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EuroNASCAR: Fluch und Segen für Loris Hezemans in Most

von Simon Mones
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Vier Rennen und vier Sieger – Die EuroNASCAR feiert ein erfolgreiches Debüt in Most

Über 20.000 Besucher kamen zum ersten NASCAR Grand Prix Wochenende am Autodrom Most. Ein Ausflug, der sich gelohnt hat, denn die Piloten der EuroNASCAR boten spannende Rennen, die nicht zuletzt auch von ihrer Dramatik lebten.

Insbesondere die ELITE-1-Division bot Dramatik pur. Im ersten Rennen am Samstag duellierten sich Nicolo Rocca und Loris Hezemans lange um den Sieg. Der Niederländer hatte nach dem Start die Führung von Rocca übernommen und sich etwas abgesetzt. Doch vier Runden vor Schluss rauchte der Motor des Mustangs mit der Startnummer 50 ab. Da Hezemans so viel Öl verloren hatte, endete das Rennen hinter dem Safety-Car.

Für Rocca, der den Sieg erbte, war es der erste Besuch der Victroy Lane seit seinem Erfolg in Magione. Zudem sicherte sich Rocca auch den Wertungssieg in der Junior-Trophy.“Es fühlt sich so gut an, wieder in der Victory Lane zu stehen”, so der Italiener. “Zuerst tut es mir leid für Loris. Es war ein hartes Rennen, in dem wir beide alles gegeben haben. Es ist schade, dass er frühzeitig aufgeben musste. Ich hätte noch auf ihn aufgeholt und dann hätte es einen tollen Kampf gegeben. Ich bin trotzdem sehr glücklich über den Sieg.”

Auf Rang zwei kam Roccas Teamkollege Stienes Longin ins Ziel gefolgt von Thomas Ferrando. Ein Wochenende zum Vergessen erwischte hingegen der bis dato Meisterschaftsführende Alon Day. Am Samstag erwischte der Israeli einen schwachen Start und kollidierte in der Folge mit Jaques Villeneuve. Day erlitt dabei einen Reifenschaden, außerdem wurde der amtierende Meister für die Kollision mit dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister bestraft. In der Gesamtwertung wurden dem CAAL-Piloten zehn Punkte abgezogen.

Hezemans mit Comeback

Während Hezemans sich nach dem Motorschaden am Sonntag mit einem Sieg zurückmeldete, lief es für Day auch im zweiten Lauf nicht rund. Wieder wurde der Israeli am Start in eine Kollision verwickelt und musste aufgeben. Kurz vor Rennende beschädigte sich Rocca bei einem Ausflug ins Kiesbett seinen Boliden und beendete das Rennen auf Rang elf statt zwei. Das Podium komplettierten Longin und Romain Iannetta.

Hezemans freute sich nach dem Rennen sichtlich über den Sieg:“Das ist der beste Weg, um nach solch einem Desaster wie gestern zurückzukommen. Wir hatten einen schwierigen Saisonstart, aber wir können vorne mithalten. Manchmal habe ich Fehler gemacht und manchmal waren wir einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Es fühlt sich großartig an, wieder in der Victory Lane zu stehen.”

Den Sieg in der Challenger-Wertung sicherte sich an beiden Tagen Henri Tuomaala. Aus deutscher Sicht waren die Ergebnisse von Ellen Lohr sehr erfreulich, die Dexwet-DF-1-Pilotin beendet beide Rennen in den Top 15. In der Challenger-Wertung liegt die ehemalige DTM-Pilotin nun auf Rang drei. Nur zwei Zähler trennen sie von Plan zwei. In der Gesamtwertung führt Longin nun mit 17 Punkten Vorsprung auf Rocca, Day und Hezemans liegen punktgleich auf Rang drei. Ihr Rückstand beträgt 29 Punkte.

Maggi siegt in der Elite2

Nicht nur Hezemans zeigte ein erstaunliches Comeback, sondern auch dessen Team Hendriks Motorsport. Nur wenige Stunden nach dem Motorschaden stand das Rennen der ELITE 2 an und der Mustang mit der Startnummer 50 auf der Pole. In kürzester Zeit hatte die Mannschaft aus den Niederlanden den Motor gewechselt und den Boliden wieder rennfertig gemacht. Und um die Kirsche auf die Sahnetorte zusetzen, sicherte sich Giorgio Maggi auch den Rennsieg.

„Nach der Katastrophe mit Loris [Hezemans] haben die Jungs den neuen Motor in sehr kurzer Zeit ins Auto eingebaut“, so der Schweizer. „Es war ein Wunder, aber deshalb liebe ich die Jungs von Hendriks Motorsport. Niemand stellte die Frage: „Können wir es schaffen? Sie haben es einfach getan und wir haben gewonnen, ich bin so glücklich. Sie sind sehr professionell und das ganze Team hat hervorragende Arbeit geleistet.“

Der Weg zum Sieg war jedoch kein leichter, über das gesamte Rennen lieferte sich Maggi ein packendes Duell mit Lasse Sörensen von Dexwet-DF1-Racing, in dem der Schweizer am Ende die besseren Karten hatte. Als Dritter kam Andre Castro ins Ziel. Somit entsprach das Podium einmal mehr auch dem der Rookie-Wertung. Die Top 5 wurden von Advait Deodhar und Justin Kunz komplettiert. In der Legends Trophy setzte sich erstmals Eric de Donker durch, Ariana Casoli sichert sich die Lady Trophy.

Soerensen dreht das Blatt

Im zweiten Rennen der ELITE 2 am Sonntag drehte Sörensen dann den Spieß um und setzte sich in einem erneut engen Duell gegen Maggi durch und holte seinen vierten Sieg im sechsten Rennen. Erneut ging der Däne dabei von Rang zwei ins Rennen, schaffe es aber dieses Mal den Schweizer in der ersten Kurve zu überholen. In der Gesamtwertung lief Sörensen nun auf Rang vier und hat 38 Punkte Rückstand auf Maggi.

“Es war ein hartes Rennen, aber ich habe einen guten Start erwischt, weshalb ich in Kurve 1 außen an Giorgio vorbeikam”, so Sörensen, der sich schnell zu einem Titelkandidaten entwickelt hat. “Es schien, als wäre ich in den ersten 1,5 Sektoren und er auf dem Rest der Strecke schneller gewesen. Wir waren nahezu gleich schnell. Ich hatte ihn aber unter Kontrolle. Ich freue mich für das Team und meinen Sponsoren zuhause.”

Vittorio Ghorelli überquerte die Zielinie auf Rang drei und verliert damit weiter Punkte auf Maggi. Sein Rückstand auf den Schweizer beträgt nun 16 Punkte. Nicholas Risitano und Myatt Sneider vervollständigten die Top 5. Der dritte der Gesamtwertung Advait Deodhar – sein Rückstand auf Maggi beträgt 36 Punkte – kämpfte sich nach einem Dreher in der ersten Kurve eindrucksvoll zurück und beendete das Rennen als siebter. In der Legends Trophy setzte sich Ian Eric Waden durch, Casoli sicherte sich die Ladys Trophy.

Für die EuroNASCAR geht es am 13. Und 14. Juli weiter. Dann steht mit den Rennen auf dem Oval in Venray ein weiteres Highlight an, bevor in Hockenheim die Playoffs beginnen.

 

Credits: NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

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