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W Series: Bericht Zolder 2019

von Florian Niedermair
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Beitske Visser besiegt Jamie Chadwick in Zolder. Die Top-4 von Hockenheim sind auch in Belgien ganz vorne.

Schon im Training zeigte sich, dass Chadwick in Zolder nicht so einfach davon fahren würde wie zuletzt in Hockenheim. Beitske Visser lag schon im ersten Training auf Platz 1 mit drei Zehntel Vorsprung vor der Britin. Nicht am Start war in Zolder die Finnen Emma Kimiläinen, die in Hockenheim ersten Runde abgeräumt wurde. Bei ihr hatte sich nach dem Crash offenbar eine alte Verletzung zurückgemeldet. Sie wurde ersetzt durch Reservistin Vivien Keszthelyi. Keszthelyi ist bekannt aus dem Audi Sport Seyffarth Cup, wo sie 2018 den zweiten Platz belegt hat. Eine Wild Card für Zolder bekam die Lokalmatadorin Sarah Bovy, die in den letzten Jahren bei diversen Langstrecken-Events an den Start ging.

Im Qualifying sah es auch lange danach aus, als ob Beitske Visser den ersten Startplatz holen würde. Doch ihr etwas anderer Zugang, schon früh rauszufahren und ihre schnellsten Runden ein paar Minuten vor dem Ende zu setzen, ging nicht auf. Denn auf ihrer letzten Runde fuhr Chadwick dann doch noch um eine Zehntel schneller. Platz 3 ging an Alice Powell. Dahinter folgten Marta Garcia, Sarah Moore und Fabienne Wohlwend.

 

Das Rennen

Vor dem Start gab es schon eine Menge Konfusion. Die obligatorische grüne Flagge am Ende des Feldes wurde geschwenkt, obwohl Sarah Bovy nicht in ihrer Startposition war, sondern weiter hinten zum Stehen gekommen war. Erst nachdem die Fahne geschwenkt worden war, rollte sie auf ihre Startposition, wo Bovys Wagen wild rauchend stehenblieb und wenig überraschend auch als die Startlichter ausgingen nicht vom Fleck kam.

Den Start verpasste allerdings Chadwick ein bisschen und verlor wie schon vor zwei Wochen in Hockenheim die Führung vor Kurve 1. Beitske Visser kam vorbei. Auf dem engen Kurs in den belgischen Ardennen ist allerdings Überholen weit schwerer wie noch in Hockenheim, die Führung also weit mehr wert. Aufgrund von Bovys stehendem Wagen kam sofort das Safety Car auf die Strecke.

Nach vier Minuten unter SC meisterte dann Visser den Restart und konnte Chadwick problemlos in Schach halten. In den folgenden Runden konnte die Niederländerin ihren Vorsprung gegenüber Chadwick leicht ausbauen.

Überholen ist wie erwähnt auf dem vier Kilometer langen Kurs in Flandern ziemlich schwierig. Das bewies auch Esmee Hawkey, die in der Haarnadel bei einem Überholversuch in der vierten Runde Gosia Rdest abschoss. Direkt dahinter fuhr Sabre Cook in das Heck von Vivien Kesztelhyi. Die Ungarin verunfallte und für sie war das Rennen beendet. Cook fuhr zwar weiter, erhielt aber eine Durchfahrtsstrafe für den Vorfall und hatte so keine Chance auf Punkte.

Das zweite Safety-Car war die Folge. Siebzehn Minuten vor Schluss wurde das Rennen wieder freigegeben. Vorne passierte weiterhin nicht viel. Weiter hinten zeigte Miki Koyama derweil, dass Überholen nicht unmöglich war und holte sich Rang 8 von der Australierin Caitlin Wood, die im weiteren Rennverlauf bis auf den elften Platz zurückfiel.

Auf Rang 2 geriet Chadwick gegen Ende immer mehr unter Druck und verlor zwei Runden vor Schluss die Position an Alice Powell, die sich mit einem tollen Manöver zuerst in der Haarnadel außen daneben setzte und dadurch in der letzten Schikane innen auf der besseren Linie war. Doch nur eine Runde später konterte Chadwick und holte sich den Platz von ihrer Landsfrau in Kurve 2 zurück.

Beitske Visser holte sich nach 19 Runden den Sieg vor Jamie Chadwick und Alice Powell. Auf den Plätzen dahinter folgten Marta Garcia, Sarah Moore und Tasmin Pepper. Die Ränge acht bis zehn belegten Miki Koyama, Vicky Piria und Naomi Schiff.

In der Meisterschaft ist weiterhin Jamie Chadwick in Front. Sie hat 43 Zähler, dahinter folgt Visser mit 37 und Powell mit 33 Punkten. Das nächste Rennen der reinen Frauen-Serie steigt in Misano am 8. Juni.

Bilder: WSeries

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