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NASCAR: Truex siegt bei Waltrip-Abschied

von Simon Mones
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Martin Truex Jr. gewinnt das von Taktik geprägte Rennen von Sonoma.

“Think outside the Oval“, heißt es oft, wenn die NASCAR ihr gewohntes Terrain verlässt und auf einer Rundstrecke gastiert. Am Wochenende war es in Sonoma wieder soweit und es wurde ein geschichtsträchtiges Rennen. Nicht nur fuhr man erstmals seit 20 Jahren wieder das klassische Layout, sondern man feierte auch den Abschied von Darrell Waltrip als Kommentator. Auch Rennsieger Martin Truex Jr. schrieb Geschichte, denn erstmals gelang es in Sonoma einem Piloten, drei Siege mit drei unterschiedlichen Teams zu erringen.

Grün, Grün, Grün

Das Rennen selbst war hingegen eher unspektakulär. Die Pole Position hatte sich einmal mehr Kyle Larson gesichert, der diese aber unmittelbar nach dem Start verlor. An der Spitze lag bis zum Stage-Ende William Byron. Der Hendrick-Pilot setzte sich dabei vom Feld ab und profitiere davon, dass es keine einzige Gelbphase gab. Auch nicht, als sich Michael McDowell wenige Runden vor Ende des ersten Segmentes drehte. Zudem zeichnete sich im Verlauf des ersten Drittels ab, dass das Rennen von Strategiespielchen geprägt sein würde. Mehrere Piloten verzichteten auf die Stage Points, zugunsten einer besseren Position auf der Strecke. An der Spitze entschied sich Byron hingegen für die Extrapunkte und sicherte sich den Stage-Sieg vor Denny Hamlin und Joey Logano

Aufgrund der zahlreichen Stopps vor Stage-Ende, hieß der Leader zu Beginn des zweiten Rennsegmentes nicht mehr Byron, sondern Chase Elliott. Den Restart entscheidet jedoch Truex für sich und setzt sich direkt etwas ab. Trotz zweier Dreher von Menard und Almirola blieb auch das zweite Rennsegment komplett grün. Auch die taktischen Spiele an der Box wiederholen sich, unter anderem kam Spitzenreiter Truex bereits während der Stage an die Box. Da die Spitzengruppe Truex folgte, lag nun Hamlin in Front. Der Gibbs-Pilot setzte sich im Kampf um den Playoff-Punkt gegen Brad Keselowski und Byron durch.

Kyle Busch sorgt für Spannung

Aufgrund des früheren Stopps war es Truex, der das Feld ins letzte Rennsegment führte. Zwar versuchte Ryan Blaney den Toyota-Piloten anzugreifen, musste sich seinerseits aber gegen Elliott verteidigen. An der Spitze nutzte Truex die Kämpfe aus und setzte sich ab. Während an der Spitze Tatsachen geschaffen wurden, ging es weiter hinten im Feld ordentlich zur Sache. Zunächst drehten sich Ryan Preece, dann war es erneut McDowell, der quer stand. Beide Male gab es keine Caution, sodass die Stage-Pausen die einzigen Rennunterbrechungen blieben. An der Spitze versuchte derweil Kyle Busch seinen Gibbs-Teamkollegen abzufangen. Rund 30 Runden vor Schluss begannen dann die Stopps unter Grün. Elliott musste indes wegen technischer Probleme das Rennen beenden. Busch stoppte etwas später als der Rest der Spitzengruppe und nutzte die neuen Reifen um zum Angriff auf Truex zu blasen. Da sein Teamkollege zwischenzeitlich etwas Pech mit den Überrundungen hatte, kam Busch noch einmal ran. Allerdings nicht nah genug um an Truex vorbeizuziehen. Blaney belegte hinter dem Toyota-Duo am Ende Rang drei. Matt DiBenedetto belegte nach einem furiosen Schlussspurt überraschend Platz vier vor Hamlin.

Update für das Roval

Nach dem Roadcourse ist bekanntlich vor dem Roadcourse. Mit Watkins Glen und dem Roval von Charlotte stehen noch zwei Rundstrecken-Rennen auf dem Kalender. In Charlotte laufen seit dieser Woche die Vorbereitungen für das Bank of America Roval 400, das die erste Playoff-Runde abschließen wird.

Im Vergleich zur Premiere im vergangenen Jahr, wird es jedoch eine leichte Modifikation der Strecke geben. Die Schikane auf der Gegengeraden des Ovals wird dabei verbreitert. Im letzten Jahr war diese an der weitesten Stelle 32 Fuß oder 9,7 m breit. In der neuen Form wird sie nun 54 Fuß oder 16,4 m breit sein. Ermöglicht wird dies durch eine Versetzung der Innenwände in der Nähe von Turn 3.

„Das Bank of America ROVAL™ 400 dreht sich um Aufregung und darum, unvergessliche Momente für unsere Fans zu schaffen“, sagte Marcus Smith, der Präsident und Geschäftsführer von Speedway Motorsports Inc. „Die Schikane auf der Gegengeraden gibt den Fahrern die Möglichkeit, ein Manöver zu setzen, das die Saison entscheiden kann. Das haben wir vergangenes Jahr an der Start-Ziel-Schikane gesehen. Jede Kurve ist auf dem ROVAL™ wichtig.“

Hendriks zum Goodwood Festival of Speed eingeladen

Ein weiteres Event, das Spannung für die Zuschauer verspricht, ist das Goodwood Festival of Speed. Bereits in den letzten beiden Jahren war die Euro NASCAR dort vertreten. Im letzten Jahr sicherte sich RDV Competiton den Preis, die Serie dort als Meisterschaftsführender zu vertreten. In diesem Jahr führt Hendriks Motorsport zur Saisonhälfte die Wertung an und darf vom 4. Bis 7. Juli nach Großbritannien reisen.

“Es ist für uns eine Ehre und wir sind stolz, die Euro NASCAR in Goodwood vertreten zu dürfen. Als Team erkennen wir die Wichtigkeit dieser Einladung an und sind froh, auf einem so hohen Level fahren zu können. Wir haben großartige Fahrer und Teammitglieder, die verstehen, wie wichtig es ist, gut zusammenzuarbeiten. Wir verfolgen gemeinsam ein Ziel. Wir freuen uns auf das einzigartige Wochenende, das wir mit den Besten im Motorsport teilen dürfen.”, so der Teamchef Roy Hendriks.

Auch der Pilot, der den Ford Mustang mit der 50 in Goodwood bewegen wird, steht bereits fest. Hier fiel die Wahl auf den Meisterschaftsführenden der ELITE-2-Division Giorgio Maggi. Für den Schweizer geht damit ein Traum in Erfüllung: “Es war eine fordernde erste Saisonhälfte. Das komplette Team hat fantastisch mit mir zusammengearbeitet und Loris war auf der Strecke immer wettbewerbsfähig. Er hat großes Potenzial gezeigt. Wir führen die Meisterschaft an und es einfach großartig, in Goodwood starten zu dürfen. Ich will dort schon seit vielen Jahren antreten und ich freue mich darauf, die größten Motorsport-Legenden zu treffen und meinen Euro NASCAR Mustang am Goodwood Hill zu fahren.”

Vorschau Chicagoland

Für den NASCAR-Tross geht es am Wochenende zum Chicagoland Speedway. Das Camping World 400 markiert zugleich die Übergabe des Staffelstabs von FOX an NBC. Wie der Name der Strecke schon verrät, befindet sich die Strecke in der Nähe von Chicago, genauer gesagt ins südwestlich von Chicago gelegenen Joliet. Das Oval gehört zu den jüngeren Strecken im Kalender. Eröffnet wurde das Tri-Oval 2001 und ist seitdem Heimat von NASCAR-Rennen. Die Strecke ist wie ein D geformt und wird als einfaches 1,5-Meilen-Tri-Oval gelistet. Dennoch ist die Strecke besonders, da selbst die Gegengerade einen Bogen aufweist und die Strecke somit eine einzige durchgehende Kurve ist.

In Chicagoland kommt zudem das vollständige Aerodynamik-Regelwerk zum Tragen, das heißt neben der Reduktion der Motorleistung auf 550 PS müssen auch die Luftleitkanäle verbaut werden.

Der absolute Chicagoland Experte ist Tony Stewart, der das Rennen dreimal für sich entschied. Von den aktiven Piloten haben mit Kevin Harvick, Brad Keselowski, Martin Truex Jr. und Kyle Busch gleich vier Fahrer zweimal in Chicagoland gewonnen. Harvick entschied dabei die ersten beiden Rennen für sich, Busch hingegen war in der vergangenen Saison in Chicagoland zum zweiten Mal nach 2008 erfolgreich.

Buschs Team Joe Gibbs Racing ist zudem mit sechs Erfolgen die Mannschaft mit den meisten Triumphen auf dem Chicagoland Speedway. Penske kommt auf drei Siege, dicht gefolgt von Richard Childress Racing, sowie Hendrick Motorsports und Furniture Row Racing.

Bei den Herstellern hat Chevrolet mit acht Siegen die Nase noch knapp vor Toyota (7). Ford gewann erst einmal.

Vorschau Most – Euro NASCAR

Nach dem All-Star-Event in Chinon am Wochenende geht es auch für die EuroNASCAR am Wochenende weiter. In Most steht das vierte Rennwochenende an. Für die meisten Piloten ist die Rundstrecke in der Nähe der deutsch-tschechischen Grenze Neuland. Die permanente Rundstrecke besteht seit 1983 und ist 4,148 km lang.

Mit dem Rennen in Most feiert nicht nur die Strecke ihr Debüt im Kalender, sondern es ist das erste Rennen der Serie in Osteuropa. Seit dem Einstieg der NASCAR 2012 ist Tschechien das achte Land und das Autodrom Most die achte Rennstrecke, auf der die EuroNASCAR ein Rennen austrägt.

Das Rennwochenende verspricht einiges an Spannung. In der ELITE-1-Division reist der amtierende Meister Alon Day mit 19 Punkten Vorsprung auf Stines Longin an. Beide haben in England gezeigt, dass sie den Titel holen wollten. Auch Niccolo Rocca möchte im Kampf um die Meisterschaft ein Wörtchen mitreden. Besonders motiviert dürfte Martin Doubeck bei seinem Heimrennen an den Start gehen. Nachdem der Hendriks-Pilot in Großbritannien mit Knieproblemen nicht an den Start gehen konnte, möchte er in Most wieder in beiden Klassen voll angreifen.

In der ELITE-2-Division wird sein Hauptkonkurrent wahrscheinlich Lasse Soerensen sein. Der junge Däne in Diensten von Dexwet-Df-1-Racing ist der Mann der Stunde in der ELITE 2. Obwohl er erst seit Italien an den Start geht, liegt er in der Meisterschaft bereits auf Rang fünf und hat drei seiner vier Rennen in der ELITE 2 gewonnen. Zudem steht ein weiterer Podiumsplatz zu Buche. In Brands Hatch fuhr er gar vom letzten Platz zum Sieg. Soerensen dürfte somit einer der Favoriten auf den Sieg in Most sein.

Bilder: NASCAR

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