Die DTM startet in Brands Hatch in ihre zweite Saisonhälfte. Zugleich ist es für die DTM das letzte Meisterschaftsrennen im Ausland in der Saison 2019.
Zwei sehr unterschiedliche Rennen gab es für die DTM in Assen. Am Samstag war es eine absolute Regenschlacht in der ersten Rennhälfte und das Rennen startete auch hinter dem Safety Car. Am Ende konnte Marco Wittmann das Rennen vor Nico Müller und Rene Rast gewinnen. Alle drei Piloten zeigten dabei eine sehr gute Vorstellung und Rast befand sich am Ende 17 Sekunden vor Philipp Eng, der das Rennen auf dem vierten Rang beendete. Insgesamt muss man jedoch sagen, dass es ein eher ruhiges Rennen war und die Fahrer kaum Probleme unter diesen schwierigen Bedingungen hatten. Positive Überraschung war Jonathan Aberdein mit einem sechsten Rang. Aberdein konnte an seine gute Leistung auch mit einem zweiten Startplatz im zweiten Rennen anschließen und am Ende wurde er dann sogar vierter. Gewonnen wurde der zweite Lauf von Mike Rockenfeller vor Marco Wittmann und Nico Müller. Tabellenführer Rene Rast kam auf dem fünften Rang ins Ziel, nachdem er durch Reifenprobleme eine Zwei-Stopp-Strategie durchführte. Insgesamt war das zweite Rennen etwas besser und besonders im Mittelfeld gab es viele Zweikämpfe.
Die Zuschauerränge waren am Samstag bedingt durch das Wetter nicht wirklich gut besucht. Anders sah es dann am Sonntag aus, denn zumindest die Haupttribüne war recht voll. Insgesamt dürfte es ein Erfolg für die DTM gewesen sein und neben Brands Hatch das am Besten besuchte Rennen im Ausland. Die Zuschauerquoten bei Sat.1 konnten jedoch nicht richtig überzeugen. Am Samstag schalteten 540.000 Zuschauer ein und auch am Sonntag waren es „nur“ 710.000 Zuschauer, die das Rennen aus Assen sehen wollten. Momentan lässt sich keine richtige Tendenz erkennen für die Zuschauerzahlen bei Sat.1. Mutmaßlich dürfte vor allem das Parallelprogramm entscheidend sein und so darf man gespannt sein, ob die 2. Bundesliga und die MotoGP am Wochenende einen negativen Effekt auf die Einschaltquoten der DTM hat. Immerhin konnte Servus TV mit der MotoGP Übertragung vom Sachsenring bereits 440.000 Zuschauer erreichen und ist damit (fast) auf einem Niveau mit Sat.1 und der DTM.
Neuigkeiten zum gemeinsamen Rennen mit der Super GT gab es am vergangen Wochenende am Fuji Speedway. Offizieller Titel der Veranstaltung ist „Super GT x DTM Special Exchange Race“ und man wird das Rennformat der DTM übernehmen. Zusätzlich müssen alle Fahrzeuge auf den Hankook-Reifen starten und es gibt ein Rennen der GT300 im Rahmenprogramm. Einen sehr schönen Artikel mit allen Neuigkeiten hat Yankee dazu geschrieben und bei uns veröffentlicht.
An diesem Wochenende fährt man in Brands Hatch und dementsprechend gibt es auch veränderte Startzeiten. Statt um 13:30 Uhr werden die Rennen um 14:30 Uhr starten, sodass man parallel zur Schlussphase der MotoGP in Spielberg fährt. Ehrlicherweise kann ich mich an die Vorjahresrennen aus Brands Hatch noch kaum erinnern, aber Don befand sie in seiner Analyse für gut. Prinzipiell ist die Strecke extrem schnell und bietet keine richtigen Auslaufzonen. Zudem sind die meisten Kurven sehr flüssig und kommen ohne harte Anbremszone aus. Dementsprechend schwer dürften Überholmanöver werden, doch durch die abbauenden Reifen dürften wir trotzdem einige Positionsverschiebungen sehen. Beste Stelle zum Überholen sollte dabei die zweite Kurve sein und die Gegengerade auf der Indy Strecke.
Aufgrund der bisherigen Saison zählen wieder die beiden Audi-Piloten Nico Müller und Rene Rast zu den absoluten Topfavoriten. Beide Fahrer sind regelmäßig in den Punkten und auch Podiumsplatzierungen sind oft dabei. Inzwischen konnte Rast 158 Punkte sammeln und auch Müller steht bei 136 Punkten. Die beiden Verfolger Marco Wittmann und Philipp Eng liegen bereits 18 bzw. 25 Punkte hinter Müller. Ein Vorteil für Audi dürfte dieses Jahr sein, dass man acht Fahrzeuge an den Start bringt und damit die meisten Daten sammeln kann. Zusätzlich erleichtert es die Rennen für Rast und Müller, wenn sie „nur“ an Markenkollegen vorbeifahren müssen. Für Brands Hatch sehe ich beide Fahrer wieder mit guten Chancen auf ein Podium. Eine aufsteigende Form zeigt momentan auch Mike Rockenfeller, der auf dem fünften Gesamtrang liegt. Daher muss man mit ihm dieses Wochenende rechnen und ich sehe ihn durchaus in den Top 5.
Bei BMW sind es Marco Wittmann und Philipp Eng, die sich als Speerspitze herausgebildet haben. Während Wittmann bereits drei Rennen diese Saison gewinnen konnte, sind es bei Eng die konstanten Leitungen, die ihn in Schlagweite zu Rast in der Gesamtwertung bringen. Auch dieses Wochenende zählen die beiden wieder zum Favoritenkreis, aber auch Sheldon van der Linde zeigte bisher starke Leistungen. Daher würde ich alle drei Piloten als mögliche Siegkandidaten nennen.
Das letztjährige Rennen war eine Premiere für die DTM auf dem Grand Prix Kurs. Gewinnen konnten Paul Di Resta und Daniel Juncadella, die in diesem Jahr beide für R-Motorsport an den Start gehen. Leider wird man in diesem Jahr wohl nicht den Erfolg wiederholen können und bei R-Motorsport fordert man weiterhin die Möglichkeit, dass man das Fahrzeug nochmal weiterentwickeln darf. Zudem verlangt man eine stärkere Internationalisierung der Serie. Problematisch ist aus meiner Sicht, dass die Serie bereits permanent an Zuschauern in Deutschland verliert. Auch im Ausland sind die Rennen nur mittelmäßig besucht und so wäre eine stärkere Präsens im deutschen Markt aus meiner Sicht wichtiger.
Wichtigste Serie im Rahmenprogramm ist dieses Wochenende wieder die W-Series, die ihr Saisonfinale austrägt. Ansonsten sind die anderen Rennserien im Rahmenprogramm ziemlich langweilig. Der Lotus Cup Europe ist eine Amateurveranstaltung und es gibt keine bekannten Fahrer in der Serie. Auch der Mini 7 Racing Club gehört wohl eher nicht in das Rahmenprogramm einer Serie wie der DTM.
Die beiden DTM Rennen starten am Samstag und Sonntag um jeweils 14:30 Uhr. Die Rennen gibt es bei Sat.1 zu sehen und die zusätzlichen Stream sowie Startzeiten für die Trainings und das Qualifying findet ihr in unseren TV Terminen.