Home TourenwagenDTM DTM: Vorschau Zolder 2019 – Zurück zu den Anfängen

DTM: Vorschau Zolder 2019 – Zurück zu den Anfängen

von Max Albrecht
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Die DTM fährt erstmalig seit 2002 wieder Rennen in Zolder und folgt damit einer alten Tradition. Dank Regen könnte es sogar ein interessantes Wochenende werden.

DTM Zolder 2019, Geschwindigkeiten und Gänge Audi RS 5 DTM

Das erste Rennen der DTM-Geschichte fand 1984 in Zolder statt und auch in den Folgejahren fuhr man den Saisonauftakt auf der belgischen Strecke. Damals bot die Strecke viele gute Rennen, auch wenn die erste Kurve für viele bereits das Aus bedeutete. In der neuen DTM fuhr man dann erst 2002 wieder auf der Strecke und man erlebte ein verregnetes Wochenende. Im Hauptrennen konnten Laurent Aiello und Christian Abt einen Doppelsieg erzielen, aber unter solchen Bedingungen würde man heute wohl nicht mehr fahren. In den Jahren danach fuhr die DTM dann das Rennen in Belgien in Spa-Francorchamps und eine Rückkehr nach Zolder wurde nicht öffentlich diskutiert. Um den Circuit Zolder wurde es dann etwas ruhiger, doch 2007 konnte man die FIA GT und Champ Car World Series dort sehen. Leider blieb es bei einem einmaligen Auftritt der Champ Car World Series, da die Serie nach der 2007er Saison eingestellt wurde. Vier Jahre später kam dann auch die FIA WTCC nochmal nach Zolder und in den Folgejahren war man die Heimat für etliche SRO Serien.

Während die DTM-Fahrzeuge sich komplett verändert haben seit 2002, ist Zolder fast gleich geblieben und nur die Auslaufzonen wurden erweitert. Problematisch ist jedoch, dass es für die DTM-Prototypen nur wenig Überholmöglichkeiten gibt. Bekannt sein dürfte die Strecke vor allem durch die etlichen GT3-Rennen in den letzten Jahren und selbst hierbei gab es kaum Überholmanöver. Die Strecke ist vier Kilometer lang und besitzt 10 Kurven, die einigermaßen gleichmäßig verteilt sind. Der erste Sektor bietet drei schnelle Kurven, in denen ein Überholmanöver wohl nicht denkbar ist. Auch die Start-Ziel-Gerade dürfte neben der in Assen und Brands Hatch die kürzeste im aktuellen DTM Kalender sein. Mit einem guten Ausgang aus der Lucien Bianchibocht kann ein Überholmanöver in der Kleine Chicane möglich sein, aber es wäre wohl eher ein Gewaltmanöver. In den anschließenden Kurven 6-10 können die DTM nur hintereinander fahren und erst in der Jackie Ickxbocht vor Start-Ziel wäre vielleicht wieder ein Überholversuch möglich. Ohne Regen dürfte es am Wochenende jedoch auf Single-File-Racing hinauslaufen und es könnte einige Safety-Car-Phasen geben.

WRT Audi RS 5 DTM #27 (WRT Team Audi Sport)

Eine überraschende Neuerung gab die DTM gestern bekannt. Ab den Rennen in Zolder wird die Renndistanz wieder in Minuten bestimmt und die Rennen gehen wieder 55 Minuten + eine Runde. Bei einer Safety-Car-Phase kann das Rennen trotzdem noch um zwei weitere Runden verlängert werden. Grund ist der kürzere Nachlauf von Sat.1 und bereits in Hockenheim gingen die Rennen durch den Regen und die Safety-Car-Phasen länger als geplant. Ich finde die Regulierung schade, da 55 Minuten doch zumeist sehr kurz sind. Zudem zeugt es nicht unbedingt von Wertschätzung, wenn Sat.1 bereits nach dem ersten Rennwochenende wieder die Renndistanz verkürzen möchte.

Favorit für dieses Wochenende ist wieder René Rast, der bereits die Strecke aus seiner GT3 Zeit kennt. In Hockenheim war Rast schon wieder sehr dominant und ohne die technischen Probleme hätte er vielleicht sogar schon das erste Rennen gewonnen. Dabei zeigte er auch im Regen gute Leistung. Ein Heimspiel ist es für Robin Frijns, der nur 20 Minuten entfernt wohnt und bereits im GT3 in Zolder Rennen fuhr. In 2015 konnte er sogar zusammen mit Laurens Vanthoor dort gewinnen. Auch Nico Müller zählt wieder zum erweiterten Favoritenkreis, jedoch fuhr er noch nicht auf der Strecke. Nach den positiven Leistungen von Pietro Fittipaldi und Jonathan Aberdein sehe ich die beiden wieder mit Chancen auf Top 10 Ergebnisse.

Da die Strecke neu im Kalender ist, fällt es schwierig einen Favoriten bei BMW zu nennen. Aufgrund seines Sieges in Hockenheim gehört sicherlich Marco Wittmann wieder zum Favoritenkreis. Ansonsten konnten Philipp Eng und Sheldon van der Linde beim Saisonauftakt überzeugen.

(Photo by Hoch Zwei)

Bei R-Motorsport ist man noch immer begeistert über den Saisonauftakt, jedoch sagte Paul Di Resta , dass man wohl erst 2020 auf einem Niveau mit Audi und BMW ist. Momentan verliert man im Rennen noch 1 – 1,2 Sekunden pro Runde. Wesentlicher Faktor ist dabei wohl der Motor, der noch nicht ganz konkurrenzfähig ist. Daher dürfte man wieder auf Regen am Wochenende hoffen, denn dort hätte Di Resta dann auch eine Chance auf die Top 5. Ansonsten wird man sich wohl wieder bemühen mindestens ein Fahrzeug in die Top 10 zu bekommen.

Als Rahmenrennen gibt es die W Series, den Porsche Carrera Cup Benelux sowie die Belcar Endurance Championship. Die Rennen der DTM finden wieder am Samstag und Sonntag um 13:30 Uhr statt und die genauen Zeiten für Trainings, Qualifyings sowie Rahmenrennen gibt es in unseren TV Terminen.

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