Es wird vermutlich das letzte Rennen der Formel Eins in Deutschland sein. Kann Red Bull die Mercedes schlagen?
Halbzeit in der Formel Eins. Zehn Rennen sind gelaufen, am Wochenende steht in Hockenheim das elfte Rennen auf dem Programm. Sieben der zehn Rennen hat Lewis Hamilton gewonnen, doch an diesem Wochenende könnte es für die Mercedes schwierig werden. Dabei ist der Hauptkonkurrent nicht Ferrari, sondern Red Bull. Obwohl Ferrari im letzten Jahr das Rennen dominierte, sieht es in diesem Jahr nichts so aus, als wären die Italiener dazu in der Lage dies zu wiederholen. Es ist vor allem der letzte Sektor und das Motordrom, dass gegen die Ferrari spricht. Die Schwäche in langsamen Streckenteilen hat man bisher nicht in den Griff bekommen.
Auftritt Red Bull. Dass man in Österreich klar gewinnen konnte, war die eine Sache. Dass man aber auch in Silverstone an den Ferrari dran war, eine andere. Hockenheim sollte dem Red Bull-Honda sehr gut liegen. Der Topspeed ist da und dass man in langsamen Streckenpassagen schneller ist, als die Ferrari, ist auch bekannt. Von daher wäre es nicht verwunderlich, wenn die Österreicher in Deutschland die ersten Verfolger von Mercedes wären.
Wie gut die sein werden, ist schwer zu sagen. Man wird den Eindruck ja nicht los, dass Mercedes im Rennen nie das gesamte Potenzial abruft. Dass Lewis Hamilton in der letzten Runde des britischen GP mit 31 Runden alten, harten Reifen die schnellste Runde fahren konnte, spricht eigentlich Bände. Die Konkurrenz hofft daher, dass das Wetter am Wochenende schön heiß sein wird, dann bekommen die Mercedes Probleme mit der Kühlung. Die Aussichten versprechen zwar für Freitag 33 Grad, ab Samstagnachmittag sollen aber Gewitter aufziehen. Sonntag soll es zehn Grad kühler sein. Das wäre dann ideales „Mercedes-Wetter“, so es denn nicht regnet. Was dem Rennen sicher guttun würde.
Im Mittelfeld konzentriert sich der Kampf auf McLaren und Renault. Dabei haben die Briten im Moment noch leicht die Nase vorne. Zumindest, was die Quali angeht. Im Rennen scheinen beide Autos ebenbürtig zu sein. McLaren hat allerdings, wie Ferrari, ein Problem in den langsamen Kurven, von denen es in Hockenheim ein paar gibt. Es dürfte ein faszinierender Zweikampf werden.
Kann sich jemand darin einmischen? Alfa ist schnell, aber es fehlt im Moment ein bisschen bei der Weiterentwicklung. Das Team steht zwar nicht still, kann den Wagen aber nicht in der Schnelligkeit entwickeln, wie die beiden Konkurrenten. Toro Rosso, in England sehr stark unterwegs, ist in einer ähnlichen Position. Denen fehlt dann einfach das Geld.
Etwas abgeschlagen ist im Moment das Racing Point Team, aber für das Rennen in Hockenheim hat man eine B-Variante des momentanen Einsatzfahrzeugs angekündigt. Das ist ein Weg, den Force India schon mal sehr erfolgreich gegangen ist. Im Grunde bringt man ein neues Auto zur Saisonmitte, dass dann auch schon als Testträger für die kommende Saison fungiert. Damit hat man dann in der zweiten Saisonhälfte einen Vorteil, vor allem aber ist man dann in den ersten Rennen der neuen Saison stark.
Bei Haas gibt es nicht nur weiter Ärger um den Sponsor. Offenbar hat der bisherige CEO von Rich Energy den Laden an eine auf Insolvenzen spezialisierte Firma verkauft und ist offiziell nicht mehr verantwortlich. Wem der Laden jetzt wirklich gehört und vor allem, wem die Namensrechte an Rich Energy gehören, ist unklar. Für Haas bedeutet dies auch, dass offenbar die noch ausstehenden Gelder von Rich Energy im Moment nicht fließen. Wie es damit weitergeht, ist auch unklar, aber offenbar gibt es Bankgarantien seitens der bisherigen Investoren.
Gleichzeitig kämpft Haas weiter mit der Aerodynamik des Autos. Die Verzweiflung ist da auch recht groß. Man hat angekündigt, dass man in Deutschland einen Wagen auf den Stand von Australien ausrüsten will, der andere wird mit den neusten Updates unterwegs sein. Offenbar versucht man einen Datenabgleich, um die Entwicklung für die Rennen im Herbst in den Griff zu bekommen.
Bei Williams wird sich auch in Hockenheim nichts bewegen. Man ist davon überzeugt, dass die Grundbasis des Autos in Ordnung ist und versucht nun darauf den Wagen neu aufzubauen. Die bisherigen Eingriffe umfassten auch neue Vorderradaufhängungen und komplett neue Bardge Boards. Immerhin entwickelt man wohl in die richtige Richtung, denn man wird schon mal nicht langsamer.
Strategie
Es gibt mal wieder C2, C3 und C4 zur Auswahl. Ferrari hat einen Satz mehr der extra weichen Reifen, Mercedes und Red Bull dafür einen Satz mehr der Medium. Der könnte der Reifen werden, auf dem man das Rennen starten möchte, aber wegen des langsamen Motordrom, in dem man viel Grip benötigt, wird man wohl auch in Q2 eher auf die C4 setzen. Allerdings ist die Regenwahrscheinlichkeit für die Quali am Wochenende ziemlich hoch. Damit hätten dann alle eine freie Reifenwahl am Sonntag.
Die Strategie ist tatsächlich ein bisschen schwer vorherzusagen. Letztes Jahr gab es den Regenguss, von daher fehlen die Vergleiche. Wenn man Barcelona als Referenz nimmt, dann wird es eine Ein-Stopp-Strategie geben. Am Ende wird das Wetter entscheiden. Sollte es extrem heiß werden (sieht im Moment nicht so aus), dann bin ich mir nicht sicher, ob man mit den C4 knapp die Hälfte des Rennens schafft. Bei Temperaturen um die 23 Grad, sollte es aber gehen. Dann gibt es aber zusätzlich eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit am Sonntag. Man wird also erst am Sonntag sehen, wie das Wetter und damit die Strategie ist. Vermutlich würden Mischverhältnisse dem Rennen sehr guttun.
Bilder: Ferrari, Racing Point, Pirelli
3 Kommentare
Hi Don,
Ich bin an der Strecke ab morgen. Freitag und Samstag bin ich mit der Spiegelreflex Kamera ausgestattet, wenn was ordentliches herauskommt lass ich dir die Fotos am Montag Abend gerne zukommen.
Grüße,
Rallomat
Hi, sehr gerne! Du kannst mir einfach einen Download Link schicken, dann baue ich eine eigene Galerie am Dienstag :)
Vielen Dank schon mal!
Hi Don,
ich hab dir den Downloadlink per FB Nachricht geschickt,
Grüße,
Rallomat
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