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Formel 2 – Vorschau Spanien

von Florian Niedermair
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Nach den Wüstenrennen im Persischen Golf und dem Demolition Derby am Kaspischen Meer kommt die Formel 2 dort an, wo sie für den Großteil der Saison auch bleiben wird: In Europa.

Der Circuit de Barcelona-Catalunya gilt als eine nicht sonderlich überholfreundliche Strecke. Für die Formel 2 kann sich das aber positiv auswirken, weil Kämpfe so vermehrt auf der Bremse entschieden werden und seltener jemand einfach mit DRS und Windschatten auf der Geraden vorbeiziehen kann. Eine gute Startposition ist deshalb wichtiger als an den beiden bisherigen Wochenenden.

 

Jack Aitken: Eintagsfliege oder Titelanwärter?

Zweifelsohne war Jack Aitken der Mann des Wochenendes in Baku. Mit solidem Rennspeed, einer fehlerlosen Fahrleistung und dem Quäntchen Glück, das man wohl immer braucht um in der aserbaidschanischen Hauptstadt zu siegen, holte er sich 35 Punkte und seinen zweiten F2-Rennsieg. Sein erster kam vor ziemlich genau einem Jahr ausgerechnet in Barcelona. Mit diesem Erfolg im Hinterkopf und den Baku-Trophäen im Rucksack wird er voller Selbstvertrauen in das Wochenende gehen. Ob das allerdings genügt ist fraglich: Bei den Barcelona-Tests war Campos Racing meist im hinteren Mittelfeld anzutreffen, also eben da wo das Team schon seit Jahren unterwegs ist.

Der zweite große Sieger von Aserbaidschan ist Nicholas Latifi, der die Missgeschicke der Konkurrenz (allen voran Luca Ghiotto) kompromisslos ausnützte und bereits fast ein Feature-Rennen Vorsprung hat. Wenig erinnert momentan an den Latifi, der im gesamten letzten Jahr nur 91 Punkte sammelte. Wenn dieses Wochenende so erfolgreich verläuft, wie die beiden bisherigen Runden, kann er diese Punktemarke schon nach einem Viertel der Saison übertreffen. Trotzdem sollte man die momentane Punktesituation nicht überbewerten. Zum Vergleich: 2018 führte zum selben Zeitpunkt Lando Norris die Meisterschaft an. Der spätere Champion George Russell folgte mit 28 Punkten Rückstand.

 

De Vries unter Druck

Wenn man die letzten Barcelona-Rennen betrachtet führt kein Weg an ART vorbei. Drei der letzten vier Rennen auf dem Rundkurs in Montmelo gingen an den französischen Rennstall. Das Team wartet in dieser Saison allerdings noch auf einen Sieg. Nikita Mazepin blieb bisher noch glanzlos und hat nur vier Punkte auf seinem Konto stehen. Ein Erfolg von Nyck De Vries wäre hingegen keine Überraschung. Und diesen Erfolg könnte der Niederländer auch gut gebrauchen. Denn wie während des WEC-Wochenendes in Spa bekannt wurde, ist er nicht mehr bei McLaren als Simulatorfahrer unter Vertrag. Die Zusammenarbeit mit dem F1-Rennstall ist schon vor Beginn der Saison stillschweigend beendet worden. Für die F1-Ambitionen des 24-Jährigen, der neben der F2 noch für das Racing Team Nederland in der LMP2-Kategorie der WEC an den Start geht, ist das natürlich ein herber Rückschlag.

Wer mit ART übrigens in Barcelona auch schon erfolgreich war, ist Nobuharu Matsushita. Der Japaner gehörte nach dem Baku-Wochenende zu einem der vielen Enttäuschten. Trotz P1 im Qualifying holte er in den beiden Läufen keinen einzigen Zähler. Aber der Carlin-Pilot hat gezeigt, dass mit ihm nach seiner Rückkehr wieder voll zu rechnen ist.

Auch Tatiana Calderon erwischte in Aserbaidschan ein rabenschwarzes Wochenende. In Rennen 1 musste sie den Wagen mit technischen Problemen abstellen, im zweiten Lauf verursachte sie dann auch noch in der ersten Runde eine Kollision, die für sie ein Nachspiel hat. Im Feature-Rennen von Barcelona wird sie drei Plätze zurückgereiht.

Was Calderon und den anderen Aufsteigern aus der GP3 entgegen kommen könnte ist, dass sie die Strecke bereits aus früheren Besuchen kennen, was in Bahrain und Baku nicht der Fall war.

 

Neue Reifen für 2020

Nachdem in Baku aufgrund der Streckencharakteristik die Reifen eine weniger bedeutsame Rolle einnahmen, ist für Barcelona wieder mit mehr Reifenverschleiß zu rechnen. Am Wochenende kommen die Softs und die harten Reifen zum Einsatz

Bedeutende Neuigkeiten bezüglich der Reifen wurden am Donnerstag in Mugello verkündet: Die Pirelli-Reifen von 2016 haben nämlich nach dieser Saison auch für die Formel 2 endgültig ausgedient. Die Serie fährt stattdessen 2020 mit 18-Zoll breiten Reifen. Der Grund für diese Neuerung: Ab 2021 soll die Formel 1 auf den breiteren 18-Zollern unterwegs sein und Pirelli will in der F2 Erfahrung mit den Pneus sammeln, bevor sie in der Königsklasse eingesetzt werden sollen.

Startzeiten Spanien:

Training: Freitag, 13 Uhr

Qualifying: Freitag, 16.55 Uhr

Hauptrennen: Samstag, 16.40 Uhr

Sprintrennen: Sonntag, 11.30 Uhr

Bilder: Formula 2

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