreihe starten mussten. Die beiden Nissan Piloten Oliver Rowland und Sebastian Buemi erbten somit die erste Startreihe. Wie schon oft in dieser Saison war Nissan sehr schnell auf eine Runde. Robin Frijns, Felipe Massa und Maxi Günther, der erneut eine gute Leistung zeigte, folgten auf den Plätzen 3 bis 5.

Der Start wurde recht spontan hinter dem Safety Car vorgenommen. Das lag daran, dass die Strecke auf der linken Seite der Start-/Ziel-Geraden wohl etwas feucht war. So kam es zu keinen Positionsveränderungen zu Rennbeginn. Die Action sollte aber nicht lange auf sich warten lassen. Ausgerechnet der Führende Oliver Rowland verbremste sich nach zwei Minuten und schlug in die Mauer ein. Ohne Frontpartie des Autos und auf dem letzten Platz konnte er das Rennen fortsetzen. Robin Frijns machte in der Anfangsphase ordentlich Druck auf Buemi, kam aber zunächst trotz Attack Mode nicht vorbei. Andre Lotterer dagegen schnappte sich erst Maxi Günther und wenig später auch Massa auf Platz 3. Daniel Abt tat es seinem Landsmann gleich und überholte ebenfalls beide Fahrer. Nach einer knappen Viertelstunde trat bei Sebastian Buemi ein Problem auf und er musste einen Boxenstopp einlegen. So fanden sich beide Nissan Piloten trotz bester Ausgangssituation am Ende des Feldes wieder.

30 Minuten vor dem Ende setzte ein Platzregen ein und wenig später hagelte es sogar. Die Gen2 Formel E Wagen sind schon im Trockenen schwer zu kontrollieren. Im Regen auf nasser Strecke schlitterten die Autos beinahe wie auf Eis herum. Es war kaum Grip zu finden und Lotterer berichtete nach dem Rennen sogar von durchdrehenden Rädern auf den Geraden… Infolge der Bedingungen entschied sich die Rennleitung dafür eine Full Course Yellow, quasi das virtuelle Safety Car, auszurufen. Der starke Regen war nach ein paar Minuten auch vorübergezogen, die Strecke jedoch immer noch sehr nass. Mit 23 Minuten Restzeit wurde die Full Course Yellow wieder aufgehoben und das Rennen erneut freigegeben. Es dauerte nicht lange bis zum nächsten Zwischenfall. Erst crashte Dillmann raus und musste aufgeben. Dann kollidierten in der gleichen Kurve zunächst d’Ambrosio mit Sam Bird und ein paar Sekunden später Oliver Rowland mit Alexander Sims. Dieser Zwischenfall hatte die nächste FCY zur Folge.

Auch als das Rennen zum zweiten Mal freigegeben wurde, hörten die Zwischenfälle nicht auf. Innerhalb von zwei Kurven verloren beide Venturi Piloten die Kontrolle über ihre Boliden. Zunächst drehte sich Masse und dann verbremste sich Mortara und krachte in die Mauer. Der Schweizer war es auch der nur wenige Minuten später eine Kollision mit Alex Lynn verursachte, woraufhin beide Fahrer ausschieden. Die Rennleitung entschied sich zunächst für die dritte FCY, schickte nach ein paar Minuten aber das Safety Car auf die Strecke, was das Feld wieder zusammenschob. Es dauerte aber relativ lange den Jaguar von Lynn abzutransportieren. Zwei Minuten vor Ende wurde die grüne Flagge geschwenkt. Diesmal war es Jerome d’Ambrosio, der vom letzten Startplatz aus auf den siebten Rang gefahren war, der sein Auto nicht unter Kontrolle brachte und in die Mauer krachte. Lopez, ebenfalls von ganz hinten gestartet, fuhr dem Mahindra hinten drauf. Der Unfall führte zur letzten FCY des Rennens. Der EPrix wurde zwar für die letzten drei Kurven nochmal freigegeben, aber an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr.

Nach dem Einsetzen des Regens gab es kaum zwei Minuten am Stück ohne Zwischenfall. Nach jeder Gelbphase dauerte es nur wenige Augenblicke bis zur nächsten Kollision. Von Racing lässt sich da kaum sprechen. Robin Frijns wird es egal sein. Der feierte seinen Premierensieg in der Formel E. Virgin ist damit das erste Team, was zwei Rennen in dieser Saison gewinnen konnte. Diese Serie ist zwar gerissen, aber der Niederländer war trotzdem der achte Sieger im achten EPrix dieser Saison. Ein erneut überzeugender Andre Lotterer und Daniel Abt komplettierten das Podest. Di Grassi rundete das gute Teamergebnis für Audi auf dem vierten Rang ab. Maxi Günther profitierte im eigentlich unterlegenen Dragon von den enorm vielen Zwischenfällen und sicherte sich in diesem chaotischen Rennen einen bockstarken fünften Platz.

Die Meisterschaft führt der Paris Sieger Frijns (81) vor Lotterer (80) sowie di Grassi und da Costa (je 70) an. In der Teamwertung können sich DS Techeetah (142), Virgin (135) sowie Audi (129) etwas von der Konkurrenz (P4 Mahindra: 103) absetzen. Der nächste EPrix findet am 11.05. in Monaco statt.

(Bilder: Formula E Media)

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