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Vorschau 24 Stunden von Le Mans 2019: GTE-Klassen

von Philipp Körner
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Mit jeweils 17 Boliden in beiden GTE-Klassen stellen die GT-Vertreter in diesem Jahr den Großteil des Feldes. Dank starker Fahrerpaarungen, zusätzlicher Nennungen in der Pro und angepasster Regeln stehen uns zwei herausragende und unvorhersehbare Klassenkämpfe bevor.

LM GTE Pro

Eigentlich müssten wir uns glücklich schätzen, in einer Ära wie dieser zu leben. Während Hollywood Ende des Jahres dem 1960er Duell Ford vs. Ferrari ein cineastisches Denkmal setzen will, können wir uns bereits diese Woche sogar auf Ford vs. Ferrari vs. Aston Martin vs. BMW vs. Corvette vs. Porsche freuen – wenn leider auch zum letzten Mal. Doch bevor BMW und Ford die Bühne der Sportwagenweltmeisterschaft verlassen, schicken sie zusammen nochmals sechs schlagkräftige Pro-Mannschaften an die Sarthe. Klare Favoriten in diesem Kracherfeld? Nicht zu bestimmen!

Die Teilnehmer in der Übersicht

Aston Martin (zwei Nennungen)

Die sogenannte „Super Season“ der WEC war für den neuen Aston Martin Vantage GTE bislang von Licht und Schatten geprägt. Während man zu Saisonbeginn noch mit sich selbst und den Umständen haderte, konnten die Briten zuletzt Klassensiege bei den sechs Stunden von Shanghai und Spa feiern, wo allerdings auch das Wetter eine gewichtige Rolle gespielt hat. Dementsprechend gelten die von Prodrive gebauten Boliden nicht zwangsläufig als Favoriten. Dass man sich in der Außenreiterrolle durchaus wohlfühlt, zeigte allerdings das Jahr 2017, als man die Konkurrenz mit ihren neueren Autos übertrumpfen konnte.

#95 Aston Martin Racing Vantage AMR

Fahrer:
Nicki Thiim (Dänemark; Platin; GTE-Am-Klassensieger 2014)
Marco Sørensen (Dänemark; Gold)
Darren Turner (Großbritannien; Platin; Ergänzungsfahrer für Le Mans; GT1/GTE-Pro-Klassensiege 2007, 2008 und 2017)
Trend in der aktuellen Saison:
Bestes Saisonergebnis: Platz eins bei den sechs Stunden von Shanghai

#97 Aston Martin Racing Vantage AMR

Fahrer:
Maxime Martin (Belgien; Platin)
Alexander Lynn (Großbritannien; Platin)
Jonathan Adam (Großbritannien; Platin; Ergänzungsfahrer für Le Mans; GTE-Pro-Klassensieg 2017)
Trend in der aktuellen Saison: →
Bestes Saisonergebnis: Platz eins bei den sechs Stunden von Spa 2019

BoP im Vergleich zum letzten Jahr: Die beiden Vantage treten sieben Kilogramm leichter an.

BMW (zwei Nennungen)

Sie kamen, sahen und stiegen aus. Die Münchner von BMW verabschieden sich nach nur einer Saison am kommenden Wochenende aus der WEC und wollen zum Abschied den größten Preis der WM ergattern. Auch wenn der Einstand in Le Mans 2018 recht anständig ablief, dürfte ein Sieg für die Tabellenletzten der GTE-Marken-WM allerdings eine große Überraschung sein. Angesichts des wahrscheinlich letzten Auftritts der M8 GTE auf den langen Geraden und intensiven Kurven des Circuit de la Sarthe könnte BMW aber noch einige Performance-Karten auf den Tisch legen.

In der nordamerikanischen IMSA SportsCar Championship wird das M8-GTE-Projekt im Übrigen im kommenden Jahr weitergeführt. Dort hat man mit einem Sieg bei den 24 Stunden von Daytona auch bewiesen, dass der bullige Bayer über die Distanz gehen kann.

#81 BMW Team MTEK M8 GTE

Fahrer:
Nicky Catsburg (Niederlande; Gold)
Martin Tomczyk (Deutschland; Platin)
Philipp Eng (Österreich; Platin; Ergänzungsfahrer für Le Mans)
Trend in der aktuellen Saison:
Bestes Saisonergebnis: Platz zwei bei den 1000 Meilen von Sebring

#82 BMW Team MTEK M8 GTE

Fahrer:
Augusto Farfus (Brasilien; Platin)
António Félix da Costa (Portugal; Platin)
Jesse Krohn (Finnland; Gold)
Trend in der aktuellen Saison:
Bestes Saisonergebnis: Platz zwei bei den sechs Stunden von Fuji

BoP im Vergleich zum letzten Jahr: Die beiden M8 GTE mussten jeweils neun Kilo nachladen.

Chevrolet Corvette (zwei Nennungen, kein Vollzeit-WEC-Engagement)

Eine etwas andere Art des Abschieds bahnt sich im Hause Corvette an. Die Sportwagenmarke von GM stellt in Kürze die neue Mittelmotor-Corvette vor, für die bereits ein Rennableger getestet wird. Und obwohl es nicht komplett bestätigt wurde, steht wohl dementsprechend der letzte große Auftritt der beiden C7.R an. Auch wenn die gelben US-Dampfhämmer etwas in die Jahre gekommen sind, gehören sie anhaltend zum erweiterten Kreis der Favoriten. Vor allem dank der erfahrenen Strategen um Dan Binks sind sie für Überraschungen gut und ein Sieg beim 20-jährigen Jubiläum in Le Mans würde nur allzu gut in Detroit ankommen.

#63 Corvette Racing C7.R [via IMSA]

Fahrer:
Jan Magnussen (Dänemark; Platin; GTS/GT1-Klassensiege 2004, 2005, 2006 und 2009)
Antonio García (Spanien; Platin; GT1/GTE-Pro-Klassensiege 2008, 2009 und 2011)
Mike Rockenfeller (Deutschland; Platin; GT2-Klassensieg 2005 und Gesamtsieg 2010)
24 Stunden von Le Mans 2018: Platz vier

#64 Corvette Racing C7.R [via IMSA]

Fahrer:
Oliver Gavin (Großbritannien; Platin; GTS/GT1/GTE-Pro-Klassensiege 2002, 2004, 2005, 2006 und 2015)
Tommy Milner (USA; Platin; GTE-Pro-Klassensiege 2011 und 2015)
Marcel Fässler (Schweiz; Platin; Gesamtsiege 2011, 2012 und 2014)
24 Stunden von Le Mans 2018: DNF

BoP im Vergleich zum letzten Jahr: Die Corvetten sind sieben Kilogramm leichter und mit 1.242 Kilogramm die leichtesten GTE-Autos.

Ferrari (drei Nennungen)

Für die Italiener geht es in diesem Jahr um viel. Seit dem Sieg von AF Corse im Jahre 2014 hadert das springende Pferd mit dem Jahreshighlight der WEC und geriet in Le Mans nicht nur einmal in die Schussbahn der BoP-Kommission sowie der ACO-Politik (siehe Ford vs. Ferrari 2016). Im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe hat das Einsatzteam AF Corse in der Weltmeisterschaft gute Vorarbeit geleistet und einen zweiten Platz in der Marken-WM herausgefahren. Mit dem ersten Le-Mans-Sieg des 488 GTE (Evo) könnte man diesen krönen. Hinzu kommt außerdem die semi-private Zusatznennung der Amerikaner von Risi Competizione, welche nach einem öffentlichen BoP-Streit mit der IMSA nur noch selten GTE-Rennen absolvieren in diesem Feld ein nicht zu unterschätzender Nachteil!

#51 AF Corse Ferrari 488 GTE Evo

Fahrer:
Alessandro Pier Guidi (Italien; Platin)
James Calado (Großbritannien; Platin)
Daniel Serra (Brasilien; Gold; Ergänzungsfahrer für Le Mans; GTE-Pro-Klassensieg 2017)
Trend in der aktuellen Saison: ­↑
Bestes Saisonergebnis:
Platz eins bei den sechs Stunden von Silverstone

#71 AF Corse Ferrari 488 GTE Evo

Fahrer:
Davide Rigon (Italien; Platin)
Sam Bird (Großbritannien; Platin)
Miguel Molina (Spanien; Platin; Ergänzungsfahrer für Le Mans)
Trend in der aktuellen Saison:
Bestes Saisonergebnis: Platz drei bei den sechs Stunden von Spa 2018

#89 Risi Competizione Ferrari 488 GTE Evo [via IMSA]

Fahrer:
Pipo Derani (Brasilien; Gold)
Oliver Jarvis (Großbritannien; Platin; LMP2-Klassensieg 2017)
Jules Gounon (Frankreich; Gold)

BoP im Vergleich zum letzten Jahr: Die Ferrari durften sieben Kilogramm abspecken.

Ford (vier Nennungen)

Kaum ein Fahrzeug hat den GT-Motorsport derart geprägt und auf den Kopf gestellt wie der Ford GT. Gleich als der GTE-Renner des blauen Ovals 2016 zum ersten Mal an der Sarthe auftauchte, holte er dort auf Anhieb den Sieg. Seitdem gilt das Auto mit Prototypen-Anleihen bei jedem Rennen als Favorit natürlich auch am kommenden Wochenende.

Etwas im Gegensatz dazu stehen allerdings die bislang fehlenden Meisterschaften in der IMSA sowie der WEC, wo unterschiedliche Ableger von Chip Ganassi Racing die Marke aus Dearborn vertreten. Zumindest in der WEC wird diese Lücke unweigerlich bestehen bleiben, da Porsche den Titel bereits in der Tasche hat, und auch in der IMSA hat man in der Abschiedssaison bislang ordentlich an Boden verloren. Angesichts dessen stehen die vier herausragend besetzten GTE schon fast in der Pflicht, gewinnen zu müssen. Die vier Boliden starten mit drei Lackierungsanspielungen auf die Erfolge der Mitt-1960er (#66 – Sieger 1966, #67 – Sieger 1967; #69 – zweiter Platz 1966) sowie nochmals mit der liebgewonnenen Farbkombination aus der Anfangszeit des auslaufenden Programms (#68).

#66 Ford Chip Ganassi Racing Team UK GT

Fahrer:
Stefan Mücke (Deutschland; Platin)
Olivier Pla (Frankreich; Platin)
Billy Johnson (USA; Gold; Ergänzungsfahrer für Le Mans)
Trend in der aktuellen Saison: ↓
Bestes Saisonergebnis: Platz eins bei den sechs Stunden von Spa 2018

#67 Ford Chip Ganassi Racing Team UK GT

Fahrer:
Andy Priaulx (Großbritannien; Platin)
Harry Tincknell (Großbritannien; Platin; LMP2-Klassensieg 2014)
Jonathan Bomarito (USA; Gold; Ergänzungsfahrer für Le Mans)
Trend in der aktuellen Saison:
Bestes Saisonergebnis: Platz zwei bei den sechs Stunden von Silverstone

#68 Ford Chip Ganassi Racing Team USA GT [via IMSA]

Fahrer:
Joey Hand (USA; Platin; GTE-Pro-Klassensieg 2016)
Dirk Müller (Deutschland; Platin; GTE-Pro-Klassensieg 2016)
Sébastien Bourdais (Frankreich; Platin; GTE-Pro-Klassensieg 2016)
24 Stunden von Le Mans 2018: Platz drei

#69 Ford Chip Ganassi Racing Team USA GT [via IMSA]

Fahrer:
Ryan Briscoe (Australien; Platin)
Richard Westbrook (Großbritannien; Platin)
Scott Dixon (Neuseeland; Platin)
24 Stunden von Le Mans 2018: Platz 14

BoP im Vergleich zum letzten Jahr: Auch Ford hat zum Abschied Zusatzgewicht aufgebrummt bekommen. Ganze zwölf Kilogramm müssen zusätzlich untergebracht werden. Der GT ist mit 1.287 Kilo damit der schwerste GTE-Renner.

Porsche (vier Nennungen)

Die Sportwagenschmiede aus Zuffenhausen jagt momentan von einem Erfolg zum nächsten und will in Le Mans die Kirsche auf den Super-Season-Eisbecher setzen. Neben dem bereits eingefahrenen Markentitel würde man so beide GTE-Pro-Läufe auf dem heiligen Motorsportboden für sich entscheiden. Sollten die Kunden aus der Am (siehe unten) ebenfalls nachziehen, wäre das Statement noch um etliches deutlicher.

Das Porsche-Quartett in der Pro setzt sich wie im letzten Jahr aus zwei von Manthey eingesetzten und zwei von den US-Amerikanern von CORE betreuten 911 RSR zusammen. Die WEC-stämmigen Autos tragen eine spezielle goldene Meisterschaftslackierung und die beiden IMSA-Gäste feiern das legendäre Blau und Rot der Brumos-Porsche, die in all den Jahren übrigens nie in Le Mans angetreten sind.

#91 Porsche GT Team Manthey 911 RSR

Fahrer:
Richard Lietz (Österreich; Platin; GT2/GTE-Pro-Klassensiege 2007, 2010 und 2013)
Gianmaria Bruni (Italien; Platin; GT2/GTE-Pro-Klassensiege 2008, 2012 und 2014)
Frédéric Makowiecki (Frankreich; Platin; Ergänzungsfahrer für Le Mans)
Trend in der aktuellen Saison: ­↑
Bestes Saisonergebnis: Platz eins bei den 1000 Meilen von Sebring

#92 Porsche GT Team Manthey 911 RSR – aktueller Titelträger in Le Mans

Fahrer:
Michael Christensen (Dänemark; Platin; GTE-Pro-Klassensieg 2018)
Kévin Estre (Frankreich; Platin; GTE-Pro-Klassensieg 2018)
Laurens Vanthoor (Belgien; Platin; Ergänzungsfahrer für Le Mans; GTE-Pro-Klassensieg 2018)
Trend in der aktuellen Saison: ­↑
Bestes Saisonergebnis: Platz eins bei den 24 Stunden von Le Mans

#93 Porsche GT Team CORE 911 RSR [via IMSA]

Fahrer:
Patrick Pilet (Frankreich; Platin)
Nick Tandy (Großbritannien; Platin; Gesamtsieg 2015)
Earl Bamber (Neuseeland; Platin; Gesamtsiege 2015 und 2017)
24 Stunden von Le Mans 2018: Platz zehn

#94 Porsche GT Team CORE 911 RSR [via IMSA]

Fahrer:
Sven Müller (Deutschland; Gold)
Mathieu Jaminet (Frankreich; Gold)
Dennis Olsen (Norwegen; Gold)
24 Stunden von Le Mans 2018: DNF (nur mit Sven Müller)

BoP im Vergleich zum letzten Jahr: Die Porsche haben zwei Kilogramm mehr auf den eh breiten RSR-Hüften.

LM GTE Am

Etwas weniger spektakulär, aber dafür vergleichbar clever besetzt, ist die ebenfalls 17 Boliden starke Amateur-Klasse, in der sich nicht nur vermögende Herren- und Damenfahrer ihren Le-Mans-Traum erfüllen, sondern auch ganze Teams den Höhepunkt ihres Schaffens erreichen. Wie in den vergangenen Jahren kommen dank des Einladungssystems wieder einige Titelträger aus der weltweiten Le-Mans-Szene über diese Einstiegsklasse an die Sarthe. Die Asian Le Mans Series wird beispielsweise von den Japanern von Car Guy Racing repräsentiert, die in der GT3-Klasse triumphiert haben. Und auch Kessel Racing hat sich mit der dominanten Saison im letztjährigen Le Mans Cup das Ticket über die GT3-Division gesichert. In ihrem GTE-Ferrari mit der #83 werden im Übrigen drei Frauen sitzen. Eine von diversen spannenden Geschichten in diesem Jahr!

Die wichtigste Vorgabe bei der Zusammenstellung solcher Am-Trios ist das Einsetzen eines obligatorischen Amateurs mit Bronze-Grad. Darauf aufbauend kann dann entweder ein weiterer Bronze-Pilot oder ein Fahrer mit Silber, also der nächst höheren Könnensstufe, nominiert werden. Die meisten Teams haben sich für Silber entschieden und dafür viele Nachwuchstalente gefunden, die kurz vor dem Aufstieg zum Profi-Grad Gold sind. Abseits davon ist der dritte Pilot frei wählbar. Sogar das höchste Niveau Platin ist hierbei möglich.

Die Teilnehmer in der vereinfachten Übersicht

Aston Martin (zwei Nennungen)

#90 TF Sport Aston Martin Vantage
Salih Yoluç (Türkei; Bronze)
Euan Hankey (Großbritannien; Gold)
Charlie Eastwood (Irland; Silber)

#98 Aston Martin Racing Vantage
Paul Dalla Lana (Kanada; Bronze)
Mathias Lauda (Österreich; Silber)
Pedro Lamy (Portugal; Platin)

Da in der GTE Am nur Modelle antreten dürfen, die bereits eine ganze Saison in der Pro absolviert haben, müssen die Vertreter des englischen Flügelpaars noch einmal den in die Jahre gekommenen Vantage aus der Garage holen. Dazu gehören Aston Martin Racing in direkter Form sowie die Markenspezialisten von TF Sport. Trotz dieses vermeintlichen Nachteils lief es für die zwei Teams bislang durchweg okay. Bronze-Pilot Salih Yoluç und Talent Charlie Eastwood sammelten über die Saison hinweg mehrere zweite Plätze und Aston Martin Racing konnte sogar das Auftaktrennen der Super Season gewinnen. Bei den letzten 24 Stunden sind beide Nennungen jedoch ausgefallen.

Ferrari (acht Nennungen)

#54 Spirit of Race (AF Corse) Ferrari 488 GTE
Thomas Flohr (Schweiz; Bronze)
Francesco Castellacci (Italien; Silber)
Giancarlo Fisichella (Italien; Platin)

#57 Car Guy Racing Ferrari 488 GTE [via AsLMS]
Takeshi Kimura (Japan; Bronze)
Kei Francesco Cozzolino (Japan; Silber)
Côme Ledogar (Frankreich; Platin)

#60 Kessel Racing Ferrari 488 GTE [via ELMS]
Claudio Schiavoni (Italien; Bronze)
Sergio Pianezzola (Italien; Bronze)
Andrea Piccini (Italien; Gold)

#61 Clearwater Racing Ferrari 488 GTE
Luis Perez Companc (Argentinien; Bronze)
Matt Griffin (Irland; Gold)
Matteo Cressoni (Italien; Silber)

#62 WeatherTech Racing Ferrari 488 GTE [via IMSA]
Robert Smith (Großbritannien; Bronze)
Cooper MacNeil (USA; Silber)
Toni Vilander (Finnland; Platin)

#70 MR Racing (AF Corse) Ferrari 488 GTE
Motoaki Ishikawa (Japan; Bronze)
Olivier Beretta (Monaco; Platin)
Eddie Cheever III (Italien; Silber)

#83 Kessel Racing Ferrari 488 GTE [via ELMS]
Manuela Gostner (Italien; Bronze)
Rahel Frey (Schweiz; Silber)
Michelle Gatting (Dänemark; Silber)

#84 JMW Motorsport Ferrari 488 GTE [via ELMS]
Wei Lu (Kanada; Bronze)
Jeff Segal (USA; Gold)
Rodrigo Baptista (Brasilien; Silber)

Ginge es rein nach Quantität, wäre Ferrari eindeutig der Hauptfavorit in der Am. Mit ganzen acht Trios, die größtenteils ordentlich bis stark besetzt sind, stehen die Chancen auf einen Sieg durchaus gut. Traditionsgemäß gilt es bei der Favoritensuche zuerst auf die 488 GTE zu schauen, die vom Ferrari-GT-Partner AF Corse direkt eingesetzt werden oder zum erweiterten Reisetross in der WEC gehören. In der Weltmeisterschaft ist die Nummer 54 mit Thomas Flohr, Francesco Castellacci und Giancarlo Fisichella der mit Abstand beste Ferrari und dementsprechend auch in Le Mans ein guter Tipp für die Favoritenliste. Und auch Clearwater Racing zeigte sich über weite Teile der Saison stark und konstant.

Weitere spannende Nennungen sind der #62 WeatherTech Racing Ferrari und der #84 JMW Motorsport Ferrari (Klassen-Sieger 2017). Bei den anderen springenden Pferden wären Top-Platzierungen jeweils kleine Überraschungen.

Ford (eine Nennung)

#85 Keating Motorsports Ford GT
Ben Keating (USA; Bronze)
Jeroen Bleekemolen (Niederlande; Gold)
Felipe Fraga (Brasilien; Silber)

Lange Zeit schien es unvorstellbar zu sein, dass jemals ein GTE aus dem Hause Ford in die Hände eines Kunden gelangt. Zu geheim, zu speziell und zu kostspielig winkten verschiedene Experten immer wieder ab. Doch dem texanischen Autohändler Ben Keating, der sonst in der US-amerikanischen Sportwagenszene sein Unwesen treibt, gelang nun endlich das große Kunststück, Ford zu überreden. Extra für Le Mans haben die Vertragspartner ein eigenes Projekt auf die Räder gestellt und Keating hat mit Jeroen Bleekemolen sowie Felipe Fraga zudem gleich zwei altbekannte Kollegen aus der IMSA mitgebracht. Dazu kommt der traditionsbehaftete Sponsor Wynn’s ebenfalls über den großen Teich. Man darf gespannt sein, was diesem Pionier-Unterfangen bei seinem Debüt in Le Mans gelingen wird. Keating beschwerte sich allerdings schon über die für die Am modifizierte Balance of Performance, die drei bis vier Sekunden im Vergleich zu den guten Porsche und Ferrari kosten würde.

Porsche (sechs Nennungen)

#56 Team Project 1 Porsche 911 RSR
Egidio Perfetti (Norwegen; Bronze)
Patrick Lindsey (USA; Silber)
Jörg Bergmeister (Deutschland; Platin)

#77 Dempsey-Proton Racing Porsche 911 RSR
Christian Ried (Deutschland; Bronze)
Matt Campbell (Australien; Gold)
Julien Andlauer (Frankreich; Silber)

#78 Proton Competition Porsche 911 RSR [via ELMS]
Philippe Prette (Italien; Bronze)
Louis Prette (Italien; Silber)
Vincent Abril (Frankreich; Gold)

#86 Gulf Racing Porsche 911 RSR
Michael Wainwright (Großbritannien; Bronze)
Thomas Preining (Österreich; Silber)
Ben Barker (Großbritannien; Gold)

#88 Dempsey-Proton Racing Porsche 911 RSR
Satoshi Hoshino (Japan; Bronze)
Giorgio Roda (Italien; Silber)
Matteo Cairoli (Italien; Gold)

#99 Dempsey-Proton Racing Porsche 911 RSR [via ELMS]
Tracy Krohn (USA; Bronze)
Niclas Jönsson (Schweden; Silber)
Patrick Long (USA; Platin)

Nach dem Klassenerfolg im vergangenen Jahr muss der Porsche 911 RSR auch heuer wieder als „car to beat“ tituliert werden. Neben dem #56 Team Project 1 Porsche, der in der WEC die Punkteführung innehat, gilt auch der #77 Dempsey-Proton Racing Porsche als ein Hauptfavorit. Doch auch die anderen Proton-betreuten 911 RSR sowie der Gulf Porsche können zumindest in Richtung Podium schielen. Hierfür braucht es allerdings sehr solide Amateur-Stints, wenn nicht sogar Herrenfahrer, die über sich hinauswachsen. Aber wenn nicht in Le Mans, wo sonst?

Bilderquelle/Copyright: Aston Martin; BMW; Corvette; Ferrari; FIA WEC; Ford; Porsche
Daten: Spotter Guide von Andy Blackmore (PDF)

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1 Kommentare

SP Otter 12 Juni, 2019 - 18:50

Sehr schöne Vorschauen, wie jedes Jahr. Von den Mädels in der #83 ruhig mehr … vielen Dank und auf eine schöne Woche.

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