Home Formel SerienF2 Formel 2 und Formel 3: Vorschau Frankreich 2019

Formel 2 und Formel 3: Vorschau Frankreich 2019

von Florian Niedermair
0 Kommentare

Im südfranzösischen Le Castellet sind die F2 und F3-Fahrer erstmals seit dem Großen Preis von Spanien wieder gemeinsam im Rahmenprogramm der Königsklasse. Auf dem Circuit Paul Ricard sind Nicholas Latifi und Robert Shwartzman die Gejagten.

Formel 2

Mit dem Großen Preis von Frankreich ist auch die Formel 2 wieder im Einsatz. Die Ausgangslage verspricht Spannung. Kann Nicholas Latifi nach dem desaströsen Wochenende in Monaco zurückschlagen? Oder übernimmt Monaco-Triumphator Nyck De Vries die Meisterschaftsführung? Im Fürstentum am Mittelmeer konnte der Niederländer seinen Rückstand auf gerade mal einen Punkt schmelzen. De Vries war der einzige der Top-4, der in Monte Carlo in den Punkterängen landete. Ghiotto und Aitken gingen leer aus und Latifi musste mit sich mit zwei Zählern für die schnellste Rennrunde begnügen.

Beim letztjährigen Debütwochenende der Formel 2 auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet waren von den vier Führenden Ghiotto und De Vries am schnellsten unterwegs. Der Italiener, der damals noch bei Campos unter Vertrag stand, sicherte sich an beiden Renntagen den dritten Platz. De Vries pilotierte seinen Rennwagen beim Sprintrennen zum Sieg. Latifi zeigte 2018 keine sonderlich beeindruckende Pace und konnte unter anderem mit seinem Teamkollegen Alex Albon nicht mithalten. Doch bei Latifi kann man dasselbe auf beinahe jeder Strecke im Rennkalender sagen. Bisher konnte aber überall einen gehörigen Satz nach vorne machen und zählte fast immer zu den Schnellsten.

 

Guanyu Zhou: Unauffällig aber schnell

Jemand, der bisher trotz seiner stabilen Leistungen etwas unter dem Radar gelaufen ist, ist Guanyu Zhou. Der chinesische Rookie landete in den letzten vier Rennen in Barcelona und Monaco immer in den Top-5 und sicherte sich dabei je eine Podestplatzierung beim Hauptrennen in Barcelona und beim Sprintlauf in Monaco. Auch beim Auftakt in Bahrain war er in den Rennen schnell unterwegs und kam im Sonntagsrennen auf P4. Natürlich hilft es ihm, dass er für den ehemaligen Russian Time-Rennstall, also einem der erfolgreichsten Teams der letzten Jahre, an den Start geht.

Seine vorherigen Ergebnisse in der Formel-3-EM waren zwar in Ordnung, aber nicht besonders beeindruckend. Während drei Jahren bei Topteams des Championnats (Motopark und Prema) konnte er lediglich zwei Siege einfahren. 2018 war er teamintern bei Prema der schwächste Pilot, obwohl drei seiner vier Teamkollegen, nämlich Shwartzman, Armstrong und Mick Schumacher weniger F3-Erfahrung hatten. Momentan liegt der Renault-Junior, der bis zur letzten Saison im Ferrari-Nachwuchsprogramm war, als bester Neuling auf Rang 5 der Fahrermeisterschaft.

 

Was ist mit Prema los?

Wenn wir schon über Prema sprechen, muss auch einmal hinterfragt werden, was bei dem italienischen Rennstall im Moment los ist. 2017 fuhr Prema Powerteam noch mit Charles Leclerc zur Fahrermeisterschaft, 2018 gewann Nyck De Vries in einem ihrer Boliden drei Läiufe. Doch dieses Jahr geht bei dem Team noch wenig vorwärts. Dass Sean Gelael auch in seinem vierten Jahr in der Formel 2 bzw. GP2 nicht plötzlich zum Siegfahrer avancieren würde war absehbar. Aber auch Mick Schumacher, der mit viel Vorschusslorbeeren in die Formel 3 kam, konnte nur punktuell seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Beim Sonntagsrennen in Baku beispielsweise, also er sich von ganz hinten bis auf die fünfte Position arbeitete. Oder auch in Monaco, wo der F3-Champion in der Quali auf P4 landete, dann aber sein Rennen durch ein ungeschicktes Manöver gegen Tatiana Calderon zerstörte. Natürlich ist er neu in der Formel 2 und muss sich deshalb noch etwas eingewöhnen, aber andere Rookies wie Guanyu Zhou oder Arden-Fahrer Anthoine Hubert zeigen dass es besser geht.

Reifen sind in der Formel 2 natürlich immer ein Thema. Pirelli bringt in Südfrankreich die weichen und die harten Pneus an den Start, also zwei ziemlich unterschiedliche Mischungen. Vor allem die hohen Temperaturen von um die 30 Grad könnte bei den empfindlichen Gummimischungen zu Temperaturproblemen führen. Die Strecke selbst hat keinen besonders groben Belag, was für einen relativ geringen Reifenverschleiß spricht.

 

Startzeiten Formel 2 in Frankreich:

Die Startzeiten der Sessions sind dieselben, wie sie bei den meisten Europarennen sein werden und unterscheiden sich nur marginal von denen in Barcelona. Hier der Überblick:

Qualifying: Freitag, 16.55 Uhr

Hauptrennen: Samstag, 16.45 Uhr

Sprintrennen: Sonntag, 11.25 Uhr

 

 

Formel 3:

Aus Zeitgründen musste ich leider die Vorschau für die Formel 3 an diesem Wochenende in einem etwas kürzerem Umfang gestalten. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich sie gemeinsam mit der Formel 2 in einen Beitrag verpackt habe.

Nach einer sechswöchigen Pause nach dem Auftaktwochenende in Spanien geht die Saison für das Formel-3-Feld jetzt richtig los. Für die Rennen in Frankreich kann man wieder den harten Kampf ART gegen Prema erwarten. In Barcelona konnten sich die Seriensieger der F3-EM gegen die GP3-Dominatoren durchsetzen und an beiden Renntagen den Sieg mitnehmen – wenn auch mit der Unterstützung der Rennstewards. Robert Shwartzman führt nach zwei Rennen die Meisterschaft an. Doch seine 13-Punkte-Führung vor Christian Lundgaard kann genau so schnell weg sein wie sie sich verdoppeln kann. Dahinter folgen die beiden Prema-Piloten Jehan Daruvala und Marcus Armstrong und Jüri Vips von Hitech GP, der in Barcelona die Prema/ART-Phalanx durchbrechen konnte.

Während die Formel 2 auf dem Circuit Paul Ricard mit den harten und weichen Reifen an den Start geht, fährt die Formel 3 mit den Mediums.

 

Startzeiten Formel 3 in Frankreich

Qualifying: Freitag, 17.50 Uhr

Rennen 1: Samstag, 10.30 Uhr

Rennen 2: Sonntag, 9.55 Uhr

 

Bilder: Formula 2, Formula 3

Das könnte Dir auch gefallen