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IndyCar: Vorschau REV Group Grand Prix

von Rainer
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Mit dem Rennen auf der Road America bei Elkhart Lake beginnt die zweite Hälfte der IndyCar-Saison. Im Kampf um die Meisterschaft ist aber noch nicht einmal eine kleine Vorentscheidung gefallen.

Aktuell sieht es zwar nach einem Zweikampf zwischen Josef Newgarden und Alexander Rossi aus, aber das kann sich wieder schnell ändern. Ein schlechtes Wochenende und die Verfolgergruppe ist wieder mitten im Geschehen. Die müsste dann aber auch mehr Konstanz in ihre Ergebnisse bekommen. So hat sich Simon Pagenaud eigentlich nur durch die Siege in Indianapolis in die Spitze gefahren und Scott Dixon hatte zuletzt drei schwache Ergebnisse in vier Rennen. Bei Takuma Sato fehlen hingegen in Summe die Topplatzierungen. Drei Top-5-Ergebnisse sind natürlich gegenüber je sieben von Josef Newgarden und Alexander Rossi zu wenig. Und dass sich Will Power nach so viel Pech und Unvermögen von Team und Fahrer überhaupt noch in Sichtweite der Tabellenspitze befindet, grenzt an ein kleines Wunder. Es zeugt aber auch von der Ausgeglichenheit der Serie.

Bester Rookie in einer starken Rookieklasse ist aktuell übrigens Santino Ferrucci, der auf Platz 9 vor seinem Teamkollegen Sebastien Bourdais und James Hinchcliffe liegt. Da hatte man vor der Saison Marcus Ericsson für Arrow SPM und Felix Rosenqvist für Chip Ganassi Racing deutlich besser eingeschätzt. Colton Herta konnte zwar mit seinem Sieg auf dem COTA glänzen, aber danach kam dann nicht mehr so viel. Ferrucci fehlt zwar noch eine Podiumsplatzierung, aber er macht auch keine Fehler. Vor allem auf den beiden bisherigen Ovalen konnte er mit den Plätzen 7 (Indy) und 4 (Texas) überzeugen. Das ist eine ganz starke Saison des US-Amerikaners bisher.

Die Road America ist jetzt aber erst einmal ein Rundkurs und wahrscheinlich sogar der schönste Rundkurs der IndyCar-Series. Wirklich alle Fahrer, Teams, Verantwortliche und natürlich die Fans haben sich gefreut als die IndyCar-Series 2016 auf die Strecke zurückgekehrt ist. Seitdem konnten sich Will Power, Scott Dixon und Josef Newgarden in die Siegerliste eintragen. Die letzte Ausgabe der ChampCar konnte Sebastien Bourdais für sich entscheiden, so dass vier ehemalige Sieger am Sonntag an den Start gehen werden. Nehmen wir noch Alexander Rossi mit auf in diese Liste und wir haben auch schon die Favoriten für dieses Jahr zusammen.

Bisher war Road America aber noch nicht die Strecke für Alexander Rossi. Er erreichte dort nur die Plätze 13, 15 und 16 im Ziel. Im Vorjahr war er aber auf dem Weg in die Top-3 als eine leichte Beschädigung der Vorderradaufhängung zu einem zusätzlichen Stopp zwang. Ein Auge sollte man auch auf die Fahrer von RLL Racing haben. Takuma Sato ist auf Rundstrecken immer ein Faktor und Graham Rahal kommt gerade in Elkhart Lake traditionell gut zurecht. Bei vier Rennen kam er zweimal auf das Podium und war nie schlechter als Platz 8 im Ziel.

Meyer Shank Racing with Arrow SP bringt wieder die #60 mit Jack Harvey an den Start, so dass die Entry-List (PDF) 23 Nennungen umfasst.

Strecke

Die 4,048 Meilen (6,515 km) lange Strecke mit ihren 14 Kurven ist bei den Fahrern sehr beliebt. Es gibt sowohl technisch anspruchsvolle Kurven (Kurve 3, 5, 8) als auch sehr schnelle Passagen (von Kurve 9 bis 12, Kurve 13). Mit den Kurven 1, 5 und 12 gibt es auch drei ganz ordentliche Überholstellen. Kurve 3, ein 90-Grad-Rechtsknick, ist im Rennen besonders wichtig, da sie auf die zweitlängste Vollgaspassage der Strecke führt. An deren Ende befindet sich mit Kurve 5 eine enge Linkskurve, vor der Fahrer aus dem Windschatten überholen können. Kurve 6 muss man über eine kleine Kuppe blind anbremsen. In Kurve 7 kann man innen über den Abweiser abkürzen, muss aber am Ausgang genau die Linie treffen. Direkt neben dem Randstein verliert man im Dreck die Haftung. Kurve 8, eine langsame 90-Grad-Linkskurve, führt ins Karussell. Für eine gute Rundenzeit muss man möglichst viel Schwung durch die lange Doppelrechts mitnehmen. Im schnellen Rechtsknick (Kurve 11) hatte Katherine Legge 2006 einen schweren Unfall. Die folgende Vollgaspassage mündet in einer langsamen 90-Grad-Rechtskurve. Nach einer schnellen Linkskurve bringt Kurve 14 die Fahrer schon wieder auf die Start- und Zielgerade. Aufgrund der langen Geraden muss man die Kurve perfekt fahren, was aber durch Bodenwellen in der Anbremszone erschwert wird.

Zeitplan (local time, MEZ)

Freitag 21. Juni

11:05 – 11:50 a.m. (17:05- 18:45) – NTT Data IndyCar Series practice #1
3:00 – 3:45 p.m. (21:15 – 21:45) – NTT Data IndyCar Series practice #2

Samstag, 22. Juni

11:00 – 11:45 a.m. (18:00 – 18:45) – NTT Data IndyCar Series practice #3
4:00 p.m. (23:00) – Qualifying for the NTT Data P1 Award (three rounds of knockout qualifying)

Sonntag 23. Juni

11:06 a.m. (18:06) – Driver Introductions
11:43 p.m. (18:43) – Command to Start Engines
11:50 a.m. (18:50) – REV Group Grand Prix presented by AMR (55 laps/220.77 miles); NBC, DAZN (Live)

Für das ganze Wochenende sind angenehme 20° bis 23° Celsius vorhergesagt. Am Sonntag besteht aber durchaus eine erhöhte Gefahr für Gewitter.

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Owens

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